Definition
Erhöhung der Körperkerntemperatur auf über 38°C, aufgrund einer Sollwerterhöhung des Temperaturzentrums
->infolge einer Sollwertverstellung im Wärmeregulationszentrum des Hypothalamus
Fieber ->Erklärung
Fieber hat eine Schutz u. Warnfunktion.
Es regt das Immunsystem an und dämpft gleichzeitig das Wachstum von Erregern
Verschiedene Ursachen können zu einer Sollwertverstellung führen :
infektiöses Fieber
resporptions- o. aseptisches Fieber
toxisches Fieber
Dehydratationsfieber
zentrales Fieber
Ursachen Sollwertverstellung
->Erklärung
z.B. bei Pneumonie
z.B. durch Gewebezerfall bei Operationen
z.B. Reaktion auf Medikamente
bedingt durch Flüssigkeitsmangel ->häufig Kinder u. ältere
z.B in Folge eines SHT durch Schädigung des Wärmeregulationszentrums
-> Mögliche Ursachen
Post OP Temperaturanstieg
HWI, Resorptionsfieber, Infektion?
-> tympanal u. rektal
Körperkerntemperatur am nächsten
Fieberursachen
Infektiöses Fieber:
durch Toxine in Blutbahn → septisches Fieber
Schüttelfrost + über 40°C
Resorptionsfieber:
Abbau Gewebstrümmer → Post OP
abgestorbene Zellen gelangen in Blutbahn
2-3 Tage Post OP, selten über 38,5°C
Zentrales Fieber:
Störung Temperaturregulation → SHT
über 40°C, Medis wirken meist nicht
Durstfieber
Flüssigkeitsmangel → Schwitzen nicht möglich
Toxisches Fieber
durch artfremdes Eiweiß maligner TU
z.B Transfusionen o. Impfungen
Info
physiologische Schwankungen: 36,5°C – 37,4°C
morgens niedriger als abends
Ob fiebersenkende Maßnhame notwendig sind o. nicht ,ist nicht allein von der Höhe der Temperatur abhängig,sondern z.B. auch vom Allgemeinzustand des Patienten . Es muss immer individuell entschieden werden
Körperkerntemperatur: Temp . im Körperinneren,Schwankt in engen Grenzen u. beträgt 37°C
Fieber ist :…
ein Teil der Abwehreaktion des Organismus
Fieber ensteht : ….
meist durch die Einwirkung von Pyrogenen
->(fiebererzeugende Stoffe)
Fieber darf : ..
nicht als Krankheits gesehen werden sondern als Symptom ,welches anzeigt,dass im Organimus eine Störung vorliegt
Symptome
Angeschlagenheit
Kopf- und Gliederschmerzen
Licht - und Geräuchempfindlichkeit
höherer Puls und Atemfrequenz
gerötete Haut
heiße Haut
glasige Augen
Appetitlosigkeit
bei Sgl. und Kleinkindern: weinerlich unruhig
bei sehr hohem Fieber :
psychische Störungen wie Fieberträume
Fieberdelir
bei weiter steigendem Fieber , kann es vorallem bei Kindern dazu kommen,dass die Durchblutung der Gliedmaßen abnimmt
-> (kalte/blasse Arme/Beine )
Die Termeraturregulation
Hypothalamus-> Regler (=Wärmeregulationszentrum)
Sollwert auf 37°C
bekommt über Thermorezeptoren den aktuellen Wert → Istwert übermittelt
Temperaturdifferenz = Stellwert
Stellglieder(Gefäße,Muskeln,Schweiß,bedingt Stoffwechsel) veranlassen Wärmeabgabe oder Wärmezufuhr = Regelgröße (Körpertemperatur)
Einfluss von Störgrößen(sog. Stellgrößen): Krankheit, Sport, körperliche Arbeit
Wärmebildung
Stoffwechsel hoch
Muskelarbeit hoch
Wärmeabgabe
Verdunstung von Hautfeuchtigkeit
Wärmestrahlung ->wärme kann abgestrahlt werden von Vasodilatation
Konvektion (Wärmeströmung) kalter wind auf der haut
Vasodilatation ->Gefäßerweiterung =mehr Blut kann an der oberfläche wärme abgeben
Konduktion (Wärmeleitung) ->z.B Teetasse, auf einem Stuhl sitzen
Pflegerische Maßnahmen
->Ziele
Ursachen des Fiebers erkennen,Komplikationen vermeiden u. Wohlbefinden fördern
Die Auswahl der pflegerischen Maßnahmen ist abhängig vom jeweiligen Fieberstadium
Bedeutsamkeit exakter Temperaturwerte
zur Beurteilung eines Krankheitsverlaufs
zur Wirksamkeitskontrolle von Arzneimitteln (Antibiotika etc.)
