Was ist eine Infektionskrankheit?
Wann liegt eine Infektion vor?
Durch einen definierten Erreger verursachtes charakteristisches Krankheitsbild
Eine Infektion liegt vor, wenn Errger:
anhaften am Wirtsorganismus
Eindringen in den Wirtsorganismus
Sich vermehren im Wirtsorganismus
Und wenn eine entsprechende Reaktion des Wirtes Stattfindet
Was ist die Immunologie?
Wie kann die Immunologie eingeteilt werden?
Ist die Lehre von den Abwehrmechanismen des Organismus gegenüber Infektionserregern
Epidemie
Endemie
Pandemie
Morbidität
Letalität
Mortalität
Asepsis
Antisepsis
Epidemie: Häufung einer Krankheit mit zeitlicher und örtlicher Begrenzung
Endemie: örtlich begrenzt zeitlich unbegrenzt
Pandemie: zeitlich begrenzt örtlich unbegrenzt
Morbidität: Anzahl der Erkrankten an einer bestimmten Erkrankung pro bevölkerungskollektiv pro Zeitraum
Letalität: Anzahl der Todesfälle an einer bestimmten Erkrankung pronGesamtzahl der Erkrankten
Mortalität: Anzahl der Todesfälle an einer bestimmten Erkrankung pro Bevökerungskollektiv pro Zeitraum
Asepsis: Fernhalten von Keimen
Antisepsis: Bekämpfen von Keimen
Welche Verlaufsformen von Infektionen gibt es?
Stumme (inapparente) Infektion: keine sichtbaren Krankheitszeichen aber trotzdem lebenslange Immunität
Verborgene (latente) : leichtes allgemeine Krankheitsgefühl
Sichtbare(manifeste): mit krankheitlichen Symptomen
Kolonisation:
Kontamination:
Kolonisation: keimbesiedelung, keime haben sich festgesetzt und vermehrt
Kontamination: Verungreinigung von Gegenständen, Hände Kleidung von Keimen
Was ist die Inkubationszeit?
Zeitraum zwischen dem eindringen der Ereger und dem Ausbruch der Erkrankung, keine Symptome jedoch Inkubationsausscheider
Exogene Infektion:
Infektionen aus Umwelt
Belebt: Personal, Besucher, Keimträger, Patienten
Unbelebt: Gegenstände, Flüssigkeiten, Apparate, Wasser, Lebensmittel, Staub
Endogene Infektion
Durch körpereigene Flora
Keimbesiedelung, Infektiöse Wunden, Körperflüssigkeiten
Sekundär endogen:
körpereigene Flora wird durch KH Aufenthalt verändert und folglich Infiziert
Zuordnen von Beispielen
Direkte Übertragungsweg:
Direkter Kontakt mit Infektionsquellen (siehe edogen/exogen)
Indirekte/vektorengebundene Übertragungswege:
Tröpfchen, Aerosole, Luft, Fäkal-oral,
Indirekter Kontakt mit kontaminierten Objekten, Stich, Biss
Immunologie:
Definition:
Lehre von Abwehrmechanismen des Organismus gegenüber Infektionserregern Einteilung der
Abwehrmechanismen:
- Unspezifische Abwehr (Erste u. Zweite unspez. Resistenzbarriere)
- Spezifische Abwehr (Humorale u. Zelluläre AbwehrI
Mechanismen der unspezifischen Abwehr:
Erste unspezifische Resistenzbarriere
Zweite unspezifische Resistenzbarriere:
Erste
Haut, Schleimhaut, Magensäure, Tr.nenflüssigkeit, Atemwegsschhleim, Physiologische
Keimflora
- Zweite unspezifische Resistenzbarriere:
Phagozytose (Abwehr durch Fresszellen)
Antigen
Bestandteil zB einer Bakterienzelle, der vom Organismus als fremd erkannt wird
Antikörper
Glykoprotein die in K.rperflüssigkeiten (humor Abwehr!) und auf der Oberfläche
von T-Lymphozyten (zelluläre Abwehr!) nach Kontakt mit einem spezifischen Antigen gebildet
werden und diese binden können. Antikörper werden auch als Immunglobuline bezeichnet.
Spezifische Abwehr: Humorale Abwehr - Immunglobolinklassen:
- IgM: Größtes Immunglobulin - weist auf eine Infektion hin
- IgE: verantwortlich für allergische Reaktionen
- IgG: Kleinstes Immunglobulin – wird nach Infektionen verzögert gebildet – persistiert im Blut,
bedingt dadurch längere (bis lebenslange) Immunität - Plazentagängig
- IgA: dient vor allem zur antimikrobiellen Abwehr in den Schleimhäuten
Natürliche Immunität:
Aktiv: durchgemachte Infektion
Passiv: Mütterliche Leih-Immunität für die ersten Lebensmonate des Kindes (IgG über
Plazenta bei Erkrankung der Mutter in der Schwangerschaft) keine Gedächniszellen daher
nur vorübergehend
Künstliche Immunität:
= aktive oder passive Schutzimpfung
Möglichkeiten der Immunisierung
- Aktive Immunisierung: Verabreichung eines Antigens zur Erzeugung von Antikörpern
bzw Gedächtniszellen
Antigene können sein:
• Abgeschwächte/abgetötete Erreger (Lebendimpfung/Totimpfung)
• Immunogener Erregerbestandteil (Spaltimpfstoff)
• mRNA (Messinger-RNA =>Bauplan für immunogene Erregerbestandteil)
• Erregertoxin bzw Protein, das das Erregertoxin imitiert (Toxoidimpfstoff)
• Vektorimpfstoff: Antigen wird durch apathogenen Virus (Vektor) transportiert
Vorteil: Lang wirksame Immunität
Nachteil: Verzögerte Wirksamkeit
- Passive Immunisierung: Verabreichung von Antikörpern
Vorteil Wirkt sofort
Nachteil: Impfschutz max 6 Monate
Nosokomiale Infektionen:
Definition: Infektionen, die im Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt stehen.
Begriff wird in erster Linie auf Patienten mit Infektionen angewendet die entweder hospitalisiert
sind oder, abhängig von der Art der Infektion, vor mehr oder weniger langer Zeit stationär
waren. Dazu wird das Aufnahmedatum herangezogen.
