Definition
⦁ erhöhter Blutdruck
⦁ Grenzwerthypertonie : 140/90 – 160/95
⦁ Hypertonie ab : 160/95
->über einen längeren Zeitraum konstante werte über 140/90
Gradeinteilung
⦁ Grad 1 : 140/95 (leicht)
⦁ Grad 2 : 160/100 (mittel)
⦁ Grad 3 : 180/110 (schwer)
->Nach Körperlicher Belastung =Anpassungreaktion des Körpers
Pathophysiologie (krankhafte Veränderung)
⦁ Erhöhter TPR (totaler peripherer Widerstand)
⦁ Erhöhtes HZV (Herzzeitvolumen) (SV x HF)
⦁ oder beides
Bedeutung Hypertonie
häufig ! (ca. 20 % in den westlichen Industrieländern)
wesentlicher Risikofaktor für Mortalität & Morbidität von Herzkreislauferkrankungen z.B.:
Schlaganfall
Herzinsuffizienz
KHK
Niereninsuffizienz
Verschiedene Formen der Hypertonie
Labile bzw. belastungsabhängige Hypertonie
stabile Hypertonie (dauerhaft)
Hypertensive Krise (über 230/130 mmHg o. 180/120 mmHg)
(noch keine Hinweise auf organschäden)
Hypertensiver Notfall (über 230/120 mmHg & vitale Gefährdung durch Organschäden)
Pathophysiologie
primär (=idiopatisch bzw. essenziell),bei der keine Konkrete Ursache auszumachen ist
sekundär,die sich aus einen konkrete Auslöser zurückführen lässt
->Primäre Hypertonie =Ursache unbekannt,die meisten von betroffen
vermutet wird eine genetische Disposition ,die zusammen mit einigen anderen begüstigtigten Faktoren im Laufe des Lebens zum Ausbruch der Erkrankung führt
Essentielle Hypertonie -> Ursachen /Ätiologie
= primäre Hypertonie
⦁ Stress
⦁ Alter (meist nach 30. Lebensjahr)
⦁ Multifaktorielle bedingte Störung der Blutdruckregulation
⦁ Erbliche Disposition
⦁ Körperliche Konstitution (Körperbau, Gewicht etc.)
⦁ Ernährung (NaCl (6g /Tag), Kaffee, Alkohol etc.)
⦁ Rauchen
⦁ Endokrine Faktoren (Hormone)
⦁ Immobilität
→ multiple Faktoren, die in die Hypertonie reinspielen
->typische kardiovaskuläre Risikofaktoren
Conn-Syndrom
->Erklärung
Das Conn-Syndrom (primärer Hyperaldosteronismus)
Erkrankung der Nebennieren, bei welcher der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist (Hypertonie).
Eine wichtige Rolle spielt dabei das Hormon Aldosteron - eines der Hormone, welche die Konzentration von Salzen wie Natrium und Kalium im Blut regulieren
Sekundäre Hypertonie -> Ursachen
Schlafapnoe - Syndrom
Renale Hypertonie (8%)->auf dem Boden einer Nierenerkrankung
Renoparenchymatös (Glomerulonephritis, chron. Pyelonephritis, Zystennieren)
bei Nierentumoren
bei Nierenarterienstenose
Endokrine Hypertonie (1%)
Phäochromocytom (Erhöhung von Katecholaminen,
Druckerhöhung)
Cushing-Syndrom (Erhöhte Cortisonausschüttung o.
