Was ist die zugrundeliegende Problematik der medikamentösen Therapie aus der sich die personalisierte Medizin entwickelt hat? Worauf basiert diese Problematik?
Responder: Patienten bei denen die Medikamente wirken
Nonresponder: Patienten bei denen die Medikamente nicht wirken
—> "one size fits all“-Prinzip. Alle Patienten mit einer bestimmten Krankheit erhalten dasselbe Medikament in ähnlicher Dosierung (einheitliche Standardtherapien)
Welche drei Vorteile erhofft man sich als Nutzen der Pers. Med in der Therapie?
Wirksamkeit —> Welche Therapie wird ansprechen? (Beste Therapie auswählen)
Verträglichkeit —> Werde ich die Therapie vertragen? Sind Nebenwirkungen zu erwarten? (Therapieabbruch vermeiden)
Dosierung —> Was ist die geeignete Dosierung? (Nebenwirkungen vermindern)
Erklären Sie den Begriff „Companion Diagnostics“!
—> Bei der personalisierten Medizin ist jedem Medikament bzw. jeder Therapie ein diagnostischer Test zugeordnet, sog. Companion Diagnostics
—> Diese werden vor Therapiebeginn notwendig.
—> Durch diese validierten und klinisch geprüften Tests werden bestimmte Voraussetzungen (Biomarker) beim Patient geprüft.
—> Aus diesem ergibt sich die gezielte Therapie und es wird vorhersagbar, wie gut der Patient auf die Behandlung anspricht
Was bezeichnet man in der Medizin als einen Biomarker? Welche Moleküle kommen als Biomarker in Frage?
Biomarker:
Molekularer, messbarer Indikator für einen biologischen Prozess, z.B. für die Gegenwart oder den Schweregrad einer Erkrankung
Biomarker dienen als Indikatoren für die Therapie.
Definition “Biomarker” – Test (Medizin): Labortest (auf ein natürlich vorkommendes Molekül), das Rückschlüsse auf die Aktivität eines Krankheits-Prozesses erlaubt.
Unterschiede:
—> krankheitsbezogene BM (sog. Risikoindikatoren/ prädiktive Biomarker): liefern Informationen darüber, ob eine Erkrankung droht, ob die Krankheit bereits besteht (diagnostischer Biomarker) oder wie sich eine Erkrankung im Einzelfall wahrscheinlich entwickeln wird (prognostischer Biomarker).
—> arzneimittelbezogene BM: zeigen an, ob und wie ein Medikament bei einem ganz bestimmten Patienten wirken und wie es umgesetzt wird
Moleküle: Proteine, Nukleinsäuren, Kohlenhydrate, Metaboliten
Warum ist das Auffinden von Biomarkern im Blut eine besondere analytische Herausforderung?
die Verfügbarkeit der Probe nimmt mit der Konzentration des Biomarkers ab
je leichter man an die Proben ran kommt, umso geringer ist dort die Konzentration des Biomarkers
Biopsien von Geweben liefern deutlich höhere Konzentration des Biomarkers
Wie ist das menschliche Genom auf Chromosomenebene zusammengesetzt? Warum verfügt der Mensch über einen diploiden Chromosomensatz?
• 23 Chromosomenpaare (46 Chromosomen)
-> diploid, je ein maternaler und ein paternaler Chromosomen-Satz
-> 22 Autosomen, 2 Geschlechtschromosomen X und Y
-> Jedes Gen liegt auf den homologen Chromosomen am gleichen Genort (Locus) in zwei Varianten (Allelen) vor, die sich in der Nukleotidsequenz unterscheiden können.
Warum muss eukaryontische RNA vor der Translation zunächst prozessiert werden?
Eukaryontische DNA enthält codierende („Exons“) und nicht-codierende („Introns“) Abschnitte. Die Introns werden auf RNA-Ebene in einem Spleißvorgang entfernt.
• In Genen eukaryotischer Zellen wird der ORF oft von Introns unterbrochen.