Häufigste nosokomiale Infektionen und Erreger:
Häufigste Erreger: Staphilikkoktus aureus, Pseudomonas aeruginosa, Entero Coli,
Enterobacteriaceae
Häufigste Infektionen: Harnwegsinfekt 40%, postoperative Wundinfektion 30%, Pneumonie
25%, Bakteriämie/Sepsis 3%, Diarrhoen
Risikofaktoren/prädisponierende Faktoren:
Alter, Stoffwechselerkrnkungen (Diabetes), Tumorerkrankungen, Vorgeschädigte Gewebe,
Medikamente (Immunsuppressiva..), Nikotin, Alkoholmissbrauch, Ernährungszustand
(Mangelernährung und Adipositas)
Mikrobiologie:
Lehre von Kleinstlebewesen = Mikroorganismen
Pathogenität
krankmachende Eigenschaft eines Erregers in ihrer Gesamtheit. Die Pathogenotät
ist genetisch determiniert und gilt für alle Stämme einer Keimspezies
Apathogen:
Erreger löst (bei Menschen) keine Erkrankung aus
Obligat pathogen:
Erreger die in ausreichender Menge (=Infektionsdosis) auch bei gesunden
Menschen mit normaler Abwehr eine Infektion auslöst.
Fakultativ pathogen:
Erreger die nur unter bestimmten Bedingungen (Immunsuppressiv oder
dauerhafter Fremdkörper im Körper des Patienten) eine Infektion auslösen können
= opportunistischer Erreger (zB opportunistische Infektion bei AIDS). Als fakultativ pathogen
werden auch Erreger bezeichnet, die zwar in bestimmten Körperregionen zur Standortflora
gehören, aber Infektionen verursachen können wenn sie in primär aseptische Körperregionen
gelangen.
Virulenz
Beschreibt den Grad der Pathogenese einzelner Stämme und Spezies und ergibt sich aus
Infektiosität des jeweiligen Erregers.
Virulenzfaktoren
- Adhäsion: Fähigkeit der Anhaftung an Zellen des Wirtsorganismus
- Tropismus: Affinität zu bestimmten Geweben
- Kapselbildung (Phagozytoseschutz)
- Resistenz gegenüber intrazellulärer Abtötung
- Resistenz gegen Abtötung im Serum
- Exo- und Endotoxine
Erregernachweisprinzipien:
- Direkte Nachweisverfahren (Bakterien, Pilze):
• Färbung und Mikroskopie
• Kultur (Erregerzüchtung)
- Indirektes Nachweisverfahren (Viren, Toxine, Bakterienschnelltest)
• Antikörper-Nachweis
• Antigennachweis
• DANN-Nachweis, z.B PCR (Polymerase Cain Reaction)
Bakteriologie:
Wichtigste Eigenschaften von Bakterien:
- Keinen richtigen Zellkern
- Einzellige Mikroorganismen (Prokaryonten)
- Besitzen DNS und RNS
- Vermehrung durch Zellteilung
- Mache besitzen Fragellen (zur Fortbewegung), Fimbrien/Pili (zum Anheften an
Zellen/Substat)
- Manche bilden Schleimkapselln (Phagozytoseschutz)
- Einige bilden Sporen (dickwandige, wasserarme Dauerform, erhöhte Umweltresistenz)
› Werden bei ungünstigen Lebensbedingungen gebildet => können jahrelang infektiös
bleiben
(Gram) Färbung (zweistufige Färbung, erst blau dann rot):
- Blau (dicke Zellwand) => Grampositiv
- Rot (dünne Zellwand) => Gramnegativ
- (Ziehl-Neelsen-Färbung beigewissen Keimen => Spezialfärbung)
Form inclusive gängige Beispiele:
- Kugeln/Kokken: Staphylokokken, Staph. Aureus, Streptokokken, Neisseria
- Stäbchen/Bazillen: Bacillus, Clostridium, Mykobakterien, Legionellen, Salmonella,
Pseudomonas
- Spiralen: Borrelien, Treponemen, Helicobacter, Vibrionen
- Haufen/Staphylokokken:
- Doppelkugel/Diplokokken:
- Kettenkugeln/Strepkokken:
Einteilung Wachstumsverhalten:
- Obligat Aerobic Bakterien (nur mit O2)
- Obligat anaerobe Bakterien (nur ohne O2)
- Fakultative anaerobe Bakterien (Sowohl mit O2 als auch ohne))
Sporenbildende Bakterien:
- Aerober (mit O2)Sporenbildenner: Bacillus spp.
- anaerober (ohne O2) Sporenbildenner: Clostridium ssp.
Materialgewinnung
Allgemeine Prinzipien:
- Sachgerechte Gewinnung
- Gute Probenkennzeichnung
- Vollständig augefüllter Überweisungsschein
- Rascher Transport ins Labor
- Richtiges Erregernachweisprinzip (Spezialfärbung)
- Ist Abnahmetechnik sinnvoll?
- Ist mikrobiologischen Befund Hilfe für Diagnose/Teraphieverlauf?
- Abnahme unter Antibiotika muss in Anweisungsschein stehen
- Angabe von Entnahmestelle (Standortflora)
- Angabe Grunderkrankung
Gewinnung von und Umgang mit verschiedenen Materialien:
- Abstrich: viel Material gewinnen, bei Wundabstrich Kontakt mit Schleimhaut/Haut
vermeiden, immer Transportmedium verwenden
- Sputum: am besten Morgensputum, Patient aufsetzen – Rücken klopfen – Speichel
ausspucken – Sputum hochhusten- möglichst wenig Speichel
- Bronchial/ Trachealsekret: besser als Sputum, Bronchioskopisch gewonnenes Material
besser als durch Absaugen gewonnen
- Harn: Art des Harn genau bezeichnen (Katheter-, Mittelstrahl-, Sachkerl-, Punktionsharn),
Harn rasch transportieren (kühlen), Katheterharn ausschließlich an Punktionsstelle
gewinnen, niemals Harrn aus Harnsackerl (Katheter) für Labor benutzen
- Stuhl: so frisch wie möglich (< 2-4 Std) , max 5g pro Untersuchung, Untersuchung auf
Clostridium gesondert vermerken
- Blut: bei schwerer Infektion, Sepsis und Septikämie im Abstand von 15-30min drei
Blutkultutpaare (Aerobes und anaerobes Fläschchen)
- Liquor (klare K.rperflüssigkeit, zB Hirnflüssigkeit): wenn möglich auf 2 Proben aufteilen
(Nativliquor und Liquor in Blutkulturflasche)
- Gewebe und Punktate: in sterilen, trockenen Gefäß mit Schraubverschluss rasch in Labor
bringen (ohne Zusätze), Material telefonisch ankündigen
- Serologische Untersuchung: Untersuchungsmaterial Blut bzw Serum
Antibiotika
- Wirksam gegen Bakterieller Infekte NICHT gegen Viren
- Klassen: Breitband Antibiotikum (Notfall), Schmalband Antibiotikum (gezielte Behandlung)
Bedeutung Multiresistenz (MRE):
Wird auch als Problemkeim bezeichnet, Häufig Kombination aus erworbener und natürlicher
Resistenz, sehr problematische Therapiemöglichhkeiten, erweiterte Hygienemaßnahmen im KH
erforderlich um Ausbreitung zu verhindern.
