geschichtlicher Hintergrund
Barock
- Zentrales Ereignis: dreissigjähriger Krieg (Religionskrieg)
o Er hinterliess verödete Landstriche und zerstörte Städte
o 1/3 oder sogar ½ fielen ihm zum Opfer
- Wiederaufbau förderte in deutschen Fürstentümern die Entwicklung zum Absolutismus
o Herrschaftsform mit Herrscher und ohne Mitwirkung ständischer Institutionen
- Deutliche Ausprägung bei Ludwig XIV —> Hof von Versailles
- Prunkvoll-ausladende Architektur galt als Symbol der Macht
- Gesellschaft blieb weiterhin in Stände
Aufklärung
- Politische Wirklichkeit war von der Staatsidee der Aufklärung noch weit entfernt (immer noch eine gottgewollte Ordnung)
- Uneingeschränkten absolutistischen Fürstenherrschaft —>alle staatliche Gewalt war auf den Herrscher konzentriert
- Herrscher wollte Macht öffentlich demonstrieren (Schlossanlagen)
- Durch Bautätigkeiten kamen auch Handel und Produktion in Schwung
o Einführung des Wirtschaftssystem des Merkantilismus unterstützte die Entwicklung
o Merkantilismus: Der Herrscher will vor allem seine Produkte verkaufen —> möglichst viel Export und wenig Import
- Adel und Klerus waren Nutzniesser und Stützen der ständischen Gesellschaftsordnung
Weltbild und Lebensauffassung
- Von Frankreich gingen Impulse eines neuen Denkens aus
o Dessen Träger waren bürgerliche Intellektuelle
- Im Zentrum stand das Individuum —> das Begehren nach Freiheit im Denken und im wirtschaftlichen Handeln
- Gegenüber dem Staat werden die Rechte jedes einzelnen gefordert und von der Kirche Toleranz gegenüber anderen Religionen
o In Philosophie und Wissenschaft berief man auf Erfahrung (Empirismus) und Verstand (Rationalismus).
- Die Fähigkeiten und Talente des Einzelnen bestimmen den Rang in der Gesellschaft und nicht die Geburt in einen Stand
o Die Menschen sind alle gleich und unterschieden sich nur durch Verstand und Bildung
- Hinzu kam die Empfindungsfähigkeit —> Gefühl für Natur, Liebe und Freundschaft
- Religiöse Einheit des Mittelalters wurde zerstört
- Bestimmung der Konfession der Bevölkerung wurde von absolutistischen Fürsten bestimmt —> Kirche erschüttert
- Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit —> strikter Jenseitsorientierung und unverblümter Diesseitszugewandtheit im Denken und Fühlen
- Weltfreude zeigt sich in der barocken Mode und barocken Kunst
o Krasser Gegensatz zur Kargheit und viele Todesdarstellung
- Aufschwung der Mathematik und Naturwissenschaften
- Der Geist der Geometrie herrscht und man erfreut sich an Gartenanlagen —> in geometrische Grundformen zurechtgestutzt
Merkmale Literatur
- Literatur fand Anschluss an den hohen Standard der west- und südeuropäischen Ländern —> Vorbilder
- Literarische Zentren —> Fürstenhöfe, Städte mit ihren Schule und Universitäten
o Adlige und bürgerlichen Verwaltungsbeamten und Gelehrte
- Entwicklung der neuhochdeutschen Literatursprache und Entfaltung der wichtigen literarischen Gattungen und Formen
o Anleitung zum Dichten —> es wurden Normen festgelegt
- Die Kunst ist lernbar
o Es gibt gekonnte Variationen tradierter Schemata (z.B. Sonett) und Themen
- Dichten wird zu einem Spiel des Verschlüsselns und Entschlüsselns
- Vorlieben waren Metaphern, Allegorien und Embleme als Darstellungsmittel
Folgende Motive sind für die Literatur des Barocks besonders typisch:
- Vanitas = Vergeblichkeit, Nichtigkeit, Eitelkeit
- Memento mori = „Denke daran, dass du sterblich bist!“
(Vergänglichkeit)
- Carpe diem = „Nutze den Tag!“
- Fortuna = Schicksal, Zufall, wandelbares Glück
- In deo pax = „In Gott ist Frieden, Sicherheit, Ruhe.“
- Constantia = Charakterfestigkeit, Stetigkeit,
Beharrlichkeit
- Virtus = Tugend, Sittlichkeit
Was ist ein Sonett?
