Erläutern Sie den Ablauf einer Standortplanung!
Was können Auslöser einer Standortplanung sein?
Veränderungen in der Unternehmensstrategie, neue Zielrichtungen, neue Strukturziele
Veränderungen im Umfeld des Unternehmens: wirtschaftlich, politisch (Gesetze, Strafzölle, Einfuhrkontingente, Krieg,... )
Gewinnung neuer Kunden bzw. Erhaltung des bestehenden Kundenstammes
Produktionserweiterung
Einsatz neuer Technologien / Verarbeitung von nichtexportierbaren Rohstoffen
Was sind Standortfaktoren und wie/unter welchen Gesichtspunkten erfolgt ihre Auswahl?
Was immer geht:
Preis, Raum, Zeit
Grundstückspreis
verfügbare Fläche / Eignung der Fläche
Verfügbarer Zeitraum, ab wann? Was muss vorher alles geklärt werden (Naturschutz etc)
weitere:
Innen-Außenpolitische Stabilität
Industriealisierung
allg. Wirtschaftsentwicklung
Gesetze
Klima
Infrastruktur
natürliche Ressourcen
Personalstruktur
Image des Landes
religiöse/ kulturelle Bedingungen oder Barrieren
Ein- Ausfuhrbestimmungen
… viele mehr
Erläutern Sie im Rahmen des Variantenvergleiches von Standortalternativen die Einsatzbereiche der Vergleichsmethoden:
Beurteilung mittels Punktbewertung
Nutzwertanalyse
Da die Punktbewertung nur geringe Differenzierungsmöglichkeiten bietet, sollte es nur für die Grobauswahl eingesetzt werden.
Für detaillierte Standortvergleiche sollte die Nutzwertanalyse genutzt werden, da diese erlaubt, sowohl quantifizierbare als auch nicht quantifizierbare Faktoren gleichzeitig und ganzheitlich zu bewerten. Dabei können die Präferenzen der/des Entscheidungsträger/s berücksichtigt werden.
Erläutern Sie den Ablauf
der Beurteilung mittels Punktbewertung
der Nutzwertanalyse
Punktbewertung:
1. Zusammenstellung der Vergleichskriterien
2. Ermittlung der Bewertungszahl je Kriterium
3. Ermittlung der Summe
Die Nutzwertanalyse erfolgt allgemein in 5 Schritten:
2. Wichtung der Vergleichskriterien (WSF)
3. Ermittlung der Bewertungszahl je Kriterium 1-10 (BSF)
4. Ermittlung Nutzwert (NSF)
5. Sensitivitätsanalyse
Nennen Sie die Planungsschritte zur Erstellung eines Gesamtbetriebsschemas!
1 - Beziehungsschema
2 - Ideales Gesamtbetriebsschema
3 - Flächenmaßstäbliches Funktionsschema
4 – Flächenmaßstäbliches Gesamtbetriebsschema (Blocklayout)
Was ist unter einem Zonenplan zu verstehen?
Teil des Generalbebauungsplanes
Erläutern Sie die Kenngrößen:
Grundflächenzahl GRZ
Baumassenzahl BMZ
Geschossflächenzahl GFZ
Grundflächenzahl: wie viel Prozent Grundstück bebaut
Baumassenzahl: Baumasse im Verhältnis zu Grundstück
Bsp: Grundstück 1000m2 und Baumasse = 6000m3 dann ist die BMZ=6 also ist die ganze Grundfläche bebaut und das Gebäude 6 Meter hoch, oder die Hälfte bebaut und das Gebäude 12 Meter hoch oder ganz anders
Geschossflächenzahl = Summe der Geschossflächen im Verhältnis zur Grundfläche
ein Gebäude, dass die gesamte Grundfläche bedeckt und zwei Etagen hat hätte eine Geschossflächenzahl von 2
Erläutern Sie den Unterschied zwischen Geschoss- und Flach- bzw. Hallenbauten! Welche Vor- und Nachteile haben diese Bauformen aus fabrikplanerischer bzw. produktionstechnischer Sicht?