• Diese werden während der Prozessierung der mRNA durch Spleißen herausgeschnitten.
• Durch alternatives Spleißen können eine Vielzahl von Proteinvarianten erzeugt werden.
Nennen Sie drei Ebenen auf denen die Genexpression reguliert werden kann.
Transkription
Spleißen
Translation
Was sind SNPs und welche Bedeutung haben sie für die Ausprägung von Unterschieden zwischen Individuen?
—> SNP: geerbte und vererbbare genetische Varianten die durch Austausch eines Basenpaares zustande kommen.
—> 99,9 % der DNA-Sequenz ist bei allen Menschen identisch; 0,1 % sind für die individuellen Merkmale eines Menschen entscheidend.
—> Ca. 90% dieser Genvariationen sind SNPs (Einzel-Nukleotid-Polymorphismus; engl. single nucleotide polymorphism; "Snip"), rund 38 Millionen im menschlichen Genom
—> Für den Phänotyp relevante SNPs können sich nicht nur im kodierenden sondern auch im nicht-kodierenden Bereich der DNA liegen
Nennen Sie die zwei Arten der Zellteilung und welche Zellen des Körpers die jeweilige Art der Zellteilung durchlaufen.
Es gibt zwei Arten der Zellteilung:
-> Normale Körperzellen (somatische Zellen) durchlaufen die Mitose
-> Sog. Keimbahnzellen durchlaufen zur Bildung der Ei- bzw. Samenzellen die Meiose
Was bezeichnet man als Zellzyklus und warum ist eine genaue Kontrolle des Zellzyklus für die Gesundheit des Organismus so wichtig?
Der Zellzyklus kontrolliert das Gewebewachstum
Der Zellzyklus ist die Abfolge verschiedener Aktivitätsphasen zwischen den Teilungen eukaryotischer Zellen
Der DNA-Gehalt einer Zelle wird bei der Teilung (Mitose) halbiert und muss vor der nächsten Teilung wieder verdoppelt werden. Diese Phase wird als S-Phase (Synthese) bezeichnet. Zwischen S und M-(Mitose) Phase liegen sogenannte Gap-Phasen: G1 und G2
Von G1 kann eine Zelle in den G0-Zustand wechseln, in dem sie sich nicht mehr teilt (ruhende Zelle)
Bei Krebszellen wird der Zellzyklus nicht mehr kontrolliert. Fehlregulation im Zellzyklus führen zu einem unkontrollierten Gewebewachstum.
Was bezeichnet man als Telomere? Wie kommt es, dass sich die Telomere bei der Zellteilung verkürzen und welche Bedeutung hat dies für die Teilungsfähigkeit normaler Zellen?
Telomere: repetitive DNA und assoziierte Proteine an den Enden der Chromosomen
Beim Menschen wiederholen sich 6 Nukleotide (5‘-TTAGGG-3) mehrere tausend Mal.
Bei der Zellteilung werden beide DNA Stränge der Mutterzelle repliziert und an die Tochterzellen weitergegeben. Während der Leitstrang aufgrund der 5‘ -> 3‘ Syntheserichtung komplett abgeschrieben wird, verkürzt sich der Folgestrang um die Länge des RNA Primers. Damit verkürzt sich bei der Hälfte der in der Mutterzelle vor der Teilung replizierten DNA Strängen das Telomer.
Aufgaben der Telomere:
Stabilisierung des Chromosoms
Alterungsprozess: Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere im Folgestrang (eingebauter Zähler erlaubt eine maximale Anzahl von Zellteilungen)
Was sind epigenetische Veränderungen der DNA und welche Bedeutung haben sie für die Genexpression?
Epigenetik: Veränderungen des Phänotyps ohne Mutation
Epigenetische Veränderungen: Änderungen der Genfunktion, die nicht auf Mutation beruhen (DNA Sequenz unverändert) und dennoch an Tochterzellen weitergegeben werden.
