PEG – perkutan endoskopische Gastrostomie
-> Definition
ist ein mithilfe eines Endoskops künstlich gelegter Zugang zum Magen über die Bauchdecke
parenterale Ernährung länger als 4 Wochen
Aufklärung durch Arzt
Einwilligung durch Patient erforderlich
Perkutane Punktion des Magens im Rahmen einer Gastroskopie
Komplikationen
lokale Wundinfektionen
Evtl. Verletzung von Bauchorganen
Luft in Peritonealraum
Evtl. Fehlpunktion
Peritonitis -> Undichtigkeit kann durch das kleine Loch im Magen entstehen ,durch die Mageninhalt in die Bauchhöhle gelangt
Pneumoperitoneum durch Eindringen von Luft in den Perotonealraum
Aspiration
durch falsche Lagerung oder Erbrechen ,auf Grund zu großer Nahrungsgabe über PEG
Obstipation
ungenügende Flüssigkeitsaufnahme , ballaststoffarme Kost oder Nebenwirkungen von Medikamenten
Übelkeit
zu große Kostmenge und zu schnelle Flussrate
Diarrhöen
Unverträglichkeit der Nahrung, NW von Medikamenten
Entzündungen
an Einstichstelle durch unhygiensches Arbeiten beim VW
Verstopfung des Schlauches -> mit lau warmen Wasser spülen
eingedickte Nahrung/Tabletten
Soor/ Parotitisgefahr
Unruhezustände (Demenz ->Fremdkörper entfernen )
Burried-Bumper-Syndrom
Prophylaxen
-> Aspiration
mind. 30° OK-Hochlagerung
nicht zu große Nahrungsmengen
langsamer Kostaufbau
Prophylaxe
-> Obstipation
viel Flüssigkeit
viel Bewegung
ballststoffreiche Nahrung
->Übelkeit
Aufbauphase -> Flüssigkeit zu anfang ,dann Nahrung steigern
OK-hochlagerung
häufigere kleinere Mahlzeiten
langsame Nahrungsgabe oder Nahrungspumpe
-> Diarrhöen
Veränderung der Nahrung
Applikationsrate reduzieren / kontrollieren
vermeidung von Infektionen des Gastrointerstinaltrakts
-> Entzündungen
häufiger VW
hygienisch Arbeiten
lokale Antiseptika
Antibiotika
-> Sondenokkulsion - Verstopfung des Schlauches
Medikamente mörsern und mit Wasser vermengen
spülen
-> Soor/Parotitis
Mundschleimhaut feucht halten
regelmäßige Mund- /Zahnpflege
Mundhöhle auswischen
regelmäßige Inspektion der Mundhöhle
Anregung vom Speichelfluss ( nicht bei Dysphagie )
-> Unruhezustände
PEG verdecken
z.B mit Kleidung damit der Pat diese nicht sieht
Extra Fixierung der PEG
damit der Pat. diese nicht ziehen kann
Beruhigend auf den Pat. einwirken
,,vergrabene Halteplatte “
Überwucherung der inneren Halteplatte mit Magenschleimhaut / Eingewachsen an die Mageninnenwand
Ursache : keine regelmäßige Mobilisation der Sonde oder ein fester Zug auf die innere Halteplatte bei Fixation der äußeren Halteplatte der zu Drucknekrosen führt !!!
-> Merkmale : Winderstand beim Spülen, entzündliche Veränderungen,eigeschränkte Beweglichkeit der Sonde!