Ursachen Resistenzentwicklung gegen Antibiotika:
- Unnötige Antibiotika
- Unnötiger Einsatz von Breitbandantibiotika
- Falsche Antibiotika Therapie
- Fehlende Compliance des Patienten – zu früh abgebrochene Therapie
- Antibiotikaeinsatz in der Tiermast
- Antibiotika aus dem Drugstore
Bedeutung resistenter Erreger für Patienten und Personal:
- Problemkeime machen keine stärkere Infektion
- Sind erschwert behandelbar
- Erweiterte Hygiene für Personal
- Feststellung von Resistenzen mittels Plättchen-Agar-Diffusionstest
Virologie
Wirkung von Viren auf menschlichen Körper:
- Virusinfizierte Zelle hat keine eigene Stoffwechselleistung mehr
- Kommt zu Zellzerfall durch intrazelluläre Virusvermehrung
- Virusbestandteile (Proteine) führen als Gift zur Zellschädigung
- Virusproteine werden in Zellmembran eingebaut, diese Zelle wird von Immunsystem
zerstört
- Kanzerogenität: Substanzen und Umwelteinwirkungen, die Krebs auslösen können,
werden als Kanzerogene bezeichnet. Dazu zählen z.B. bestimmte Chemikalien oder
ionisierende Strahlung.
- Tropismus: nur bestimmte Virusart dringt in bestimmte Wirtszellen ein (zB Hepatitisviren
in Leberzellen)
Einteilung Viren:
- Nach Nukleinsäuretyp: DNS- oder RNS- Viren
- Vorhandensein einer Hülle oder Fehlen:
• Nacktviren: Umweltresistenter, dadurch leichter über Hände/Gegenstände
übertragbar, einige widerstandsfähig gegen Desinfektionsmittel
• Behüllte Viren: trocknen rasch aus und sterben ab
Persönliche Hygiene:
- Körperhygiene
- Haarhygiene
- Bekleidungshygiene
- Händehygiene
Zu beachten bei pers. Hygiene:
- Haare zusammenbinden/hochstecken
- Langarmshirts verboten, 60 Grad waschen von Westen
- Ohrringe verboten
- Schmuck an Händen und Unterarm verboten
- Nagellack/ falsche Fingernägel/Wimpern verboten
- Organische Materialien (Holz, Federn,..) auf Risikostationen verboten
- Keine frischen Tätowierungen
Warum pers. Hygiene wichtig:
- Ermöglicht erst Aseptisches und antiseptisches Arbeiten
- Ziel ist vermeiden der Übertragung residierenden Keimen (Körperflora) und Keimen, die
durch Kontakt auf den Körper gelangen (Kontaktflora)
Unterschied transienter und residenter Hautflora:
- Residente Flora:
• Keime der jeweiligen Standortflora
• Leben und vermehren sich in Poren der Haut
• Nicht dauerhaft zu entfernen
• Für gesunde Menschen nicht gefährlich
- Transiente Flora:
• Umgebungskeime, im KH auch Pathogenese Keime!
• D´durch Kontakt aufgenommen
• Vorübergehend auf der Oberflävhhe der Haut
• Durch Desinfektion relativ leicht zu entfernen
Handhygiene
Wie, Wann, warum hygienische Handdesinfektion durchzuführen:
- Vor jedem Kontakt mit reinen Bereichen, Gegenständen…
- Nach jedem Kontakt mit unreinen Gegenständne, Materialien
- Vor und nach Hautkontakt mit Patienten
- Vor betreten von Risikobreichen wie OP, Intensivstation usw.
- Vor jedem Handling mit reinem Material (Sterilgut)
- Nach Kontakt mit kontaminierten Material auch wenn Handschuhe getragen wurden
- Nach WC
- Vor vorbereiten von Infusionen, Injektionen und oralen Medikamenten
Einwirkzeit?
