Welchen Beitrag leistet pädagogische Bildung?
• Pädagogische Bildung für die Aufrechterhaltung der Gesellschaft und die Wahrnehmung des Rechts der Individuen auf Entfaltung ihrer Persönlichkeit
• Leistet Beitrag zur Allgemeinbildung der Schüler, weil diese im Unterricht Kompetenzen gewinnen, die für alle Formen pädagogischen und für viele Formen sozialen Handelns unverzichtbar sind
Pädagogikunterricht als Reflexionsanlass
• der Pädagogikunterricht verhilft dem Schüler die eigene Entwicklung zu reflektieren und aktiv mitzugestalten.
• Reflexion über die Frage, welche Entwicklung es für den Erzieher zu fördern gilt
• Rückkopplungsprozess: eigene Entwicklung und Möglichkeiten der konstruktiven Mitarbeit an dieser Entwicklung reflektieren
Kompetenzerwerb im Pädagogikunterricht
• Reflexion über eigene Entwicklung fällt in eine Zeit der Ausbildung der Identität der Schüler*innen.
- Reflexion über Kompetenzen, die es zur Ausbildung von Identität zu fördern gilt dadurch mehr Klarheit über die Bedeutung der Kompetenzen für die Entwicklung der Schüler*innen
• Kompetenzen: Sachkompetenz, Selbstkompetenz und die Fähigkeit sich in Interaktionen einzubringen (Sozialkompetenz)
- Durch die Klärung der Bedeutung, der Prozesse, in denen sich die Kompetenzen ausbilden und der Möglichkeiten, den Erwerb zu fördern, können Defizite an humaner Kompetenz vorgebeugt werden
Entwicklung pädagogischer Empathiefähigkeit
• Pädagogisches Denken und Handeln setzt Fähigkeit und Bereitschaft voraus, sich in die Perspektive des Erziehers hineinzudenken
• fördert Perspektivwechsel: Andere aus deren Perspektive wahrnehmen, aber auch sich selbst aus Perspektive anderer wahrnehmen. (Berücksichtigung kognitiver, sozialer, emotionaler Bedingungen
--> pädagogischer Empathie Fähigkeit, die für konstruktives Interagieren in der Gesellschaft von besonderer Bedeutung ist.
Förderung kommunikativer Kompetenzen
• Erzieher muss in einer verständlichen und nachvollziehbaren Weise mit den Lernenden kommunizieren
--> erfordert kommunikative Kompetenz (insbesondere, weil der Erzieher durch das Fachwissen und seine Kommunikationsfähigkeit überlegen ist)
--> die Kompetenz wird immer dann erforderlich, wenn es darum geht, anderen Menschen zu helfen und zu beraten (auch in nicht primär pädagogischen Kontexten)
Prävention und Umgang mit Konflikten
• kommunikative Kompetenzen können zur Vermeidung und Lösung nicht-erzieherischer Konflikte hilfreich sein. Sowohl in Konflikten mit Gleichgestellten als auch in asymmetrischen Rollenkonstellationen
Orientierung in Gesellschaft
• Die Frage des Erziehers, wie er dem Edukanten helfen kann, den eigenen Lebenssinn zu finden provoziert eben jene Frage beim Schüler
--> Dadurch kann der Pädagogikunterricht, dem Schüler zur Orientierung verhelfen in einer Gesellschaft mit vielen Optionen und wenigen Orientierungshilfen
Reflexion von Werten und Normen
• Deutung des Lebenssinns erfordert kritische Auseinandersetzung des Edukanten mit Werten und Normen, sich für Wertungsprinzipien zu entscheiden und danach zu handeln
-->Normative Offenheit bietet Chancen für Wertediskussionen und kann dadurch zur Anlaufstelle bei Orientierungsproblem werden
Reflexion (eigener) Bildungsprozesse
• Der Schüler lernt Bildung zu reflektieren und als eigene Aufgabe zu begreifen
• Reflexion der Bedeutung von Bildung als nicht passiv hinzunehmendes Widerfahrnis, sondern aktiv und eigenverantwortlich zu gestaltener Prozess
• Pädagogikunterricht kann Sachgrundlagen der Bildung vermitteln sowie Bildungsprozesse versuchen anzuregen. Er regt kritisches Denken an in Bezug auf die verborgenen Interessen der Erziehenden und kann Zwänge aufdecken unter denen Bildung erfolgt, deren Berechtigung prüfen und nach Möglichkeiten des Abbaus suchen
Denken und Handeln im Interesse anderer
• Stärkung der Bereitschaft und Fähigkeit nicht nur von eigenen Interessen her zu denken und zu handeln --> Gegengewicht zu technologischem Denken --> Beitrag zur Ausweitung sozialer Verantwortung und moralischen Handelns in der Gesellschaft?