->Burried-Bumper-Syndrom
regelmäßige Mobilisation der Platte beim Verbandwechsel
kein Zug auf die innere Halteplatte
Pflegegerische Aufgaben bei der Vorbereitung zur PEG - Anlage
Punktionsstelle rasieren ( von Brustbeinspitze bis Bauchnabel )
Nüchtern lassen (ab 22 Uhr)
Nabelpflege
Darmentleerung
Endoskopie Checkliste/Aufklärung
Aktuele Laborparameter
Mundpflege
Prothese entfernen
keine Blutverdünnende Medikamente
intravenöser Zugang
Antibiotika gegen Pilze als Vorbeugung
Op-Hemd -> Oberkörper leicht zugänglich
Wann wird gespült
Vor und nach jeder Nahrungsgabe
Vor und nach jeder Medikamentengabe
Vor bzw. nach verschiedenen Medikamenten
Vor und nach Ernährungspausen
bei Nüchtenheit nicht spülen
Spülen
-> Durchführung
Hände waschen/ desinfizieren -> Handschuhe zum Eigenschutz
Spritze mit Flüssigkeit ( Wasser) aufziehen
mind .20 ml Spritze ,sonst zu viel Druck und Mikrorisse können entstehen
Spritze ggf. unter Verwendung eines geeigneten Adapters verwenden und 20ml Spülflüssigkeit injizieren
(langsam/gleichmäßig injizieren )
Achtung
-> Spülflüssigkeiten
eignet sich : stilles Mineralwasser ,abkekochtes/lauwarmes Wasser , Kamillen-/Fencheltee
eignet sich nicht :
Früchtetees
säurehaltige Säfte oder
kohlensäurehaltiges Mineralwasser
(Nahrungseiweiß kann hierdurch auflocken und die Sonde verstopfen )
Kaffe u. Schwarzer Tee (Verfärben die Sonde dunkel)
bei PEG vor und nach dem Spülen Schlauchklemme öfnnen und schließen
(Ritsch-Ratsch-Klemme)
tgl. Sondenansatz von angetrockneten Nahrungsresten reinigen um Verkeimung vorzubeugen
Menge der applizierten Flüssigkeit in Bilanz aufnehmen
Kostaufbau
langsamer Kostaufbau!!!
Bsp. auf geriatrischer Station
1.Tag post PEG-Anlage nur Wasser auf 300ml/H
2.Tag Kost auf 25ml/H und dann pro Tag um 25ml steigern bis das Maximum von 175ml/H erreicht ist !!!
Kostaufbau -> vorgehen
langsamer Aufbau : Am Angang 6 mal 50 ml, Steigerung bis zu 12 mal 250ml
erst steigern ,wenn die vorherige Gabe über 24 Std. komplikationslos lief
optional sind 6-8 Mahlzeiten zu je 300ml
bei Problemen -> Sondenkost auf vorheringe Gabe reduzieren
Nach verabreichung mit Wasser spülen
empfehlenswert ist eine Pause bei der Nahrungszufuhr von 4-6 Std. pro 24 Std . einzulegen
da eine kontinuierliche Verabreichung einen alkalischn PH-Wert im Magen hervorruft und somit eine Bakterienkolonisierung fördert
Sondennahrung
-> Komplikationen
Singultus ( Schluckauf) , Erbrechen u./oder Diarrhöen werden durch zu schnelles Verabreichen der Kost ,luftbeimengungen ,kohlensäurehaltigen Getränken oder kalter Sondenkost hervorgerufen
Verstopfung der Sonde, z.B. bei Gabe von süßen Getränken
Pat. kann erbrechen -> Aspirationsgefahr
Umgang mit der Nahrung
lagerung bei Zimmertemp. (>5 Grad u. < 25 Grad)
Verabreichung bei Zimmertemp.
sauber arbeiten , Hände waschen
Sondennahrung vor Gabe gut schütteln
Verfallsdatum beachten
Überleitsystem täglich wechseln
Häufigkeit u. Zusammensetzung der Kost -> vom Arzt verordet u.Fließgeschwindigkeit
Indikaton
aufgrund von Neuroloischer Erkrankungen -> 50 %
länger o. dauherhafte enterale Ernärung (länger als 4 Wochen)
-> Beispiele :
bei Demenz
Tumorerkrankungen -> 30%
Schluckstörungen
Pat. im Wachkoma
->Perkutane Punktion des Magens
Kontraindikationen
Peritonitis ( Bauchfellentzündung)
Blutgerinnungsstörung
Bei geplanter Bauch-OP (offen)
erhöhter Aspirationsgefahr
Aszystes
Pathologische Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle
Gastritis (bei schwerer Form )
fehlende Diaphanoskopie ( Durchleuchten von Körperteilen)
Tumorinfiltration an der Punktionsstelle
Nachsorge
VZ-Kontrolle
Nachblutung, Entzündungszeichen, Schmerzen, Abwehrspannung Abdomen
nach 24 Std. äußere Halteplatte lockern
Nahrungskarenz für 24 Std.