Welche Möglichkeiten der Datenerfassung stehen Ihnen zur Verfügung?
Definieren Sie die Begriffe Produktionsprogramm und Leistungsprogramm!
Das Produktionsprogramm ist die Festlegung der Produktion nach:
sachlichen (Art, Größe)
mengenmäßigen (Stückzahl, Masse)
wertmäßigen (Preis, Kosten)
zeitlichen (Produktionszeitraum, Planungsperiode)
Aspekten.
Das Leistungsprogramm wird aus dem Produktionsprogramm abgeleitet und enthält die Leistungsanforderungen an die peripheren Bereiche
Verbraucherliste (Material, Teile, VWP, Energie, Medien, Hilfsstoffe, …)
Entsorgungsbedarfe (Schrott, Abfälle, Kühl- und Schmiermittel,…)
nach Art, Typ, Benennung, Standort, Menge.
Welche Werkzeuge/Hilfsmittel können Sie zur Bestimmung des Produktions-und Leistungsprogramms einsetzen?
Hilfsmittel zur Analyse des Produktions- und Leistungsprogrammes sind
Stücklisten (mit den für die jeweilige Planung benötigten Produktdaten)
Gozintographen (Stammbäume)
Input-/Output-Graphen (I/O-Graphen)
Nennen Sie die Arbeitsschritte im Rahmen der Funktionsbestimmung!
Die Funktionsbestimmung erfolgt im Wesentlichen in fünf Schritten.
Bestimmung des Fertigungsprinzips (Fertigungsverfahrens)
Bestimmung des Fertigungsprozesses
Vorauswahl der Betriebsmittel (incl. Bestimmung der Fertigungszeiten)
Auswahl der Betriebsmittel nach ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten
Bestimmung der notwendigen Qualifikationsstruktur der Arbeitskräfte
Welche Kriterien werden zur Vorauswahl von Betriebsmitteln herangezogen?
Welche Werkzeuge unterstützen die Schritte
Prozessketten
Arbeitspläne?
…?
Erläutern Sie den Bilanzansatz der Dimensionierung! Wann wird er angewendet?
Er geht davon aus, dass das zu installierende Belastungsvermögen gleich oder größer der zu erwartenden Belastung sein soll: Belastungsvermögen
≥ Belastungsvermögen eines Elements * Elementanzahl ≥ Belastung
Belastung
Elementanzahl ≥ Belastung / Belastungsvermögen eines Elements
Wird in der Dimensionierung von
Arbeitsmitteln
Arbeitspersonen
Transportmitteln
…
genutzt.
Welche Daten werden zur Ermittlung des quantitativen Arbeitsmittelbedarfes benötigt und wie kann man diese erheben?
Organisatorische Verfügbarkeit [Stunden]
Ermittlung aus Arbeitstage pro Jahr, Schichten pro Tag, Zeit pro Schichten, geplante/ungeplante Instandhaltung
Technische Verfügbarkeit
Quotient aus theoretischer Zeitfonds und tatsächlicher Zeitfonds
TA
Die Auftragszeit wird aus dem Arbeitsplan entnommen (ergibt sich aus den Haupt- und Nebenzeiten der Maschinen und Arbeitern (inkl. Verteilzeitzuschlägen))
fm
Fall 1 - Fließfertigung:
Der Mehrbedarf an Zeit entsteht durch Ausschuss der kompensiert werden muss. Diese Ausschusswerte sind in der Neuplanung Erfahrungswerte.
Fall 2 - Werkstattfertigung
Da hier keine feste Reihenfolge vorliegt, pflanzt sich der Ausschuss nicht einfach vorhersagbar fort. Es muss also auf den ganzen Prozess geschaut werden.
fp
Die Produktivität ergibt sich aus empirisch erhobenen Daten aus der bestehenden Fertigung.
