Zentrales NS hat die Aufgaben: Regulierung der Körpertemperatur, Regulierung von Herz und Kreislauf und Atmung, ist willentlich beeinflussbar. Dazu gehören Gehirn und Rückenmark.
Vegetatives NS Steuerung lebenswichtiger Organfunktionen, die nicht willentlich beeinflussbar sind, es besteht aus Sympathikus: regelt Aktivitäten des Körpers nach außen gerichtet, z. B. Kampf, Flucht, Stress, Bewegung…. Parasympatikus: nach innen gerichtet, z. B. Verdauung, Ausscheidung … Dazu gehören die Spinalnerven.
Vom Großhirn ausgehend ziehen die Nervenfasern über Pyramiden-Bahnen zum Rückenmark, d. h. gekreuzt, die rechte Gehirnhälfte ist für die linke Körperseite zuständig, die linke Gehirnhälfte ist für die rechte Körperseite zuständig.
Dort ist der Übergang vom Gehirn zum Rückenmark, hier kreuzen sich die Pyramiden-Bahnen. Sitz der Steuerungszentrale für Herz-Kreislaufzentrum, Atemzentrum, Schluck- und Hustenzentrum
Welche Funktion hat das Rückenmark? Wie ist es eingeteilt?
Es verbindet die Nerven des Gehirns mit den peripheren Nerven. Das Rückenmark ist in 31 Teile eingeteilt, daraus entspringen beidseitig die Nervenwurzeln, die sich zu den Spinalnerven vereinigen.
Dura mater (harte Hirnhaut)
Arachnoidea (Spinnengewebehaut)
Pia mater (weiche Hirnhaut)
Gefäßverschluss (embolisch oder thrombotisch)
Einblutung ins Gehirn
Blutarmut des Gehirns durch
Thrombose Blockade im Gefäß
Embolie Blutpfropf
Hypoxie, Blutleere durch schnelles aufstehen, niederer RR
Hirnblutung durch
intrazerebrale Blutung (geplatztes Gefäß)
Subarachnoidalblutung (meist angeborene Störung)
TIA vorübergehende Blutleere wenige Minuten lang
Prind verlängerte umkehrbare Blutleere tagelang
Apoplex Halbseitenlähmung durch Infarkt bis lebenslang
Gefühlsstörungen im Gesicht oder Arm, Sprachstörungen,Sehstörungen, plötzliche heftige Kopfschmerzen.
Zuerst schlaffe Lähmung, dann spastische Lähmung,
Nennen Sie 5 Symptome bei Parkinson.
Akinese (Bewegungsarmut)
Ruhetremor
Rigor (Zahnradphänomen)
Salbengesicht
erhöhter Speichelfluss
Wie zeigt sich die typische Hypokinese im Erscheinungsbild eines Parkinson-Patienten? Nennen Sie 6 Beispiele.
trippelnder Gang
Maskengesicht
Arme schwingen nicht mit
Oberkörper nach vorne gebeugt
Schwierigkeiten, Bewegungen anzufangen und zu bremsen
leise und monotone Sprache
Welche 4 Ursachen hat das sekundäre bzw. symptomatische Parkinson-Syndrom?
Zerebralsklerose
Hirnverletzungen (SHT)
Vergiftungen
Medikamente (Neuroleptika)
Nennen Sie 10 Anfangssymptome der Multiplen Sklerose.
Parästhesien (Ameisenlaufen)
Nystagmus
Schluckstörungen
Blickparesen
Sehstörungen (Doppelbilder)
vermindertes Berührungsempfinden
vermindertes Schmerzempfinden
Gleichgewichtsstörungen
Ataxie (Bewegungsunsicherheit)
Blasenentleerungsstörungen
Nennen Sie 5 Umstände, die für die Multiple Sklerose förderlich (schubauslösend) sind.
Unterkühlung
Durchnässung
Überanstrengung (psychisch bzw. physisch)
Geburten
Operationen
Nennen Sie 3 Ursachen der Apoplexie.
zerebrovaskuläre Stenosen (ischämischer Insult durch Zerebralsklerose)
Verschluss (durch Hirnembolie)
intrazerebrale Massenblutung (Hirnblutungen durch Aneurysmaruptur, hypertensive Krise)
was ist Apoplexie?
die plötzliche Durchblutungsstörung eines Organs, im engeren Sinne die des Gehirns.
Nennen Sie 6 Frühsymptome der Apoplexie.
Schwindel
Kopfschmerzen
Ohrensausen
flüchtige Lähmungen
kurzfristige Gedächtnisstörung
kurzfristige Sprachstörung
Was versteht man unter einer genuinen Epilepsie?
angeborene, eigenständige Form der Epilepsie unbekannter Genese
Was sieht man in der klonischen Phase der Epilepsie (4 Angaben)?
beidseitige rhythmische Muskelkontraktionen
Schaumbildung vor dem Mund
Zungenbiss
Stuhl- und Blasenentleerungsstörungen
Was ist Trigeminusneuralgie. Wann mehr? Wer mehr betroffen? 4 Auslöser?
plötzlich einsetzende, anfallsartige Schmerzen
Schmerzen häufiger am Tag als in der Nacht
Schmerzen nehmen von mal zu mal zu
brennende, drückende Schmerzen besonders an den Nervenaustrittpunkten (NAP)
spontane Attacke durch Sprechen, Kauen, Kälte oder Rasieren
Frauen nach dem 50. Lebensjahr sind häufiger betroffen als Männer
Nennen Sie die zwei Arten der Fazialislähmung.
periphere Lähmung: schlaffe Lähmung aller vom N. facialis (N. VII) innervierten Muskeln, meist einseitig unvollständiger Lidschluss, Herabhängen des Unterlids, Lidspaltendifferenz, Stirnrunzeln nicht möglich, Geschmacksstörungen der vorderen 2/3 der Zunge, Störungen der Tränen- und Speichelsekretion
zentrale Lähmung: Störung der mimischen Muskulatur v.a. im Mundbereich (Herabhängen des Mundwinkels), Stirnrunzeln meist möglich
Nennen Sie 8 Symptome der Fazialislähmung.
meist einseitig unvollständiger Lidschluss (Bell-Phänomen)
Herabhängen des Unterlids
Lidspaltendifferenz
Stirnrunzeln nicht möglich
Geschmacksstörungen der vorderen 2/3 der Zunge
Störungen der Tränen- und Speichelsekretion
trockene Augen
Nennen Sie 6 Ursachen für eine Querschnittslähmung.
Wirbelsäulentraumen
Schuss- oder Stichverletzungen
Tumoren und Metastasen
Polio
Bandscheibenvorfall
MS
Nennen Sie den Fachausdruck für Gedächtnisverlust.
Amnesie (retrograd, anterograd)
Wo ist eine SAB (Subarachnoidalblutung) lokalisiert?
unterhalb der Dura mater zwischen Pia mater und Arachnoidea
Wo ist ein epidurales Hämatom lokalisiert?
zwischen Schädelkalotte und Dura mater
Nennen Sie, um welche Art von Blutung es sich in den meisten Fällen bei einer epiduralen Blutung handelt.
arterielle Blutung
Nennen Sie, um welche Art von Blutung es sich in den meisten Fällen bei einer subduralen Blutung handelt.
venöse Blutung
Nennen Sie 4 gutartige Hirntumoren.
Gliome
Neurinom
Meningeom
Hpophysenadenom
Nennen Sie 5 Ursachen, durch die ein gesteigerter Hirndruck entstehen kann.
Apoplexie
Hirntumoren
Abszesse
Überinfundierung
Hirnödem
Woran erkennen Sie bei einem Patienten mit SHT eine intrakranielle Druckerhöhung (11 Angaben)?
positiver Babinski-Reflex
neurologische Ausfälle (Lähmungserscheinungen)
Pupillendifferenz
Atemstörungen
Herz-Kreislaufdepression
Druckpuls (Bradykardie)
Krampfanfälle
Parästhesien
Bewusstseinsstörungen
Nüchternerbrechen
Welche zwei Lähmungstypen kennen Sie? Beschreiben Sie die Klinik der Schädigung.
spastische Lähmung (zentral; 1. motorisches Neuron geschädigt): erhöhter Ruhemuskeltonus, gesteigerte Reflexe, keine Muskelatrophie, Pyramidenbahnzeichen (z. B. Apoplex, SHT)
schlaffe Lähmung (peripher; 2. motorisches Neuron geschädigt): schlaffer Ruhemuskeltonus, abgeschächte bzw. erloschene Reflexe, Muskelatrophie, keine Pyramidenbahnzeichen (z. B. durch periphere Nervendurchtrennung)
Was bedeutet Parese?
unvollständige Lähmung
Was bedeutet Paralyse/Plegie?
vollständige Lähmung
Nennen Sie 5 Lähmungsformen je mit den betroffenen Körperregionen.
Monoplegie /-parese (Lähmung eines Gliedmaßes oder Gliedabschnittes)
Diplegie (beidseitige Lähmung des gleichen Körperabschnittes)
Hemiplegie /-parese (Lähmung einer Körperhälfte)
Paraplegie /-parese (Lähmung beider Beine oder beider Arme)
Tetraplegie /-parese (Lähmung aller 4 Extremitäten)
Welche 10 Vorboten weisen auf einen epileptischen Grand mal-Anfall hin?
innere Unruhe
Angst
Reizbarkeit
Aggressivität
Angespanntheit
Schlaflosigkeit
Herzrasen
Halluzinationen: Akustik, Geruch, Geschmack
Worauf muss ein Epileptiker im Lebenswandel achten (6 Angaben)?
Alkohol meiden
Stroboskopblitzlicht meiden
Autofahren meiden (besonders auf Alleen bei Sonnenschein schnelle Licht-Schatten-Wechsel meiden)
Schwimmen meiden
Arbeiten auf Leitern oder Gerüsten meiden
für ausreichend Schlaf sorgen
Nennen Sie 3 Schweregrade des SHT.
Commotio cerebri
Contusio cerebri
Compressio cerebri
Nennen Sie 7 Überwachungsmaßnahmen bei Patienten mit SHT.
Pulskontrolle
Blutdruckkontrolle
Temperaturkontrolle
Pupillenkontrolle
Bewusstseinskontrolle
ZVD-Überwachung
Beobachtung auf neurologische Ausfälle (Krämpfe, Paresen)
Wie nennt man die sich zum Teil über mehrere Tage erstreckende Aufwachphase nach einer Contusio cerebri?
Durchgangssyndrom
Mit welchen beiden Arten des SHT dürfen Patienten nicht aufstehen?
erlaub bei commotio cerebri
Nennen Sie 6 Dauerschäden, die infolge einer Contusio oder Compressio cerebri zurückbleiben können.
Sehbehinderungen
Hemiparese
apallisches Syndrom
Sprachbehinderungen bzw. -störungen
posttraumatische Epilepsie
posttraumatische Hirnleistungsschwäche
Nennen Sie 4 typische Zeichen einer Schädelbasisfraktur.
Blutung aus Nase und Ohren
Liquoraustritt aus Nasen-Rachenraum
Brillen- oder Monokelhämatom
Augenmuskellähmung
Worauf weist ein Druckpuls typischerweise hin?
Hirndrucksteigerung (bradykarder, aber harter Puls)
Nennen Sie 3 Alarmzeichen bei der Pupillenkontrolle eines Patienten mit SHT.
lichtstarre Pupillen
entrundete Pupillen
Anisokorie (Seitendifferenz im Durchmesser der Pupillen)
Nennen Sie 7 typische Zeichen einer Meningitis.
Fieber
Opisthotonus (krampfhafte Überstreckung der Nacken- und Rückenmuskulatur mit Reklination des Kopfes)
Bewusstseinseintrübung
Lichtempfindlichkeit
Nackensteifigkeit
Sehstörungen
Was ist eine Meningitis?
Hirnhautentzündung (Entzündung der harten oder weichen bzw. der Rückenmarkshäute)
Was verstehen Sie unter dem idiopathischen (primär) Parkinsonsyndrom, was unter dem symptomatischen Parkinsonsyndrom?
Idiopathischen: in 80 % aller Fälle Ursache unbekannt. Gilt als nicht erblich.
Symptomatische: Ursache durch Medikamente (Neuroleptika, einige Depressiva, blutdrucksenkendes Mittel usw.), Vergiftungen (syn. Drogen) od. degenerative Erkrankung des ZNS.
Hypokinese (Bewegungsarmut) od. Akinese (Bewegungsstarre)
Rigor (Muskelsteifheit)
Tremor (Zittern)
Beginnen oft schleichend, werden oft als altersbedingte Beschwerden fehlgedeutet
Oft einseitig > Hemiparkinson
Gestörte Feinmotorik der Hände
Unwillkürliches Zittern
Kleiner werdende Schrift
Schmerzen in der Muskulatur/ Gelenken
Gangunsicherheit
Psychische Veränderungen (Leistungsminderungen, Entschlusslosigkeit.)