Durch Veränderungen an den Chromosomen werden Gene in ihrer Aktivität beeinflusst:
Inaktivierung von Genen durch DNA-Methylierung an Cytidin-Basen in Cytosin-Guanosin-Nukleotid-Dimeren (CpG-Islets)
Aktivierung von Genen durch Acetylierung von Histonen
Veränderte Abbaugeschwindigkeit von Telomeren
Beschreiben Sie durch Ergänzen des Schaubilds am Beispiels der Hämophilie (X-chromosomal rezessiver Erbgang), wie die Erkrankung auf die Nachkommen vererbt wird. Was ist die Besonderheit bei X-chromosomal vererbten Krankheiten im Vergleich zu autosomal vererbten Erkrankungen?
Spezialfall: X-Chromosomale Erbgänge
Erbgang, bei dem das merkmalstragende Gen auf dem X-Chromosom liegt.
Weil beim Menschen, männliche Individuen nur ein X-Chromosom besitzen, tritt ein phänotypisches Merkmal, das auf dem X-Chromosom codiert ist, auch bei rezessiver Vererbung immer auf.
Nennen Sie drei Methoden der Genexpressionsanalyse bei medizinischen Fragestellungen. Was ist die jeweilige Ausgangsprobe?
Methoden: Sequenzierung, qPCR, Microarrays
Ausgangsprobe: Biopsie, Blut etc.
Nennen Sie drei Anwendungsbeispiele für DNA Microarrays in der Medizin.
-> Differentielle Expressionsstudien
-> Typisierung (Genotyping) von Mutationsträgern
-> Diagnose von Pathogenen (Viren, Bakterien)
Wie definiert die WHO den Begriff „Gesundheit“?
Zustand völligen körperlichen und seelischen Wohlbefindens
Nennen Sie unterschiedliche innere und äußere Ursachen für Erkrankungen.
innere Ursachen: Erbkrankheiten seit der Geburt
—> Altersvorgänge, Reaktion auf Stress, Innre Haltung, Genmutationen, Persönliche Ernährung, Epigenetik
äußere Ursachen: Unterscheidung zwischen sozialen, psychischen und umweltbedingten Ursachen
—> Umweltbedigungen, Nahrung, Verletzungen, Viren
Welche drei potentiell mutierte Gengruppen spielen in der Tumorgenese eine Rolle? Welche übergeordnete Aufgabe haben sie?
Protoonkogene sind normale Gene, die Proteine kodieren, die Teilung und Differenzierung einer Zelle steuern
Sie können durch Mutation zu Onkogene werden, welche die Zellproliferation beschleunigen
Tumorsuppressorgene hemmen die Zellproliferation
Eine Mutation kann die bremsende Wirkung aufheben, teilen sich die Zellen ungehemmt
Mutatorgene kontrollieren die gesamte Genomstruktur und Genomfunktion als übergeordnete Regulatoren.
Eine Mutation begünstigt die Entstehung von Mutationen in den anderen beiden Gengruppen leichter entstehen.
Nennen Sie 3 Ebenen auf denen Genregulation stattfinden kann.
-> Replikation
-> Transkription
-> Translation
Was sind Metastasen und wovon hängt die Lokalisierung von Metastasen ab?
Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden sich durch lymphogene oder hämatogene Metastasierung
Die Lokalisierung der Metastasen ist dabei abhängig von der Lokalisierung des Primärtumors
Nennen Sie jeweils ein physikalisches, chemisches und biologisches Beispiel für mutagene Agenzien.
Physikalische Mutagene:
Energiereiche Strahlung (Radioaktivität, Röntgen, UV)
Chemische Mutagene:
Teer (Rauchen)
Nitrosamine
Benzol
Reaktive Sauerstoffspezies (Metabolismus!)
Biologische Mutagene (Infektionen)
Tumor auslösende Viren (können Onkogene in die infizierte Zellen einbringen) -> Leberkarzinom
Bestimmte Bakterien -> Magenkrebs, Gebärmutterkrebs
Wie kann man chemische Substanzen auf Mutagenität prüfen?
