Zwischen … und …
Wenn ich zwei Perspektiven im Text vergleichen möchte
Beispiel: Zwischen technischer Weiterentwicklung und globalen Märkten können sich die Verbraucher heutzutage an einer immer breiter werdenden Produkt- und Dienstleistungspalette erfreuen.
Nichts scheint mehr … zu sein
Auf die eine Seite scheint etwas zu sein. Doch etwas auf die andere Seite scheint im Widerspruch zu stehen
Hier These reinschmeißen
Beispiel: Nichts scheint mehr unmöglich, die Nachfragemacht des Kunden scheint auf den ersten Blick positiv, doch gerade unter ökologischen Aspekten scheinen Kundenwunsch auf der einen und verantwortungsvolles Handeln auf der anderen Seite immer häufiger im Widerspruch zu stehen
Einleitung
Beispiel 1
In dem Kommentar „Moderne Sklavenhaltung“ vom Tom Volt, erschienen am 29.12.1999 in DIE ZEITUNG, geht es um die Globalisierung und die damit verbundenen negativen Folgen, die vor allem die unteren Schichten treffen. Neben Gründen für die aktuelle Situation beschäftigt sich der Autor vor allem mit möglichen Auswegen aus dieser Krise.
Beispiel 2
Auch im Kommentar “Auf die Plätzchen, fertig, los!” von Titus Arnu, erschienen am 25.09.2006 in der Süddeutschen Zeitung, steht dieses Problem im Mittelpunkt.
Thematisiert wird vor allem das Verschwinden von saisonbedingtem Konsum im Lebensmittel- und Freizeitbereich, dessen Ursachen sowie die daraus entstehenden Folgen.
Zusammenfassung:
Der Autor ist der Meinung, dass …
Arnu ist der Meinung, dass der Verbraucher aufgrund von Angebot und angebotenen Waren im Alltag mittlerweile gar kein Gefühl mehr für Jahreszeiten habe (vgl. Z. 1 - 15)
Der Autor konkretisiert dies und behauptet, in der Obst- und Gemüseabteilung gebe es heutzutage keine Jahreszeit mehr, was er unter anderem auf technische Möglichkeiten zurückführt, die es früher noch nicht gab (vgl. Z. 16-22)
Der Verbraucher scheint hier zwiegespalten zu sein. Einerseits sehe er die ökologischen Probleme, andererseits spielten aber gerade die Wünsche der Konsumenten für ihn eine zentrale Rolle (vgl. Z. 31-35).
Ebenso stellt er im Freizeitbereich die Tendenz fest, dass äußere Einflüsse wie das Wetter keine entscheidende Rolle mehr spielen (vgl. Z. 36 -48).
Abschließend warnt er jedoch, dass die stetige Verfügbarkeit von Waren und Dienstleistungen dem Handel ebenso schaden könnte (vgl. Z. 55 - 58)
Strukturierte Textwiedergabe
Einleitend verdeutlicht der Autor das Verschwimmen der Jahreszeiten anhand von zwei Beispielen. So ständen Weihnachtsmänner und Osterhasen aus Schokolade bereits im September bzw. kurz nach Neujahr in den Regalen (vgl. Z. 4-9).
Auch der nahtlose Wechsel vom Sommerhit von Shakira zu George Michaels „Last Christmas“ verdeutlicht dies beispielhaft (vgl. Z. 10-12).
Folglich habe man im Alltag das Gefühl, dass „die ganze Zeit Weihnachten, Ostern und Geburtstag“ sei, „und zwar gleichzeitig“ (Z. 13-14).
Er stellt die These auf, dass in deutschen Supermärkten keine Jahreszeiten mehr zuerkennen seien und begründet dies mit fehlenden Saisonfrüchten (vgl. Z. 15-16).
Beispielhaft nennt er „Trauben, Erdbeeren und Orangen“ (Z. 16)
Er blickt zurück in die Vergangenheit, in der frische Tomaten nur im Sommer gab und sieht eine Ursache für das heutige Angebot in Kühlungs- und Transortmöglichkeiten (vgl. Z. 19-20)
Im Anschluss geht er auf die ökologischen Folgen dieser Entwicklung ein. Er zitiert Matthias Wolfschmidt von Foodwatch, der hier beispielhaft den Wasserverbrauch in Spanien als unökologisch bezeichnet(vgl. Z. 20-22).
Als Gegenargument führt Woffschmidt jedoch die Tatsache an, dass speziell bei großen Importmengen z.B. der Treibstoffverbrauch weniger sei als bei regionalen Produkten (vgl. z. 26-27)
Des Weiteren zitiert er Thomas Moslmann von der Universität Hannover, der eine Ursache in den gestiegenen Ansprüchen der Verbraucher sieht (vgl. Z. 28-31)
Im weiteren Verlauf behauptet er, auch das Freizeitverhalten werde immer unabhängiger von externen Einflüssen wie dem Wetter (vgl. Z. 32-33).