30 Sekunden
Wirkstoff:
Alkohol, Parfum, Hautpflegemittel rückfettende Mittel
Hautdesinfektion:
Vor Invasoren Maßnahmen (Spritze, chirurgischen Eingriffen…), manchmal
eingefärbtes alkoholisches Desinfektionsmitttel, mit sterilen in alkoholisches Desinfektionsmittel
getränkten Tupfer Stelle abwischen. NICHT aufsprühen
Schleimhautdesinfektion:
Kann kein alkoholisches Desinfektionsmittel verwendet werden,
Wirkstoffe: Jod-PVP-Lösung, Octenidinihydrochlorid, Polihexanid, Chlorhexidin
1-20 min
Antiseptische Wirkstoffe
Alkohole, Wässrige Lösungen: Iodophore, Octenidin, Chlorhexidin
Desinfektion und Sterilisation:
Wirkungsspektrum:
- A: Abtötung vegetativer Bakterien und Pilzen
- B: Inaktivierung von Viren:
• Begrenzt viruzid: wirkt gegen behüllte und einige unbehüllte Viren
• Begrenzt viruzid plus: gegen behüllte und meiste unbehüllte Viren
• Voll viruzid: wirkt gegen alle Viren
- C: Abtötung von Sporen von aeroben Sporenbildnern (steril)
- D: Abtötung von Sporen anaerober Sporenbildner (steril)
Desinfektion
Desinfizieren ist das Abtöten bzw das irreversible Inaktivieren der Erreger
übertragbarer Krankheiten. Bakteriensporen werden NICHT abgetötet (WS. A+B)
Keimreduktion um 10 hoch 5 Logstufen
Sterilisation:
Sterilisieren ist das Abtöten bzw das irreversible Inaktivieren aller Mikroorganismen
inkl. Dauerformen. Alles wird abgetötet incl. Sporen (WS. C+D)
Keimreduktion um 10hoch6 Logstufen
Sterlilität:
ist die (Un-)Wahrscheinlichkeit, dass (max) eines von 1 Mio gleichartiger Produkte
einen vermehrungsfähigen Keim aufweist. (EN556)
Physische/thermische Verfahren:
Bestrahlung, Verbrennen, Heißluft, Dampf
Chemische Verfahren
Aldehyde, Alkohole, Halogene (Chlor, Jod), Tenside, Oxidantien
(Sauerstoffabspalter), Metalle/Metallsalze
Eigenschaften chemischer Desinfektionsmittel:
- Breites Spektrum: bakterizid, fungizid, viruzid, tuberkulozid, sporozid
- Gut wasserlöslich
- Gute Benetzungsfähigkeit
- Stabilität der fertigen Lösung
- Möglichst unschädlich für Mensch und Desinfektionsgut
- Weitgehend geruchslos
- Wirtschaftlich
- Kurze Einwirkzeit
- Geringer Eiweißfehler
Eiweißfehler/Seifenfehler:
- Alle Desinfektionsmittel haben Tendenz sich an Eiwei.moleküle/Seife zu binden
- Dadurch wird Desinfektionswirkung stark vermindert und schließlich aufgehoben
- Wichtigste Eiweißquelle im KH ist Blut
- Sichtbar mit Blut verunreinigte Lösungen müssen entsorgt werden
- Zusetzen von seifenhaltigem Reinigungsmittel daher strikt verboten
Umgang/Zubereitung mit chemischen Desinfektionsmitteln:
- Geeignetes Mittel verwenden
- Dosierung exakt einhalten!
- Einwirkzeit beachten
- Desinfektionsgut muss voll benetzt/eingetaucht sein
- Enge Kanäle müssen mit Desinfektionslösung gespült werden
- Niemals ohne geeignete Handschuhe in Desinfektionslösung greifen
- Desinfektionslösungen niemals Zusätze wie Reinigungsmittel geben außer ausdrücklich vom
Hersteller vorgesehen
- Auf richtige Wassertemperatur achten; Desinfektionslösungen werden mit
kaltem/lauwarmen Wasser zubereitet, da sonst Wirkstoff verdampft
- (Instrumenten-)Desinfektionslösung abgedeckt halten
- Desinfektionsmittel sind immer mehr oder weniger giftig!
Erreger die speziellen Desinfektionsmittel oder Einwirkzeiten erfordern?
- Anaerobe Sporenbildner: Desinfektion mit Sauerstoffabspalter
(Chlorverbindung, Wasserstoffperoxyd oder Peressigsäure)
- Unbehüllte Viren (zB Noroviren, Papillomviren): Desinfektion mit Sauerstoffabspalter
› Sind sehr resistent gegen Alkohol daher spezielles Händedesinfektionsmittel
- Mykobakterien (Tuberkulose): Höhere Konzentratiion und Einwirkzeit
› Sehr beständig gegen thermische und chemische Desinfektion
- Antibiotikaresistente Erreger (MRSA): keine spezielle Desinfektion!
Aufbereitung von und Umgang mit Medizinprodukten:
Instrumentenkreislauf:
- 1. Desinfizieren
- 2. Reinigen
- 3. Ev. Sterilisieren
- 4. Lagern
- 5. Verwenden
Vorgehen bei der manuellen Instrumentendesinfektion
- Erst desinfizieren dann reinigen
- Konzentration und Einwirkzeit strikt einhalten!
- Zulässige Standzeit der Desinfektionslösung
- Auswahl des richtigen Desinfektionsmittels
- Geräte vollständig eintauchen, Hohlräume ausfüllen
- Desinfektionswanne immer abdecken!
- Desinfektionsmittel gründlich abwaschen!
- Personalschutz (Handschuhe, Schürze) beachten!
Verbote Instrumentedesinfektion
• Chirurgische Instrumente in NaCl ablegen/liegen lassen
• Verwendung von Drahtbürsten
• Scheuermittel
• Mechanische Gewalt – „Ausbiegen“
Wann ist eine Sterilisation erforderlich:
Alle Gegenstände/Instrumente die:
• Haut oder Schleimhaut durchdringen
• Blutkreislauf oder Körperhöhle gelangen
• Zum Verbandswechsel verwendet werden
• An immunschwachen/schutzisolierten Patienten zur Anwendung kommen
Beispiele für gebräuchliche Sterilisationsverfahren:
Physikalische Verfahren:
- Trockene Hitze = Heißluftsterilisator
- Feuchte Hitze = Autoklav
- Strahlen = y-Sterilisation/ UV Bestrahlung
- Mechanisch durch Filtration = für Wasser/Gase
Chemische Verfahren:
- Ethylenoxyd-Sterilisator
- Formaldehyd-Wasserdampf-Sterilisator
- Niedertemperatur-Plasmasterilisator
- Wasserstoffperoxyd-Sterilisator
Geeignete bzw. ungeeignete Medizinprodukte für diese Verfahren:
Geeignet:
- Im Prinzip alle Gegenstände die mind. 120° Hitze vertragen
- Nass werden dürfen und steril benötigt werden
- Vorausgesetzt Konstitution ermöglicht vollständiges Benetzen mit Dampf
Nicht geeignet:
- Einmalartikel, auch wenn technisch möglich
- Polyurethanm Polyethylen, Acryl, Polycarbonate und andere Thermoplast
- Allen Kunststoffen Aufbereitungsanweisung des Herstellers beachten!
Lagerung:
Wie
Wo
Wie lange
- In trockenen und vollständig ausgekühlten Zustand
- First-In-First-out Verfahren (FIFO)
- Nicht knicken/zerknittern/zusammenbinden
- Durchwühlen von Laden vermeiden (Haarrisse!)