Tremor/ Ruhetremor (Pillen drehen, Münzenzählen)
Hypokinese/ Akinese
Veränderung im Gangbild (schlurfen)
„Freezing“ = plötzliche Blockaden (Engpass-Syndrom)
Rigor = Tonuserhöhung der Muskulatur
„Zahnradphänomen“ (ruckartige Bewegungen)
Schmerzen (durch starke Beanspruchung der Gelenke)
Starre Mimik durch Akinese = Maskengesicht
Verstärkter Speichelfluss
Leise, monotone Stimme-gelegentlich auch heiser
Mikrografie (kleine Schrift)
Blutdruckstörungen
Gestörte Wärmeregulation = Hitzewallungen, Schweißausbrüche besonders nachts
Schlafstörungen
Vermehrte Talgabsonderungen („Salbengesicht“)
Störungen der Blasenfunktion = hyperaktive Blase, Pollakisurie (vermehrte Harnausscheidung), Nykturie
Verdauungsprobleme =Obstipation
Ödeme
Depression
Kognitive Störungen = verlangsamte Denkabläufe (= Bradyphrenie)
Was verstehen sie unter Multiple Sklerose?
Das ist eine chronische entzündliche Erkrankung von Gehirn und Rückenmark, die meist schubförmig verläuft.
MS Rückenmark Symptome:
Lähmungen (häufiger d. unteren Extremitäten)
Spastik (Vermehrung des Muskeltonus)
Sensibilitätsstörungen
Blasenstörungen
Darmstörungen
Sexuelle Störungen
MS Hirnstammsymptome
Gleichgewichtsstörungen (Schwindel)
Sprechstörungen
Gesichtslähmungen
Trigeminusneuralgien (plötzlich heftige Gesichtsschmerzen durch einen gereizten Trigeminusnerv)
Definition Parkinson
Degeneration der Substantia nigra (Bereich im ZNS, Teil des motorischen Systems, Kern mit melaninhaltigen Nervenzellen im Mittelhirn) mit Verminderung der Transmittersubstanz Dopamin, was zu einem Ungleichgewicht zwischen den Neurotransmittern Dopamin (Neurotransmitter, der emotionale und geistige Reaktionen sowie Bewegungsabläufe mitsteuert) und Acetylcholin führt. ( Es muss min. 80% weniger Dopamin vorhanden sein, damit eine Symptomatik auftritt)
Welche zwei Sorten Parkinson gibt es?
idiopathisches Parkinson- Syndrom
• primäres Parkinson-Syndrom, auch „Paralysis Agitans“ (Schüttellähmung)
• unklare Erkrankungsursache
• führt zum Untergang dopaminproduzierender Zellen im Mittelhirn
* idiopathisch = "ohne bekannte Ursache" oder "als selbstständiger Krankheitszustand"
und Symptomatisches Parkinson- Syndrom
• sekundäres Parkinson-Syndrom
• Symptomatik entwickelt sich durch Hirnarteriosklerose, Hirntumore, SHT, OP, toxisch (Heroin), Entzündungen, Vergiftungen oder Medikamenteneinnahme (z.B. Neuroleptika oder Antiemetika)
• z.T. vorrübergehende Symptomatik
Symotome/ “Parkinson Trias”
• Entsprechend der Funktion der Stammganglien und des extrapyramidalen Systems kommt es bei Funktionseinschränkungen nicht zu Lähmungen, sondern zu Störungen der normalen Bewegungsabläufe.
• Hypo- oder Akinese: allgemeine Bewegungsarmut mit starrer Mimik (Maskengesicht), Fehlen der normalen Mitbewegung (beim Gehen schwingen die Arme z.B. nicht mit), kleinschrittigem Gang (Pat. trippelt), immer kleiner werdender Schrift (Mikrographie) und leiser monotoner Stimme
• Rigor: erhöhter Widerstand der Muskulatur ("Zahnrad"- ruckartige Bewegung)
• Tremor: grobschlägiger, relativ langsamer Ruhetremor v.a. der Hände, der sog. "Münzenzählertremor" *1
• Der Betroffene geht gebückt mit leicht gebeugten Armen und Beinen.
Parkinson: vegetative Störungen? (3)
und psychische Störungen (5)
• Speichelfluss
• Schwitzen
• abnorme Talgsekretion (Salbengesicht)
psychisch:
- Stimmungsschwankungen (insbesondere Depressivität)
- Überempfindlichkeit - Gereiztheit - geistige Verlangsamung – Psychose
Diagnostik Parkinson
•wird anhand des klinischen Bildes gestellt
• Technische Zusatzuntersuchungen sind in der Regel nicht erforderlich
• Aber notwendig zur Differentialdiagnose
• Anfangs wird häufig ein L -DOPA Versuch durchgeführt *
• Schwierigkeiten können die Anfangsstadien bereiten, wenn z.B. häufige Stürze infolge beeinträchtigter reflektorischer Ausgleichsbewegungen einziges Symptom der Erkrankung sind
*L-Dopa -> Vorstufe des Dopamins, richtiges Dopamin wird schlecht aufgenommen
L-Dopa-Versuch -> wird gegeben, um zu schauen, ob Symptome besser werden
Behandlung Parkinson und wichtigstes Medikament und Nebenwirkungen?
• Eine Heilung ist nicht möglich.
• Dementsprechend hat die medikamentöse Therapie zum Ziel, das Ungleichgewicht im Gehirn zwischen Dopamin und Acetylcholin zu bessern. Meist lässt aber die Wirksamkeit der Medikamente mit der Zeit nach
• Die Behandlung der symptomatischen Parkinson-Syndrome entspricht in der Regel derjenigen der Morbus Parkinson, da die bereits gesetzten Schäden oft irreversibel sind.
• Medikamentös bedingte Parkinson- Syndrome bessern sich nach Absetzen des Medikaments
—>L-Dopa: psychotische Symptome möglich (Halluzinationen), aber eher nicht so stark unangenehm
Epilepsie: Bedeutung und Definition
Anfall, Überfall, ergreifen, packen, anfallen
-anhaltende Störung des Gehirns (chronische Krankheit)
-Neigung/andauernde Disposition zu wiederholten epileptischen Anfällen ohne Provokation
-vielfältige Ursachen
-Diagnose einer Epilepsie gerechtfertigt bei: mindestens einem epileptischen Anfall und Hinweisen auf Prädisposition für weitere Anfälle
Was ist für nur “einen Anfall” relevant?
àkeine Epilepsie -> ist provozierter Anfall
der größte Anteil (80%) sind Fieberkrämpe im Kindesalter, meistens im Alter von 2-4 Jahren, birgt kein erhöhtes Epilepsie Risiko wenn nur kurzer Krampf (circa 20/ 30 s); bei längeren Fieberkrämpfen -> erhöhtes Risiko für Epilepsie
Epidemiologie Epilepsie?
Prävalenz?
Inzidenz?
1 Anfall im Leben?
Prävalenz 0,6 - 0,8% (500 000 - 600 000 Menschen in Deutschland-> viele Epilepsie Zentren)
Inzidenz 4 - 6 / 10.000 / Jahr
1 Anfall im Leben 2 - 5%
Wie beeinflusst das Alter die Inzidenzen von Epilepsie
àspiegelt Ursachenspektrum wieder: alle Erkrankungen (Tumore,…) können Epilepsie auslösen
bei Geburt: Hirnentzündungen,
Stoffwechselstörungen, Sauerstoffmangel
in der Mitte des Lebens: eher nur Unfälle, Enzephalitiden (?) hohes Risiko Entstehung Epilepsie
genetischer Hintergrund für Epilepsie eher selten
entweder am Anfang oder Ende des Lebens tritt die Epilepsie auf
was ist eine ursache von epilepsie?
verändertes Verhalten
von Nervenzellen
—> Nicht Ausdruck einer einheitlichen Erkrankung, sondern einer „erleichterten“ Epileptogenität
Bewusstseinsstörungen 3 Arten
• Somnolenz • Sopor • Koma (Steigerung)
Welche Strukturen relevant für Bewusstsein/Wachheit? Bzw was ist betroffen, wenn das Bewusstsein gestört ist?
-Cortex (Hirnrinde)
-Thalamus
-Formatio reticularis (Mittelhirn/oberer Hirnstamm)
Erkläre Somnolenz
• abnorme Schläfrigkeit • für kurze Zeit erweckbar • Reaktion adäquat • (noch) orientiert
-wenn man sie weckt ist sie da und bewusst, aber sobald man kurz raum verlässt schläft sie wieder, dann aber wieder weckbar
Erkläre Sopor
• durch Ansprache/Schmerzreiz nur sehr kurz erweckbar (Schmerzen werden zugefügt aber nur kurzweilig, Person greift evtl. sogar kurz gezielt dahin, dann aber wieder weg)
• gezielte Reaktion auf Schmerzreize
-kurz vor Koma
Erkläre Koma
• tiefe Bewusstlosigkeit
•keine Weckbarkeit
• in Abhängigkeit von der Tiefe des Komas: noch Spontanatmung möglich, keine (gezielte) Reaktion auf Schmerzreize (motorisch zB Grimasse oder vegetativ zB Anstieg der Pulsfrequenz)= Handlungen die an das Bewusstsein angeknüpft werden nicht mehr möglich, Kontakt nicht mehr möglich; Grimasse oder körperliche Reaktion weiterhin möglich, aber nicht mehr gezielt!
•erhaltene oder erloschene Hirnstammreflexe
•Beuge-/Streck-Synergien
Erkläre Hirntot
-24 Stunden gar keine Eigenleistung
-Gehirnfunktion unwiederbringlich fort (bis in den Hirnstamm)
-alle anderen Körperfunktion müssen eingestellt sein (Atmung, Kreislauf, keine Medikamente mehr, Untersuchung mit EEG)
Was ist wichtig bezüglich des Maßes von Bewusstseinsstörungen?
kann sehr unterschiedlich sein; z.B. leichtes koma: Person kann noch allein antworten aber reagiert nicht mehr auf Schmerzreiz; jemand in tieferem Koma vllt. nicht mehr allein Atem-fähig aber reagiert auf Schmerzreize noch mit Grimasse
welche Skala wird verwendet und welche Dinge werden bewertet?
Nochmal Glasgow Coma Scala
– Augenöffnen – Motorische Reaktion – Verbale Reaktion • 3-15 Punkte
-sehr grob und primitiv, aber in Notfallsituationen trotzdem verwendet
*Augen öffnen
- spontan 4
- auf Aufforderung 3
- auf Schmerzreiz 2
- kein Augenöffnen 1
*beste motorische Reaktion auf Aufforderung 6 auf Schmerzreiz gezielt 5 normale Beugeabwehr 4 Beugesynergismen 3 Strecksynergismen 2 keine Reaktion 1
*beste verbale Reaktion konversationsfähig orientiert 5 desorientiert 4 inadäquate Äußerung 3 unverständliche Laute 2 keine Reaktion 1
Der GCS-Wert ergibt sich aus der Addition der Einzelwerte.
-leichtes SHT: 13-15 Punkte
-mittelschweres SHT: 9-12 Punkte
-schweres SHT: 3-8 Punkte
Nenne Ursachen für Bewusstseinsstörungen (7)
– Verletzungen – Tumore – Schlaganfall – Entzündungen – Vergiftungen – Stoffwechselerkrankungen – Hypoxie (Minderversorgung des Körpers oder einzelner Teile davon mit Sauerstoff)
Welche Auslöser gibt es für Bewusstseinsstörungen? und was ist wichtig zu dem Zusammenhang generell zu merken?
Bewusstseinsstörung Ist immer ein Symptom einer schweren Grunderkrankung!
Auslöser für Bewusstseinsstörungen:
-epileptische Anfälle (schalten für Minuten gesamte Hirnrinde aus)
-Blutverlust (Hirndurchblutung nicht mehr ausreichend durchführbar)
-Thalamus: Blutungen und Schlaganfälle (selten)
-Mittelhirn: Einklemmungen, Schlaganfälle (Thrombose der basilaris die mit Blut versorgt), Gehirnerschütterung
-Hirnrinde: Zuckerkranke, die sich Insulin spritzen und dann nichts essen= Blutzucker sinkt ab und Insulinschock = Hirnrinde bekommt keine Glucose mehr und Energiestoffwechsel bricht zusammen
àunglaublich viele Gründe, Klärung wichtig! (àNeurologen)
Appalisches Syndrom- wie wird es noch genannt? was ist das? was ist beeinträchtigt und was noch intakt? Wie viele Menschen sind betroffen?
