Unterschied zwischen qualitativer und quantitativer Forschung
Qualitativer Ansatz = Beruht mit der Interpretation verbaler Daten
Quantitativer Ansatz = Beruht auf der Quantifizierung der Beobachtungsrealität
Mixed Methods Design =Kombiniert qualitative und quantitative Element
Qualitativer Ansatz: Zur explorativen Verwendung d.h. bei der Erkundung eines neuen Forschungsfeldes -> Hypothesengenerierung
Quantitativer Ansatz: Zur Überprüfung von aus der Theorie abgeleiteten Hypothesen
Qualitativ
Quantitativ
Offene Forschungsfragen
Theoretisch abgeleitete Hypothesen
Wenige, aber sehr detaillierte Untersuchungseinheiten
Viele Untersuchungseinheiten
Weniger strukturierte Datenerhebungsmethoden
Strukturierte Datenerhebungsmethoden
Ziel: Erkundung eines neuen Gegenstands oder Gegenstandbeschreibung samt Theoriebildung
Ziel: Theorieprüfung
Interpretative Auswertung der Daten
Statistische Auswertung der Daten
Fragebogen mit offenen Fragen
= Wissenschaftliches Instrument, bei dem Personen durch Fragen zum Antworten angeregt werden
Fragebogen mit geschlossenen Fragen
Expert*inneninterview
= Erforschung der Problemperspektive, die charakteristischen für den institutionellen Kontext eines/einer Expert*in ist
Test
= Normiertes Datenerhebungsverfahren aus mehreren Testaufgaben sowie normierte Anwendung und Auswertung
Leitfadeninterview
= Teilstrukturiertes Interview mittels eines Leitfaden, sodass alle für die Forschenden wichtigen Themen behandelt werden
Systematische Beobachtung
= Planvolle, selektive, von Suchhaltung bestimmter und auf die Möglichkeit der Auswertung gerichtete Beobachtung
Narratives Interview
= Erhebung von Handlungsprozessen bzw. Ereigniszusammenhängen aus der Wahrnehmung des Interviewten mittels freiem Erzählen
Kontrollierte Einzelfallstudie
= Interventionsstudie
Gruppendiskussion
= Herausarbeiten von kollektiven Einstellungs- oder Orientierungsmustern
Beobachtungsdaten
= Untersuchung sozialer Alltagswelten, die oftmals mittels Protokoll festgehalten wird
Dokumente und Akten
= Qualitative Analyse von Texten
Visuelle Daten
= Qualitative Analyse von Fotos und Videos
Beschreibung -> Wie sieht etwas aus? Wie ist etwas beschaffen?
Beispiel: Welche Techniken kennzeichnen eine erfolgreiche Klasseneinführung?
Kovariation -> Womit hängt etwas zusammen? Wie hoch korrelieren zwei oder mehrere Variablen?
Beispiel: Hängen Schulangst und Leistung zusammen?
Struktur -> Wie ist etwas aufgebaut?
Beispiel: Setzt sich das Leseverständnis aus mehreren voneinander unabhängigen Teilfähigkeiten zusammen?
Prognose -> Kann man etwas vorhersagen? Kann man aufgrund der Ausprägung einer Variable die Ausprägung einer anderen Variable vorhersagen?
Beispiel: Mit welcher Genauigkeit sagen Schulnoten den späteren Schul- und Berufserfolg voraus?
Ursache und Erklärung -> Wie funktioniert etwas? Was bewirkt etwas?
Beispiel: Warum wirkt manchmal ein von der Lehrkraft ausgesprochenes Lob wie ein Tadel?
Training und Optimierung -> Wie kann man etwas trainieren? Wie kann eine Maßnahme effizient gestaltet werden?
Beispiel: Mit welchen Maßnahmen lassen sich Mathematik- und Sachunterricht in der Grundschule verbessern?