- Trocken, vor Staub und direkten Sonneneinstrahlung schützen
- Verschlossene Lagerverpackung/Laden/Schränke aufbewahren
- Sterile Spritzen/Kanülen/Katheter nach Hersteller bzw 5 Jahre ab Sterilisationsdatum
- Sterilgut in Normalstationen/Ambulanzen/Labor: 6 Monate bei geschützter Lagerung
- Handhabung im OP: Sterilguträume kann Sterilgut kurzfristig offen in Regal gelagert
werden; bei klimatechnischer Ausrüstung und Abdichtung des Sterilguts 6 Monate
- Für selten benötigtes Material kann zusätzlich Staubschutzbeutel verwendet werden
- Abweichende Lagerzeiten nach Genehmigung durch Krankenhaushygiene
Umgang mit Sterilgut:
- Handhabung mit trockenen desinfizierten Händen (DM macht Verpackung undicht!)
- Bei Zweifel an Sterilität der Verpackung keinesfalls benutzen!
- Sterilgut das am Boden gefallen ist darf nicht mehr verwendet werden!
- Sterilgutverpackungen auf Beschädigungen/Ablaufdatum prüfen
- Öffnen und Anreichen von Sterilgut immer mit zwei Händen und unter Sicht
- Öffnen an vorgesehenen Laschen, „durchdrücken“ ist verboten
- Sterilgut darf nicht in Tasche gesteckt werden!
Isolierung und Kontaminationsschutz:
Maßnahmen
Unterbringung
Schutzisolierung:
Schutz eines besonders infektionsanfälligen Patienten
- Transplantationspatienten
- Verbrennungen
- AIDS im Vollbild
- Chemotheraphie (hohe Dosis)
- Onkologie Patienten
Quellenisolierung:
Dient Verhütung der Ausbreitung von Infektionserregern ausgehend von einem infizierten Patienten
- Standardisolierung – routinemäßige bei jedem Patienten
- Strikte Isolierung – Isolierung bei aerogen übertragbaren Erkrankungen (Tröpfchen)
- Kontaktisolierung – Isolierung bei durch Kontakt übertragbaren Erkrankungen
- Isolierung bei fäkal-oral übertragbaren Erkrankungen
- Isolierung nach Bedarf – dem Zustand des Patienten und baulichen Gegebenheiten
angepasst
Hygienische Maßnahmen:
- Handhygiene
- Handschuhe
Unterbringung des Patienten:
- Einzelzimmer mit Nasszelle
- Einzelzimmer nicht verfügbar: Unterbringung mit Patienten mit gleichen Erregern
(Kohorte)
- Eigene Sanitäreinheit unumgänglich bei fäkal-oraler Übertragung oder bei erforderlicher
Stuhldesinfektion, Isolierstation muss thermische Reinigungs- und Desinfektionsgerät zur
Desinfektion der kontaminierten Nierentassen, Harnflaschen und Schüsseln
- Schutz- versus Quellenisolierung: wann mache ich was?
Kontaktisolierung/Strikte Isolierung: Unterbringung des Patienten und hygienische
Maßnahmen - Hygiene- und Isolierungsmaßnahmen bei Patienten mit manifester
Immunsuppression?
Haut-, Schleimhaut- und Wundinfektionen:
Staphylococcus aureus:
- im Labortest koagulasepositiv
- Häufiger Besiedler des Nasen-Rachen-Raums
- Trockenkeim
- Führt zur Bildung von Eiter
- Toxinbildner
- Bildet abgekapselte Eiterherde (Abszesse)
Krankheitsbilder:
- Häufig: lokale, eitrige Infektionen: Furunkel, Abszesse, Wundinfektion, Pneumonie
- Selten: Osteomyelitis, septischer Schock, TSS (Toxic Shock Syndrom)
- Lebensmittelintoxikationen
MRSA (multiresistenter Staphylococcus aureus):
- Wichtigster Problemkeim im Spital
- Patienten sind häufig nur kolonisiert, selten infiziert
- Bei Infektion nur sehr eingeschränkte Therapiemöglichkeiten => strikte
Hygienemaßnahmen
- Nicht virulenter oder desinfektionsmittelbeständiger als „normaler“ Staph. aureus
Hygienische und medizinische Relevanz von MRSA:
- bekämpfbar mit Desinfektionsmittel und Hygienemaßnahmen
- Isolierungsmaßnahmen für MRSA-Patienten? Ist der Patient
gehend, dann nicht, ist er inmobil und Blasenentzündung, schon
Hautstaphylokokken:
- Teil der residenten Hautflora
- Besondere Affinität zu Kunststoffen (besiedelt Katheter oder Implantate)
- Verursacht Fremdkörperinfektionen mitunter Wundinfktionen – Ursachen
(Gefäß)Katheter-assoziierter Infektionen: Einstichstelle, Konnektionsstellen,
kontam. Infusions- oder Infektionslösungen (sehr sel-ten), haematogene Streuung
von einem entfernten Infektionsherd
Umgang mit intravasalen Kathetern, was ist zu vermeiden?
- Infusionen mit Kanülen belüften
- Verstopfte Infusion mit Rollklemme und Spülung durchgängig machen
- Liegende Katheter weiter vorschieben
- Verschlussstopfen mehrmals verwenden
- Spülspritzen mehrfach verwenden
Harnwegsinfektionen:
Einteilung
Diagnose
Untersuchungsmaterial
Häufige Erreger
Einteilung:
- Infektionen der oberen Harnwege
- Infektionen der unteren Harnwege
Häufig Frauen betroffen, bei Männern oftmals in Zusammenhang mit urologischen
Erkrankungen oder Dauerkatheter. Nosokomiale Harnwegsinfekte immer Zusammenhang mit
transurethrale Dauerkatheter (TUR oder DK)
Diagnose:
Ergibt sich aus Keimzahl und Symptomatik (Keimzahl >105/ml im Mittelstahlharn aber >103/ml im
Katheterharn
Untersuchungsmaterial:
- Mittelstrahlharn
- Katheterharn
- Punktionsharn
Häufige Erreger: Escherichia coli, Proteus ssp., Klebsiella spp, Enterokokken
Escherichia Coli:
- Plumpe gramnegative Stäbchen
- Gehören normalen menschl. Darmflora an
- Verursachen außerhalb des Darms:
• Harnwegsinfekte
• Infektionen der Gallenwege
• An Appendizitiden beteiligt (Wurmfortsatz Darm)
Obligat pathogene E. Coli: EHEC, EPEC, EIEC, ETEC
Risiko: EHEC (=Enterhämorrhagische E. Coli) bei Kindern gefürchtet (Biolebensmittel vorhanden,
führt zu Leber- und Nierenfuntionsstörungen)
Umgang mit Harnableitungssystemen:
Was ist zu vermeiden
Was ist zu vermeiden?