Wachkoma (Pallium= [Hirn]mantel, Hirnrinde)
Erlöschen des Selbstbewusstseins und der Kontaktfähigkeit im Gefolge einer schweren Schädel-Hirnverletzung oder eines Sauerstoffmangels/Blutzuckermangel am Gehirn (z.B. schwerer Herzinfarkt und Reanimation)—>Hirnrinde am empfindlichsten was Sauerstoff und Blutzucker angeht, deshalb kann es passieren, dass diese Funktionen verloren gehen während die anderen erhalten bleiben
• Augen geöffnet, evtl. kurze Fixationen (eigentlich klares Zeichen der Wachheit, aber nicht zwingend für erhaltenes Bewusstsein)
• Schwerste Hirnschädigung!!
• Ausfall:
—> Großhirnrinde/Cortex (=Bewusstsein) Gedächtnis, gezieltes Reagieren auf Umweltreize weg
intakt:
—>Hirnstammfunktionen (Atmung, Kreislaufregulation)
• tiefere Strukturen (wie formatio reticularis, Thalamus=Schlaf-Wach-Rhythmus) erhalten
• ca. 0,5 Millionen Menschen in Deutschland pro Jahr nach Unfall, Schlaganfall oder Herzinfarkt—> schwere Hirnschäden
• 3000 bis 5000 Menschen fallen in Deutschland jedes Jahr in ein Wachkoma
Folgen Wachkoma
– Spastik (Motorkortex funktioniert nicht mehr richtig, Funktionsstörung des ersten Motorneurons; alles an Schädigung oberhalb des Anfangs des zweiten Motorneurons kann Spastiken hervorrufen; Person kann sich nicht selbst bewegen, muss bewegt werden)
– Inkontinenz (Rückenmark)
– Schluckstörungen-PEG (Schutzreflexe beim Essen bzgl. Luftröhre fallen weg; Gefahr der Aspiration in die Lunge hineinà Perkutane endoskopische Gastrostomie: direkter Eingang in den Bauch hinein, weil direkt in die Speiseröhre auf Dauer keine Lösung ist)
– Trachealkanüle (rechts; Trachea=Luftröhre)
– Blasenkatheter
Prognose Wachkoma/Apallisches Syndrom + Rehabilitation
• kann weitgehend unverändert über Monate/Jahre bestehen (nur wenn sich sehr gut gekümmert wird)
• Tod durch eine interkurrente Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems, der Lungen oder der Nieren
• aber auch ein Durchgangsstadium im Rahmen der Erholung aus einem tiefen Koma bis hin zum vollen Erlangen des Bewusstseins
• Grundsatz: weitere Rückbildung umso geringer, je länger ein bestimmtes klinisches Zustandsbild unverändert bestehen bleibt
Rehabilitation durch basale Stimulation
Remissionsphasen Koma bis zu vollem Bewusstsein? (5)
• 7 Remissionsphasen vom Koma bis zum vollen Bewusstsein
• fließende Übergänge
• Dauer der einzelnen Phasen kann von unterschiedlicher Länge sein
• Patienten können auch in einer früheren Phase verbleiben
• eine Rückbildung kann nach kurzer Zeit eintreten, aber auch erst nach monatelangem Bestehen des Vollbildes eines apallischen Syndroms (= Wachkoma)
Locked-In-Syndrom Beschreibung
• Zustand, in dem der Patient bei erhaltenem Bewusstsein fast vollständig unfähig ist, sich sprachlich oder durch Bewegungen/motorisch verständlich zu machen
• Die Kommunikationsmöglichkeiten nach außen ergeben sich meist nur durch die erhaltene vertikale Augenbeweglichkeit
(Hierarchie Rückenmark, Hirnstamm und innerhalb Hirnstamm: wenn etwas unterhalb der Strukturen passiert, die für die Wachheit zuständig sind, werden evtl. die Okulomotorischen Strukturen verletzt aber nicht die formatio reticularis; die Strukturen für die vertikalen Augenbewegungen allerdings nicht verletzt; zb Über Brücke alles kaputt, Rest des Körpers nichtmehr steuerbar aber komplett wach [auch Fälle die anderen Teile noch Bewegen können aber oft nur vertikale Augenbewegungen])
Ursache Locked-In Syndrom
• Schädigung im Hirnstamm/Pons
• Tumoren, Blutung, Ischämie, Entzündung…
Symptome Locked-In-Syndrom (und was ist erhalten?)
Symptome
Komplette Lähmung
Unfähigkeit zu Sprechen
fehlende Mimik
unwillkürliche Massenbewegungen
Erhalten
Augenbewegungen (seitlich)
Bewusstsein
Kognition
Sehen
Hören & häufig Sensibilität z. T. Lidschlag
Was zählt zu Schädelhirntrauma? und was muss für “traumatisch” gegeben sein? Betroffene jährlich?
• Sammelbezeichnung für alle Schädelverletzungen mit Gehirnbeteiligung
• jährlich ca. 8/1000 Einwohner
traumatisch = verletzungsbedingt
Einteilung SHT (3)
– Commotio cerebri (Gehirnerschütterung ohne fassbare morphologische Gehirnschädigung)
– Contusio cerebri (Hirnprellung mit organischen Gehirnschäden ohne Perforation der Dura)
– Compressio cerebri (Gehirnquetschung, d.h. Schädigung des Gehirns durch Druck, insbes. Hirndrucksteigerung)
• offenes SHT vs. geschlossenes SH
Grade eines SHT
• Grad I (leichtes SHT): < 5 Min. bewusstlos, leichte Symptome bis 5 Tage
• Grad II (mittelschweres SHT): 5-30 min. bewusstlos, leichte Hirnschäden, völlige Heilung bzw. geringe bleibende Störungen innerhalb von 30 Tagen
• Grad III (schweres SHT): >30 Min. bewusstlos, Substanzschädigung des Gehirns, Defektheilung
• Grad IV (schwerstes SHT): langanhaltende Bewusstlosigkeit, dauerhafte Pflegebedürftigkeit, oft apallisches Syndrom
Symptome SHD und welches ist das wichtigste? (10)
• Bewusstlosigkeit • Amnesie
• Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Übelkeit
• Neurologische Ausfälle • Epileptische Anfälle • Hirndruckzeichen • Liquorrhoe
Amnesie (inklusive Unterscheidungsmöglichkeiten)
• Erinnerungslücke für die Zeit
– vor dem Unfall: retrograde A.
– nach dem Unfall: anterograde A.
àkann es für vor und für nach dem Unfall geben!
Welche Symptome von SHT sind unspezifisch und können auch andere Ursachen haben?
Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Übelkeit
• unspezifische Symptome
• können auch andere Ursachen haben (z.B. Schleudertrauma, oder Zentrum des Gehirns das für Erbrechen zuständig ist beschädigt: 4. Ventrikel an Hinterseite des Hirnstamms; Angriffs des Gehirn auch durch Impulseinwirkung von außen möglich auch ohne dass Schädel beschädigt ist)
•Irritation des Hirnstamms (area postrema „Brechzentrum“, vestibuläres System)
Welche neurologischen Ausfälle können bei einem SHT vorkommen? (5)
• Lähmungen
• Hirnnervenausfälle
•sensible Störungen
•Gesichtsfelddefekte
• Ursache: umschriebene Hirnschädigung
• Pupillenstörungen (mgl. Gründe: Hirnstamm Problem, weil im oberen Hirnstamm Mittelhirn sitzt: zb durch Ermüdung- eher harmlos, o. Schädigung des sympathischen Nervengeflechts,. STEUERUNG DER PUPILLEN – Fasern, oculomotorius Nerv, wenn der Nerv unter Druck gerät, durch intrakranielle Drucksteigerung z.B. [Unfall oder Hirnschwellung bei verletztem Gewebe => nach SHT kann Pupillenerweiterung bedeuten, dass Hirnstamm verletzt ist] kann es sein dass die Pupillen als erstes nicht mehr gesteuert werden- nur noch die Muskeln die von den anderen beiden Hirnnerven gelenkt werden- Augenstellung wäre dann nach unten seitlich; Globale Funktionsstörung des gesamten Hirns; Herzstillstand: Augen nach oben seitlich, weite Pupillen; Zeichen tiefsten Komas und Lebensgefahr)
Was ist relevant bei SHT und epileptischen Anfällen im Zsmhang damit?
• umschriebene Schädigung (Kontusionsblutung)
• fokale Anfälle (Herdschädigung) à psychomotorische Anfälle, “Jackson-Anfälle“ (Art Gehirnstörung. Diese Anfälle beinhalten elektrische Impulse, die einen bestimmten Teil des Gehirns treffen und unkontrollierbare Aktionen auslösen)
• (Übergang in) Grand mal- Anfälle
—>Störung der Hirnrinde (typisch, fast keine Ausnahmen) – kurz vorrübergehend durch Impuls oder aber Frühzeichen einer richtigen Schädigung
Was sind Hirndruckzeichen? (4)
• Kopfschmerzen • Erbrechen (nüchtern, im Schwall) • Apathie, Schläfrigkeit, psychische Veränderungen • Gefahr der „Einklemmung“
—>Platz im Gehirn reicht nichtmehr
(blauer Punkt: hier oculomotoius Nerv; rotes Dreieck wo der 4. Ventrikel sitzt; grünes Dreieck: Innenansicht des rechten Schläfellappens; gelbes Dreieck: Balken; schwarzes Dreieck: 3. Ventrikel ca.)
Was ist Liquorrhoe?
• Ausfließen von Liquor (Hirnwasser) über eine Verbindung zwischen Liquorräumen und Außenwelt aus: Nase, Ohr
SHT und Blutung: Zeitraum? Welche Blutungsarten gibt es?
• kann akut (sofort), aber auch erst Stunden bis Tage nach einem Unfall auftreten
• Subarachnoidalblutung (SAB)
• Subduralblutung
• Epiduralblutung
Subarachnoidalblutung (Alter Symptome Therapie Prognose)
unter der arachnoidea mater
• durch geplatztes Aneurysma (selten traumatisch) (Aneurysma=Aussackung an Gefäßen) oft an 5 & 6 in Abb.; unter 30 J. unwahrscheinlich
• Symptome eingerissenes Aneurysma: – plötzliches Auftreten – stärkste Kopfschmerzen (Bombe im Kopf) – Meningismus – Bewusstlosigkeit
• Therapie: OP
• Prognose meist ungünstig
Subduralblutung (Beschreibung, wie oft?, Symptome?)
Unter der Dura mater aber über der arachnoideamater
• Häufig, besonders „an beiden Enden des Lebens“ (typische Befunde nach Kindsmisshandlung oder nach Sturz des alten Menschen)
• Ursprung der Blutung sind die Brückenvenen
• Symptomentwicklung über Tage, Wochen, selten Monate
Symptome:
– Kopfschmerzen (Harte Hirnhaut wird gezerrt)
–Persönlichkeitsveränderungen (Frontallappen wird langsam eingeengt: Antrieb weniger, verstummen, nicht mehr essen, Motivationslosigkeit)
– Sprachstörungen
– Halbseitenzeichen
Epiduralblutung (Ursprung, Zeitraum, Therapie, Prognose)
Außerhalb der dura mater
• Ursprung der Blutung meistens Arteria meningea media
• freies Intervall von wenigen Stunden nach initialer Bewußtlosigkeit
• Prognose bei schneller Therapie günstig (wenn schnell entlastet wird; innerhalb weniger Stunden)
SHT- Blutung: Therapieempfehlungen?
• Krankenhaus!
• Diagnostik - CCT
• Neurochirurg
• Intensivstation
Tumore: Definition? Inzidenz? wie viele gutartig?
• raumfordernde Neubildungen des Gehirns
• können gutartig oder bösartig sein
• Inzidenz: 15/100 000 Einwohner
• 2/3 gutartig
(rechts: Meningiom scharf abgegrenzt und durch Kontrastmittel sichtbar gemacht; gleichmäßig eingefärbt, gleichmäßig verteilte Gefäße)
Tumorarten und Beschreibung Herkunft + Gutartigkeit
• Meningeom (von der Hirnhaut aus, nicht vom Hirngewebe; Meningen HirnhäuteàVerbindung dann sichtbar wie auf dem Foto)
• Glioblastom (der häufigste bösartige hirneigene Tumor )
• Neurinom (ein langsam wachsender gutartiger Tumor des peripheren Nervensystems, der von den Schwann-Zellen ausgeht)
• Hypophysenadenom (gutartige Tumoren aus den parenchymatischen Zellen des Hypophysenvorderlappens)
• Metastasen (Verbreitung, Tumorarten, neigen dazu Absiedelungen zu machen)
Abb: bösartiger Tumor, Gewebe wächst schneller als[cb1] Gefäßversorgung hinterherkommt; deshalb dunkel und ungleichmäßig eingefärbt weil Kontrastmittel nicht gleichmäßig verteilt werden kann
[cb1]Welche Tumorarten sind Gutartig und welche bösartig?
