Bewegungsrichtungen der Gelenke
Schultergelenk
->Abduktion,Adduktion , Anteversion , Retroversion ,rotieren
Ellenbogengelenk
->Flexion,Extension
Handgelenk
->Pronation ,Supination ,Dorsalflexion, Plantar flexion ,Abwinkeln nach Innen u. Außen
Hüftgelenk
->Abduktion,Adduktion ,Flexion,Extension ,rotieren
Kniegelenk
Fußgelenk
->Dorsalflexion, Plantar flexion, Pronation ,Supination
Bewegungsrichtungen -> Begrifflichkeiten
Abduktion ->Abspreizen
Adduktion -> Anspreizen
Anteversion -> vorwärtheben
Retroversion ->Rückwärtsheben
Flexion ->Beugen
Extension -> Strecken
Pronation ->Einwärtsdrehen
Supination ->Auswärtsdrehen
Dorsalflexion -> Anheben in richtung Handrücken/Fußrücken
Plantar flexion ->nach unten fallen bzw richtung Fußsohle
Definition Kontraktur
lat. Contraher -> zusammenziehen
Unter Kontrakur versteht man die Verkürzung von Sehnen,Muskeln u. Bänder mit der Folge eine bleibenden Gelenkversteifung
Eine Kontraktur kann im Prinzip an allen Gelenken des menschlichen Körpers auftreten.
auch bei wenigen Tagen andauerndernde Bettlägerigkeit = Kontraktur Folge
Was bedeutet Kontraktur?
Als Kontraktur bezeichnet man eine funktions- und Bewegungseinschränkung von Gelenken, die dadurch bedingt ist, dass sich
Muskeln und/oder Bänder verkürzen Folge = Gelenkversteifung
Und/oder die Gelenkkapsel schrumpft
Und/oder Gelenkflächen verwachsen
Anzeichen einer Kontraktur
Bewegungseinschränkung im betroffenen Gelenk
Fehl-Zwangshaltung,weclhe der Pat. nicht aufgeben kann
Schmerzen bei der Bewegung
Tastbare harte Stränge über Weichteilen
Welche Gelenke können betroffen sein
Schulter
Hüfte
Knie
Ellbogen
HWS
LWS
Schiefhals
Spitzfuß
angeborene Kontraktur
->kongeniale Kontraktur
z.B. durch intrauterine Zwangshaltung, Fruchtwassermangel, o. Knochen - bzw. Weichteildefekten
Risikofaktoren
Immobilität/mangel Bewegung
Schmerzen, Fehl- und Schonhaltung eines Gelenks
bestimmte Medikamente (Neroleptika)
Demenz ,Multimorbidität
Appoplex
Lähmung
Ursachen erworbener Kontrakturen
Eine Kontraktur ist immer Folge mangelnder Bewegung des betroffenen Gelenks
Immobilität ,Bettlägerigkeit
Schmerzbedingte Schonhaltung
Inaktivität (therapiebedingt) durch z.B. Schiene, Gipsverbände ->Muskeln und Sehnen verkürzen
Infolgedessen schrumpft die Gelenkkapsel
=verminderten Produktion von Synovial-Sekret u.das Gelenk starr fixiert. Dies führt zu schmerzhaften Bewegungsversuchen eine weitere Inaktivität ist die Folge
Großflächige Narben in Gelenknähe
Lähmungen
Degenerative o. entzündliche Gelenkerkrankungen
Durchblutungsstörungen
Spitzfuß ->Druck der Bettdecke
fasziogene / myogene Kontraktur
Kontrakturen durch immobilität und Inaktivität
Jede Muskelkontraktion führt automatisch zur Dehnung des entsprechenden Gegenspielers. Bei fehlender Bewegung werden Muskeln und Sehnen nicht mehr gedehnt und verkürzen sich
Kontrakturen durch Schonhaltung
Bei chronischen Schmerzen nehmen die Pat. häufig eine Schonhaltung ein,d.h. sie versuchen eine Position zu finden,in der sie am wenigsten Schmerzen verspüren und vermeiden somit jede Bewegung,die Schmerzen auslöst
neurogene Kontraktur
->Kontraktur als Folge von Lähmungen
Erkrankungen des Nervensystems führen häufig zu Kontrakturen,vor allem zu spastischen Lähmungen , z.B.
Multiple Sklerose
Querschnittlähmung usw.
dermatogene Kontraktur
->Kontraktur als Folge flächiger Narben in Gelenknähe
Bei Verbrennungen kommt es zur Narbenbildung
Liegen die Narben in Gelenknähe,kommt es aufgrund der Narbenschrumpfung und mangelnden Elastizität zu Bewegungseinschränkungen
Psychogene Kontraktur
->Kontraktur infolge z.B. neurotischen Erkrankungen
Der Patient berichtet z.B. eine Extremität nicht mehr bewegen zu können.
Bei der Untersuchung fällt auf,dass z.B. keine motorische Störung zugrunde liegt.
Trotzdem kann der Pat. seine Gliedmaßen nicht bewegen
Auch bei therapeutischer Unterstützung ist keine Bewegung möglich.