zur überwachung der Wundheilung
zur überwachung der Körpertemperatur bei externer Wärmezufuhr
z.B. Wärmebett /Inkubator
Körperstellen zur Temperaturmessung
Sublingual/Oral
Rektal
Inguinal ->in der Leistenbeuge
Stirn
Axillar
Tympanal ->im Gehörgang
Vaginal
Schweregrade
36,3°C – 37,4°C -> Normal
37,5°C – 38,0 °C -> Subfebrile Temp.
38,1°C – 38,5 °C -> leichtes Fieber
38,6 °C– 39,0°C -> mäßiges Fieber
39,1 °C– 39,9°C -> hohes Fieber
40 °C– 42°C ->sehr hohes Fieber
ab 42,6 °C ->Eiweißgerinnung(Tod)
Temperaturkontrolle
bei Aufnahme
prä- und postop
bei Infektionen und Antibiotika Therapie
bei Erfrierungen ,verbrennungen
Frühgeborene u. kranke Sgl
Physiologische Schwankungen der Körperkerntemperatur
5-6 Uhr am niedrigsten
17-18 Uhr am höchsten
Menstruationszyklus abhängig
1-2 Tage nach Eisprung Anstieg um 0,5 °C
Körperliche Anstrengung und emotionale Einflüsse führen zum Anstieg der Körpertemperatur
1 Phase : Fieberanstieg
(Stadium incrementi)
-> Kennzeichen
Sollwerterhöhung im Temperaturzentrum
Verstärkte Muskelarbeit / Stoffwechselaktivität
Atmung/Puls beschleunigt
Fieberkrämpfe bei Sgl. und kleinkindern möglich
-> Pat zudecken , ggf Wärmer anziehen ,warme Getränke(vorsicht bei Zittern)
->Trinkmenge erhöhen (wärme Getränke)
Fieberanstieg
Fieber kann langsam o. schnell ansteigen . Ein schneller Anstieg geht meist mit Schüttelfrost einher
Durch Muskelzittern versucht der Körper ,Wärme zu produzieren
Pat. friert, die Extremitäten sind kühl, Puls und AF sind erhhöht
Die Belastung für den Organismus ist hoch
Pflegerische Maßnahmen in dieser Phase :
wärme zufuhr ->Kleidung ,Decke
Zimmertemp. dem Wärmebedürfnis des Pat. anpassen
angewärmte Kalt/Warm- Kompressen
warme Getränke anbieten
ggf. nach Anordnung Assistenz bei der Abnahme einer Blutkultur bzw. einer Urinkultur
->im Fieberanstieg den Anstieg der Körpertemp. unterstützen
Pflege bei Schüttelfrost
wärme zuführen
Pat. vor Verletzungen schützen
Beim Pat. bleiben
RR + Temp. Kontrolle unterlassen, solange Pat. so stark zittert
Arzt informieren , evtl. werden Blutkulture abgenommen
Fieberanstieg -> Blutkulturen
Abnahme im Fieberanstieg
zum Sepsisauschluss vor Therapiebeginn
Abnahme von 3 aeroben und 3 aneroben Blutkulturen
Blutkulturen im Abstand von 1/2 .6 Std.
->Erstellen eines Antibiogramms
Ende des Fieberanstiegs
Pat friert nicht mehr -> hört auf zu zittern
Haut fühlt sich warm an
-> Wärmequellen sollen nun entfernt werden !
