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Fissurenversiegelung

SH
by Sabrina H.

Technik

Wie sollte bei der Fissurenversiegelung vorangegangen werden?


  • ohne Kofferdam ist eine kompetente Assistenz unbedingt erforderlich

  • Reinigung: der Okkluslafläche, und soweit möglich, des Fissurensystems mit Polierpaste und Bürste. Mit diesem Schritt wird das Pellikel von der Schmelzoberfläche entfernt. Die Polierpaste darf kein Fluorid enthalten, weil dies den Schmelz gegen Auflösung widerstandsfähiger macht und damit den nachfolgenden Schritt, die Schmelzätzung, unnötig erschweren würde.

  • Trocknen des Arbeitsfeldes mit dem Luftbläser und Auftragen der Phosphorsäure. Diese wird entweder in flüssiger Form mit einem Pinselchen oder als Gel direkt aus einer Spritze in die Fissur appliziert. Die Phosphorsäure muss 60 Sekunden einwirken. Bei der Fissurenversiegelung kann die Ätzzeit nicht verkürzt werden, weil man im Fissurenbereich den sogenannten prismenfreien Schmelz weglösen muss, bevor ein retentives Ätzmuster entstehen kann.

  • Nun muss mit scharfem Wasserspray 60 Sekundne gespült werden, damit Säurereste, gelöster Schmelz und evtl. gebildete Präzipitate sicher entfernt werden. Die Assistenz muss das Wasser zuverlässig absaugen.

  • Trocknung der Okklusalfläche mit dem Luftbläser. Der geätzte Schmelz erscheint milchig trübe und opak.

  • Applikation des Versiegelers mit einem Pinselchen oder einer Applikationsspritze. Man achte darauf, dass keine Luftblasen entstehen. Der Applikator des Delton-Systems (Dentsply Sirona) ist hier das Mittel der Wahl. Mit einer kleinen Pumpe wird der Versiegler in ein wegwerfbares Plastikröhrchen aufgezogen. Die Applikation erfolgt dann schnell durch Fingerdruck. Wenn man damit an der Peripherie des Fissurensystems ansetzt und diesen Tropfen dann mit der Sonde durch die Fissur ziehen. Damit kann man den Versiegler sparsamer applizieren und vermeidet blasen. Noch einfacher ist die Applikation mit einem Cavifil ( Einzel-Applikations-Verpackung), was aber nur mit lichthärtenden Versieglern möglich ist.

  • Lichthärtende Versiegler müssen zwischen 10 und 60 Sekunden mit der Polymerisationslampe gehärtet werden. Die Polymerisat- ionszeithängt einerseits vom Versiegler selbst und anderseits von der Leistung der Lampe ab. Verfügt man über eine Hochleistungspolymerisationslampe mit 1200W/cm², so lässt sich die Polymerisationszeit auf 10 Sekunden verkürzen. Daher müssen die Gebrauchsanweisungen der Hersteller, sowohl von der Lampe als auch vom Versiegler, unbedingt beachtet werden.

  • Zweikomponenten-Versiegler härten in der Regel nach 30 Sekunden aus. Wir bevorzugen transparente Versiegler. Dies hat zwei Gründe: Erstens kann man schlecht einen weißen, deutlich sichtbaren Versiegler rechtfertigen, wenn damit ein kariesfreier, ästhetisch perfekter Zahn behandelt wird. Zweitens erlaubt der transparente Versiegler die optische Kontrolle des Fissuren-systems unter dem Versiegler. Sollte einmal eine Versiegelung undicht sein und sich eine Karies unter der Versiegelung entwickeln, würde man die Farbveränderung der Fissur beobachten können. Eine gute Alternative ist ein Versiegler, der während der Verarbeitung eine rosa Farbe hat und beim Polymerisieren transparent wird. Dieser Versiegler erlaubt einerseits eine gute optische Kontrolle während der Verarbeitung und ist anschließend im Fissurenrelief nicht als störend zu erkennen.

  • Um geätzte, aber nicht versiegelte Schmelzareale zu remineralisieren, erfolgt als letzter Arbeitsgang die Fluoridierung der Okkluslafläche mit einer Fluoridlösung oder einem Fluoridgelee.


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Sabrina H.

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