Er begründet dies mit der Möglichkeit, im Sommer Ski zu fahren und im Winter zu baden und führt beispielhaft die von Skihalle in Neuss und das Schwimmbad, Tropical Island" in Berlin an (vgl. Z. 33-39).
Auch hier sieht er die Ursache beim Verbraucher und seiner Sehnsucht nach Sonne. Dies belegt er mit einer Studie des Verbandes Solarien und Besonnung, wonach Sonnenstudios im vergangenen Jahr 1 Mrd. Umsatz machten (vgl. Z. 40-41).
Abschließend stellt er fest, dass es mittlerweile aber auch Widerstand gebe. Mechthild Winkelmann von der Verbraucherzentrale NRW sieht die Schuld nämlich bei den Anbietern, die die Nachfrage durch ihr Angebot erst erzeugten (vgl. Z. 43-46).
Der Autor schlussfolgert, dass durch die ständige Verfügbarkeit irgendwann auch Desinteresse entstehen könne (vgl. Z. 47-49).
Intention des Verfassers
Titus Arnu verfolgt mit seinem Kommentar mehrere Ziele. Zunächst sensibilisiert er den Leser bzgl. des Themas und zeigt den Wandel des Angebots der letzten Jahrzehnte auf.
Gleichzeitig kritisiert er diesen, da es natürlich auch die Wünsche der Konsumenten sind, die zu dieser Entwicklung beitragen.
Mit Fakten und Statistiken verdeutlicht er dies, die Ursachen dieser Entwicklung offenzulegen.
Zudem steht auch der Handel der Kritik, der erst durch sein Angebot die entsprechende Nachfrage weckt.
Des Weiteren möchte er den Leser auch unterhalten, was er mit verschiedenen rhetorischen Mitteln auch immer wieder schafft.
Sprachliche Analyse
Der Text ist insgesamt in Alltagssprache verfasst, so dass er auf eine breite Öffentlichkeit trifft.
Immer wieder lockert er seinen Text durch Wortspiele auf. So verdeutlich der Titel „Auf die Plätzchen, fertig, los!" bereits, wie sehr die Kunden sich bereits im Sommer auf Weihnachtsgebäck freuen.
Das Wort „feierlich" im Untertitel zeigt zum Einen den Widerstand der Verbraucherschützer, verdeutlicht zum Anderen nochmal die Nähe zum Weihnachtsfest.
Auch die einleitende Anspielung auf Franz Beckenbauer spricht so den Leser an. Durch Neologismen unterstreicht der Autor seine Auffassung. Weihnachtsmänner aus Schokolade heißen bei ihm ,Konsumterrorzwerge" (Z. 5), was seine negative Sichtweise auf den frühzeitigen Verkauf verdeutlicht.
Auch der Begriff „Weihnachtswischiwaschi“ (Z. 47) zeigt, wie diese Entwicklung u.U. zu völligem Desinteresse umschlagen kann.
Das einleitende Beispiel der Weihnachtsmänner aus Schokolade wirkt in der Aussage umso intensiver, da er die Situation eher bedrohlich wirken lässt.
Er personifiziert sie, sie „begrüßen" (Z. 4) den Kunden, „unterwandern" (Z. 6) die Läden und , verschanzen" (Z. 6) sich hinter anderen Weihnachtsartikeln, wobei gerade diese Kriegsmetaphorik seine negative Sichtweise unterstreicht.
Die Alliteration „widerlich winterlich" (Z. 5) spricht nicht nur den Leser an, sondern rückt den Konsum ebenfalls in ein negatives Licht.
Ebenso unterhaltsam sind seine Hyperbeln zu sehen, mit denen er Kritik übt. So würden die Hörer durch George Michael, systematisch" (Z. 11) gequält und im Supermakt „stolpern" (Z. 46) die Kinder bereits über Dominosteine.
Diverse Auf- und Abwertungen zeigen den Zwiespalt (=Uneinigkeit), den dieses Thema er Auseinandersetzung hervorruft. So gibt es auf der einen Seite „ausgefeilte Kühlungsstrategien" (Z. 19) und „aufwendige Transporte" (Z. 19), auf der anderen Seite ist von „unsinnig und unökologisch" die Rede.
Auch der Begriff „Pseudo-Paradies“ (Z. 38) zeigt seine kritische Sicht nochmals deutlich. Um dem Leser die Entwicklung bildhaft vor Augen zu rufen, nutzt Titus Arbu immer wieder Aufzählungen. So schreibt er von „Trauben, Erdbeeren una Orangen' (Z. 16) oder von Äpfel aus Neuseeland, Trauben aus Südamerika und Avocados aus Israel" (Z. 23).