Böse: glioblastom; gutartig: Neurinom, Hypophysenadenome
Intrakranielle Tumoren
-vom Hirngewebe ausgehend (Nervenzellen, Hirnhäute, Nervenscheiden, Hirnanhangsdrüse)
-Metastasen (Absiedelungen) ins Gehirn von anderer Tumoren
-vom Knochen ausgehende Tumoren
Histologische Unterscheidung von Hirntumoren?
- maligne (bösartig): infiltrierend, metastasierend (bei Hirntumoren sehr selten außerhalb des ZNS)
- benigne („gutartig“): verdrängend, nicht metastasierend
-Bei Hirntumoren für die Gesamtprognose oft Lokalisation entscheidender
Symptome von Tumoren (5) & Funfact zur Diagnose
• Epileptische Anfälle (bei Lokalisation in den Großhirnhemisphären (häufig Grand mal – Status als Initialsymptom)
• Psychische Veränderungen (Langsam zunehmende Wesensänderung: Antriebstörungen, affektive Abstumpfung)
• (Kopfschmerzen durch Dehnung der Hirnhäute- bei 50% das erste Symp)
• Spätfolge: „Hirndruck“ - weiter unten mehr dazu
• neurologische Ausfälle:
– Lähmungen – Sprachstörungen – Sehstörungen – Hirnnervenausfälle – Koordinationsstörungen
• Einblutung in Tumor:– akute Verschlechterung – Symptome wie Schlaganfall
—>Tumore können riesig sein, wenn sie erstmalig gefunden werden, weil sie teilweise so langsam wachsen, dass Gehirn sich permanent anpassen kann und die neurologischen Ausfälle erst verspätet auftreten; Gegenteil ist auch möglich: Tumor wächst so schnell, dass Blutungen entstehen und Schlaganfallartige Symptome entstehen
Fokale Symptome- Bedeutung und Regionsbezogene Symptome + Regionen
•Entwickeln sich meist langsam, durch Einblutung gelegentlich auch akut
•Stirnhirn (Frontallappen): Gangstörung, Hemiparese
•Schläfenlappen: Gedächtnisstörung
•Scheitellappen: Aphasie
? Sensible Hemisymptomatik, Neglect, Apraxie
•Kleinhirn: Ataxie, frühzeitige Hirndruck
Diagnostik von Tumoren (6) + funfact
• CCT (Computertomographie): Nachweis einer Massenverschiebung, des Ödems, einer Kontrastmittelanreicherung
•MRT (Magnetresonanztomogrphie: bessere Abgrenzung des Ödems, Blutungen, bessere Aussage über Tumorart, Nachweis kleiner Metastasen
• (Schädel-Röntgen)
• EEG
• ggf. Szintigraphie
• Angiographie
Die Symptome sind abhängig von der Betroffenen Region, nicht von der Art der Störung
Therapie von Tumoren (7)
– Operation (Wenn möglich radikale Resektion, wenn nicht Verringerung der Tumormasse; shunt-Operationen (Wasser in bauchraum ableiten))
– Chemotherapie (möglicherweise intrathekal)
– Bestrahlung (Externe und Interstitielle Strahlentherapie)
– Behandlung des Hirnödems
– Beobachtung
•Immuntherapie
•Hirndrucktherapie, Antikonvulsiva
Prognose von Tumoren abhängig von (5)
• abhängig von:
– Operabilität (starke Durchblutung schwierig)
– Malignität
– Tumorwachstum
– Lage des Tumors
– Hirnödem
Tumor der ins Gehirn einwächst|infiltriert vs. Tumor der das Gehirn nur verdrängt
Tumor der Streut vs. Tumor der nicht streut
—>Kriterien der „Gut- oder Bösartigkeit“
Astrozytome
•Langsam wachsende Formen, meist frontal oder temporal (Grad II, gutartig), häufig zunächst Anfälle Jahre vor Ausfallssymptomen, maligne Entartung möglich (10%)
•Behandlung: radikale Resektion, wenn nicht möglich Nachbestrahlung, jährliche MRT-Kontrollen (Rezidiv in 20%)
Anaplastisches Astrozytom
•Wachsen infiltrierend, oft multilokulär, rasches Wachstum, viele Gefäße, starkes Begleitödem, häufige Entwicklung von Hirndruck
•Therapie: Tumorverkleinerung, Strahlentherapie, Chemotherapie, fast immer Rezidive
Tumore Prognose - Meningeom
– gehen von den Hirnhäuten aus – fast immer gutartig – Rezidive selten (Rückfälle)
•gefäßreich
•Langsames, verdrängendes Wachstum, häufig Zufallsbefund, später Hirndruck
•Meist radikale Operation möglich, ggf. präoperative Embolisation zuführender Gefäße
•Rezidive und Entartung sind selten
Tumore Prognose - Glioblastom
– sehr häufig schnelles Rezidiv – schnelles Tumorwachstum – rapides Fortschreiten der Defizite – schlechte Prognose – letaler Ausgang (tödlich; kaum länger als 1,5 Jahre früher Prognose, inzwischen besser, also nicht mehr so schlimm wie früher)
•Meist in den Großhirnhemisphären, sehr rasches Wachstum mit nekrotischem Zerfall, Ödem der gesamten Hemisphäre, frühe Kopfschmerzen und Hirndruckzeichen
•Therapie: Radikaloperation nicht möglich, Nachbestrahlung, Chemo: aber Überlebenszeit kurz: Monate bis Jahre
(Vorstufe Glioblastom
-Gliazellen stützen Bindegewebe, auch im Gehirn enthalten; entfernen auch Transmitter aus Zwischenräumen, also nicht nur Stützgewebe, sondern auch Funktionen; gehen von Gliazellen aus nicht von Neuronen
-große Vernetzung, großes Gewebe, großes Geflecht: auch das Problem = sie wachsen diffus und nicht scharf abgegrenzt (Astrozyten sind sternförmige Gliazellen und können sich auch ungehemmt wachsend ausbreiten, wachsen teilweise langsam: das ist dann ein Astrozytom! Können über Jahrzehnte wachsen und trotzdem ungefährlich bleiben; irgendwann epileptische Anfälle auslösen und erst später neurologische Ausfälle bewirken))
Tumore Prognose - Metastasen : was ist das? Beispiele? Prognose?
– Absiedelungen von anderen bösartigen Tumorerkrankungen im Körper
-am häufigsten Bronchialkarzinom, Mammakarzinom, gastrointestinale Tm.
– Prognose abhängig von Anzahl der Metastasen – Operation, Bestrahlung Chemotherapie – schlechte Prognose
Häufige Primärtumore + welche metastasieren oft ins Gehirn? (5)
Bronchialkarzinom, Mammakarzinom, Nierenkarzinom, Melanom, Gastrointestinale Tumore (erst Leber), Hodentumor, Uterus- und Ovarialkarzinom
•Besonders häufig (relativ) ins Gehirn metastasieren: Melanom, Hodenteratome, Lymphome, Kleinzelliges Bronchialkarzinom, Mammakarzinom
Meningeosis carcinomatosa- was ist es? Symptome (3)? Diagnose? Behandlung?
•Befall der Hirnhäute mit Tumorzellen (Mamma-Ca, Melanom, Kleinzell. Bronchial-Ca)
•Kopfschmerzen, Liquorstau, Hirnnevenausfälle, da Schädelbasis häufig betroffen
•Diagnose durch CT/MRT & Liquordiagnostik, Behandlung durch intrathekale Gabe von Chemotherapeut.
Akustikusneurinom
•Geht von der Nervenscheide des VIII. Hirnnerven (Nervus vestibulocochlearis) aus, wachsen in den Kleinhirnbrückenwinkel
•Im Verlaufe von Jahren: Hörstörungen, Ohrgeräusche, Schwindel, Fallneigung, Nystagmus, später Schädigung der Brücke, anderer Hirnnerven (Facialis, Trigeminus)
Paraneoplastische neurologische Krankheiten - what is it und 4 Symptome
•Fernwirkung eines extracerebralen Tumors (häufig Bronchial-Ca)
•Myasthene Syndrome (Störungen der Erregungsübertragung zwischen Nerv und Muskel)
•Paraneoplastische Polyneuropathie PNP
•Limbische Encephalitis
•Kleinhirnrindenatrophie
Intrakranielle Drucksteigerung „Hirndruck“ Entstehung und Folge
•der Schädelknochen kann nicht und das Hirngewebe nur begrenzt nachgeben
•Folge: auch gutartige Tumoren können gesundes, ggf. lebenswichtiges Hirngewebe komprimieren, verdrängen und schädigen
•Durch den Tumor wird die Bluthirnschranke gestört
•In der Umgebung der Tumoren bildet sich eine Wasseransammlung im Interzellularraum
•Je maligner der Tumor, desto ausgedehnter das Ödem
5 Hirndrucksymptome
•Psychische Veränderungen: aspontan, verlangsamt, affektive Nivellierung
•Greifreflexe sind auslösbar (Hand, Mund)
•Desorientierung, zunehmende Bewußtsseinsstörung
•Erbrechen (anfangs morgens) ohne Übelkeit
•Kopfschmerzen, Schluckauf
Mögliche Entzündungen des ZNS und welche Strukturen sie betreffen (5)
• Meningitis: Entzündung der Hirnhäute
• Encephalitis: Entzündung des Hirngewebes
• Meningoencephalitis: beides
• Myelitis: Entzündung des Rückenmarks (Myelon: Rückenmark)
• Encephalomyelitis: Gehirn und Rückenmark befallen
Ursachen von ZNS-Entzündungen (4)
• Infektionen: Bakterien, Viren, Pilze usw
• Prione (schädliche Eiweiße; Jakob-Kreuzfeld Krankheit)
• Autoimmunreaktion: Parainfektiös, paraneoplastisch
• Im Rahmen einer Vaskulitis (Gefäßentzündung) – eher rar [nur weil sie im Kopf ist, betrifft sie nicht unbedingt die Gefäße im Kopf sondern teilweise nur die zum Kopf führen)
Bakterielle Meningitis (def. und Symptome + Infektionsweg)
• Schwere akute Erkrankung mit Fieber, Kopfschmerzen, Meningismus (Nackensteifigkeit), oft mit Bewusstseinsstörung
• Infektionsweg meist hämatogen („im Blut“) fortgeleitet (Sinusitis, Otitis), nach offenen Frakturen -Übertragung aber auch über Luft übertragbar (unter aeroben Bedingungen zb Pneumokokken)
Häufige Erreger der bakteriellen Meningitis (4)
• Pneumokokken (HNO,Milzentfernung) Kokken „Anhäufungen/Knäuel“
• Meningokokken
• Listerien (Alkoholismus, Immunsuppression)
• Staphylokokken (Hautinfektionen) -machen teilweise draußen keinen Ärger, sondern erst wenn sie in das Blut gelangen*
-Klinisches Bild meist gleich
(*z.B. Multiresistente Keime: resistent gegen Keime und Desi in Krankenhaus aber nicht gegen die normalen draußen àalso nur in Krankenhaus gefährlich; MESSAGE: jeder Keim kann unter den richtigen Bedingungen gefährlich werden; die Konkurrenzbedingungen ausschlaggebend)
Symptome der bakteriellen Meningitis (7)
• Unspezifisches Prodromalstadium (oft nur Stunden)
• Heftigste Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Opisthotonus (Rücken überstrecken da Spannung auf Hirnhäuten dann weniger schlimm)
• Sinnesreize werden als quälend empfunden
• Bewusstseinsstörungen, Delir**, Fieber > 39° C
• Nicht Selten Sepsis (Blutvergiftung*) mit kleinen Hautblutungen, Lungenversagen, Hirnschwellung
*Erreger entfernen sich von „ursprünglicher Angriffsstelle“ und setzen sich woanders fest
**schwere Hirnfunktionsstörung aufgrund einer diffusen Encepahlopathie:
Bewusstseinsausschaltung z.B. durch Vollnarkose o. Alkoholintoxikation
Diagnostik der bakteriellen Meningitis
• Blutkulturen, Liquor (enthält massenhaft Leukozyten, optisch trübe, eitrig—>normalerweise wie Wasser)
• Vor Liquorpunktion CCT (Ausschluss Hirndruck, LiquoraufstauàPrüfen, dass Liquorzirkulation nicht gestört ist)
• Suche nach Entzkündungsfokus (Otitis=Ohren, Sinusitis=Nebenhöhlen, Myokarditis=Herzmuskel/-klappen, Liquorfistel = Fistel ist Verbindung wo sie nicht hingehört z.B. vom Liquorraum zur Außenwelt durch Kopfverletzung, usw.)