Cortisongabe)
Conn-Syndrom (Erhöhung des ADH)
Akromegalie (Störung der Wachstumshormone)
Hyperthyreose
Aortenisthmusstenose
→ Kausalkette, es gibt keine Ursache, durch die die arterielle Hypertonie ausgelöst wird
Sekundäre Hypertonie
-Nierenerkrankungen ->Erklärung
z.B durch eine Verengung der zur Niere führenden Arterie (Nierenaterienstenose)
o. Entzündung des Nierengewebes ->Glomerulonephritis
Hormonstörung : -> Phäochromocytom=Tumor im Nebennierenmark
Ursachen vorübergehender RR-Erhöhung
ZNS-Erkrankungen (Enzephalitis, Hirndruck)
Medikamente (Pille, Kortison, NSAR (Schmerzmittel), Drogen)
Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie (Gestationshypertonie)
Extremfall= lebensbedrohlich für Mutter u. Kind
Symptome
⦁ oft keine ! (oft Zufallsbefund ca. 50%)
⦁ Morgendlicher Kopfschmerz
⦁ Schwindel
⦁ Ohrensausen
⦁ Nervosität
⦁ Thoraxschmerzen
⦁ Herzklopfen
⦁ Nasenbluten
⦁ Belastungsdyspnoe
⦁ Vasomotorische Labilität
⦁ Schlafstörungen
Komplikationen
Gefäßsystem :
→ Frühzeitige Arteriosklerose (bei 50-60%)
→ pAVK
Herz :
→ KHK
→ Hypertensive Herzkrankheit bis zur Herzinsuffizienz
Gehirn :
→ Zerebrale Ischämie( minderdurchblutung) & Apoplex
→ Akute Hochdruckzephalopathie
→ Hypertensive intracerebrale Blutung
Niere :
→ Hypertensive Nephropathie
→ Beginnend mit Mikroalbuminurie bis schließlich zur Niereninsuffizienz infolge arteriosklerotischer Schrumpfnieren
→ Bauchaortenaneurysma (10% der männlichen Hypertoniker > 65 Jahre)
-Augenschäden
Die wesentlichen Folgeerkrankungen der Hypertonie lassen sich unmittelbar auf die jahrelange Druckbelastung zurückführen ,
die auf das Kreislaufsystem - und damit auf Herz und Gefäße - ausgeübt wrd
-Herz ->Erklärung
Herz vesruscht,durch verdickung der Herzmuskels gegen erhöhten Druck anzuarbeiten ->Hyperthrophie
Verdickter Herzmuskle =steifer ->kann sich in der Diastole schlechter entspannen = Füllung des herzens erschwert
kritisches Herzgewicht =schlechtere O2 versorgung des Herzmuskels
-versorgende Gefäße ->Erklärung
versorgende Gefäße von der Druckbelastung betroffen
->= athersklerotischen Veränderungen (->KHK,Herzinfarkt)
Herz muss vermehrte Arbeit leisten bei einer schlechten Sauerstoffversorgung
Unter anhaltender Belastung ,,leiert” das Herz förmlich aus
=Herzinsuffizienz
zusätzlich zu den typischen Insuffizienzerscheinungen
(Leistungsminderung ,Beinödeme,Luftnot) kann es zu
Rythmusstörungen (wie Vorhofflimmern) kommen
->Aortendissektion
->Hypertensive Krankheit
-Folgeerkrankungen ->Erklärung
Folgeerkrankungen lass sich auf eine Beeinträchtigung der die entsprechenden Organe versorgenden Gefäße zurückführen
erhöhte Druck geht mit Mikrotraumen im Bereich der Gefäßwände einher,was u.a. zum Aufrauen der Wände führt
An den aufgerauten Stellen können sich leicht Ablagerungen festsetzen ,was zur Ateriosklerose führt
Durch zunehmende Verkalkung werden die Gefäße eng und starr
nachgeschaltene Organe werden mangelversorgt und mit der Zeit kommt es zu den jeweiligen spezifischen Funktionseinschränkungen bzw. Ausfallserscheinungen kommt
Hinweise auf einen hypertensiven Notfall sind Symptome im Rahmen der oberen beschriebenen Organschäden,z.B:
Bewusstseinsstörungen oder Doppelbilder,bei einer Hirnblutung
Brustschmerzen u. Atemnot bei einem Herzinfarkt;reißender Brustschmerz bei einer Aortendissektion
Sehstörungen bei einer Netzhautbluung
Maligne Hypertonie (Sonderformen)