Prüfung unterschiedlicher Handlungsmöglichkeiten
• Suche nach verantwortungsbewusstem pädagogischem Handeln benötigt Begründungn, Reflexionsfähigkeit und Diskursfähigkeit
• Förderung der Fähigkeit und Bereitschaft, gut begründete Standpunkte und Argumente auch dann anzuerkennen, wenn es nicht der eigenen Meinung entspricht
--> Erkenntnis, dass „richtige“ Erziehung objektiv nicht möglich ist, unterschiedliche erzieherische Entscheidungen können gleichermaßen sinnvoll und berechtigt sein können
((Förderung von) Selbstbestimmungsfähigkeit
• zentrale Legitimationsbasis für Werturteile, Normen und Interessen in der derzeitigen historisch-gesellschaftlichen Situation: „Das Recht des Menschen auf Entfaltung seiner Persönlichkeit und Selbstbestimmung“
--> Wie kann diesem Recht im gesellschaftlichen Raum Rechnung getragen werden
--> Wie können die Fähigkeit und Bereitschaft zu einer sozial verantwortbaren Selbstbestimmung ausgebildet und gefördert werden?
• Pädagogikunterricht Pendant zum Politikunterricht politisch gesellschaftliche Dimension von Selbstbestimmung vs. Selbstbestimmungsfähigkeit
--> Grundlage für erzieherische Förderung von Entwicklung, die es Menschen möglich macht, sich als selbst bestimmende Subjekte in politischen Handlungsfeldern zu reflektieren
• Mangel an politischer Kultur (mangelnde Toleranz, Gewaltbereitschaft) nicht nur Ergebnis unzureichender politische Bildung, sondern auch Folge der Vernachlässigung pädagogischer Grundlagen der politischen Bildung?
Zusammenführung erzieherischer Institutionen - Berücksichtigung der “ganzen Person”
• Zu erziehende werden im Pädagogikunterricht als „unteilbare Personen“ in den Blick genommen und es wird nach Möglichkeiten des konstruktiven Zusammenwirkens unterschiedlicher pädagogischer Institutionen gefragt
- Kann dazu beitragen, den komplexen Zusammenhang der einzelnen durch Fächer angesprochenen Dispositionsbereiche und deren Bedeutung für die Gesamtentwicklung des Schülers zu klären
Intergenerationaler Mehrwert
• Beitrag des Pädagogikunterrichts beschränkt sich nicht nur auf die Schüler*innen die den Unterricht besuchen, sondern auf nachfolgende Generationen, die durch den reflektierten Erzieher erzogen werden
• Beitrag nicht überschätzen, aber Förderung einer qualifizierten Erziehung als Beitrag zur Verbesserung der menschlichen Verhältnisse?
Fazit
Aneignung empirisch messbarer Komptenzen ohne PU aufs Messbare zu reduzieren
Einerseits Vermittlung von Wissen und Können andererseits Lernanlässe zur Anbahnung pädagogischer Haltung
Kompetenzen und normative Bildungsziele als Fundierungsverhältnis
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