Gesprächsführung: Kontext
Therapeutische Gespräche
Erkenntnisgewinnung des Patienten ist Ziel
Diagnostische Gespräche
Erkenntnisgewinnung des Therapeuten ist Ziel
Gesprächsführungen Voraussetzungen (4)
Aktives Zuhören
Empathie
Akzeptanz
Kongruenz
Gesprächsführung
Informationsgewinnung
Urteilsfehler vermeiden
Situative Fragen formulieren
Kongruenz sprachlicher und nichtsprachlicher Signale
Emotionale Bedürfnisse beachten
Grundprinzipien
Transparenz (aufgeklärte, aktive Patienten)
Struktur (fortlaufende Konkretisierung)
Konkretisieren und präzisieren
Geleitetes Entdecken
Verstärkung und Lob
Fortgang (Zusammenfassung um Missverständnisse zu vermeiden)
Interviews
—> verbreitetste Methode zur Informationsgewinnung in der Psychologie
A&O: z.B. Personalauswahl
Klinisch: exploratorisch
Strukturiert (Ablauf und Worlaut vorgegeben, zB SCID, DIPS)
Teilstrukturiert (Standardisierung angestrebt, Themenblöcke vorgegeben)
Unstrukturiert (Fragen frei, kein systematischer Aufbau)
Interviews bei der Personalauswahl
—> hohe Akzeptanz aber geringe Validität
Persönlichkeitstraits (generell)
Fragebögen
ökonomisch
Verzerrungen
Soziale Erwünschtheit
Fremdberichte
Soziale Erwünschtheit geringer?
Falls kein Selbstbericht möglich
Zusätzlich zur Validierung
Übereinstimmung mehrerer Fremdberichte?
Persönlichkeitstraits (NEO-FFM)
Persönlichkeitstraits (4)
Good judge: Kontext- und traitabhängig (Intelligenz und Gewissenhaftigkeit begüntigend)
Good target: stabil, organisiert, extravertiert, verträglich
Good traits: einfach zu beobachten und sichtbar, Kommunikation keine VS
Good information: schwache vs starke Informationen, Situationen mit Stress oder Arousal, am besten Situationen die fraglichen trait provoziert
Einstellungsinterviews
Reliabilität
mittlere Interrater-Reliabilität unstrukturierter Interviews etwa .36 (!)
Lasst sich durch Strukturierung und Standardisierung verbessern
Kriterienvalidität
Validität hängt maßgeblich von Strukturiertheit ab
Inkrementelle Valdität über Intelligenz hinaus
Konstruktvalidität
wie so häufig “Es ist nicht immer das drin, was drauf steht”
Konstruktvalidität unklar:
geringe Korrelation von Interviewfragen mit anderen Interviewfragen oder externen Maßen, die dasselbe messen
Beobachtungsfehler
Halo Effekt
Ähnlichkeitseffekt
Milde bzw. Strengeeffekt
Tendenz zur Mitte
Konstrasteffekt
Primacy- und Recencyeffekt
Jumping to Conclusion
Attraktivität
Gesprächsnotizen
Ziel: Gedächtnis entlasten
günstig: verhaltensbezogene Notizen (—> Notizen zum Verhalten, das in einer Antwort beschrieben wird)
ungünstig: prozedurale Notizen (“Hält Augenkontakt”)
irrelevant: beurteilende oder persönlichkeitsbezogene Notizen (“gute Antwort, ist gewissenhaft”)
Anamnesegespräch
freie vs. ankerbasierte Beobachtungen
Standardisierungsmöglichkeiten von Interviews
Beispiele für strukturierte Interviews
SCID
Interrater-Reliabilität zwischen 0.40 - 0.94
DIPS
Interrrater-Reliabilität zwischen 0.72 - 0.89
Vor- und Nachteile von hoch standardisierten klinischen Interviews
Patient Health Questionnaire (PHQ)
Screeningverfahren nach DSM-4
Umfasst acht Module
Major Depression
Panikstörung
Bulimia Nervosa
Andere depressive Störungen
Andere Angststörungen
Somatoforme Störungen
Alkoholmissbrauch
Binge-Eating Störung
—> Reliabilität
Depressionsskala: Alpha = 0.88
Somatisierungsskala: Alpha = 0.79
Strukturierung von Interviews
Inhalte
Auswertung
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