Therapie der bakteriellen Meningitis (4) + 2 funfacts
• Intravenöse Antibiotikagabe, Intensivstation
• Chirurgische Therapie bei fortgeleiteter Meningitis (Stirnhöhle, Mittelohr usw,)
• Ggf. Behandlung der Gerinnungsstörungen
• Hirnödembehandlung (z.B. Cortikoide)
• Durch Antibiotika Sterblichkeitssenkung von 80% auf 20 %; trotzdem großes Risiko und Gefahr
• Prophylaxe von Kontaktpersonen bei Meningokokkenmeningitis (=meldepflichtig! Oft sehr ansteckend)
Verlauf der bakteriellen Meningitis (4)
(Letalität 1 Heilung 2 folgen 1)
• Unbehandelt häufig tödlich
• Heilung ohne Residuen möglich
• Nichts selten Residualepilepsien, Liquorzirkulationsstörungen (oder Liquorraumverklebungen, dann Liquordrainage nötig)
• Geistige und körperliche Behinderungen
Besondere Formen der bakteriellen Entzündung des ZNS (4)
• Tuberkulöse Meningitis: langsamer Verlauf, Hirnbasis betroffen
• Herdencephalitis (Hirnhautentzündung, Hirn wird mitentzündet an der Stelle)
-Hirnabszess: meist hämatogen (multipel), fortgeleitet, chronische und akute Verläufe
• Embolisch-metastatische Herdencephalitis bei bakterieller Endokarditis
Hirnabszess (wann? (2); was ist es genau? (2); was für Symptome? wie feststellbar und therapierbar?)
• Nach offenen Schädel-Hirn-Verletzungen
• Bei Otitis media (Mittelohrentzündung)
• Embolisch-metastatisch
• Abgekapselte Entzündung (Vorstellung wie bei einem Pickel: groß und rot und dünn; die Leukozyten greifen dann die Eindringlinge an und gehen dabei selbst kaputt = Eiter; dann wird der Abzess abgegrenzt; Vorteil Abgrenzung; Nachteil Abgrenzung: kein Austausch mit außen und z.B. Antibiotike kommt nicht mehr rein, weil es über Blut funktioniert und im Abszess kein Blut ist)
• Oft Herdsymptome, epileptische Anfälle
• Im CCT ausgedehntes Ödem
• Therapie: AUSRÄUMUNG neurochirurgisch! (wegen Abkapselung! Und kein Austausch über Stoffe möglich) oder lokal antibiotisch
Lues/Syphillis (Ursprung 1 Symptome 4 Behandlung 1 Häufigkeit 1 Diagnose 1)
• Durch Treponema pallidum
• Frühmeningitis direkt nach der Infektion
• Lues cerebrospianlis: rezidivierende Infarkte durch Gefäßentzündungen
• Progressive Paralyse: Demenz durch Befall der Hirnrinde
• Tabes dorsalis: Rückenmarksschwindsucht: Hinterstrangataxie, Reflexverlust
• Je nach Stadium auch Defektheilung nach Antibiotikabehandlung
-heute sehr selten
Kernspintomographie: Wasser am dunkelsten
Virale Meningitis
• Gleiches Bild durch viele Erreger, bei vielen viralen Infekten undiagnostizierte Begleitmeningitis, wesentlich häufiger als bakt. Meningitis
• Verlauf milder als bei dieser, Bewusstsein meist ungestört
• Gute Prognose
àunklar ob frühes Stadium richtige Meningitis oder harmlose virale Meningitis = Lösung Untersuchung des Liquors
Chronische, lymphozytäre Meningitis (Erreger Symptome 3 Diagnose)
• Meist durch nicht-virale Erreger: Pilze, Toxoplasmen, Sarkoidose
• Chronische Kopfschmerzen, Leistungsminderung, oft Hirnnervenbefall und encephalitische Herdsymptome
• Diagnose durch Liquor, Erregersuche oft schwierig
Herpesencephalitis (akute Virusencephalitis)
(Woher+Verlauf, Symptome 2, PSyche 2,5?) 6 Behandlung
• Durch HSV I, oft akut aus voller Gesundheit: Bewusstseinstrübung oder Veränderung, psychische Veränderungen, Psychose (Psychosyndrom: manchmal psychologische Symptome dadurch ausgelöst weil teilweise das limbische System dadurch betroffen; Abgrenzung von bestimmten Störungen dann nicht leicht z.B. Schizophrenie)
• Neurologische Herdsymptome: Aphasie, Paresen, epileptische Anfälle
• EEG-Veränderungen (temporal: Nach wenigen Tagen typische temporale Läsionen in der Bildgebung), leichte Zellzahlerhöhung im Liquor
—>manche Viren kann man mit Antibiotika an der Fortpflanzung hindern wie z.B. bei HIV aber nicht bei allen!
nicht das gleiche wie normaler Herpes (Simplex??); Aciclovir hilft allerdings auch hier
Diagnose von Herpes Encephalitis
+ Behandlung + Heilung?
• Heute schnelle Diagnostik mit PCR möglich (Nachweis des Virusmaterials) àman muss es vermehren bis es nachweisbar ist (CT- Wert wie bei Corona)
• Bei Verdacht Beginn der virostatischen Behandlung (Aciclovir), unbehandelt Letalität 70 %
• In etwa 50 % Defektheilungen (Anfallsleiden, Psychosyndrom)
Rechts MRT Bild: Liquor ist weiß und man sieht die Entzündungsreaktionen ganz ohne Kontrastmittel also ein T2 Bild!
Herpes Zoster (anderer Begriff dafür, Symptome, was ist betroffen?)
Gürtelrose
• Radikulitis durch in den Spinalganglien persistierende Varizellaviren
• Dermatombezogene Effloreszenzen, Schmerzen,
• Seltener sensible und motorische Ausfälle
• Entwicklung chronischer Neuralgien
->betrifft meistens nur eine Seite des Körpers; häufig im Taillenbereich, deshalb Gürtelrose
Gesicht: auch meist nur eine Hälfte: trigeminus Nerv betroffen (ein sensibles Ganglion/Nerv wird ausgewählt und entlang dessen wird sich vermehrt)
HIV-Infektion (Verlauf Symptome)
• Sehr rascher aber klinisch stummer Befall des Gehirns mit HIV
• Bei manifestem AIDS häufig Encephalopathie und Neigung zu opportunistischen ZNS-Infektionen (Toxoplasmose, CMV-Encephalitis u.a.)
• Demenz bei schwerem Verlauf
-neurotrop, erst im späteren Krankheitsverlauf Immundefizienzsyndrom und dann Encepahlitis)
Neuroborreliose (woher? 1 Verlauf? 1 Symptome 4+1, betroffene Region 1+1) Diagnose und Therapie
• Durch Borrelia burgdorferi mit Zeckenbiss übertragen
• Erst Allgemeinstadium, dann chronischer Befall von Blutgefäßen, Nerven, ZNS, Haut und Gelenken
Typische Symptome der Neuroborreliose
• Erythema chronicum migrans („Wanderröte“)
• Fazialisparesen, radikuläre Symptome
• Enzephalomyelitis (selten), Paraspastik
• Arthritis (Gelenksentzündung häufig), atrophische Dermatitis
• Diagnose durch Antikörper im Liquor
• Therapie mit mindestens 2wöchiger Antibiose
àganz verschiedene Symptome möglich durch Borrelien, aggressive und gefährliche Erreger!
Hippocampus: Gedächtnisrelevante Struktur im Schläfen-/Temporallappen
—>Herpesencephalitis greift va ältere Strukturen an wie zb das limbische System
Multiple Sklerose - Begriffserklärung und was ist das; Ätiologie; Betroffene Regionen
-auch Encephalomyelitis disseminata (ED): eine autoimmun-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (also Gehirn und Rückenmark) bei der es durch eine Immunreaktion des Körpers gegen sich selbst v.a. gegen Zellen die Nerven in Gehirn und Rückenmark ummanteln (Gliazellen)—>diese Ummantelung wird dadurch zerstört und nachfolgend vielfältige neurologische Schäden möglich
-kann Enzephalon betreffen, kann Gewebsuntergang bedingen, oder Ersatz des Gewebes durch Vernarbungen (Ersatzgewebe: nie die volle Funktion des ursprünglichen Gewebes z.B. wachsen da keine Haare)
-Ätiologisch ungeklärte, chronisch-entzündliche ZNS-Erkrankung, die zur herdförmigen Zerstörung der Markscheiden führt (Hirnstruktur; kann dazu führen, dass es dann auch den Nerven schlecht geht)
-Begriff: multiple=mehrere Verhärtungen=Sklerose/Bindegewebsverhärtungen im Gehirn und Rückenmark als Folge der entzündlichen Reaktion, durch die Nervenzellen „untergegangen“ sind und durch Bindegewebe ersetzt wurde, welches härtere Narben als Ursprungsgewebe bildet
Epidemiologie MS
(Häufigkeiten generell 2 und Zahl 1, erstmanifestation? F&M?
-Häufigste entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems in Mitteleuropa
-Zweithäufigste neurologische Erkrankung jüngerer Erwachsener
-Erstmanifestation 20.-40. Lebensjahr (eher jung)
-Frauen > Männer
-Häufigkeit: ca. 1:2000
-Deutschland: ca. 100.000 Erkrankte (Häufigkeit auf der Welt sehr unterschiedlich verteilt)
Krankheitsentstehung ms 3
-autoimmunologisch
-erbliche Veranlagung
-Umweltfaktoren (Klima? Viren?)
Autoimmuntheorie:
– T-Zellen
Slow-Virus-Hypothese:
– Virusinfektion in der Kindheit
– Virus verweilt jahrelang
– Chronische Abwehrreaktion
Genetische Faktoren:
– Keine klassische Erbkrankheit
– Erhöhtes Risiko für
Familienangehörige
– Genetische Disposition und äußere Faktoren
Erkrankungsrisiko nach Verwandschaftsgrad (kurz und lang Antwort)
Formen von MS (4)
11) Schubförmige remittierende MS (meist Anfangs in 85% der Krankheit; Schübe und dann wieder Abklingen und besser fühlen)
24) Schubförmige progrediente MS (keine richtige MS sondern „klinisch isoliertes Syndrom=Vorstufe der MS bei Erstauftreten ohne dass die diagnostischen Kriterien für MS erfüllt sind)
33) Sekundär progrediente MS (kann unbehandelt in 10-15 Jahren in 50% der Fälle aus der schubförmig remittierenden Form entstehen; entzündliche Prozess aus z.B. schubförmig remittierender MS verändert sich in neurodegenerativen Prozess/Zellabsterben unabhängig von entzündlichen Prozessen und ist nicht mehr so gut zu behandeln wie schubförmig remittierende MS)
42) Primär progrediente MS (ca. 15% der erstdiagnostizierten MS; vorrübergehende Verschlechterungen die sich auch zum Teil wieder zurückbilden können; schleichendes Fortschreiten der Krankheit = zunehmende körperliche Behinderungen; aggressivere Form der MS)
Wie sehen die Schübe bei MS aus?
Die Symptome kommen und gehen (zb sehen wie durch Milchglas auf einem Auge wenn Nervus Opticus betroffen ist; nach ¾ Wochen wieder Weg) —> passt zu Abbildung 1.
Ein Symptom ist da, dann ist 2 Jahre wieder nichts; dann wieder Problem, dann wieder nichts
àkann dreimal das gleiche oder jedes mal was anderes sein (einfach das wiederkehrende wichtig)
„das multiple des Schädigungsortes“
MS kann zu vielen kleinen Entzündungsherden im Gehirn führen, die an verschiedenen Stellen sitzen (bei mildem Verlauf können die sich wieder zurückbilden; z.B. wenn die Entzündungen nur in den Markscheiben/Myellinscheiben sitzen)
Welche Schubform ist die häufigste bei MS?