Diastolisch > 120 – 130 mmHg
Aufgehobener Tag-Nachtrhythmus
Fortgeschrittene Augenhintergrundveränderung
Entwicklung einer Niereninsuffizienz
->Bei einer maligenen Hypertonie handelt es sich um eine akute und bedrohliche Verlaufsform des Hypertonus
WHO-Stadien ->Bild
Ziele der Bluthochdruckdiagnostik
⦁ Sicherung der Hochdruckkrankheit (s.a. LZ – RR – Messung)
⦁ Primär oder sekundäre Hypertonus
⦁ Erfassung von Endorganschäden
⦁ Erfassung von weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren
Diagnostik -> Anamnese
Dauer
Werthöhe
Beschwerden
Medikamentenanamnese
Vorerkrankungen
Nikotinkonsum
Alkoholkonsum
Körperliche Aktivität ( 5 mal 20 – 30 Minuten pro Woche bei stärkerer körperlicher Belastung optimal)
Kardiovaskuläre Risikofaktoren
->Oft Zufallsbefund
Diagnostik
Anamnese
Körperliche Untersuchung
Blutdruckmessung ->Seiten vergleich
Auskultation des Herzenzs ,der Gefäße (Pulsstatus) und des Bauches (Strömungsgeräusche bei Nierenaterienstenose)
Labor (Krea, Kalium, Glukose, Cholesterin, U-Status)
Apparative Diagnostik :
EKG, Sono Abdomen, Funduskopie (Untersuchung des Augenhintergrundes; RR > 115 mmHG diastolisch)
-Labor ->Erklärung
Screening aus Kardiovaskuläre Risikofaktoren
(Blutzucker,Bluttfette)
Untersuchung der Nierenfunktion
(U-Status, Kreatinin im Serum)
Serumelektrolyte
(v.a. Kalium) u. Schilddrüsenwerte
EKG und Echo : Rhythmusstörungen ,Anzeichen für eine Ischämie o. Hypertrophie
Doppler-/Duplexsonografie der hirnversorgende Gefäße
->Maßnahmen der diagnostik sollten im Verlauf regelm. wiederholt werden -> Folgeschäden frühzeitig erkennen
Blutdruckmessungen zur endgültigen Diagnosestellung :
⦁ mindestens 3 mal in 4 Wochen Blutdruck messen
⦁ 24 Stunden Messung; Messung unter Ergometerbelastung
⦁ Messung an beiden Armen
⦁ Angepasste Blutdruckmanchette
Blutdruckmessung nach Riva-Rocci
Messung im Sitzen nach 5 Minuten Ruhe
erste Messunmg an beiden Armen, weitere Messungen am Arm mit höheren Wert
bei Lymphödem, Shunt oder Parese keine Messung am beroffenen Arm
Manchettenwahl entsprechend dem Armumfang
Armlagerung in Herzhöhe (hydrostatischer Druck)
Aufpumpen der Manchette ca. 30 mmHg oberhalb des zu erwartenden Drucks (Palpation der A. radialis)
Normwerte der Langzeit – RR – Messung :
⦁ Tagesmittelwert < 135/85
⦁ Nachtmittelwert < 120/75
⦁ Häufigkeit von Werten über 140/90
→ tagsüber kleiner 25 %
→ nachts kleiner als 20 %
⦁ Nachtabsenkung größer 10 mmHg
Langzeit – RR
⦁ Tag und Nacht Messung
⦁ Messung unter häuslichen Verhältnissen
⦁ kein Weißkitteleffekt
Therapie
->Allgemeinmaßnahmen ; Symptomatische Therapie (medikamentöse Therapie) ; Kausale
Therapie bei sekundären Hypertonien (Bekämpfung der Ursache)
Therapie -> Allgemeinmaßnahmen
→ nicht medikamentöse Therapiemaßnahmen sollte auch bei medikamentöser Therapie erfolgen
(Anzahl & Dosierung von Antihypertensiva kann dadurch reduziert werden ; Ansprechbarkeit auf Antihypertensiva erhöht)
Gewichtsnormalisierung (Gewichtsreduktion)
Salzarme Diät (<6 g / Tag, keine Konserven/Fertiggerichte/ Fastfood etc.) ->wenig gesättigte Fettsäuren
Grund:Salz bindet und hält Wasser im Körper
-> erhöhtes Volumen =erhöhter RR
Mediterane Kost (viel Gemüse, Olivenöl/Rapsöl, Fisch etc.)
Weglassen hypertoniebegünstigender Medikamente
Lebensweise regulieren (Rauchen & Alkohol max. 30 g /Tag; Bewegung/Ausdauersport;Ernährung ; Entspannung etc.)