- 14 Verszeilen
- 2 vierzeilige und 2 dreizeilige Strophen
- Häufiges Reimschema ABBA ABBA CCD EED
- Mit Pointe
- Literatur sollte unterhalten und belehren
- Nacherleben eines fremden Schicksals ermöglichen
- Bietet die Möglichkeit, die bürgerliche Weltauffassung ins Zentrum der Handlung zu rücken und die Standeskonflikte zwischen Adel und Hof und dem Bürgertum auf die Bühne zu bringen.
Fabel —> einfache, vorwiegend belehrende Formen
Parabel und Dramen —> komplexere, den Verstand ansprechende Form
Deutsch auf dem Weg zur Literatursprache (Barock)
Wie war es um die deutsche Sprache im 16. Und 17. Jahrhundert bestellt?
- Hat nicht viel gebracht —> nur Bücher auf Latein
- 1532 Bibel wurde ins Deutsche übersetzt
- Deutsch ist keine Literatursprache —> versucht deutsche Literatur zu schaffen
- (Länder umher hatten Nationalsprachen —> Deutschland waren an Fremdsprachen gewöhnt)
- Wissenschaftssprache war Latein
Wer setzte sich wie und warum für die Förderung der deutschen Sprache ein?
- Fürst Ludwig gründet Gruppen
- Sprachgesellschaften —> Listen mit Latein-Deutsch
- Martin Open —> schreibt in Deutsch —> will Deutsch zur Literatursprache machen
- Haas —> Wissenschaftssprachen Deutsch
- Luther hat die Bibel übersetzt
- Fremdsprachige Wörter werden übersetzt und eigene Wörter werden gebildet
- Es werden Bücher geschrieben
- Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die deutsch Sprache zu einer Literatursprache
Elemente der gebundenen Sprache
Vers
eine Zeile in einem Gedicht
die einzelne Berse zusammen ergeben eine Strophe
(Metrum)
innerhalb eines Gedichtes befolgen die Verse bestimmte Versmasse
gibt Abfolge von betonten und unbetonten Silben innerhalb eines Verses wieder
(Klang)
Der Dichter kann bewusst auf ein Metrum verzickten
ist das wichtigste Stilmittel des Gedichts
entsteht durch Auswahl udn Anordnung der betonten Vokale
Sprachbilder
der stärkste Gleichklang ist der Reim
Gedichte sagen mit wenigen Worten viel
der lyrische Wortschaft unterscheidet sich vom alltäglichen durch seine Bildhaftigkeit
Was ist eine Strophe und ein Vers?
- Das Ganze wird als Strophe bezeichnet. Eine Strophe ist ein Abschnitt innerhalb eines Gedichtes.
- Eine Zeile stellt einen Vers dar. Die Strophe oben besteht also aus 4 Versen.
Was für Reimformen gibt es?
Paarreim (aabb):
Kreuzreim (abab):
Wo wird einst des Wandermüden (a)
Letzte Ruhestätte sein? (b)
unter Palmen im Süden? (a)
unter Linden am Rhein? (b)
umfassender Reim (abba):
Lass, o Welt, o lass mich sein! (a)
Locket nicht mit Liebesgaben, (b)
lasst dies Herz alleine haben (b)
seine Wonne, seine Pein! (a)
Was versteht man unter dem lyrischen Ich?
Das lyrische Ich eines Gedichts ist nicht einfach mit der Autorin oder dem Autor des Textes gleichzusetzen. Es gibt sich häufig in den Pronomen zu erkennen und ermöglicht so der Leserin oder dem Leser sich mit dem Sprecher im Gedicht zu identifizieren oder sich von ihm zu distanzieren. Die Aufgabe des lyrischen Ich ist die Wiedergabe von subjektiven Empfindungen, Gefühlen usw.
Was ist ein literarisches Motiv?
Als literarisches Motiv wird allgemein ein thematisches Element eines Textes verstanden, dass im Text selbst wiederholt auftritt oder einem Schema entspricht, das bereits in anderen literarischen Werken vorkommt (Intertextualität), wie z.B. das Motiv der Trennung, der Heimkehr, des Liebesleids etc.
Rhetorische Figuren
Erklären sie folgende Begriffe:
Metapher
Allegorie
Personifikation
Symbol
Vergleich
Bedeutungsübertragung (Übertragung eines Begriffs aus einem bestimmten Vorstellungsbereich in einen anderen Bedeutungsbereich)
Es treibt vorüber mir im Meer der Stadt
bald der, bald jener, einer nach dem andern…
konkrete Darstellung abstrakter Begriffe
„Gott Amor“ für Liebe
Gegenstände oder Begriffe werden vermenschlicht
„Schläft ein Lied in allen Dingen…“
Sinnbild, das auf etwas Allgemeines verweist
„Taube“ als Symbol für Frieden
Verknüpfung zweier semantischer Bereiche durch ein Vergleichswort
das Leben ist wie Wasser
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