„schubförmig remittierend“ 65% meiste Form; aber kann sein, dass das nach 10-15 Jahren in sekundär-progredient 15% übergehen
—>schwerer Verlauf: Schübe kommen und Symptome bleiben
Primär progredient: von Anfang an = Schübe kommen und werden immer schlechter (%-Zahl hier nicht ganz richtig ist)
Merkmale von MS nicht Symptome
• Entzündungsherde im Rückenmark und im Gehirn
• Angriff körpereigener Abwehrzellen auf die Myelinscheiden der Nerven (am meisten in weißem HirngewebeàMS Krankheit eigentlich in der Tiefe des Gehirns, Hirnrinde/Kortex nur selten angegriffen) – Demyelinisierung/Entmarkung wird im folgenden Punkt gezeigt *1
• Zelluläre Schädigung der Axone (Nervenbahnen) *2
• verminderte Leitfähigkeit (Kribbeln, Spastik, Lähmungen, Sehstörungen…)
wie kommt MS zu Stande (auf Zellebene)? + Fachbegriff und Bedeutung
-saltatorische Erregungsleitung durch Isolation durch Myelinschichten/ Mylinscheiden
—>Potentiale Springen von Ranvierschen-Schnürringen zueinander
-Makrophagen greifen diese Schichten an und bauen sie ab
-Demyelinsierung verlangsamt die Reizleitung
• Autoimmunreaktion
• Fördernde Botenstoffe:
– Tumornekrosefaktor
– Gamma-Interferon
– Interleukine
was ist ein ausschlaggebender Faktor bei der Entwicklung bleibender Behinderungen bei MS?
Axonale Schädigung
• Von Anfang an nachweisbar
• Mechanismus noch unklar
Diagnostik von MS 6
• Anamnese
• Neurologische Untersuchung
• MRT
• VEP
• Liquor
• Labor
Diagnosekriterien MS
Grundprinzip:
Ortsebene oder Zeitebene muss Vielfachheit/Multiplizität vorweisen: muss mindestens zweifach vorhanden sein (zeitliche Verteilung z.B. jemand hat mindestens 2x im Jahr Probleme mit dem Sehen, die dann wieder verschwinden; oder Räumliche Verteilung zb einmal Hand betroffen und einmal Augen) - wichtig auch Dinge aus der Historie, die Hinweise auf vorige Schübe geben (Anamnese)
Neurologische Untersuchung ms (wie vom Anfang) und wodurch
– Lähmungen
– Hirnnervenstörungen
– Sensibilitätstörungen…
MRT
MRT wie funktioniert es?
-Starke Magnetfelder die Wasserstoffatome gleichrichten (ausrichten)
-wenn man Magnetfelder ausschaltet, purzeln die Wasserstoffatome chaotisch und senden in 180° Energiewellen aus, die aufgefangen werden können = hohe räumliche Auflösung
àsehr genaue Ortsberechnungen möglich
-durch Rückfallverhalten kann man im zeitlichen Verlauf unterschiedliche Bildinformationen sammeln (unterschiedlich je nach dem Zeitpunkt)
—>unterschiedliche Gewebeinformationen je nach Zeitfenster nach ursprünglichem Impuls nach dem die Atome purzeln (Blutfluss, Narbengewebe, Fettgewebe etc. auch)
-vA. Die Regionen um die Ventrikel zeigen oft weißliche Flächen auf (mm große) =Entzündungen; diese können sehr viele Probleme auf einmal bewirken
-T1 Bilder eher früher erzeugte Bilder: Anatomie wird eher abgebildet (Tumore würde man eigentlich eher nicht sehen, dafür Kontrastmittel zur Hilfe benutzen à„Blut-Hirn-Schranke“ kann einbrechen, wenn es Krankheiten/Verletzungen im Gehirn gibt – Schrankenstörungen – z.B. Hirnmetastasen kann man so sichtbar machen: Kontrastmittel sind wasserlöslich, wenn das Hindurchdringen kann ist die Blut-Hirn-Schranke verletzt; sonst gelangt hier nur fettlösliches durch)
-T2 Bilder: später; Flüssigkeit hell; Entzündungen auch ohne Einfärbung sichtbar; MS Sklerose im Rückenmark hier sichtbar als hellerer Fleck im MRT
VEP- visuelle evozierte Potentiale (visual evoked potentials) ms
Häufig die Sehbahnen betroffen:
-Umschaltstellen im Gehirn könnte man durch einzelne Impulse nie erkenne; hundertfache Wiederholung: dann Potentiale übereinanderlegt und herausfiltern
-Verlauf in den ersten paar wenigen Sekunden
betrachten
-p100 Welle wäre normal nach 107 ms
-p100 Welle nach 134 ms ist verzögert
àman kann darauf schließen, dass
Reizweiterleitung hier beeinträchtigt ist!
Liquor-Diagnostik
Rückenmarkt geht bis knapp unter Brustwirbelsäule zu Ende (schwarzer Strich)
-untendrunter kann man ohne Probleme Nervenwasser entnehmen (Lumbalpunktion), weil hier das Rückenmark nicht mehr verletzt werden kann und trotzdem Liquor vorhanden ist – hier muss man die harte Hinthaut durchpieksen um daran zukommen (PDA kann auch hier eingesetzt werden: Geburtsschmerzen lindern; Periduralanästhesie = betäunt die Nervenfasern)
-Nervenwasser ist bei gesunden Menschen ganz klar; wenn nicht ist irgendwas falsch
-hier wird nicht das Rückenmark punktiert!!! Es heißt deshalb richtig nicht Rückenmarkspunktion sondern Liquorpunktion!
Labor – mehr Infos aber eher grob
-Oligoklonale Banden
-Anti-MOG-Antikörper
-Anti-MBP-Antikörper
Antikörper Untersuchungen: Man sieht Veränderungen im Liquor, die man im Serum nicht sieht
folgende Symptome bei Kleinhirnaffektionen bei MS (4) + Häufigkeit
-Nystagmus
-skandierendes Sprechen
-Intentionstremor (kurz vor Zielerreichen Tremor immer stärker)
-Babinski Zeichen
-eher selten
MS Symptome (wo spielt das ab?) 11
spielt sich nicht nur und nicht in erster Linie im Kortex ab
-folgende können trotzdem betroffen sein:
• Sehstörungen (auf versch. Ebenen; z.B. koordinierte Augenbewegung/Okulomotorik gestört wie bsp. Doppelbilder; oder Sehnerv,..)
• zentrale Lähmungen (Qualität „Schmerz“ von Thalamus vermittelt; manchmal Thalamus durch MS angegriffen; auch Spastiken können Schmerzen bereiten..)
• Empfindungsstörungen
• Schmerzen
• Doppeltsehen (oben erklärt)
• Koordinationsstörungen (Gangstörung/Aufrechter Gang)
• Artikulationsstörung (Sprechstörung, Dysarthrie,..)
• Blasen- und Sexualfunktionsstörungen
• kognitive Defizite (MS nicht in erster Linie im Kortex! Aber wenn, dann kognitive Defizite mgl.!)
• Fatigue-Syndrom
• Depressive Verstimmung/ Euphorie (schlimmer Verlauf Auswirkungen auf Stimmungen; manchmal aber geradezu unpassende Affekte: dann vermutlich viele Verbindungsbahnen zw. Stirn- und Schläfenlappen verloren und deshalb unpassender Affekt; gelassen manchmal nicht wegen Leugnen sondern wegen Nicht-Wahrnehmen)
Therapie ms in 3 Arten
Schubbehandlung
– Glukokortikoide (Methylprednisolon)
– (ACTH)
à blocken schnell Entzündungen (z.B. Cortison Mega Dosen – 1000ml) besser verträglich als man denkt, kaum schlechte Wirkungen
Dauerbehandlung
-Ziel: nächsten Schub verhindern oder maximal herauszögern
– Azathioprin – Interferon-ß-Präparate – Zytostatika – Immunglobuline
-immunmodulatorische Behandlung die darauf zielt die Reaktion des Immunsystems zu senken
symptomatische Therapie
– chronische Schmerzen
– Fatigue-Syndrom
– Spastik
– Tremor
– Depressionen
– Störungen der Blasen- und Mastdarmfunktion
MS Therapie die auf Übung/Training basiert/abzielt 3+Effekt
• Physiotherapie • Ergotherapie • Logopädie
ànurnoch selten wird Gehfähigkeit z.B. verloren durch die Schubtherapien und solche Therapien
MS Prognose
• mittl. Krankheitsverlauf >25 Jahre
• 5 Jahre nach Krankheitsbeginn 70%, & 20 Jahre nach Krankheitsbeginn 36% der Patienten noch berufstätig
• 15 Jahre nach Krankheitsbeginn sind (ohne Therapie) mindestens 50% aller Patienten noch gehfähig
• Weniger als 10% der MS-Patienten versterben an den direkten Folgen der Erkrankung àZahlen nicht mehr aktuell
Selbsthilfe MS
Selbsthilfegruppen, DMSG, ms-world
Das gefährliche an MS: Bewegungsstörung; wenn Person bettlägerig wird, Gehirn so beschädigt, dass Atmung nicht mehr gut; ist aber sehr rar! Dann aber lebensgefährlich
Pflege bei MS
• Abhängig von Stadium der Erkrankung
• Assistenz bei Diagnostik
• Auseinandersetzung mit der Diagnose
• Beratungsauftrag
• Verabreichung von Medikamenten (Injektionen)
Schädelanatomie- Hirnhäute + was kann passieren
-Dura Mater (harte Hirnhaut) ist die die man meistens meint
-Arachnoidea (Spinngewebshaut)
-Pia Mater (weiche Hirnhaut) liegt dem Gehirn auf
—>die Häute können mit der Hirnoberfläche verkleben (kann dazu führen, dass der Ablauf des Liquors/Nervenwassers gestört wird) – dann z.B. Liquordrainagen nötig
Problematiken bei Kindern bezüglich Schädelanatomie
-Problematik: bei Kindern wachsen die Platten manchmal nicht richtig an den Schädelnähten zsm.
Wie viel Nervenwasser?
-½ Liter Nervenwasser, wird ca. einmal am Tag umgewälzt (fließt also von innen nach außen)
was ist ein hydroenzephalus
zu viel Nervenwasser und Liquorräume/Nervenwasserräume sind überdehnt/überfüllt
Liquor und Schlaganfall
Schlaganfall kann z.B. auch Liquoranstau bedingen (Abflussweg kann z.B. abgedrückt werden durch Anschwellungen roter Punkt)
Hirnhaut Rückenmark Liquor
Hirnhaut umgibt auch Rückenmark (bis ins Kreuzbein; da unten auch noch Liquor zur finden)
Verteilung von Funktionen örtlich im Gehirn
Das hier nur grobe Richtlinie: die Funktionen sind eigentlich nicht so genau zu verorten, sondern werden vertreten in ganzen Netzwerken
Homunculus
Proportionen des Platzes auf der Hirnrinde die Funktionen/motorische Vorgänge aufnehmen
Modell, das die neuronale Beziehung zwischen kortikalen Bereichen einerseits und Skelettmuskeln oder sensorischen Feldern andererseits darstellt, wobei benachbarte Körperregionen auf benachbarten Kortexgebieten abgebildet sind. Es repräsentiert somit die somatotopische Anordnung von motorischen Efferenzen oder sensorischen Afferenzen auf den jeweiligen Kortexarealen
Somatotopie
Eine der relativen Lage der Körperteile entsprechende Gliederung von nervengewebe im Zentralnervensystem und periphere Nervensystem // die Abbildung von Körperregionen bzw. -strukturen auf bestimmte Nervenzellareale des Gehirns
Topografie
Anatomie, welche die Strukturen des Körpers nach ihren räumlichen Lagebeziehungen zueinander beschreibt.
Welche Hirn-Teile gibt es?
Großhirn, Kleinhirn, Zwischenhirn, Stammhirn, verlängertes Rückenmark
In welche Lappen wird das Gehirn unterteilt? und wie viele?
Schläfenlappen/Temporal; Vorderlappen (frontal); Scheitellapen/Parietal; Hinterhauptslappen/Okzipitallappen —>4
Was sind cerebrovaskuläre Erkrankungen
als cerebrovaskuläre Erkrankungen bezeichnet man akute oder chronische Durchblutungsstörungen des Gehirns und des Rückenmarks
Arten cerebrovaskulärer Erkrankungen (2) (wie viel % aller Todesfälle machen sie aus? Langzeitfolgen)
1. Hirninfarkte
2. Hirnblutungen
Durchblutungsstörungen des Gehirns sind die häufigsten Ursachen zentraler neurologischer Ausfälle
-15% aller Todesfälle sind Folge eines „Schlaganfalls“
-6 Monate nach einem Schlaganfall leben nurnoch 50% der Patienten—>heißt nicht, dass Schlaganfall so unglaublich schlimm ist, sondern zeigt einfach, dass viele Menschen vorher schon angeschlagen sind —>davon sind 30% dauerhaft pflegebedürftig
Was passiert bei Schlaganfall?
