Äußere sichtbare Veränderungen in einem möglichen Verlauf:
-Zunehmende Schwäche und Müdigkeit
-Appetitlosigkeit
-Kachexie
-Evtl. Schmerzen durch vermehrtes Liegen
-Veränderung der Nase und Ohren (werden „spitz“)
-Schluckstörungen
-Somnolenz (schläft viel, aber erweckbar)
-Soporös (schwer erweckbar) bis komatös (nicht erweckbar)
-Schlafen mit offenen Augen und offenem Mund
-Evtl. Fieber
-Inkontinenz
-Nierenversagen: geringe Ausscheidung
-Versagen des Hustenreflexes: Rasselatmung
-Verfärbung der Extremitäten
-Cheyne Stokes Atmung
- „Totraumatmung“
- „Schnappatmung“
- Die Atmung setzt für immer aus
Verbale und nonverbale Äußerungen von Sterbenden:
-Ablehnung von Therapien
-Ablehnung von Essen und Trinken
-Sprechen über den Tod oder/und in Metaphern
-Sichtbares Abschiednehmen durch Haltung und Äußerungen
-Erwähnen von bereits verstorbenen Menschen
-Unruhe
Aufstehen
Greifen
Kleidung ablegen
Bettdecke wegschieben
Angespannte Mimik und Stirnfalte? Schmerz, Atemnot, Juckreiz und/oder Angst sind abzuklären und zu lindern
Was brauchen Sterbende?
Mensch,
die da sind, wenn die gebraucht werden
die wahrhaftig sind
die achtsam sind auf
körperliche Bedürfnisse (Linderung von Schmerzen, Dyspnoe, Mundtrockenheit, Husten, evtl. Rasselatmung)
psychosoziale Bedürfnisse z. B. die Möglichkeit sich zu verabschieden, Dinge noch erledigen zu können und in seiner zunehmenden Hilfebedürftigkeit Würde zu erfahren.
Spirituelle Bedürfnisse z. B. Krankensalbung; Gebete; Singen
Menschen, welche mit die mitfühlend sind
und Menschen, welche es einfach nur mit aushalten!
Jeder stirbt anders- und jeder darf anders sterben!
Daher gibt es keine Standards im Bereich der Sterbebegleitung, nur Leitlinien zur Unterstützung und zur Sicherung der Wahrnehmung von Bedürfnissen der Sterbenden und deren Angehörige, bzw. von Zugehörigen
Opioide beschleunigen das Sterben!
Falsch: Voraussetzung ist jedoch eine Kompetenz in der Dosierung und Anwendung.
Morphin erhöht die Lebensqualität – und dies nicht erst in den letzten Lebensstunden.
Chronische Schmerzpatienten profitieren oft viele Jahre davon
Bei einer Überdosierung gibt es keine Gegenmittel
Falsch! Die Gabe von Naloxon hebt die Wirkung der Opioide auf.
Opioide machen Schmerzpatienten abhängig!
Falsch, sofern die Dosierung und Anwendung der Schmerzintensität und –dauer angepasst sind.
Erhalten Patienten über einen längeren Zeitraum mehrmals am Tag kurz wirkende Opioide, kann es zu einem sog. Higheffekt kommen. Das trägt dazu bei, dass Patienten von diesen Präparaten, wie etwa Tilidin oder Tramadol-Tropfen nicht mehr loskommen. Es ist daher sinnvoll, chronische Schmerzpatienten mit Opioiden einzustellen, die ihre Wirkung langsam entfalten und über zwölf Stunden erhalten. Bei regelmäßiger Einnahme sind Opioidrezeptoren kontinuierlich belegt, sodass die nächste Dosis nicht plötzlich euphorisiert.
Der Körper gewöhnt sich daran. Daher muss die Dosis immer wieder erhöht werden!
Falsch! Niemand muss befürchten, dass man bei stabiler Schmerzsituation die Dosis von Morphin und seinen Abkömmlingen immer weiter erhöhen muss, um den gleichen lindernden Effekt zu erreichen.
Die Nebenwirkungen sind zu hoch und können nicht in Kauf genommen werden!
Falsch: Opioide führen lediglich bei ihrer ersten Anwendung oder bei Höherdosierung kurzzeitig (ca. 6-8 Tage) zu Müdigkeit und Appetitlosigkeit bzw. leichter Übelkeit.
In dieser Zeit können diese Symptome mit entsprechenden Medikamenten oder alternativen Ansätzen gelindert werden.
Die Nebenwirkung einer Verstopfung, der sog. Obstipation, bleibt jedoch erhalten. Abführmittel werden bereit mit Beginn einer Opioidgabe angesetzt und verabreicht.
Wenn man Opioide braucht, dann kann man die leichteren Schmerzmittel aus der Stufe 1 (z.B. Novalgin, Ibuprofen…) weglassen.
Falsch! Die Stufe 1 wird beibehalten und das Medikament in seiner Dosierung sowie durch die regelmäßige Gabe ausgeschöpft. Gründe:
a) Der unterschiedliche Wirkungsansatz z. B. eines entzündungshemmenden Medikamentes (Ibuprofen) wird genutzt.
b) Opioide (Stufe 2: Tramadol und Tilden oder Stufe 3: z.B. Morphin, Hydromorphon) werden ergänzend (zuerst bei Bedarf, dann regelmäßig) angewendet und können dadurch in ihrer Dosierung niedriger gehalten werden.
Die dauerhafte Einnahme von Opioiden schädigt die Organe!
Falsch: Abkömmlinge des Opiums in entsprechend zubereiteter und medizinischer anwendbarer Form gehören zu den sichersten Arzneimitteln überhaupt.
Es sind keine Auswirkungen auf die Nieren- und Leberfunktion oder das Kreislaufsystem und die kognitiven Leistungen bekannt
Opioide führen zur lebensgefährlichen Atemdepression!
Nicht bei richtiger Anwendung: Aus Angst, dem Patienten zu schaden, wird in vielen Fällen die Dosis der effektiven Schmerzbehandlung zu niedrig angesetzt. Zugleich verführen Schmerzpflaster zur „bequemen“ Schmerztherapie bei Patienten, die noch keine Opioide hatten.
Sie werden schnell überdosiert, eine Folge ist, dass die Atemfrequenz deutlich sinkt (Atemdepression).
Kommt es dann im Verlauf der Erkrankung zu einem steigenden Schmerzmittelbedarf, werden Opioide aufgrund der Erfahrungen zurückhaltend eingesetzt.
Entwickelt ein Patient eine Verringerung seiner Atemzüge, ist dies häufig auf die Veränderungen der Organfunktionen im Rahmen der fortschreitenden Erkrankungen bzw. dem Beginn des Sterbeprozesses zurück zu führen.
Last changed8 months ago