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Fluoridierung

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by Sabrina H.

Fluoridierung/ Fluoridlack

Hoch konzentrierter Fluoridlack ist als das Mittel der Wahl anzusehen. Er hat den entscheidenden Vorteil, dass er lange Zeit auf der ZOF haften bleibt, was einerseits eine besonders gute Fluorideinlagerung in den Zahn ermöglicht und andererseits durch die sehr langsame Freisetzung nur zu einer geringen systematischen Belastung führt.

Für die optimale Applikation von Fluoridlack sollten die Zähne zunächst gereinigt, dann mit Watterollen trockengelgt und anschließend trocken gepustet werden. Dann wird der Lack mit einem Einmalpinsel dünn aufgetragen und schließlich im Luftstrom getrocknet.

Diese Vorgehensweise hat zwei Vorteile. Erstens wird nur soviel Lack verwendet, wie tatsächlich gebraucht wird, und zweitens entsteht durch die sparsame Applikation mit anschließender Trocknung für den Patienten kein unangenehm klebriges Gefühl.

Es müssen vor allem die Kariesprädilektionsstellen, also Fissuren und Approximalräume, fluoridiert werden. Die Approximalräume lassen sich erreichen, indem der Lack mit geringem Überschuss im Bereich des ZZR aufgetragen und anschließend mit dem Luftbläser in den Approximalraum ,,hineingepustet” wird. Wenn mit dem Fluoridlack sparsam umgegangen wird, spricht nichts dagegen, alles ZF (also nicht nur die Prädilektionsstellen) zu fluoridieren. Dadurch wird ein möglichst großes Fluoridreservoir geschaffen, aus dem dann langsam Fluorid freigesetzt wird.

Bereits mit halbjährlicher Lack-Applikation lassen sich Karieshemmungen von ca. 30-50% erzielen.

Fluoridierung/ Fluorid-Gelees

Fluorid-Gelees sollten vor allem zum Einbürsten, eventuell auch zum gezielten Touchieren, verwendet werden. Auf keinen Fall sollten die in konfektionierten Applikatoren eingesetzt werden, in die viel zu viel Gelee eingefüllt werden kann. Das Risiko, größerer Mengen zu verschlucken, ist nur durch konsequente Beaufsichtigung und ständiges Absaugen zu reduzieren. Da aber mit Lacken eine risikolose Alternative mit zumindest gleicher Effizienz zur Verfügung steht, sollte man auf diese Art der Gelee-Anwendung verzichten.

Falls trotz der geschilderten Nachteile eine Fluoridierung mit Gelee vorgenommen werden soll, ist zur Applikation eine Tiefziehschiene geeignet. Die Schiene wird auf einem Modell hergestellt, an dem fazial und oral je ca 5mm vom Gingivalrand entfernt eine Rinne von etwa 0,5mm Tiefe angelegt wird. Dadurch liegt die Schiene später im Mund dicht an und das Fluorid-Gelee kann nicht herauslaufen.

Vor der Fluoridapplikation sollte eine Zahnreinigung mit Gumminapf und Paste erfolgen. Dann wird die Schiene innen mit Fluorid-Gelee bestrichen und in den Mund eingesetzt. Sie soll für 10-15 Minuten im Mund bleiben. Anschließend darf der Patient nur ausspucken, aber nicht spülen. Damit wird erreicht, dass ein dünner Fluoridfilm eine längere Zeit auf der ZOF zurückbleibt. Die Schiene kann mehrfach wiederverwendet werden.

Da eine gute Wirksamkeit von Fluorid-Gelee bei mindestens 14täglicher Anwendung belegt ist, ist es für die Fluoridierung im Rahmen der häuslichen Zahnpflege besonders gut geeignet. Es wird auf die trockene ZB gegeben und drei Minuten lang systematisch, aber ohne Druck und unter Vermeidung von Schrubben, eingebürstet. Anschließend darf ebenfalls nur ausgespuckt und nicht nachgespült werden.

Die höchste Effektivität dieser Anwendung wird bei wöchentlicher Wiederholung erreicht. Sie liegt bei etwa 30-50% Karieshemmung.

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Sabrina H.

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