Prinzipien qualitativen Forschens
Naturalistisches Vorgehen
Offene Fragen
Fallorientierung
Hollistisches Vorgehen
Induktives Vorgehen
Emergente (während des Prozesses) Flexibilität des Design
Beschreibung und Verstehen als Ziel
Interpretationsbedürftige Daten
Forschende als “Messinstrumente”
Theoretische Verallgemeinerung
Gütekriterien der Validität
Gegenstand wird in seinem natürlichen Umfeld untersucht
Es werden keine vorab festgelegten Beschreibungskategorien an den Gegenstand herangetragen
Befragte können sich in eigenen Worten äußern
Einzelne Fälle werden ausführlich und ganzheitlich untersucht
Es wird nicht von theoretischen Annahmen ausgegangen
Annahmen und Instrumente werden im Verlauf der Untersuchung flexibel an den Gegenstand angepasst
Es geht darum, den Gegenstand beschreiben und verstehen zu können
Es wird mit verbalen und visuellen Daten gearbeitet, deren Bedeutung interpretativ (statt statistisch) erschlossen werden muss
Datenerhebung erfolgt in Interaktion mit den Forschenden
Interaktive und reflexive Forschung d.h. bei der Auswertung und Interpretation der Daten werden der persönliche Hintergrund und die Eindrücke der Forschenden einbezogen
Es geht nicht primär um die Verallgemeinerung auf die Grundgesamtheit bzw. eine Theorie, sondern auch Beschreibungen einzelner Fälle sind möglich
Interviews
Befragten wird Raum gegeben -> Entfaltung des eigenen Relevanzsystems, der Deutungsmuster, der Sprache, etc.
Nicht-dirketive (nicht strukturierende und nicht steuernde) Gesprächsführung im Sinne der Offenheit
Hörerorientierte und erzählgenerierende Fragestellungen -> Monologisches Rederecht
Vielzahl an Interviewformen, deren Wahl die Forschungsergebnisse beeinflusst
Interview als Prozess
Wechselseitige Kommunikation und Kooperation
Interview als Produkt des Interaktionsprozesses zwischen interviewender und befragter Person
Interviews sind immer beeinflusst, weshalb es darum geht, diesen Einfluss kompetent, reflektiert, kontrolliert und auf eine der Interviewform und dem Forschungsgegenstand angemessenen Weise zu gestalten
Oberbegriff für verschiedene Interviewformen d.h. mehrere Formen werden leitfadengestützt geführt
Strukturierung mittels Leitfaden, sodass das Interview einem vorgegebenen Themenweg folgt
Unterschiedlicher Strukturierungsgrad
Entweder die Befragten steuern das Gespräch selbst
Oder die Forschenden lenken den Gesprächsfluss
Befragte werden zu einer umfassenden und detaillierten Stegreiferzählung persönlicher Ereignisverwicklungen und Erlebnisse in vorgegebenen Themenbereichen veranlasst
Es werden möglichst wenige und möglichst offene Fragen gestellt, die sehr verschiedene Antworten hervorbringen können
Zielt auf verschiedene soziale Problemstellungen ab und basiert auf einem problemorientierten Sinnverstehen
Zentral, ist das Nachvollziehen und Verstehen der Erzählsequenzen und Darstellungen der Befragten
Weniger ergebnisoffen als narrative Interviews
Leitfadengestützt
Zurückspiegelung
Verständnisfragen
Konfrontation
Offene Gesprächsführung, die sich an einem thematischen Brennpunkt ausrichtet, der durch die Vorgaben eines Reizmaterials entsteht (dadurch haben alle Befragten dieselbe informationelle Ausgangslage)
Es geht um Einblick ein die Lebenswelt und den Alltag von Personen und ihre kulturabhängigen Werteorientierungen
Ziel ist der sinnverstehende Nachvollzug fremder (Sub)Kulturen und Handlungspraktiken
Rückstellung der eigenen kulturellen Relevanzsysteme
Prinzip der Fremdheitsannahme
“Nicht-Wissen” und “Sich überraschen lassen” als zentrale Gesprächsführungs- und Erkenntnisprinzipien
Im Rahmen von Feldstudien
Findet u.A. Anwendung in der Sozialpädagogik und Milieustudien
Wird dort eingesetzt, wo die Bedeutung von Interaktions-, Diskurs- oder Gruppenprozessen für die Konstitution von Meinungen, Orientierungs- und Bedeutungsmustern direkt konstruiert werden soll
Interaktionistisches Sinnverstehen d.h. hinter den Äußerungen eines Gruppenmitglieds stehen immer diskursive Strategien
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