- Diskonnektion
- Ins Bett legen
- Höher als Blasenniveau hängen
- In Schlafrocktasche stecken
- Abklemmen
- Abknicken
- Patient auf Harnbeutel liegen lassen
- Kontakt des Beutels mit dem Fussboden
Infektionen des Gastrointestinaltrakts:
Mögliches eindringen von Erregern:
- Urethramündung
- Ablasshahn
- Konnektionsstelle
- Entnahmestelle bei unsteriler Abnahme
- Beim geschlossenen Harnleitersystem ist immer eine Handhabung unter aseptischen
Bedingungen zu achten!
Bakterielle Diarrhoen:
Häufige Erreger: Salmonellen, Campylobacter jejuni
Infektionsquellen: Viren, Bakterien, Protozoen verursacht
Salmonellen:
- Gramnegative Stäbchen
- Gehören zur Familie der Enterobacteriaceae
- Häufigste Art Salmonella enteritidis
• Verursacht Gastroenteritis
• Hohe Infektionsdosis, IZ: 1-2 Tage
• Übertragbar durch Lebensmittel (Geflügel, Eier, Milchprodukte…)
• Reptilien hoch belastet
- In dritte Welt Ländern Salmonella typhi weit verbreitet
• Verursachen Typhus (schwere Allgemeinerkrankung mit hohem Fieber) und
Paratyphus
• Infektionsdosis niedrig
• Übertragung durch fäkal kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel
• Keine Impfung vorhanden!
Campylobacter:
- Gramnegative gekrümmte Stäbchen
- Kommen in Säugetieren und Geflügel vor
- Häufigste Ursache für bakterielle Diarrhoe
- Überleben auf Oberflächen in Biofilmen
- Werden auch durch verschmutztes Wasser und unpasteurisierte Milch übertragen
- Verursacht: schmerzhafte Kräpfe, teils blutige Diarrhoe, Fieber, Erbrechen, oftmals KHAufenthalt
nötig
- Inkubationszeit: 1 bis 7 Tage
- Infektionsdosis niedrig
Virale Diarrhoen:
- Sehr häufig meist in Wintermonaten
- Häufigste Erreger: Rota Viren oder Noro Viren
• Beide haben eine geringe Infektionsdosis
• Unbehüllte Viren also leicht Übertragung und Beständig gegen alkoholische
Desinfektionsmittel
- Bei viraler Diarrhoe ist Stuhlkultur negativ
- Häuftigstes Symptom: Erbrechen
- Gegen Rotaviren gibt es Impfung aber keine Therapie
- Gegen Noroviren weder noch!
Noroviren:
- Hohes Potenzial Ausbrüche zu verursachen
- Leicht übertragbar
- Äußerst umweltstabil
- Geringe Infektionsdosis
- Auch nach Infektion werden noch Erreger ausgeschieden
- Schwallartiges Erbrechen aus völliger Gesundheit
- Erkrankungsdauer: 12-60 Stunden
- Wässriger Durchfall, rasche Erholung
- Patienten müssen isoliert werden!
Infektionen des unteren Respirationstrakts:
Nosokomiale Pneumonien:
Arten:
- Typ 1: Intubationspneumonie
Erreger: Pseudomonas aeruginosa (häufig), Klebsiella pneumoniae, Escherichia coli,
Staphilokokkus aureus
- Typ 2: Postoperative Pneumonie
Erreger: Staphilokokkus aureus (häufig), Pneumokokken, Klebisiella, ß-haemolysierende
Streptokokken
Prophylaxe: Oberkörper hochlagern, Atemtraining…
Legionellen:
Infektionsquellen:
Übertragung
Krankheitsbild
Warmwassersysteme, Whirlpool, Klimaanlage, Hotels, Spitäler
Übertragung: Aerosole aus Wasserführenden Systemen, keine Mensch-zu-Mensch Übertragung
Krankheitsbild: Pneumonie mit 20% Letalität und langer Rekonvaleszenz (Genesung)
Pseudomonas aeruginosa:
Infektionsquellen: kaltes stehendes Wasser, Salben, Ultraschallgel, Flüssigseife
Übertragung: durch Kontakt
mögliche nosokomiale Infektionen: Pneumonie, Wundinfektion, Harnwegsinfekt
Relevanz für die Desinfektion:
Tuberkulose
Mycobacterium tuberculosis:
- Spezialfärbung und Spezialkultur für Nachweis notwendig
- Säurefestes, obligat aerobes Stäbchenbakterium
- Sehr umweltresistent und widerstandsfähig gegen physikalische und chemische Noxen
- Im KH am schwierigsten abzutöten
- Spezielle Desinfektionsmaßnahmen und Desinfektionsmittelkonzentrationen nötig
- Erreger wird durch Phagozytose nicht zerstört, er lebt in Makrophagen weiter!