Chemische Mutagene werden mit dem Ames-Test nachgewiesen
Die auf Mutagenität zu prüfenden Substanzen werden mit einem Leberhomogenat vermischt und auf Agarplatten mit His-Salmonellen (Mangelmutante) auf Histidin-freiem Medium ausgebracht
Falls die Testsubstanz mutagen ist, kann sie Mutationen in der Bakterien-DNA auslösen und die bakterielle Histidinbiosynthese (His+) reaktivieren.
Dies ermöglicht das Wachstum von Bakterien-Kolonien, während bei nicht-mutagenen Agenzien praktisch kein Bakterienwachstum erfolgt
Wie unterscheiden sich maligne und benigne Tumore?
Unterscheidung: gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Tumore (bilden Metastasen)
Benigne: langsames Wachstum, scharf begrenzt
Maligne: schnelle Wachstum, infiltrieren in umliegendes Gewebe, häufig Rezidive
Nach welchen 2 Systemen werden Tumore klassifiziert?
TNM-Klassifikation dient zur Einteilung der Entwicklungsstadien von malignen Tumoren.
T = Tumor, Ausdehnung und Verhalten des Primärtumors (je nach Größe T1 - T4, T0 nicht sichtbar)
N = Nodus (lat. Nodus lymphoideus = Lymphknoten) Fehlen bzw. Vorhandensein von regionären Lymphknotenmetastasen (je nach Befall N1 - N3, N0: nicht vorhanden)
M = Metastasen, Fehlen bzw. Vorhandensein von Fernmetastasen (M0: keine, M1: vorhanden)
Grading beschreibt den Differenzierungsgrad des Tumorgewebes (G1: gut differenziert - G4: nicht differenziert)
G1 zeigt i.d.R. günstigeren Behandlungsverlauf als G4!
Welche drei grundsätzlichen Methoden werden in der Tumortherapie eingesetzt?
-> Chirurgische Entfernung
-> Strahlentherapie
-> Medikamentöse Therapie:
- Chemotherapie
- Antihormontherapie
- Monoklonale Antikörper
- Krebsimmuntherapie & Stärkung des Immunsystem
Worauf beruht die selektive Wirksamkeit von Strahlung als Waffe gegen Tumorzellen? Zeichnen Sie die Dosis-Wirkungs-Beziehung.
Tumorzellen reagieren aufgrund ihrer erhöhten Teilungsrate und schlechte Reperaturmechanismen empfindlicher auf ionisierende Strahlung als gesunde Zellen.
Bei der Tomotherapie werden wie in einem diagnostischen Computertomografen die Strahlen von allen Seiten mit einer rotierenden Strahlenquelleauf auf die zu bestrahlende Stelle des Patienten gerichtet. Warum verwendet man keine stationäre Strahlenquelle?
-> Ziel: Reduktion von Nebenwirkungen durch präzise Ausrichtung der Bestrahlung
-> Gleichzeitige Bestrahlung mehrere Bereiche
-> Bessere Schonung der umliegenden Gewebe
-> Hauptanwendungsgebiete: Prostatakrebs, Lungenkrebs, Brustkrebs und Kopf-Hals-Karzinome
Worauf beruht die Wirkung der Chemotherapie? Warum werden zeitlich versetzt mehrere Dosen zur Behandlung von Tumoren eingesetzt?
Die Chemotherapie verwendet Zytostatika, die durch ihre schädigende Wirkung möglichst gezielt auf Tumorzellen abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen.
-> Annahme: 1 Dosis tötete einen konstanten Anteil der Tumorzellen (z.B. 90%), d.h. 2 Dosen erreichen 99% der Zellen, 3 Dosen 99,9% usw.