Verbandswechsel
-> Häufigkeit
aseptischer Verbandswechsel
in ersten 10 Tagen: täglich
danach alle 2-3 Tage
nach ca. 2-4 Wochen → nach vollständiger Wundheilung kein VW erforderlich
-> Durchführung und Pflege
-Pflege:
mit Wasser u. pH-saure Waschlotion
-Durchführung Verbandswechsel:
Alten Verband entfernen
Auf die Zahlenmakierung der Austrittsstelle der Sonde beachten
Halteplatte lösen, reinigen der Halteplatte sowie Einstichstelle u. Haut
Wunde inspizieren
Sonde mobilisieren:
2-3 cm hin und her schieben
um 360° drehen
Vermeidung: Anwachsen innere Halteplatte an Magenwand
Buried-bumper-Syndrom
ggf. Schlitzkompresse zwischen Haut u. Platte
Sonde zurückziehen → kl. Widerstand
ca. 0,5cm über Hautniveau → in Halteplatte
keinen Zug ausüben → Dekubitus
Dokumentation
Wunde inspizieren auf :
Rötung
Schwellung
Sekretaustritt
Wärme
Schmerzen?
Veränderung zum vorherigen VW ?
Material
sterile Schlitz -und andere Kompressen
Händedesinfektionsmittel
Fixationspflaster (Fixomull )
anatomische Pinzette
unsterile / sterile Handschuhe
ggf. sterile Pinzette
Verbandschere
Abwurf
Flüssige Arzneimittel
sind bevorzugt
müssen ausreichend verdünnt werden
führen sonst zu gastrointestinalen Beschwerden
können einen zu niedrigen PH-wert haben(Atosil,viele Sirupe)
Sondennahrung neigt zu gerinnen ,wenn nach solchen Medikamenten nicht gespült wird !!!
Parenteralia Arzneimittel
prinzipiell ist die Gabe möglich es muss beachtet werden :
ob der Wirkstoff gut resorbierbar ist
ob der Wirkstoff für die Sonde geeignet ist (Antra z.B. nicht)
ob der Arzneistoff die Magen - u. Darmschleimhaut reizt
Feste Arzneimittel
-> mögliche verabreichungen
Brausetbl. : können Schleimhäute angreifen
deshalb mit 50 -90 ml Flüssigkeit verdünnen
Filmtbl./ Dragees : problemlos applizierbar
evtl. Empfindlichkeit des Wirkstoffes gegen Luft usw.
Gelantinekapseln : öffnen und Inhalt in 10-15 ml Wasser vermischen
Weichkapseln evtl. in warmen Wasser auflösen
-> nicht verabreichen
magensaftresistente Arzneiformen : Überzug dient Schutz des Pat. vor lokalen NW. oder der Wirkstoff darf nicht mit Magensaft in Kontakt treten , da er dann inaktiv wird,es gelten besondere Applikationshinweise
(z.B. nicht mörserbar: Pantozol, Voltaren 25-50 Dragees)
Retardtbl. : nur selten für Sondengabe geeignet ,da es nach Zerkleinerung häufig zu überhöhter Initialdosis kommt und später zu subtherapeutischen Spiegeln , da es unterschiedliche Retardierungsprinzipien gibts müssen Retardpräparate gesondert beurteilt werden : nicht mörserbar
-> Buccaltbl. oder Sublingualtbl. dürfen nicht gemörsert werden,da eine enterale Resorption nicht ausreicht
-> Beim Mörsern von einigen Zytostatika,Hormonen oder Virustatika
-> Handschuhe tragen
Applikationsort
im Magen herscht ein PH-Wert von ca 2 , ein saures Milieu
Säureemfindliche Stoffe werden hier zerstört
-> Tbl. die mit magensaftresistenten Überzug geschützt sind ,dürfen nicht gemörsert werden.