offene Tuberkulose
Geschlossene Tuberkulose
Übertragung: ausschließlich bei offener Tuberkulose, Tröpfchen Übertragung, Luft, Staub,
Inhalation von Tröpfchen-Kernen
Offene Tuberkulose: Zwischen Tuberkuloseherd und Luftwegen muss Verbindung bestehen
Geschlossene Tuberkulose: In Lunge abgekapselt, keine Verbindung zu Atemwegen
Hygienemaßnahmen: Spezialmasken bei Mundhygiene, Unterbringung von Patienten in Zimmer mit
Luftschleuse
Erkrankungen durch Sporenbildner:
Häufige Erkrankungen durch Sporenbildner kennen:
- Clostridium tetani: Verursacht Tetanus, führt zu Krämpfen und Atemlähmung
- Clostridium perfringens: Verursacht Gasbrand, führt zu Gasödem, chirurgische Sanierung
der Wunde nötig
- Clostridium botulinum: führt zu Botulismus, bei Konservendosen beulen sich aus,
Neurotoxin entsteht => Bombagen
- Clostridium difficile: häufig bei hospitalisierten Patienten im Darm, führt bei
Antibiotikabehandlung zu Diarrhoe und Colitiden, bei onkologischen Patienten zu beachten,
häufigster Problemkeim im KH, Letalität von 30%
Zoonosen:
FSME:
Erregerart
Impfung
Erregerart: Virale Meningitiden, Flaviviridae
Impfung: gegen FSME ja, gegen Borreliose nein
Übertragung: Zecken
Borreliose
Therapie
Bedeutung der Toxoplasmose für SChwangere
Erregerart: Borrelia burgdorferi (Spirochäten)
Therapie: Antibiotika
Bedeutung der Toxoplasmose für Schwangere: Erkrankung in der Schwangerschaft führt zu
Missbildungen bei Kind, erst nach Geburt sichtbar
Kinderkrankheiten:
Häufige virale und bakterielle Kinderkrankheiten
(Die meisten werden per Tröpfchen übertragen
Virale Kinderkrankheiten:
- Masern (Morbilli): Folgeschäden an Organen, Behinderung oder Tod, Pneumonie, Laryngitis
(Kehlkopfentzündung), Tracheitis (Luftr.hrenentzündung)
- Mumps (Parotitis epidemica): Encephalitis (Hirnhautentzündung), Orchitis
(Hodenentzündung) => Unfruchtbarkeit
- Kinderlähmung (Poiliomyelitis): 1:100 Lähmung, steigend bei zunehmendem Alter,
Atemlähmung, bleibende Schäden
- Windpocken (Varicellen):
- Röteln (Rubeola): bei Schwangeren hohes Risiko auf Schädigung von Hirn, Augen, und
Ohren des Babys
Bakterielle Kinderkrankheiten:
- Keuchhusten (Pertussis): gefährlich für Säuglinge im ersten Lebensjahr => Atemstillstand,
dadurch Hirnschäden oder Lungenschäden, gefährlich auch für ältere Menschen
- Halsbräune (Diphtherie): toxische Komplikationen u.a. Myocarditis
(Herzmuskelentzündung) und Polyneuritis (Hirnnerven), Kehlkopfdeckelverlegung,
- Scharlach (Scarlatina)
ÜBERTRAGUNGSWEGE??
Influenza:
Arten der Influenza:
- Saisonale Influenza: jährlich in Wintermonaten auftretende Influenza mit veränderten
Viren = Anti-Gendrift
- Pandemische Influenza: Noch ncht bekanntes aber erwartetes Influenza Virus, gegen das
die Bevölkerung noch keine Antikörper hat = Anti-Genshift
- Aviäre Influenza (Hühnerpest): Zug und Wasservögel auftretende Influenza, auf
Hausgeflügel übertragbar, auf Menschen nur bei engem Kontakt
- Schweinegrippe: Befällt sowohl Mensch als auch Schwein
Risikogruppen:
- Alte Menschen >60 und Seniorenheim Bewohner
- Chronisch Erkrankte und Immundefekte Menschen
- Medizinischen Personal
Isolierungsmaßnahmen bei luftübertragbaren viralen Erkrankungen wie Influenza oder
Kinderkrankheiten
Strikte isolierung, wenn über luft übertragen dann mit Luftschleuse
Hepatitiden (Hepatitis = Leberentzündung)
- Hepatitis A:
Übertragungsweg: Fäkal-oral (Wasser, Lebensmittel, Muscheln)
Verlauf: Hepatitis = Leberentzündung, IZ 2-6 Wochen
Impfung: ja
- Hepatitis B:
- Übertragungsweg: Blut, Transfusionen, Sex, gemeinsame Zahnbürste
- Verlauf: 1/3 chronisch aktive Hepatits, davon 1/3 Leberzirrhose
- Impfung: ja
- Hepatitis C:
- Übertragungsweg: Blutkonserven
- Verlauf: kaum akute Symptome, Leberzirrhose und Leberkarzinom
- Impfung: nope
HIV-AIDS:
Abstufung Infektiosität: HBV:HCV:HIV – 100:10:1
Übertragungswege: Blut, Sperma, IV-Drogen, Bluttransfusionen, Nadelstiche, OP-Instrumente,
Prä-und perinatal (Geburt)
Isolierungs- und Hygiene- Maßnahmen?
Mykosen:
- exogene Fadenpilze (Schimmelpilz)
und
- endogene Sprosspilze (Hefepilz)
Erkrankungen durch Aspergillus spp:
Allergien
Vergiftung
Infektionen
- Allergien (zB Asthma)
- Vergiftung: Lebensmittel enthalten Toxine, kann auch in Gewürzen vorhanden sein
- Infektionen: Eintrittsort Respirationstrakt
• Lokale Infektion
• Systemisch-Invasive Infektion über die Lunge ins Blut, Sepsis, Befall versch.
