Funktion
lat. Glandula thyreodea
Abk. Gl. Thyr.
endokrine Drüse
Hormonbildung der Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Tetrajodthyronin)
Einspeisung von Jod
Parenchym (eigentliches Enzym)
Krankhafte Zustände der Hormonfunktion
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Lage und Aufbau
prätracheal
unterhalb des Kehlkopfes
anliegend an Adamsapfel
gut durchblutet
Anliegend besonders wichtig
Nebenschilddrüsen
nötig für Parathormonbildung
sorgt für Kalziumrückresorption (Kalziumhaushalt)
Nervus rekurrenz (2 Nerven)
Stimmbildung
->verringerte Hormonproduktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4
Symptomatik
Müdigkeit
Abgeschlagenheit
evtl. Frieren
Bradykardie
Gewichtszunahme
Diagnostik
Anamnese
Inspektion
Palpation
->vermehrte Hormonproduktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4
Unruhe
Nervosität
Schlaflosigkeit
evtl. Schwitzen
Tachykardie
Gewichtsverlust
hervortretende Augäpfel
Schilddrüsenvergrößerung (Struma)
->Symptomatik
bei Struma unabhängig von der Funktion
Zunahme der Kragengröße
Schluckbeschwerden
Atemprobleme wie z.B. Luftnot, Stridor
Heiserkeit (durch Verletzung des N. rekurrenz)
->AIP
familiäre Disposition
Vergrößerung der Schilddrüse
Richtungs-/Lageverschiebung der Schilddrüse
äußerliche Veränderungen beim Schlucken
Oberflächenveränderung der Schilddrüse (pathologisch z.B. sichtbare Knoten)
Veränderungen beim Schlucken (Schluckverschieblichkeit)
Knoten
Konsistenz (physiologisch weich, pathologisch hart)
Größenveränderung mit ggf. Richtung
->Diagnostik
Blutuntersuchung
T3 ,T4 TSH ,CRP (Hindeutung auf einen entzündlichen Prozess)
Sonographie
Größen- bzw. Volumenbestimmung
Auffälligkeiten des Parenchyms
Darstellung umliegender Gefäße
ggf. Erkennung von Knoten- oder Zystenbildung
Szintigrafie
nuklearmedizinische Untersuchung
Beschießen mit schwach-radioaktivem Stoff (Tracer)
Anlagerung des Stoffes im Parenchym
aufgrund der chemischen Ähnlichkeit zu normalem Jod
zur Darstellung der Schilddrüse
Messung eingespeicherter radioaktiver Aktivität
rot = meiste radioaktive Aktivität im Inneren
nach außen hin schwächer werdend
bei ungleichmäßiger Verteilung der radioaktiven Aktivität
viel Aktivität: warme/heiße Knoten (starke Hormonproduktion)
Adenom: heißer Knoten
autonomes Adenom: heißer Knoten ohne Unterwerfung des Regelmechanismus
Hormonüberproduktion sorgt für Symptomatik im Körper
vor allem Symptomatik am Herzen (z.B. Tachykardie)
Thyreotoxische Krise: kritisch hohe Hormonüberproduktion
wenig Aktivität: kühle/kalte Knoten (geringe Hormonproduktion)
Zyste: eingekapselte Flüssigkeitsansammlung
Karzinom: maligne Verwachsung
sonographisch gesteuerte Feinnadelpunktion
ggf. sonographisch gesteuerte Feinnadelpunktion
bei V.a. Malignom oder Zyste
hier Zytologie: Entnahme einzelner Zellen
PAP 1-2 unauffällig, PAP 3 ungenau, PAP 4-5 auffällig
bei auffälligem Befund Histologie: Entnahme von ganzen Gewebsverbänden
intraoperativer Schnellschnitt
Veränderung des Parenchyms
Struma nodosa (vorhandene Knoten)
multi nodosa (viele Knoten)
uni nodosa (ein Knoten)
Struma diffusa/parenchymatosa (gleichmäßige Vergrößerung)
Veränderung der Funktion
euthyreot (normale Hormonfunktion)
hyperthyreot (Hormonüberfunktion)
hypothyereot (Hormonunterfunktion)
Operative Therapie
Rückenlagerung
leicht überstreckter Kopf
oberhalb des Sternums kragenförmiger Schnitt (Kocher-Kragen-Schnitt) zur Eröffnung der OP-Gebiets
Operative Maßnahmen
abhängig vom Befund der Schilddrüse
(subtotale) Resektion
je nach Ausprägung beidseitige oder einseitige Verkleinerung
teilweise Schilddrüsenentfernung (Belassen von Schilddrüsenanteilen)
bei Resektion mit einseitiger Auffälligkeit (Schnell-Schnitt)
zunächst Resektion einer Probe der betroffenen Seite
meist innerhalb der Operation bereits Befund
Weiterführung der Operation auf der anderen Seite
ggf. bei Karzinombefund bzw. unvollständiger Entfernung erneute Resektion auf betroffener Seite
Thyreoidektomie
komplette Schilddrüsenentfernung
oftmals bei beidseitigem Karzinom mit vielen Knoten
Enukleation
Entfernung von z.B. einem Knoten ohne komplette oder teilweise Entfernung der Schilddrüse
Freilegung der Schilddrüse
Entfernung (Ausschälung) des Knotens
Naht des entstandenen Loches zur Komprimierung des Gewebes und Blutstillung
Einnaht einer Redon-Drainage
OP-Risiken
->Intraoperativ
Blutung
Infekt
Verletzung von Nachbarorganen
Verletzung des Rekurrenz (Rekurrenzparese)
Symptomatik einseitiger Rekurrenzparese:
Heiserkeit,
Stimmlosigkeit, keine Aussprache von „A“
überwiegend postoperativ erkennbar
beidseitige Rekurrenzparese intraoperativ erkennbar bei Extubation
Verschluss der Stimmritze nach Entfernung des Tubus
führt zu ausbleibender Atmung des Patienten und Zyanose
Bebeutelung ohne signifikante Veränderung der Zyanose
Re-Intubation
Luftröhrenschnitt unterhalb des Kehlkopfes (Tracheotomie und „Anlage“ Tracheostoma)
Tubusanlage durch Tracheostoma
Verletzung der Nebenschilddrüsen
zunächst relativ unauffällig,
unwillkürliche Muskelzuckungen,
Veränderung im Blutbild (Parathormon)
->postoperativ
->Nachblutung
Schocksymptomatik
Hämatombildung
rasche Füllung der Redondrainagen (kann auch täuschen – Gerinnung des Blutes im Drainageschlauch, Abknickung der Drainage, entfernter Sog der Drainage)
Durchblutung durch den Verband
Stridor
Rezidivprophylaxe
Ernährungsumstellung
vermehrte Jodaufnahme
medikamentöse Therapie
Hormonzugabe z.B. L-Thyroxin
Nicht-operative Therapie
->Radiojodtherapie
nicht-operative Alternative zur operativen Strumaresektion
stark radioaktiv
Zerstörung des ektopen Gewebes
keine Jodgabe vorher
ansonsten keine Aufnahme des radioaktiven Jods
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