-> Daher darf eine Chemotherapie im Laufe der Behandlung nicht vermindert werden, auch wenn der sichtbare Tumor verschwunden ist
Gefahr der Selektion resistenter Tumorzellklone
Der Selektionsprozess formt den Tumor
Kombinationen von Zytostatika: Erhöhung der Wirksamkeit!
Zytostatika stören die Stoffwechselvorgänge der Zellteilung (sie sind toxisch!)
Störung der Replikation, Transkription, Translation
Was sind monoklonale Antikörper und worauf beruht ihre Wirkung in der Tumortherapie? Warum können sie nicht bei jedem Tumorpatienten eingesetzt werden?
Monoklonale Antikörper: Antikörper, die von einer einzelnen B-Zelle (bzw. deren Tochterzellen) produziert werden, richten sich alle gegen ein und dasselbe Epitop (standardisierbar à Medikament!)
Tumorantigene:
von Tumorzellen produzierte Proteine (Antigene), die im betroffenen Organismus eine Immunantwort auslösen
Bei Vorkommen auf der Zellmembran: wichtige Zielstrukturen in der Krebstherapie und -diagnostik
Wirkungsweise der monoklonalen Antikörper:
Rezeptorblockade
Identifizierung für Immunsystem
Auslösen von Apoptose
Nur Patienten, mit dem entsprechenden Tumorantigen erhalten Medikament (weniger Nebenwirkungen, Kosten)
Was sind Biobanken und welche 2 prinzipiellen Typen von Biobanken gibt es?
Biobanken lagern biologische Proben
Eine Biobank sammelt, verarbeitet und lagert Biomaterial und stellt es zusammen mit den medizinischen Informationen eines Spenders unter rechtlich und ethisch klar geregelten Bedingungen für die medizinische Forschung zur Verfügung.
Biobanken lagern Biomaterial (biologische Proben):
Blut
Gewebeproben
Erbmaterial (DNA & RNA)
Körperflüssigkeiten
Lagerung von Proben bei Raumtemperatur in Kühlgeräten (Kryobank) bei einer Temperatur von unter –140 °C)
Unterscheidung:
populationsbasierte Biobanken (großangelegte Populationsstudien, Sammlung von Proben gesunder Menschen)
krankheitsspezifische Biobanken (Sammlung von Proben erkrankter Menschen zur späteren Diagnose, Therapieentscheidung und Forschung)
Welche Rolle spielen Biobanken in der Erforschung von Krankheitsursachen?
Durch die Sammlung und Untersuchung von Proben vieler Individuen erhofft man sich Erkenntnisse über die molekularen Ursachen von Erkrankungen und den Einfluss von Umwelt, sozialem Umfeld, Lebensweise und der Gene.
Nennen Sie eine Anwendung von Biobanken im Hinblick auf personalisierte Medizin
Anwendungen in
Forschung (molekulare Ursachen von Erkrankungen)
Diagnostik (Identifikation neuer Biomarkern)
Pharmazeutische Entwicklung (neue Medikamente, neue Drug Targets)
Therapie (Anwendung in der personalisierten Medizin)
Welche Infrastruktur benötigt man für die Kultur menschlicher Zellen?
Kultivierung tierischer Zellen unter kontrollierten Bedingungen außerhalb des Organismus:
Kulturgefäß mit einem Nährmedium, das essentielle Nährstoffe enthält (Aminosäuren, Zucker, Mineralien, Hormone, Gase etc.)
Sterile Bedingungen (Kontaminationsgefahr für Zellen & Angestellte), besondere Hygieneaspekte
Typische Geräte:
Sicherheitswerkbank mit Sterilfilter & laminarem Luftstrom
Absaugeinrichtung
Temperierter-, Luftfeuchte-regulierter-, CO2 -Inkubator
Autoklav
inverses Mikroskop
Kühl-, Gefrierschränke
Nennen Sie 2 prinzipiellen Methoden, um Körperzellen in vitro gentechnisch zu verändern?
die Transfektion
Genome Editing durch CRISPR Cas9 (knock-out oder auch Einbringen neuer Gen)
Welche Rollen spielt die Manipulation von Körperzellen in der personalisierten Medizin?