Organe möglich
- IMMER EXOGEN! (von außen eindringend)
Erkrankungen durch Candida spp:
Infektionsquellen
Candida/Hefepilz gehört zur natürlichen Keimflora und besiedelt Haut und Schleimhautflora
- Lokale Infektion
• Mundsoor
• Windeldermatitis
- IMMER ENDOGEN! (im Körperinneren enstehend, von innen kommend)
Gefährdete Patienten:
- Schwangere
- Aids
- Antibiotika-Therapie
- Diabetes
Umwelthygiene:
Luft:
Luftschadstoffe:
- Kohlendioxid (CO2): entsteht durch Ausatmen, Verwesung, Verbrennung fossiler
Brennstoffe => Treibhausgase
Auswirkung: Atemnot/Lebensgefahr
- Kohlenmonoxid (CO): entsteht bei unvollständiger Verbrennung durch Verkehrsabgase
Auswirkung: Geruchlos und tödlich => Himbeerrote Gesichtsfarbe
- Schwefeldioxid (SO2): entsteht bei Nutzung fossiler Brennstoffe hsl. Kraftwerke
oder Hausbrand
Auswirkung: Schädigt Haut und Schleimhaut der Atemwege => In Atmosphäre
oxidiert und wird zu Schwefelsäure
- Stickoxide (NO2): entstehen durch Verbrennung Kraftwerke/KFZs
Auswirkung: Verschlechtern Atemwegserkrankungen (Asthma/Bronchitis) =>
führen zu Bodennahem Ozon (Sommersmog)
- Kohlenwasserstoff: entsteht bei Verbrennung von Holz
Auswirkung: kanzerogen insbesondere mit Staub
- Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW): Treibmittel in Spraydosen oder Kältemittel
Auswirkung: Verursacht Ozonloch
- Staub: Träger von Luftschadstoffen, je kleiner Partikel desto tiefer können sie in Luftwege
eindringen
Auswirkung: Berufskrankheiten bei Bergarbeitern/Zementwerk
Feinstaub
Quelle
Hauptursache
Auswirkung
-Mensch
-Umwelt
Ist <10ym also kleiner als eine Zelle, Partikel dieser Größe können bis tief in die Lunge gelangen
Quelle: Gemisch aus festen und flüssigen Teilchen
• Primäre Emission: wird direkt in der Atmosphäre abgegeben
• Sekundäre Emissionen: entstehen durch luftchemische Prozesse von
gasförmigen emittierten Vorläufersubstanzen (Ammoniak, Schwefeldioxid,
Stickstoffoide)
Hauptursachen: Verkehr, Hausbrand und Industrie, KFZs,
Auswirkungen: Mensch: Beeinträchtigung der Lungenfunktion, Todesfälle durch Atemwegs- und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Umwelt: Klimawandel, extreme Klimaphänomene
Rauchen:
Folgeerkrankungen
Gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe
in der Schwangerschaft
Folgekrankheiten: Lungenkrebs, COPD, chronische Bronchitis, alles was tot macht J
Gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe:
CO, Nikotin, NOx, Formaldehyd, Benzpyrene, Nitrosamine, Ammoniak, Teer
Rauchen und Gravidität (Schwangerschaft):
- Gefährdung des Embryos durch Giftstoffe die in kindlichen Organismus gelangen
- Erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und Missbildungen
- Mangelentwicklung und Fehlgeburten
- Niedriges Geburtsgewicht
- Erhöhtes Risiko plötzlicher Kindstod
- Erhöhtes Risiko Leukämie
- Erhöhte Anfälligkeit des Kindes auf Allergien, Bronchitis, Asthma, Otitis media
(Mittelohrentzündung)
Klima:
Luftbefeuchtung:
- Verdunstung: Wassergefäß verdunstet
Gefahr durch massive Verkeimung, im KH nicht erlaubt
- Vernebelung (Ultraschall): Zerteilung von angewärmtem Wasser durch Schall
Gefahr der Verkeimung noch höher da Aerosole entstehen die direkt in Bronchien kommen
können, in KH in Verwendung jedoch NUR mit sterilem Wasser
- Verdampfen: Wasser wird gekocht und inhaliert
Hygienisch unbedenklich, jedoch Gefahr des Verbrühens
Wasser:
Wichtigste Verfahren zur Trinkwasserdesinfektion: Abkochen (5min), Zusatz von Chlor
Grenzwert für Gesamtkeimzahl in kaltem (22°C) Wasser: 100KBE/ml
Abfallentsorgung:
Humanpathogene Erreger, bei denen der Müll als infektiöser Abfall zu entsorgen ist:
- Kategorie A:
• Virusbedingte hämorrhagische Fieber: Ebola, Lassa-Virus, Marburg-Virus
• Maul- und Klauenseuche
• Tollwut
- Kategorie B:
• Tuberkulose (aktive Form)
• Cholera
• Lepra
• Milzbrand
• Paratyphus A,B,C
• Pest (bei Tier und Mensch)
• Typhus abdominalis
Entsorgung in Stichfesten Behälter
im Krankenhaus problematische Erreger die kein infektiöser Abfall sind:
- HIV (AIDS)
- Hepatitis A,B,C
- MRSA
- Covid
- Poliomyelitis
- Diphtherie
Umgang mit Abfällen:
- Müll muss getrennt werden
- Handschuhe tragen und anschließend Hände desinfizieren
- Blut, Eiter und kontaminierter Müll ist immer sofort zu entsorgen, geeignete Abwurfstelle
vor Ort
- Entsorgung von scharfen und spitzen Gegenständen muss durch Verursacher erfolgen
- Spritzen/schneidende Gegenstände sofort in entsprechendem Gefäß entsorgen.
Kontaminierte Kanülen, Lanzetten oder Skalpelle in Fassinstrument entsorgen
- Müllgebinde immer verschlossen (Sack zu) entsorgen
- Mülls.cke dürfen nicht in Kontakt mit Dienstkleidung kommen
- Flüssigkeiten und flüssigkeitsgefüllte Gebinde in Mülls.cken verboten
- Mülls.cke nicht für Entsorgung von Wäsche benutzen
Streptokokken:
Steckbrief
➢ -hämolysierende Streptokokken bilden Toxine und Enzyme, die die Ausbreitung der In-fektion im Gewebe fördern.
➢ Entzündungen sind meist nicht abgekapselt sondern flächig (phlegmonös).
➢ Schwere Folgekrankheiten oder Spätschäden sind möglich.
➢ -hämolysierende Streptokokken sind Teil der normalen Rachenflora, Enterokokken Teil der normalen Darmflora.
➢ Pneumokokken verfügen über eine Kapsel als Phagozytoseschutz.
➢ -hämolysierende oder vergrünende Streptokokken
➢ -hämolysierende Streptokokken; weitere Unterteilung nach Gruppenantigenen
➢ Pneumokokken (Diplokokken) → s. Kapitel "Pneumonien"
➢ Enterokokken
Streptokokken Folgeerkrankungen
Strepktokokken-Folgeerkrankungen:
Beta-haemolysierende Streptokokken:
➢ Häufig: Angina (Tonsillitis), Erysipel, Scharlach, Phlegmone, Otitis media
➢ Selten: Puerperalsepsis (Kindbettfieber), nekrotisierende Fasciitis, Folgekrankheiten wie aku-tes rheumatisches Fieber, Endocarditis, Glomerulonephritis
Alpha-haemolysierende:
➢ Häufig: Karies! (Streptococcus mutans)
➢ Selten: Endocarditis bei vorgeschädigten Herzklappen, Abszesse (lokal nach Zahnbehand-lung, haematogen metastasierend, z. B. ins Gehirn)
Enterokokken:
➢ Häufig: Beteiligung an → Harnwegsinfekten
➢ Selten: Endocarditis, Wundinfektionen, Peritonitis
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