->mind. 30 min. pro Woche
Medikamentöse Therapie -> Indikation
⦁ Blutdruckhöhe
⦁ Individuelles KHK-Risiko
⦁ Hypertensive Organschäden :
- Herzerkrankungen
- ZNS- Erkrankungen
- Nierenerkrankungen
- pAVK
- Retinopathie
Medikamentöse Therapie
Auswahl nach individuellen Verträglichkeiten & Begleiterkrankungen
→ einschleichend & stufenweise
→ morgendliche Gabe (aufgrund des zirkadianen Rhythmus)
→ CAVE : Gefahr orthostatischer Hypotonie bei älteren Menschen
->Antihypertensiva ist ein Sammelbegriff für Medikamente, die den Blutdruck senken
Medikamentöse Therapie -> Ziele
RR - Regulation → RR < 140/90 bei alleiniger arterieller Hypertonie
RR < 130/80 bei Hochrisikopatienten
RR < 125/75 bei Proteinurie < 1g/24 Std.
Medikamentöse Therapie -> Nebenwirkungen
Müdigkeit & Abgeschlagenheit
Antriebsarmut
→ Präparat unabhängig können anfangs Nebenwirkungen auftreten, die in der Regel nach Blutdrucknormalisierung verschwinden
Problem der Therapietreue der Patienten :
Blutdrucksenkung ist mit subjektiv unangenehmen unerwünschten Wirkungen verbunden :
→ Schwellung der Nasenschleimhaut
→ Vorübergehender Kopfschmerz
→ Abnahme der Libido
über Nebenwirkungen aufgeklärte Patienten sind der Therapie treuer
Medikamentöse Therapie -> Formen
- Monotherapie
⦁ Monotherapie : (5 Therapeutika der ersten Wahl)
→ Thiazide (Diuretika)
→ Betablocker
→ ACE – Hemmer (AT Antagonisten)
→ Angiotensin – Rezeptorblocker (ARB)
→ langwirksame Kalziumantagonisten (insgesamt 3 Klassen (eine wirkt am Herz, eine peripher & eine wirkt dazwischen → vom Dihydropyridin-Typ / Nidedipin-Typ)
Medikamentöse Therapie -> Zweierkombination
– Diuretikum +
→ ACE – Hemmer
→ ARB
→ CA – Antagonist
– CA – Antagonist +
Medikamentöse Therapie -> Dreiertherapie
→ ACE – Hemmer & CA – Antagonisten
→ Betablocker & Vasodilatatoren
→ Antisympathotonikum & Vasodilatatoren
→ Diuretika
⦁ Thiazide / Analoga (Aquaphor® , Dytide®, Esidrix®) & Schleifendiuretika (Torem®, Lasix®)
⦁ Steigerung der renalen NaCl & Wasserausscheidung (Schleifendiuretika stärkere Wirkung)
⦁ Kochsaltzrestriktion <6g/Tag & Volumensenkung in der Peripherie→ Unterstützung blutdrucksenkender Wirkung
⦁ Wirkmechanismus : akut Volumenverust → langfristig Gefäßdilatation
⦁ Hauptrisiko = Entwicklung einer Hypokaliämie (Thiazide & Schleifendiuretika)
⦁ häufig Kombinationspräparate mit Kalium sparenden Diuretika
→ Laborkontrollen (Serumkalium erforderlich)
-> Betarezeptorenblocker : (Concor®, Belok-Zok®)
⦁ Beta 1 Rezeptor : Herz
⦁ Beta 2 Rezeptor : Bronchodilatation
⦁ akute Verminderung des Herzvolumens ; langfristig Senkung des peripheren Widerstandes
& Hemmung der Reninsekretion
→ Verminderung der Herzfrequenz, Erregbarkeit des Herzens, Leitungsgeschwindigkeit &
Kontraktilität des Herzens
⦁ antianginöse & antiarrhythmische Wirkung
→ geeignet bei zusätzlicher KHK & Herzrhythmusstörungen
⦁ zu Sekundärprophylaxe nach Herzinfarkt
⦁ Nebenwirkungen :
→ Müdigkeit , Hypotonie & Leistungsminderung
→ gelegentlich : verminderte Potenz, Schwindelgefühl, kalte Extremitäten
→ Bronchospasmus bei bestehendem Asthma
→ nicht abrupt absetzen : Gefahr des Rebound (Sympatikus)
→ Kalziumantagonisten
⦁ Hemmung des Kalziumkanals (Vasidilatation) → schneller Wirkeintritt