Vorsicht wie fp berechnet wurde :
fv
Die Verlustzeiten ergeben sich durch Mehrmaschinenbedienung. Entweder aus empirischen erhobenen Daten aus bestehender Fertigung, oder allgemeiner Schätzwert von 14% annehmen.
Welche Daten werden zur Ermittlung des quantitativen Personalbedarfesbenötigt und wie kann man diese erheben?
Benötigter Zeitfonds ist der benötigte Zeitfonds einer Maschine
Welche Grundsätze sind bei der Dimensionierung von Arbeitsmitteln und Personal zu beachten?
1. Die Dimensionierung ist so durchzuführen, dass
Kosten -> Minimum
ZAM -> Minimum
ZAP -> Minimum
physische Belastung des Personals -> Minimum, d. h. Reduzierung der Schichtanzahl
Bei einem Zielkonflikt entscheidet das Kriterium Kosten.
2. ZAM ist auf der Basis der Betriebsmittelgruppe bzw. des Maschinentyps zu berechnen.
Eine Betriebsmittelgruppe ist eine Gruppe technisch und ökonomisch gleichwertiger Maschinen oder Anlagen (Fertigungsplätze). Für jede Betriebsmittelgruppe gibt es einen charakteristischen verfügbaren Zeitfonds TAMV, der von den betrieblichen Bedingungen (Instandhaltung, Wartung, ...) abhängig ist.
3. ZAP ist getrennt, jedoch im Zusammenhang mit ZAM zu ermitteln
4. zAP ist auf der Basis Qualifikationsgruppe zu berechnen.
5. Durch die Verlagerung von Auftragszeit ist eine Gesamt-Verringerung von ZAM und ZAP anzustreben.
Welche Daten werden zur Abschätzung des quantitativen Flächenbedarfes für Produktionsflächen benötigt und wie kann man diese erheben?
Büro-, Sozial- und Sanitärflächen werden ebenfalls über Kenngrößen ermittelt, Basis bildet hier die Anzahl des beschäftigten Personals. Existieren keine Arbeitsmittelangaben für Neben- oder Hilfsproduktionen, können deren Flächenbedarfe ebenfalls über Kenngrößen in Abhängigkeit von der Hauptproduktionsfläche ermittelt werden. Diese Kenngrößen sollten allerdings unternehmensspezifisch ermittelt werden. Zudem sind sie auf Aktualität zu prüfen.
Welche Flächenelemente sind den direkten Arbeitsplatzflächen und welcheden indirekten Arbeitsplatzflächen zuzuordnen?
Was ist unter innerer und äußerer Überdeckung von Arbeitsplatzflächen zuverstehen? Erläutern Sie dies jeweils an einem Beispiel!
Überdeckung der Funktionsflächen innerhalb eines Fertigungsplatzes (innere Überdeckung) und zwischen mehreren Fertigungsplätzen (äußere Überdeckung).
Welche Entscheidungen sind im Rahmen der Strukturierung zu fällen?
Räumliche Anordnung von Arbeitsmitteln, Arbeitspersonen, Arbeitsgegenständen
Zeitliche Organisation (Anzahl Arbeitsvorgänge/Takte und Folge, Fertigungs- und Transportlosgrößen)
Zwischenlagerung
Erläutern Sie typische Fertigungsprinzipien! Nennen Sie mögliche Einsatzbe-reiche sowie Vor- und Nachteile!
todo: andere vergleiche einfügen
Welche Werkzeuge und Methoden werden zur räumlichen Strukturierungeingesetzt?
Modifiziertes Dreiecksverfahren von Schmigalla
Verfahren nach Martin
Nennen Sie die möglichen Abstraktionsstufen von Transportmatrizen!
richtungsorientierte absolute Matrix der Transportintensitäten
richtungsorientierte relative Matrix der Transportintensitäten
richtungsorientierte Verbindungsmatrix
nicht richtungsorientierte absolute Matrix der Transportintensitäten
nicht richtungsorientierte relative Matrix der Transportintensitäten
nicht richtungsorientierte Verbindungsmatrix
Was ist das Ziel des Planungsschrittes „Gestaltung“? Welche Planungsunterlagen werden in diesem Schritt erstellt?