2 Phase :Fieberhöhe
(Fastigum)
->Kennzeichen :
Wärmebildung (u. dadurch) Stoffwechsel(-aktivität), Puls, Atmung, Kalorienbedarf ↑
Prophylaxen: Pneumonie, Dekubitus, Intertrigo, Dehydration, Thrombose
Medis, leichte Kleidung, KBO, leichte Kost
->Wärmestau vermeiden ,dünne Decke
Ruhe u. Entspannung
Trinkmenge erhöhen ->kühle getränke
Fieberhöhe
Körper hat seine höchste Temp. erreicht
Pat. ist heiß ,Puls u. AF erhöht
Pflegerische Maßnahmen :
Ruhe ermöglichen
nur leicht zudecken, um einen Wärmestau zu vermeiden (luftduchlässige Bettwäsche)
ggf. Unterstützung bei der Körperpflege o. Mobilisation
häufig kühle Getränke anbieten (viel trinken! Wichtig für den Kreislauf u. um eine Exsikose zu vermeiden ;Ausscheidung beobachten ,ggf. Flüssigkeitsbilanzierung)
ggf. bei der Mund ; Lippenpflege unterstützen
VZ (Temp,Puls,RR) , Hautkolorit,Bewusstsein engmaschig überwachen
geeignet Prophylaxen durchführen
Zimmer regelmäßig lüften (Luftzugvermeiden)
ggf. nach Anordnung Gabe von Antibotika, Infusionen,fiebersenkende Maßnahmen,bei Kopf - u. Gliederschmerzen ggf. Schmerzmedikation
Fieber
->Erkrankungen
Obstipation
Thrombose
Dekubitus /Intertrigo
Pneumonie
Dehydratation
3 Phase : Fieberabfall
(Stadium decrementi)
Istwert hoch, Sollwert tief → Wärmeabgabe
Lysis
langsamer Temperaturabfall
über mehrere Tage
wenig kreislaufbelastend
Belastung ist gerringer Organismus hat Zeit für Umstellung
->großperliger ,warmer Schweiß
Krisis ->Kritisches Entfiebern
rascher Temperaturabfall
in wenigen Stunden
mit Schweißausbrüchen
Kreislaufbelastung hoch → Schockgefahr
Unterstützen, Ruhe, KBO, Prophylaxen ….
kleinperliger kalter Schweiß
Fieberabfall
stellt der körpereigene Temperaturregler den Sollwert wieder nach unten ,nutzt der Körper die Schweißprodukton ,um sich wieder abzukühlen
Die Temp fällt,der Pat. ist müde u. erschöpft
häufig Getränke anbieten (viel trinken!) ->siehe Fieberhöhe
Unterstützung bei Aktivitäten des täglichen Lebens
fiebersenkende Maßnahmen durchführen
Dekubitus-/Intertrigoprophylaxe
verschwitzte Kleidung u. Bettwäsche zeitnah wechseln
->auf Komplikationen achten und diesen entgegenzuwirken
->Viel trinken =Exikose vermeiden
Nach dem Fieberabfall
Pat. ausruhen lassen
Unterstützung mit der Besserung des Pat. zustandes reduzieren
Gefahr der Kollapsneigung bei der Mobilisation
Weitere pathologische Veränderungen der Körpertemp.
Hypothermie -> Unterkühlung
Hyperthermie -> Überwärmung
Hypothermie
Unterkühlung
Absinken der Körpertemp. unter 35°C
Akute Lebensgefahr -> bei Körpertemp. unter 30°C
Hypothermie -> Ursachen
längerer Aufenthalt in nasser/kalter Umgebung
Unreife des Temperaturregulationszentrums
hohe Wärmeverluste über Haut durch -> z.B Verbrühungen
Schock
zentral bedingte Temperaturregulationsstörung
künstlich hergestellte Hypothermie -> z.B. Herz OP
Hypothermie -> Pflege
ggf. Intensivbetreuung
Früh/Neugeborene im Inkubator/wärmebett
Raumtemp. erhöhen auf 26°C- 29°C
Pat. wärmen (Decken,Heizdecken)
wärme Getränke anbieten
-> keine aktive Erwärmung durch wärmflasche etc.
Hypothermie -> Ziel
Herstellung der physiologischen Kerntemperatur durch langsames Steigern der Temperatur (max. 1°C /Std.)