Hirnfunktionen fallen plötzlich aus
-klinisch kann man einen Hirninfarkt nicht von einer Hirnblutung unterscheiden -Hirninfarkte sind mit rund 85% wesentlich häufiger als Hirnblutungen, die die restlichen 15% ausmachen
Blutung aus Arterie oder Vene dramatischer im Hirngewebe? und welches häufiger?
aus Arterie schlimmer
—>kann innerhalb weniger minuten zu schwerer Funktionsstörung führen —>deshalb muss man rausfinden welches es ist
—>meistens Verschlüsse der Arterien
Kraniale Computertomographie (cCT) bei Schlaganfall Zeigt was?
(Kernspintomographie nicht in jedem Krankenhaus vorhanden, cCT allerdings schon: zeigt, ob Blutung oder Schlaganfall vorliegt)
medizinische Begriff für einen Hirnschlag oder Schlaganfall lautet
Apoplex/apoplektischer Insult
Schlaganfall/Hirnschlag
Diese Durchblutungsstörung hat generell zwei Ursachen, wobei der Hirninfarkt eine dieser Ursachen ist. Somit gibt es im direkten Sinn keinen Unterschied zwischen einem Hirnschlag und einem Schlaganfall. Der Begriff Hirnschlag oder Schlaganfall ist ein Überbegriff für die Durchblutungsstörung im Gehirn. Die genauere Bezeichnung Hirninfarkt ist eine der zwei Formen dieser Durchblutungsstörungen:
Hirninfarkt oder ischämischer Hirnschlag: Diese beiden Begriffe bezeichnen einen Hirnschlag, der auf ein verstopftes Gefäss im Gehirn zurückgeht. Das betrifft ca. 5/6 aller Hirnschläge.
Hirnblutung ist auch ein Hirnschlag, und zwar ein hämorrhagischer Hirnschlag. Dies betrifft ca. 1/6 aller Hirnschläge. Hierzu kommt es, wenn ein Gefäss im Gehirn platzt oder verletzt wird.
Welche Arten eines Hirninfarktes unterscheidet man (bzgl. Schweregrad und Verlauf?)
-transitorische ischämische Attacken (TIA) vorrübergehende Durchblutungsstörung TIA (größte Teil aller TIAs nach 10-15 Minuten wieder vorbei) —>Menschen mit TIAs erhöhtes Risiko für richtigen Schlaganfall (HIRNINFARKT)
-prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit (PRIND)
-manifesten Hirninfarkt mit andauernden Beschwerden
Welche Risikofaktoren gibt es für Durchblutungsstörungen?
Übergewicht, Diabetis, Stress, unbehandelten hohen Blutdruck, hohen Cholesterinspiegel, Bewegungsarmut
genauere Infos TIA (Dauer, Bedeutung, Vorbeugung)
transitorische ischämische Attacke
-vorübergehende Durchblutungsstörung des Gehirns, deren Symptome reversibel sind und wenige Minuten bis 24 Stunden andauernd
-sind das häufigste Warnsignal für einen drohenden Hirninfarkt! -ca. 50% der Patienten in den nächsten 5 Jahren erleiden einen Hirninfarkt
Vorbeugen? -Risikoprofil verbessern -Thrombozytenaggregationshemmer (Thrombozyten: weiße Blutblättchen (für Gerrinnung wichtig); Aggregat= Verklumpung —> Thrombozytenaggregationshemmer dass die nicht verklumppen) -Gefäßoperationen (Karotiden) (Halsschlagader)
PRIND (was ist das? wie funktioniert Zurückbildung? )
(Übergang zwischen kurzen Anfall und bleibenden Störungen):
als PRIND (prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit) bezeichnet man eine vorübergehende Durchblutungsstörung mit -reversiblen neurologischen Ausfällen -einer Dauer zwischen 24 und 72 Stunden
—> Blutgerinnsel wird weitergeleitet in den Blutstrom, irgendwann bleiben die in den kleinen Gefäßen stecken; Körper kann diese Gerinnsel normalerweise auflösen wenn sie an gesunden, unverletzten Stellen festsitzen (Gleichgewicht zwischen Gerinnen und auflösen von Gerinnsel ist schwierig aber wird vom Körper eigentlich gut gehandhabt; wenn so ein Gerinnsel dann irgendwo stecken bleibt entsteht PRIND, aber im besten Fall wird das wieder aufgelöst vom Körper und deshalb VORÜBERGEHEND)
Manifester hirninfarkt
Durchblutungsstörung des Gehirns, deren Symptome sich nicht oder nur unvollständig zurückbilden
-hierbei ist Hirngewebe abgestorben!
Was ist hier zu sehen?
-schwarze Flecken vermutlich Wasseransammlung in den Ventrikeln [Liquor] = in Ordnung
-vollständiger Infarkt der A. cerebri media
-weißer Fleck ungewöhnlich
-sehr ausgeprägtes Ödem und Mittellinienverlagerung
nicht in Ordnung! dunkle Verfärbung auf der linken Seite; von oben in der Mitte ist eine zarte weiße Linie die nicht mittig verläuft, sondern nach rechts verschoben ist = Wasseransammlung; links Schwellung, deshalb Verschiebung; Ödem: Gewebeschwellung durch Einlagerung von Flüssigkeit im Gewebe
—>Hirnschlagader (Arteria cerebri media) komplett verschlossen, das ganze Gewebe das von ihr versorgt wird „geht unter“
Linke Liquorräume/Ventrikel sind durch Schwellugnen des Schlaganfalls komplett weggedrückt, die komplette linke Seite drückt nach rechts (bei so schwieriger Form sehr gefährlich! Eigentlich das schlimmste, das man sich vorstellen kann!)
Ursache von Hirninfarkten und Folge
Wird ein Blutgefäß im Gehirn vorübergehend oder dauerhaft verschlossen, so wird der durch dieses Gefäß versorgte Teil des Gehirns nicht mehr mit Blut und damit mit Sauerstoff und Nährstoffen, insbesondere Glucose (Hirnrinde ernährt sich in erster Linie und am liebsten von Glucose), versorgt
—>Folge: Funktionsausfall des entsprechenden Gehirnabschnittes, der- je nach Dauer der Minderversorgung- reversibel oder irreversibel sein kann
häufige Ursachen für Hirninfarkte
-Thrombosen der Hirngefäße (wenn ein Blutgefäß durch einen kleinen Klumpen Blut verstopft wird)
-Embolien (aus Hirngefäßen, aus Halsschlagader oder aus dem Herzen: hineinschleudern von Gerinnseln in bestimmte Blutgefäße (aus Halsschlagader am häufigsten))
Seltene Ursachen für Hirninfarkte 3
-entzündliche Veränderungen (Vaskulitiden) -„itis“ immer Entzündungen
-Dissektion durch Erkrankungen der Gefäßwand
-„paradoxe“ Embolien bei Vorhofseptumdefekt Septum ist Trennwand zwischen rechter und linker Herzkammer; Embolie aus Vene, die nicht in Lunge ausgefiltert wurde (hier werden eigentlich viele kleine Gerinnsel ausgefiltert)= normalerweise ist Blut clean, das aus Lunge in Herz gepumpt wird (wenn in Lunge ein Gerinnsel nicht gefiltert wurde)= dann Blutverdünner, Schirmchen einsetzen oder am offenen Herzen operieren zu müssen
**Dissektionen: Einreißen; auch gefährlich
(Arteriosklerose: einreißen der Innenschicht der Abbildung: setzt Reaktion frei die durch sowas immer freigesetzt werden: Gefäß wird geschlossen, auch eben bei Einreißen der Innenhaut um Gerinnung ermöglichen; aber wird nicht mehr abtransportiert und deshalb Verstopfung?) —>erstmal nur Verengung der Gefäße, wenn aber Verletzung der Innenwand kann sich hier Gerinnsel absetzen; entweder hier kommt es zu Verstopfung = Schlaganfall; alternativ kann es abtransportiert werden dann geht es wieder zurück
Risikofaktoren für Thrombembolien - „Gefäßrisikofaktoren“
-arterieller Hypertonus (6x erhöhtes Risiko)
-Diabetes Mellitus
-Nikotinabusus
-Fettstoffwechselstörung
-Adipositas, körperliche Inaktivität
-positive Familienanamnese
-Alkoholabusus
-Ovulationshemmer („Pille“)
Arteriosklerose (Abb. rechts)
wie kommt es wozu und wie nennt man die zwei Ergebnisse und wonach benannt
-Arterieller Hypertonus, Diabetes Mellitus, Nikotinabusus und Fettstoffwechselstörungen führen zu Veränderungen der Gefäßwand (Arteriosklerose)
-dabei kommt es sowohl zum Verschluss der kleinsten (Mikroangiopathie) wie auch größerer Gefäße (Makroangiopathie)
Abb: 1) normale Arterie ohne Arteriosklerose („Plaques, Verkalkung“), 2) Arterie mit arteriosklerotischen Plaques („Ablagerungen“), 3) Starke Gefäßverengung mit Plaques und Gerinnsel (kann zu einem Herzinfarkt führen)
Exkurs: “Gefäßverkalkung“ – Kalkablagerung nicht nur umgangssprachlich, sondern kann so auch vorliegen!
Blutversorgung des Gehirns
-Halsschlagader -Hintere Hirnschlagader (in Wirbelsäule)
-Circulus (Schlüsselbeinarterie?) unten verbindet die beiden Schlagadern
-Mittlere Hirnschlagader: mehr als die Hälfte aller Schlaganfälle finden hier statt
Vordere Zirkulation:
-Arteria carotis interna
-Arteria cerebri media
-Arteria cerebri anterior
-Arteria ophtalmica (flüchtige Blindheit für 10-15 min wichtiges Warnzeichen für Schlaganfall!)
Hintere Zirkulation:
-Arteria vertebralis
-Arteria basilaris
-Arteria cerebri posterior (hintere Hirnschlagader; hinterer Teil vom Gehirn: Sicht/Sehen; Hirnschlag im hinteren Teil des Gehirns: Blind auf beiden Seiten! Homonyme Hemianopsie: gleichseitige Halbseitenblindheit)
-Arteria cerebelli posterior inferior
Was ist möglich wenn Arterie bei manchen Menschen komplett abgeschlossen nist?
Bei manchen Menschen eine Arterie komplett abgeschlossen; ABER über lange Zeit verschlossen und deshalb haben sich „Seitenwege“ gebildet, deshalb Versorgung trotzdem noch möglich
wie häufig sind Schlaganfälle der vorderen Hirnschlagader? und warum
sehr selten BIS NIE! – wahrscheinlich weil diese Teile auch so gut von unten versorgt werden (unglaubliche Dichte an Unterseite des Gehirns (Nerven etc.))
Funktionsstörung des Kleinhirns oder der zu- und abführenden Bahnen:
Ataxie - beeinträchtigte Koordination
wofür ist das Broca Areal zuständig?
Expressivsprache
Schwarze Bohne
vorwiegend horizontale Augenbewegungen
blau wofür zuständig?
Motorik (Mitte Beine, oben Arme und Hände, außen eher Gesicht,Zunge,..)
sitzen die Funktionen nur in den angegebenen Bereichen?
immer großes Netzwerk mit entscheidenden Knotenpunkten; heißt nicht, dass die Funktionen NUR da sitzen; vllt. sind diese Punkte aber unersetzlich
àin der Wirklichkeit nicht so klare Abgrenzung sondern fließende Übergänge zwischen den einzelnen Regionen!
wofür ist Hippocampus zuständig und wo liegt er?
Hippocampus (innerer Rand Schläfenlappen/temporallappen): Lernen und Gedächtnis
Was ist bilateral im Gehirn angelegt und was ist exklusiv auf einer Seite angelegt? was sind davon die Folgen?
sehr stark bilateral: Sprechen, Zunge
exklusiv nur auf einer Seite: Hand/Arm
Folge einseitige Repräsentation: Nur wenn man ganz früh Probleme hat (als Kind oder kurz nach Geburt) bleiben die contralateralen Bahnen erhalten und man kann mit einer Gehirnhälfte beide Seiten lenken (nach Schlaganfall hier in Erwachsenemalter verliert man die Funktion einfach!)
Symptome bei Hirninfarkten (generelle Aussage dazu und Symptome)
Die Symptome sind im Wesentlichen von der Lokalisation der Durchblutungsstörung (Infarkt, Blutung) abhängig
-häufig lässt sich bereits durch die klinischen Symptome auf den Ort der Schädigung schließen —> Topologie (Ortsbestimmung, zentrales Element in der Neurologie)
Parese, Plegie, Sensibilitätsstörungen, Hemianopsie/Quadrantenanopsie, Doppelbilder (Augenbewegungsstörungen), Schwindel, Amnesie, Ataxie, Agnosie, Asonognosie, Aphasie (zentrale Sprachstörung), Dysarthrie, Apraxie, Neglect
hat man bei einem Hirninfarkt Schmerzen?