Unter dem Planungsschritt Gestaltung wird die umsetzungsreife, räumlich-funktionelle Einordnung der Flusssystemelemente/Flusssysteme in das Realobjekt unter besonderer Beachtung der Restriktionen und Forderungen aus Ökonomie, Ökologie sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz und die Feinplanung spezieller Vorhabensbereiche (peripherer Bereiche) verstanden.
Ergebnisse der Gestaltung sind u. a.:
Gesamtlayouts der Fertigung (2D, 3D, VR)
Maschinenaufstellungspläne
Wegepläne
Pläne zur Ver- und Entsorgung mit Energien und Medien
Havariepläne
Welche Ziele sind bei der Gestaltung zu verfolgen?
Ziel ist eine Optimalität bezgl. folgender Punkte:
die Fläche
eine Reduzierung des Gesamtflächenbedarfes
eine optimale Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Flächen
die Berücksichtigung der Flexibilität hinsichtlich späterer Erweiterungen
die Flusssysteme
die flussorientierte Anordnung der Strukturelemente
die Reduzierung des Transportaufwandes
eine verlust- und aufwandsarme Ver- und Entsorgung der Systeme
die Wirtschaftlichkeit (z.B. finanziell)
möglichst geringe finanzielle Aufwendungen bei der Umsetzung des Layouts
möglichst geringe Kosten beim Betreiben der neuen Strukturen
die Störungssicherheit
kollisions- und gefahrenfreie Gestaltung der Flusssysteme
Berücksichtigung bzw. Umsetzung von Forderungen des Arbeits- und Umweltschutzes
Erarbeitung von Sicherheits-, Störfall- und Havarieplänen
den Werker
Umsetzung arbeitswissenschaftlich begründeter Arbeitsorganisationsformen
ergonomische Gestaltung der Arbeitsumgebung
Berücksichtigung der Arbeitsumweltfaktoren
Welche Grundregeln sind bei der Gestaltung zu beachten?
Die Abstände zwischen den Ausrüstungen und Objekten haben in erster Linie die Sicherheit und das uneingeschränkte Arbeiten des (Bedien-)Personals sowie das ungehinderte Funktionieren der Ausrüstungen zu garantieren (Sicherheitsabstände).
Gleichzeitig ist eine bestmögliche Flächennutzung anzustreben (Mindestabstände).
Bereitstellflächen sind direkt am Transportweg anzuordnen oder so, dass Transportlose ohne Störung des Arbeitsablaufes gewechselt werden können.
Die Laufwege des Bedien- bzw. Montagepersonals sind zu minimieren.
Jeder Arbeitsplatz muss über einen Fluchtweg von mind. 800 mm verfügen.
Türen auf dem Fluchtweg müssen immer in Fluchtrichtung öffnen. (Ausnahme regelt ArbStättV)
Hohe Überdeckung der Funktionsflächen bei voller Gewährleistung der Funktion anstreben.
Ausrüstungen so anordnen, dass wichtige Warn- und ähnliche Signale von allen Bedienstellen wahrnehmbar sind. Signalgeber nicht zubauen!
Gefahrenstellen kennzeichnen
Räumliches Trennen von Fertigungsplätzen / Ausrüstungen bei unverträglichen Belastungen ihres Umfeldes wie Schwingungen, Hitze, Staub oder Lärm
Gemeinsame Nutzung von arbeitsplatzgebundenen Hebezeugen und Zusatzeinrichtungen durch entsprechende Anordnung gewährleisten. Dies darf aber nicht zur Vergrößerung der Fertigungsplatzfläche oder zur Verschlechterung der Bedienung führen.
Optimale Arbeitshöhen an Fertigungs- und Zusatzeinrichtungen gewährleisten.
Angemessene Flexibilität (Produktmix, Produktumfang) ermöglichen sowie kapazitive Erweiterbarkeit gewährleisten.
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