⦁ Blutdrucksenkung durch Senkung des peripheren Widerstandes
⦁ wegen schnellen Wirkungseintritt werden Dihydropyridine (Nifedipin, Nitrendipin) in Notfalltherapie eingesetzt
⦁ Nebenwirkungen : Flush, Kopfschmerzen, Tachykardie
→ ACE – Hemmer : (Delix® , Lopirin®)
⦁ Hemmen Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I & Abbau von Kininen
→ Verminderung des peripheren Widerstandes & Drosselung der Aldosteron - & ADH-
Sekretion , Vermindrung der NaCl & Wasser Retention (Volumenabnahme)
⦁ Verbesserung der Prognose bei Herzinsuffizienz & Niereninsuffizienz (Einsatz bis ca. Kreatinin 4 mg/dl)
⦁ Verbesserung der Prognose bei Herzinsuffizienz & Herzinfarkt
⦁ besonders geeignet bei Diabetes mellitus (vermindert fortschreiten einer diabetischen Nephropathie)
→ Reizhusten , Kopfschmerzen, Schwindel, Hyperkaliämie
→ Kontraindikation : Schwangerschaft
→ Angiotensin II Rezeptorantagonisten
⦁ Hemmen die Wirkung von Angiotensin II am AT1-Rezeptor
⦁ wirksam wie ACE- Hemmer bei noch bessere Veträglichkeit
⦁ Nebenwirkungen:
→ Kopfschmerzen, Gastrointerstinale Nebenwirkungen
→ Zentral wirksame Sympatikolytika : (Catapresan®)
⦁ Hemmung zentralvenöser Kreislaufzentren durch Stimulierung zentraler Alpha-2-Rezeptoren
⦁ Nebenwirkung : Sedation & Mundtrockenheit
→ Alpha 1 – Rezeptorenblocker
⦁ Hemmung von selektiv periphere Alpha-Adrenorezeptoren (Erweiterung Arterien & Venen)
⦁ geeignet bei zusätzlicher Hyperlipidämie & Prostatahypertrophie
⦁ alle Antisympathikotonika können zur Orthostase & Natriumretention führen
→ zentral wirksame auch zur Sedierung
Therapieresistenz
⦁ inkomplette / fehlende Medikamenteneinnahme
⦁ Missachten der Allgemeinmaßnahmen
⦁ Einnahme hypertoniebegünstigender Medikamente
⦁ unerkannte sekundäre Hypertonie
Hypertensive Krise :
vitale Bedrohung des Patienten
rasche Behandlung notwendig
RR – Anstieg > 230/130 ohne Endorganschäden
Bei zu rascher Senkung drohen Komplikationen -u.a. aufgrund einer Organminderdurchblutung
Hypertensive Krise -> Therapie
⦁ Blutdruck nach 30 min Ruhe zu kontrollieren & innerhalb von 24 Stunden senken durch orale Gabe von Antihypertensiva
Hypertensiver Notfall
RR – Erhöhung (>230/130 mmHg) mit vitaler Bedrohung durch Organschäden
Hochdruckzephalopathie
Lungenödem
Angina pectoris
Hirnblutung
Hypertensiver Notfall -> Therapie
unverzügliche Klinikeinweisung mit Notarztbegleitung
Ambulante Erstbehandlung mit :
→ Nitroglycerin (Nitrolingual) sublingual
→ Kurzwirkende Kalziumantagonisten :
Nifedipin 5 - 10 mg oder Nitrendipin 5 mg (zerbeißen)
Kontraindikation : bei instabiler Angina pectoris
→ Urapidil (Ebrantil) , Clonidin, Furosemid
->Bei Akuter li. Herzinsuff o. Aortendissektion =Innerhalb 15min auf systol. < 140 bzw. 120 mmHg
Sonst um Komplikationen zu vermeiden den Blutdruck in der Stunde um 25-30% gesenkt
Prognose Hypertonie
durch dauerhafte Absenkung des Blutdrucks auf Normalniveau Verminderung von kardiovaskulären Komplikationen :
→ Linksherzinsuffizienz : - 50 %
→ Schlaganfälle : - 40 %
→ Herzinfarkte : -25 %
→ Todesfälle an Herzinfarkt & Schlaganfällen : 20 %
Beraten und Anleiten
->Themen
Krankheitsinformation & Information zu Folgeschäden durch Hypertonie (z. B. Arzt)
Gewichtsreduktion
Ernährung
Bewegung
Alkoholreduktion