Dauert der Zustand länger an,können tarsächlich Kontrakturen entstehen
Arthogene Kontraktur
->Kontraktur als Folge einer Gelenkveränderung
Knöcherne - oder knorpelige Gelenkveränderungen,infolge von Entzündungen ,Tumoren,Traumata,Fehlwuchs oder Degeneration
durch Immobilität und demenzielle Abbauprozesse
->Maßnahmen
passives und aktives Bewegen der Arme und Beine
Pat. soll so viel wie möglich selbst übernehmen z.B. bei der Körperpflege
durch Schmerzen und Schonhaltung
Schmerzursache analysieren
medikamentöse Schmerztherapie abklären
alltagspraktische Übungen einbinden (z.B. Gegenstände vom Boden aufheben)
durch falsche o. fehlende Positionierung
auf korrekte Positionierung achten
auf korrektes Sitzen achten
Häufige Kontrakturbeispiele
Beuge- (Flexions) Kontraktur
Streck - (Extensions) Kontraktur
Ab- bzw. Anspreiz (Abduktion -Adduktions) Kontraktur
Innen - bzw. Außenrotationskontraktur ->Selten
Welche Gelenke können betroffenen sein?
Es sind vor allem die großen Gelenke gefährdet wie: Schulter-, Hüft-, Knie-, Ellenbogen- sowie das Sprunggelenk aber auch HWS und LWS Spitzfuß, Schiefhals
Kontraktur in Beugehaltung
Verkürzung der z.B. Muskeln an der Beugeseite
Streckung nicht möglich
=Beugekontraktur
Kontraktur in Streckhaltung
Verkürzung der z.B. Musklen an der Streckseite
Beugen nicht möglich
=Streckkontraktur
Definition Kontrakturenprophylaxe
Unter Kontrakturenprophylaxe versteht man die speziellen Maßnahmen und Techniken,die zur Vermeidung von Kontrakturen dienen
wird von Physiotherapeuten und Pflegekräften durchgeführt
Ziel der Kontrakturenprophylaxe
Erhaltung des intakten Bewegungsapparats
Erhaltung der funktionsfähigen /Beweglichkeit der Gelenke
Erhaltung eines harmonischen Bewegungsablaufs
förderung der Eigenaktivität des Patienten
Vermeidung von Sehnen-, Muskelverkürzungung und Gelenkveränderungen
->Kontrakturen lassen sich durch verschiedene gezielte Maßnahmen verhindern und stoppen
Kontrakturenprophylaxe
->Untere Extremitäten
Einkrallen und Strecken der Zehen
Fuß im Fußgelenk strecken , beugen und rotieren
Knie beugen und strecken
Beine in Rückenlage ab und adduzieren ,innen und außenrotation
das li. Bein nach rechts und über das re Bein hinweg führen und andersrum
in Seitenlage Beine nach vorne und hinten ausstrecken
in Rückenlage Knie anwinkeln
Füße flach aufstellen
das Becken anheben
in Rückenlage Radfahren
->obere Extremitäten
alle Finger abwechselnd in allen Gelenken beugen und Strecken , in den Grundgelenken kreisen
Handgelenke beugen,Strecken,kreisen
Hände innen u. außen rotieren (Pronation ,Supination)
Ellenbogengelenk beugen u. Strecken
Arme im Schultergelenk in allen Bewegungsrichtungen bewegen
Schultern hochziehen,fallen lassen,kreisen
Rumpf in Rückenlage,Oberkörper in der Hüfte gegen das Becken nach links und rechts verdrehen
in Rücken- oder Seitenlage Oberkörper beugen (Katzenbuckel) ,dabei dass Knie umfassen,anschließend Oberkörper überstrecken
Bewegungsübungen
->Passiv ,Aktiv
->Passive Form:
Bei bettlägerigen Patienten sofort und regelmäßig
z.B. 2 x tägl. alle Gelenke langsam ausholend mit beiden Händen ,,physiologisch” bewegen
Das nächstliegende Gelenk muss dabei fixiert werden
->Assistive Form:
Der Pat. wird aktiv ,Pflege unterstützt
Der Patient ist der ausführende
->Resistive Form:
Der Pat. arbeitet gegen einen von uns gesetzten Wiederstand
Isometerische Spannungsübungen
->Bewegungsübungen
Um einer Muskelatrophie vorzubeugen ,wird der Muskel trainiert
Dabei wird der Muskel angespannt ,es kommt aber nicht zu einer Bewegung im Gelenk
Eine isometerische Anspannung wird druch Drücke gegen einen Widerstand errecht
Dies kann die matratze,das Fußende o. der von einer Pflegekraft ausgeübte Gegendruck sein
->Absparche mit Arzt u. Phyio ,um Maßnahmen individuell auf Patienten abzustimmen u. den Pat. vor Überforderung zu schützen
Beispiele für isometerische Spannungsübungen
Den Kopf in das Kopfkissen drücken ,dabei das Kinn in Richtug Brust drücken
Die Handflächen vor der Brust zusammendrücken
Beine strecken
Fußspitzen anziehen
Arme strecken
Handfächen nach unten,seitlich des Körpers auf die Matratze legen, mit Armen u. Handflächen auf die Unterlage drücken
Durchführung u. Überwachung
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