Im Duodenum/Jejunum->PH-Wert von 7-8/neutral-leicht alkalisch
Gabe von säureempfindlichen Stoffen ist hier möglich
-> Bei der Medikamentengabe über Sonde sind flüssie Arzneimittel zu bevorzugen!!!!
Grundregeln
Arneimittel nur getrennt voneinander geben
-> dazwischen mit mind. 5ml Wasser spülen
Medikamente niemals mit Sondennahrung vermischen
Bioverfügbarkeit der Medi. kann verändert werden
Okklusionsgefahr der Sonde durch Gerinnung von Proteinen
mikrobielle Kontamination
erst unmittelbar vor Gabe mörsern
Wechselwirungen zwischen Medis und Ernährung beachten :
veränderte Bioverfügbarkeit u. verminderte Resorption
Tbl. nüchtern einnehmen ? z.B L-Thyroxin
Stoffwechselentgleisungen
Tbl. abhängig zur enteralen Ernährung -> bei Antidiabetika
verminderte Wirkung
Tbl. die z.B mind. 1 Std. vor bzw. nach dem Essen gegeben werden müssen
Durchführung
Material: 20ml Spritze, Adapter für Spritze , Wasser, Medis
feste Arzneimittelform mörsern und in mind. 15ml Waser auflösen
Sonde spülen (20ml)
Medis applizieren
Sonde mit 5ml Wasser spülen
-> bei mehreren Medikamenten einzelne Schritte wiederholen
nach der Gabbe mit 20ml Wasser spülen
bei verstopfter Sonde
mit 20 ml Wasser spülen
Pepsinwein -> Alkohole lösen Fettpartikel
mit Cola ,Preiselbeersaft ( wissenschaftlich nicht belegt)
oder starken kohlensäurehaltigem Mineralwasser spülen , etwas warten und dann wieder aspirieren
dann neue Lösung einspritzen bis Durchgängigkeit erreicht ist
-> Einwirkteit > 3 Min. bis zum Lösungseffekt
Niemals Verstopfung mechanisch lösen (z.B. mit Draht) !!!!!!
Applikationsart
-> Per Blasenspritze (manuell)
Vorteile :
Bolusgabe
mobiler Einsatz möglich
Nachteile :
manuelle schnelle Applikation
200ml Nahrungszufuhr sollte normalerweise 20 min. dauern
Gefahr durch Erbechen -> Aspiration -> Pneumonie
Gefahr der Diarrhö
-> Schwerkraft (halbkontinuierlich)
Vorteile
Dauertropf- Applikation möglich
wirtschaftlicher
Nachteile
ungenaue Wahl der Fluddrate ( Tropfen/Minute)
unwillkürliche Veränderung der Flussrate bei Veränderung der Druckverhältnisse
Gefahr des Erbrechens -> Aspiration -> Pneumonie
Gefahr der Sondenokkllusion
-> Ernährungspumpe (kontinuierlich)
individuelle exakte Wahl der Flussrate
konstante, kontrolllierte Flussrate
Minimierung von Komlikationen
kostenintensiver
Gefahr der Asprationspneumonie
-> bei Duodenal/ Jejunal Sonden immer Konntinuierlich
Anforderung an Kost
nährstoffreich
gut verträglich
unterschiedlicher Kaloriengehalt, ggf. Diabetikerkost
verschiedene Geschmacksrichtungen
meist ballaststoffarm
sollte auch oral eingenommen werden können
ersetzt/ergänzt normale Nahrung
muss alle Nahrungsbestandteile in ausgewogenem Verhältnis beinhalten
Vorteile einer PEG
lange liegedauer
Pat ist mobiler
Magenernährung reduziert
Kosmetisch unauffällig
einfache Pflege
keine beeinträchtigung bei einer gleichzeitigigen Oralen Nahrungsaufnahme
Nasenrachenraum nicht beeinträchtigt
weniger Reflux neigung
sicherer Zugang zum Magen
Nachteile PEG
Infektionsrisiko höher als bei Nasensonde
Dislokation
Burried -Bumper- Risiko
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