Um den Text insgesamt überzeugend wirken zu lassen, zitiert er zudem immer wieder Autoritäten wie Foodwatch, die Universität Hannover oder den verband Solarien und Besonnung
Bewertung Zunächst bin ich der Meinung, dass Titus Arnu sich einem Tema widmet, das brandaktuell ist, wobei das Grundproblem meiner Meinung nach ein noch viel größeres darstellt. Es geht nämlich nicht nur um das Verschwimmen der Jahreszeiten, sondern vielmehr um ein Konsumverhalten, welches zunehmend unbedacht erfolgt. Er macht zwar deutlich, dass es vor allem die Werbung ist, die uns glauben lassen will, dass wir dies alles bräuchten, doch hätte er diesen Aspekt noch weiter in den Mittelpunkt stellen können. Es zeigt sich nämlich im Alltag, dass es ohne Konsum kaum noch geht, sei es im Supermarkt oder im Freizeitverhalten. Natürlich lässt uns der technische Fortschritt und die Globalisierung freie Hand, aber ein grundsätzlich bewussterer Konsum würde auch den Stellenwert und die Wertschätzung einzelner Produkte und Dienstleistungen erhöhen. Er hat Recht, wenn er behauptet, dass dem Konsumenten dann vieles gleichgültig erscheint, nur ist dies nicht schon viel zu häufig der Fall? Billigfleisch und die sog. „Fast-Fashion" sind zwei weitere Beispiele, die zeigen wie diese Entwicklung Folgen nach sich zieht, die man nur sehr schwer ertragen kann. Ob Verbote etwas bringen bzw. gewollt sind ist fraglich, aber alleinschon die Auseinandersetzung mit diesem Thema in den Medien kann dem ein oder anderen die Augen öffnen. Unabhängig vom Thema geht der Autor sehr strukturiert vor. Seine gewählten Beispiele, ob Weihnachtsmann, Obstabteilung oder Schwimmbad kann jeder nachvollziehen, so trifft er die Masse. In Kombination mit Expertenwissen, Autoritätsargumenten und Belegen verfehlt der Text seine Zielsetzung sicherlich nicht, nämlich uns die Augen zu öffnen, wie unsere Gesellschaft durch Konsum geprägt ist. Insbesondere das Zitat der Verbraucherzentrale zeigt, welche Folgen dies haben kann. Sein Rückblick 20 Jahre zurück zeigt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass wir auch anders gelebt haben. Sprachlich gesehen ist der Text meiner Meinung nach etwas überfrachtet. Mit den Neologismen und Wortspielen lenkt er an manchen Stellen zu sehr vom Wesentlichen ab. Gelungen find ich allerdings die Kriegsmetaphorik zu Beginn seines Kommentars. Dass der Kampf um den Kunden mit allen Mitteln geführt wird, lässt sich schließlich kaum leugnen…
Bewertung
Zunächst bin ich der Meinung, dass Titus Arnu sich einem Thema widmet, das brandaktuell ist, wobei das Grundproblem meiner Meinung nach ein noch viel größeres darstellt.
Es geht nämlich nicht nur um das Verschwimmen der Jahreszeiten, sondern vielmehr um ein Konsumverhalten, welches zunehmend unbedacht erfolgt.
Er macht zwar deutlich, dass es vor allem die Werbung ist, die uns glauben lassen will, dass wir dies alles bräuchten, doch hätte er diesen Aspekt noch weiter in den Mittelpunkt stellen können. Es zeigt sich nämlich im Alltag, dass es ohne Konsum kaum noch geht, sei es im Supermarkt oder im Freizeitverhalten.
Natürlich lässt uns der technische Fortschritt und die Globalisierung freie Hand, aber ein grundsätzlich bewussterer Konsum würde auch den Stellenwert und die Wertschätzung einzelner Produkte und Dienstleistungen erhöhen.
Er hat Recht , wenn er behauptet , dass dem Konsumenten dann vieles gleichgültig erscheint, nur ist dies nicht schon viel zu häufig der Fall? Billigfleisch und die sog. „Fast-Fashion" sind zwei weitere Beispiele, die zeigen wie diese Entwicklung Folgen nach sich zieht, die man nur sehr schwer ertragen kann.
Ob Verbote etwas bringen bzw. gewollt sind ist fraglich, aber alleinschon die Auseinandersetzung mit diesem Thema in den Medien kann dem ein oder anderen die Augen öffnen. Unabhängig vom Thema geht der Autor sehr strukturiert vor.
Seine gewählten Beispiele, ob Weihnachtsmann, Obstabteilung oder Schwimmbad kann jeder nachvollziehen, so trifft er die Masse.
In Kombination mit Expertenwissen, Autoritätsargumenten und Belegen verfehlt der Text seine Zielsetzung sicherlich nicht, nämlich uns die Augen zu öffnen, wie unsere Gesellschaft durch Konsum geprägt ist.
Insbesondere das Zitat der Verbraucherzentrale zeigt, welche Folgen dies haben kann. Sein Rückblick 20 Jahre zurück zeigt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass wir auch anders gelebt haben.
Sprachlich gesehen ist der Text meiner Meinung nach etwas überfrachtet. Mit den Neologismen und Wortspielen lenkt er an manchen Stellen zu sehr vom Wesentlichen ab.
Gelungen find ich allerdings die Kriegsmetaphorik zu Beginn seines Kommentars. Dass der Kampf um den Kunden mit allen Mitteln geführt wird, lässt sich schließlich kaum leugnen…
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