Stressbewältigung
Rauchverzicht
RR- Selbstmessung
RR- Tagebuch
Verhaltensregeln in der hypertensiven Entgleisung
Info zu Informationsportalen
Beratung & Anleitung
-> Gewichtsreduktion
⦁ Bauchfett → kardiovaskuläres Risiko
⦁ 10 kg abnehmen → 10 – 20 mmHg Blutdrucksenkung (systolisch)
→ pro kg Abnahme → 1 – 2 mmHg Blutdrucksenkung (systolisch)
⦁ Berechnung des täglichen Kalorienverbrauchs
→ Für Gewichtsabnahme ist eine Kalorienbeschränkung auf 1000 – 1500 kcal pro Tag
notwendig
->Ernährung
⦁salzarm (<6 g / Tag) → Blutdrucksenkung bis zu 5 – 8 mmHg
→ lebensnotwendiger Salzbedarf : 1 g / Tag
→ frische Gewürze verwenden
→ Verzicht auf Nachsalzen
→ Wurst & Käse nur in Maßen
→ gepökelte Speisen vermeiden
→ Fischmarinaden vermeiden
→ frische Lebensmittel bevorzugen ! ( keine Konserven / Fertiggerichte)
→ Reis & Teigwaren
→ Kaffee, Tee, Limonaden & Obstsäfte
⦁Mediterrane Küche
→ viel Gemüse
→ viel Fisch / Meeresfrüchte (weniger Fleisch → besser Geflügel oder Wild als Schwein)
→ Olivenöl / Rapsöl anstelle von Butter / Sahne
→ Hülsenfrüchte
→ Obst
→ Vollkornprodukte (Ballaststoffe erhöhen)
→ Salat
→ Verzicht auf gesättigte Fettsäuren & Verwendung von mehrfach ungesättigten
Fettsäuren (Pflanzenöl , Fisch etc.)
→ Nüsse (keine gesalzenen) → wirken cholesterinsenkend
→ Alkoholverzicht (unter 30 g / Tag)
-> Bewegung
korrekt dosiertes Training → Blutdrucksenkung 5 – 10 mmHg
Cholseterinsenkend
3 – 5 mal die Woche
→ Ausdauersportarten : Wandern, Schwimmen, Radfahren, Tanzen , Skilauf
Zeitdauer langsam steigend
Blutdruckspitzen vermeiden → systolisch nicht über 200 mmHg (kein Gewichteheben)
->Alkoholverzicht
⦁ unter 30 g / Tag
⦁ Reduzierung → 2 – 4 mmHg Blutdrucksenkung
⦁ hoher Konsum → Erhöhung des Schlaganfallrisikos
⦁ evtl . Keine Wirkung blutdrucksenkender Medikamente
⦁ viele Kalorien → Gewichtszunahme → Blutdruckerhöhung
->Rauchverzicht
konsequenter Verzicht
hohes Risiko für Folgeerkrankungen z.B. Schlaganfall & Herzinfarkte
Ausdauertraining → gleiche Wirkung wie Rauchen
->Stressbewältigung
⦁ Entspannungstechniken / Stressmanagement
⦁ Meditationen
⦁ progressive Muskelentspannung nach Jakobsen
⦁ autogenes Training
⦁ Joga etc.
->RR – Selbstmessung / RR – Tagebuch
immer zur gleichen Zeit morgens & abends messen
Messung erst nach 5 min ruhigen Sitzens
ruhige Umgebung & Beine nicht überkreuzen
der zu messende Arm auf den Tisch legen (Herzhöhe)
auf richtige Größe der Manschette achten → Rand sollte 2,5 cm über Ellenbeuge enden
→ zu klein = zu hoher Wert
Handgelenkmanschette → auf Herzhöhe (oft falsche Werte)
Blutdruckwerte an beiden Armen unterschiedlich → Messung an dem Arm mit höheren Wert
Wiederholungsmessungen → frühestens nach einer halben Minute
Nachprüfen des Messgeräts bei Herzrhythmusstörungen (Vermittlung korrekter Werte)
nur validierte Blutdruckmessgeräte → mit Prüfungssiegel der deutschen Bluthochdruckliga
Blutdruckwerte im häuslichen Umfeld → Verbesserung der Versorgungssituation (effektivere Therapie)
->Infomationsportale
Informationsportale :
⦁ deutsche Herzstiftung
⦁ Bluthochdruckliga
⦁ Gesundheitsmagazin der DEG
⦁ etc.
Beteiligte Berufsgruppen :
⦁ Arzt
⦁ Physiotherapie
⦁ Ernährungsberatung
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