Hyperthermie
Erhöhung der Körpertemp,ohne Veränderung des Sollwerte
Sollwerte ist Norm, Körper fehlt eine Möglichkeit überschüssige Wärme abzugeben
Folge -> Überwärmung durch Hitzestau
Hyperthermie -> Ursachen
vermehrte Wärmezufuhr
vermehrte Wärmebildung
verminderte Wärmeabgabe
Hyperthermie -> Beispiele
Hitzeeinwirkung (Sonnenstich,Hitzeschlag,Hitzesynkope)
Stoffwechselstörungen (Hyperthyreose)
Entzündliche Prozesse
Schädeltraumen
Schädigung des Temperaturregulationszentrums
Störung der Wärmeabgabe (Flüssigkeitsmangel)
Hyperthermie -> Pflege
kühle Umgebung
30° Oberkörperhochlagerung
Kühlung durch Auflegen von feuchten Tüchern
Vitalzeichen- / Bewusstseinskontrolle
Fieber bei älteren Menschen
ist der Fieberverlauf häufig weniger intensiv
so kann es sein,dass trotz einer ernsthaften Infektion (z.B. Pneumonie) nur leichtes Fieber entsteht (subfebrile Temp.)
Die Gefahr von Kreislaufproblemen,Exsikose o. Nierenversargen ist erhöht
Trinkmenge beobachten u. regelmäßig Getränke anbieten
Achtung !!!
Bei sehr hohem Fieber können Schüttelfrost (starkes Muskelzittern)
Fieberkrämpfe (bei Kindern meist tonisch-klonisch u. generalisiert )
und Fieberdelir (Anzeichen : Unruhe ;Desorienteirun, Halluzinationen auftreten)
->insbesondere bei Kindern u. ältere Menschen
Fiebersenkende Maßnahmen
Es gibt 2 Ansätze zur Senkung der Körpertemp. :
Medikamente (Antipyretika) : z.B.Acetylsalicylsäure,Paracetamol, Ibuprofen u. Metamizol
kühlende Maßnahmen : entziehen dem Körper Wärme ; wärmeentziehende Maßnahmen sofort abbrechen bei Kreislaufproblemen , blasser o. kalter Haut ,Unwohlsein
Kühlende Maßnahmen bei Fieber
Wadenwickel : ca 10° kälter als Körpertemp.
Wadenwickel nach ca 5-10 min. wechseln. Vorgang je nach Höhe des Fiebers 2-3 mal wiederholen
Bei Durchblutungsstörungen Kontraindiziert
Waschung : Waschung mit lauwarmen Wasser durchführen,dabei nur zu wachsende Köperteile aufdecken
Intimsphäre schützen, Auskühlung verhindern ,
an Extremitäten beginnen
Wenig abtrocknen,Verdunnstugskälte nutzen
Dem Waschwasser fiebersenkende Zusätze (z.B. Pfefferminztee o. ein Schuss Zintronensaft) zugeben
trockene Kälteanwendung: Lokale Kühlelemente z.B. in die Leistenregion legen (in die Nähe großer Blutgefäße)
Tücher um Kühlelement wickeln ,um lokaler Erfrierung vorzubeugen
Nach 30 min. Maßnahme beenden , Köperststelle erst wieder kühlen ,wenn sich diese wieder erwärmt
Metamizol ->Novaminsulfon
Wirkstoffgruppe: pyrazolon ,nichtopioid,analgetikum
schmerzstillend und fiebersenkend
Kontraindikationen :
Allergien bzw. Unterträglichkeit gegen das Medikament
Störung der Knochenmarksfunktion bei Tumorerkrankungen
Letztes Trimester der Schwangerschaft
stillende Frauen
Kinder unter 16 kg
->Pflegerelevante Nebenwirkungen
Allergischer Schock
Hautausschlag/großflächige Blasenbildung mit Hautablösung
schwerer Bronchospasmus
Blutdruckabfall
Herzrasen/Herzrythmusstörungen/Herzinfarkt
Bewusstlosigkeit
Gastrointerstinale Blutungen
Asthmaanfall
Nierenverschlechterung
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