CAR-T-Zellen, Einbringen eines funktionalen Cholesterinrezeptors in Leberzellen als Teil einer zellulären Gentherapie bei familiärer Hypercholesterinämie
Zur Aktivierung von Immunzellen bei Tumorpatienten
-> z.B. Man kann damit Krankheiten aufheben oder auf neue Therapiemöglichkeiten kommen
Was bezeichnet man als Stammzellen?
Definition: Körperzellen die verschiedene Zelltypen oder Gewebe ausbilden können:
embryonale Stammzellen können sich in jedes Gewebe differenzieren
adulte Stammzellen können nur noch bestimmte Gewebetypen ausbilden
Nennen Sie ein Verfahren für die Qualitätskontrolle von Zellkulturen.
Verfahren zur visuellen oder funktionalen Charakterisierung von Zellen, z.B. Mikroskopie oder Durchflusszytometrie (Flow Cytometry)
Auf Basis welcher Arbeitshypothese werden in der pharmazeutischen Industrie Medikamente entwickelt?
Arbeitshypothese:
• Krankheiten werden durch die abnorme Aktivität von Molekülen verursacht, die an zentralen Schaltstellen biochemischer Abläufe sitzen
• Diese Moleküle lassen sich durch Wirkstoffe in ihrer Aktivität beeinflussen, was zur Heilung führen kann
Auf welchen 4 Schritten basiert die Strategie zur Entwicklung von Medikamenten?
1. Auswählen der Krankheit
2. Identifizierung des Zielmoleküls im Stoffwechsel
3. Zusammenstellung potentieller Wirkstoffe in Reinform (Naturstoffe, synthetisch)
4. Entwicklung eines Tests, der nachweisen kann, ob der potentielle Wirkstoff die gewünschte Aktivität entfaltet (Bioassay)
Was bezeichnet man in der Pharmaforschung als Target?
Die Medikamentenentwicklung beginnt mit der Suche nach sog. Targets
-> Target: Biomolekül, das im Krankheitsprozess eine zentrale Rolle spielt, z.B. ein Rezeptor in der Signaltransduktion oder ein Enzym, das durch einen Wirkstoff in seiner Funktion beeinflusst werden kann.
Nach welchen wesentlichen Schritten verläuft in der Präklinik die Suche nach einem Wirkstoff für ein Medikament?
Warum ist Gensequenzierung für das Auffinden effizienter Wirkstoffe zur Bekämpfung von Erkrankungen bedeutsam?
Bei Kenntnis des genetischen Codes eines Moleküls kann es rekombinant herstellen, d.h.
es ist für Bioassays verfügbar
es kann strukturell untersucht werden (NMR, XRD) um an der Struktur neue Wirkstoffe zu entwickeln (rational drug design)
Genaue Struktur-Funktions-Beziehungen lassen sich untersuchen, um zu zeigen, welcher Teil des Wirkstoffs die Wirkung auslöst. Anschließend kann der Wirkstoff chemisch optimiert werden.
Was versteckt sich hinter der Abkürzung ADME Tox? Erläutern Sie!
Absorption/Administration (Verabreichung):
- Art der Verabreichung beeinflusst die Bioverfügbarkeit
- Oral, intravenös, Inhalation
Distribution (Verteilung im Körper)
- Diffusionsprozesse, aktiver Transport
- Blut-Hirn-Schranke
Metabolism (Metabolismus)
- Der Abbau der Medikamente beginnt, sobald die in den Körper gelangen
- Wichtigster Abbaumechanismus in der Leber durch Cytochrom P450-Enzymkomplex
Excretion (Ausscheidung)
Niere (Urin)
Galle
Darm
Toxicity (Toxizität)
Zell- bzw. Tierversuch (LD_50)
Theoretische Berechnung
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