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Mundhygiene/ Hilfsmittel

SH
by Sabrina H.

Mundhygieneinstruktion/ Zahnbürsten/ Borsten

Grundsätzlich empfehlen sich aus hygienischen Gründen Kunststoffborsten. Heute werden überwiegend Polyamide (Nylon) verwendet, da dieses Material kein Wasser aufnimmt und porenfrei hergestellt werden kann.

Die Borsten sollten an der Spitze auf jeden Fall abgerundet und poliert sein, um unnötige Verletzungen der Weichgewebe auszuschließen.

Naturborsten sind in der Regel scharfkantig und aufgrund des Markkanals in der Mitte der Borste hygienisch bedenklich.

Das lange als ideal angesehene ebene Borstenfeld einer ZB ist grundsätzlich eher schlecht geeignet, da eine ZOF keine flachen, sondern konvexe Oberflächen besitzt und die optimale Reinigung durch max. Kontakt zwischen Bürste und Zahn erreicht wird, sollte ein gute ZB imstande sein, sich dieser konvexen Oberfläche anzupassen.

X-förmig angeordnete oder verlängerte Borstenbüschel sollen die Reinigung in den IDR verbessern, verlängerte ,,Power-Tip” Büschel am Kopfende (Oral-B) sollen den Zugang zu schwer erreichbaren Gebissnischen erleichtern.

Zylindrische oder paddelartige Gummielemente sollen den Gingivasaum stimulieren, konisch zulaufende Mikrofilamente mit sehr fein auslaufenden Spitzen (0,05mm ∅, Gaba) sollen die Reinigungsleistung bei max. Gewebeschonung optimieren.

Bei der Frage der Borstenhärte sollte auf mittelharte bis weiche Borsten verwiesen werden, insbesondere bei eifrigen Putzern. Harte Borsten führen bei täglicher Anwendung über einen langen Zeiträume leicht zu Verletzungen v.a. zu Verletzungen der marginalen Gingiva.

Empfehlung:

  • Weiche Bürste bei freiliegenden Zahnhälsen (also freiliegende Dentinoberfläche), ist das gingivale Gewebe sehr zart und verletzlich oder neigt der Patient zu einem sehr engagierten Bürsteneinsatz.

  • Mittelharte Bürste, wenn keine Dentinflächen freiliegen, die Gingiva robust und gesund ist und/oder eine z.B. noch eine hohe Neigung zur Belagsbildung vorliegt.

!!!Außerdem muss natürlich auch immer mit bedacht werden, welche Abrasivität die dazu empfohlene Zahnpasta hat!!!!

Sie sollten nach ca. 8-12 Wochen ausgewechselt werden, auf jeden Fall wenn die Borsten anfangen sich nach aussen zu biegen.

Hilfsmittel für die Zwischenraumpflege/ Zahnseide ,,Floss”

  • Gewachste Zahnseide: ist meistens durch die zusätzliche Beschichtung was dicker als ungewachste. Dafür lässt sie sich leichter über den Kontaktpunkt führen und spleißt nicht so schnell auf. Studien haben gezeigt, dass sie genauso gut reinigt wie die ungewachste ZS und auch sonst keine Nachteile aufweist.

  • Ungewachste Zahnseide: Sie besteht aus feinen Einzelfasern, die sich im Gebrauch aufspleißen und so den Reinigungseffekt prinzipiell vergrößern. Plaquebestandteile können zwischen den Fasern festgehalten und damit besser entfernt werden. Allerdings ist dieser Effekt in Studien nicht belegt. Ungewachste ZS kann sehr dünn hergestellt werden, was bei eng stehenden Zähnen mit strammen Kontaktpunkten von großem Vorteil ist. Sie zeigt auch an, wenn die Zahnoberfläche im Zwischenraum Rauhigkeiten oder Stufen aufweist - in diesem Fall bleiben die feinen Einzelfasern hängen und die Seide zerfasert sich oder reißt ganz ab. Der Patient erkennt so schnell die Notwendigkeit einwandfrei gestalteter Restaurationsränder für eine effektive Approximalraumhygiene. Die ungewachste Zahnseide sollte deshalb für die häusliche Muhy bevorzugt werden.

  • ,,Dento-Tape” (Zahnband): Das Tape ist eine bandförmige Zahnseide. Naturgemäß ist es dicker als normale Zahnseide und kann deshalb nur von Patienten mit ausreichend durchlässigen Kontaktpunkten angewendet werden. Durch seine Breite hat es einen guten Reinigungseffekt und z.B. auch für den professionellen Gebrauch im Rahmen der Politur der Zwischenräume zu empfehlen.

Anwendung:

Dieses Hilfsmittel erfordert einiges Geschick und sollte mit dem Patienten eingeübt werden.

Zahnseide sollte vor der Zahnbürste eingesetzt werden. Zum einen ist die Motivation zu Beginn des Zähneputzens noch am höchsten und man unterliegt weniger der Versuchnung, das ,,Flossen” nach dem Zähnebürsten einfach wegzulassen.

Zum anderen können die Wirkstoffe der Zahnpaste die gereinigten Zwischenräume anschließend besser erreichen.

Für ein vollbezahntes Gebiss braucht man ca. 60cm ZS. Die Seide wird hauptsächlich von Daumen und Zeigefinger gehalten und geführt. Die freien Enden können um die Mittelfinger der rechten und linken Hand gewickelt werden. Die linke Hand wickelt dann die verschmutzten Anteile auf, während von der rechten frische ZS abgewickelt wird. Bei dieser Methode schnürt man sich jedoch leicht die Fingerspitzen ab.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Faden durch den Handteller nach hinten zu führen, um den Finger herum zu fixieren und das Ende nach vorne herabhängen zu lassen. Auch hier kann der Faden abschnittsweise erneuert werden, schneidet aber nirgends ein.

Egal wie man den Faden um die Hand gewickelt hat, es muss ein kurzer Abschnitt von wenigen Zentimetern zwischen den Zeigefingern und Daumen beider Hände für den Reinigungseinsatz gespannt werden. Dieser Abschnitt wird nun mit Gefühl und sägenden Bewegungen über den Kontaktpunkt hinweggeführt. Erst wenn der Faden durch den Kontaktpunkt geglitten ist, wird er nacheinander an die beiden angrenzenden Approximalflächen angelegt und dicht anliegend auf und ab bewegt. Die Zahnflächen führen den Faden dabei. Er wird bis in den Bereich des Zahnfleischsulkus vorgeschoben um auch dort die am Zahn haftende Plaque ,,abzuschaben”.

!!!Bitte die Seiden nicht unterhalb des Kontaktpunktes nicht horizontal hin und her ziehen!!!

Das hat keinen Reinigungseffekt und erzeugt relativ schnell Furchen in der Zahnhartsubstanz.

Die Zahnfläche ist sauber, wenn die Zahnseide ein leises, quietschendes Geräusch erzeugt, ähnlich dem Geräusch, das entsteht, wenn man Wasser aus frisch gewaschenem Haar streicht. Nun wird die ZS entweder wieder durch den Kontaktpunkt nach koronal oder seitlich aus dem ZR entfernt. Bei der letzteren Methode muss eine Hand den Faden allerdings loslassen, sie empfiehlt sich nur bei sehr schwergängigen Kontaktpunkten.

Auch der Gebrauch der ZS sollte systematisch sein: man beginnt z.B. unten rechts mit dem letzten Zwischenraum und geht von Zahn zu Zahn bis nach links hinten. Das gleiche folgt dann im OK.

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Sabrina H.

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