-nur Schmerzen wenn Thalamus verletzt wird
-Schlaganfall löst keine Schmerzen aus, wenn es nur Hirnrinde betrifft
verschiedene Arten des Infarktes (3) - unklar ob die info so stimmt
1) das große Territorium ist betroffen ODER,
2) die kleine Arterie die sich verschließt „lakunär“; ODER
3) Grenzzoneninfarkt (Grenzzone zw. Vorderen, mittleren und hinteren Hirnschlagader unterversorgt wenn zb Herzinfarkt und gesamte Region unterversorgt
Territorialinfarkte
• große Infarkte im Stromgebiet eines verstopften Gefäßes z.B. Hemisphäreninfarkte
(Fallbeispiel vollständiger Infarkt der A. cerebri media sehr ausgeprägtes Ödem und Mittellinienverlagerung Abb.:)
Lakunäre Infarkte (Mikroinfarkte, Durchblutungsstörungen in kleinen Gefäßen)
• kleine Infarkte an verschiedenen Stellen des Gehirns aufgrund sogenannter „Mikroangiopathie“ • stumm oder symptomatisch – je nach Lokalisation
Demenzielle Symptome möglich, auch viele kleine Gewebsbedingte kognitive Einschränkung mit Gedächtnisstörung, Lernstörung,.. durch viele kleine lakunäre Infarkte
Parese
(Unvollständige Muskelerschlaffung/ Lähmungserscheinung , Bew. Nicht möglich)
Plegie/Paralyse
(Vollständige Muskelerschlaffung/ Restbewegung möglich): – Schlaff =plegie (nur am Anfang)/ Spastik nach Tagen bis Wochen nach Schlaganfal
Unterschied Plegie/Parese und Parese
Als Parese bezeichnet man Störungen der Motorik, die mit einer ->Lähmung einzelner Muskeln oder Muskelgruppen der Extremitäten oder des Rumpfs verbunden sind. Bei vollständigem Funktionsausfall spricht man von einer ->Plegie oder Paralyse. Man unterscheidet spastische und schlaffe Lähmungen.
Sensibilitätsstörungen bsp 2
– Taubheitsgefühl – Kribbelparästhesien (Ameisenlaufen)
Hemianopsie/Quadrantenanopsie
Hemianopsie:
Halbseitenblindheit: häufig durch die senkrechte Mittellinie begrenzter, halbseitiger Gesichtsfeldausfall, der meist beidseitig, selten jedoch auch nur einseitig auftritt
Quadrantenanopsie:
besondere Form der Gesichtsfeldeinschränkung. Betroffene Patienten erleiden diese Form der Anopsie in der Regel nach einem Schlaganfall oder einem Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma: es fehlt ein oberer oder unterer Bereich (meistens ein Viertel = Quadrant) des Gesichtsfeldes auf einem oder beiden Augen
Doppelbilder (Augenbewegungsstörungen)
Komplexe Augenbewegungsstörungen resultieren, wenn sich supranukleäre und nukleäre Läsionen kombinieren. In der Regel handelt es sich dabei um Hirnstammischämien: muss auf Hirnstammeben was kaputt sein! Nicht auf Hirnrinde/Sehrinde!
Hirnstammläsion wenn es Infarkt sein soll, sonst auch Störungen im Gleichgewicht etc.
Amnesie
etwas nicht wissen (Hippocampus z.B.: man kann hier nicht einlesen vorübergehen oder dauerhaft)
Ataxie
Störung der Bewegungskoordination, Kleinhirnfunktionsstörungen
Apraxie
Syndrom, das durch Schwierigkeiten bei der motorischen Planung und Ausführung von Aufgaben gekennzeichnet ist.
Unterschied Apraxie und Ataxie
Apraxie bedeutet, dass eine Aufgabe nicht ausgeführt wird, obwohl man den Wunsch und die Fähigkeit hat, die Bewegung auszuführen. Apraxie ist eine erworbene Störung der motorischen Nerven aufgrund der Unfähigkeit, Befehle zu verstehen. Ataxie ist auf Läsionen im Kleinhirn zurückzuführen, Apraxie hingegen auf Läsionen im Großhirn.
Agnosie
eine Störung des Erkennens, ohne dass elementare sensorische Defizite, kognitive Ausfälle, Aufmerksamkeitsstörungen, aphasische Benennstörungen oder die Unkenntnis des zu erkennenden Stimulus vorliegt.; z.B. kann eine Banane beschreiben, aber nicht erkennen
Anosognosie
Unfähigkeit Krankheit/Funktionsausfälle zu erkennen
Aphasie -zentrale Sprachstörung
– Motorisch (Broca) Sprachentstehung
– Sensorisch (Wernicke) Sprachverständnis
– Global (rein topographisch geordnet eigentlich; aber auch nicht wirklich gut trennbar, weil es doch auch Netzwerke sind!)
Dysarthrie
– Sprechstörung (Hirnnerven) nicht Sprachstörung [=Aphasie!!!])
Neglect
halbseitige (meistens linke) Körperhälfte wird nicht bewusst wahrgenommen; Vernachlässigungssyndrom: man kann etwas wahrnehmen aber „löscht“ es, weil man die Aufmerksamkeit woanders hinlenkt (Raumerfassung meist mit Scheitellappen der rechten Hälfte)
was für Störungen sind weiter vorne vs. weiter hinten im Gehirn eher zu finden?
Je weiter hinten im Gehirn desto eher rezeptive Funktion Je weiter vorne expressiv
Aphasie vs Dysarthrie
Aphasie: Sprachstörung (Metaorganisatorischer Vorgang, Worte Wählen, aneinander Reihen,..)
Dysarthrie: Sprechstörung (Artikulation, der motorische Vorgang)
Beispiel: was ist los? linkes Gesichtsfeld fehlt aber nicht wahrgenommen + Gedächtnisprobleme bezüglich Zahlen + Schmerzen bei vermutetem Schlaganfall
linkes Gesichtsfeld fehlt = Hemianopsie : Schlaganfall rechts
Gedächtnisprobleme mit Zahlen = Zahlen sind sequentiell und sequentielles i.d.R. (wie Sprache) in der dominanten Hirnhälfte (bei den meisten links [weil Rechtshänder] aber bei linkshändern dann vermutlich rechts?)
Schmerzen = obwohl eigentlich keine bei Hirnschlägen weil Thalamus betroffen sein muss, waren hier Schmerzen weil der Schlaganfall die hintere Hirnschlagader betrifft und diese Äste in den Kortex hat (die Schmerzen werden ins Gesicht projeziert)
Erkennt Hemianopsie nicht = Anosognosie
—>Thalamus
linke und rechte Hemisphäre
linken Hemisphäre: überwiegend die Kontrolle über die Sprachprozesse und sequentielle Informationsverarbeitung
rechte Hemisphäre: räumliche Aktivitäten und Informationen des Körpers
bei links- und rechtshändern nur die Dominanz unterschiedlich (bei Linkshändern dominiert meist rechts und bei Rechtshändern dominiert links)
wo sitzt Störung für Agraphie, Alexie und Akalkulie und was sind diese jeweils?
Agraphie- nicht schreiben können
Alexie- nicht lesen können
Akalkulie- nicht rechnen können
—>linke Hirnhälfte bei den meisten Menschen Sprache und sequentielle Informationsverarbeitung
was wird im Frontallappen/Stirnlappen geregelt und wird bei Hirnschlag gestört?
lesen und kontrollieren, regulieren von Emotionen, planen, entwürfe und Konsequenzen von Handlungen
Störungen: Verstimmbarkeit, Aggressivität, Enthemmung, Riechverlust,..
Pubertät großer Umbau im Stirnlappen UND in manchen Störungen wird der Stirnlappen kurz ausgeschaltet: völlige Kritiklosigkeit, Schwierigkeiten Gefühle zu lesen, einzuordnen, zu kontrollieren, Impulse zu kontrollieren
Multiple Sklerose auch manchmal Verbindung zu Stirnlappen verloren und ähnliche Symptome möglich!
Großhirnhemisphäre betroffen:
-kontralaterale Hemiparese (Hemiplegie)
-Kontralaterale Sensibilitätsausfälle „sensomotorissche Hemiparese“
-Sprachstörungen (Aphasien) bei Infarkten im Bereich der (sprach-) dominanten Hemisphäre [meistens links Sprache und Zahlen / sequentiell bei Rechtshändern auf jeden Fall]
-Störungen von Lesen, Schreiben, Rechnen
-Störungen der Handlungsplanung / von Handlungsabläufen (Apraxien)
-Störungen der Raum- und Körperwahrnehmung…
Störung Hinterhauptslappen/Okzipitallappen
Gesichtsfelddefekte, z. B. homonyme Hemianopsie, bis hin zur cortikalen Blindheit (funktionelle Blindheit bei vollständig intaktem Sehorgan)
—>z.B. bei Hirninfarkt in der hinteren Hirnschlagader (an gelbem Punkt, sodass wirklich beide Äste der hinteren Hirnschlagader und somit beide Sehrinden (blau) betroffen sind)
Hirninfarkt rechts
-Sensibilitätsstörung links
-Linksseitenparese/plegie (Pushersyndrom 30% Wahrnehmungsstörung für die aufrechte Körperposition des betroffenen Patienten; Die Symptomatik ist gekennzeichnet durch eine (objektiv scheinbar unbegründete) Angst des betroffenen Patienten im Sitz oder Stand, zur nichtgelähmten Seite zu fallen. Diesem Gefühl begegnet der Betroffene durch ein aktives Drücken („Pushen“) mit den nichtgelähmten Extremitäten zur gelähmten Seite (durch Abstützen durch den Arm in Streckung des Ellenbogengelenks, sowie durch Beinabspreizen mit Knie- und Hüftstreckung). Dies führt zur Seitwärtsneigung der Körperlängsachse zur gelähmten (paretischen) Seite bis hin zum Fallen zur paretischen Seite. Trotz objektiv deutlicher Störung besteht kein Bewusstsein für das Problem beim Patienten. Der Patient meint, aufrecht zu sitzen bzw. zu stehen)
-Symptome der nichtdominanten Hemisphäre: Neglect nach links; Anosognosie/visuelle Agnosien; Raumorientierungsstörungen
Hirninfarkt links
-Rechtsseitenparese/plegie
-rechtsseitige Sensibilitätsstörung
-Symptome der dominanten Hemisphäre: Aphasien, Apraxien
-Agnosien (seltener)
Hirninfarkt Bereich Hirnstamm
Störungen im Bereich der Hirnnerven:
-Okulototorikstörungen (Doppelbilder, Schwindel)
-Sprechstörung (Dysarthrie) –> Sprechstörung!! Keine Aphasie =Sprachstörung!!
-Schluckstörung (Dysphagie)
Hirninfarkt/Störung im Bereich elementarer Funktionen
§ Bewusstseinsstörung Störung Hirnstamm, Mittelhirn=Schlaganfall, Thalamus; dauerhafte Außerkraftsetzung der Hirnrinde z.B. Schädel-Hirn-Trauma (meistens nicht direkte Stumpfe Verletzung durch Anschlag an Schädel, sondern auch manchmal Folgeschäden; z.B. durch Schwellungen des Großhirns wird Mittelhirn im Schädelinneren eingeschränkt und schlechter durchblutet!) ODER epileptischer Anfall kann ganze Hirnrinde im Krampf komplett Lahmlegen; Herz-Kreislauf-Problematik- Umkippen, kurz alles vergessen, danach meistens alles wieder da**)
§ Regulation der Atmung unterer Hirnstamm/Medulla oblongata/verlängertes Mark
§ Regulation von Herz- und Kreislauffunktion Hirnstamm (3 Abschnitte..) – bei Herzstillstand manchmal bleibende Folgen: Hirnrinde braucht Zucker und Sauerstoff, wenn dies unterbrochen wird Schäden möglich
§ Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus auch unterer Hirnstamm (ARAS: aufsteigendes Retikuläres aktivierendes System; Formatio retikularis = aufsteigendes retikulares System, direkt neben Thalamus; Thalamus aktiviert Hirnrinde und macht uns wach)
Was wird im Kleinhirn gesteuert? Infarkt im Kleinhirnbereich —> welche Störungen?
(Körper)Koordination, Feinregulation von Bewegungen; Atembewegungen aber nur minimal
—> Ataxie (irregulärer Gang, FNV Finger-Nase-Versuch) Kleinhirn: alternierende Bewegungen schlecht möglich; z.B. auch Artikulationsstörung durch Alkohol z.B.; Bewegungen stoppen schwierig; Kleinhirn rechts kaputt = auch rechte Körperhälfte betroffen vs. Großhirn rechts kaputt, Körperhälfte links betroffen; Funktionsstörung des Kleinhirns; Modellstörung ist Alkoholkonsum, Motorische Bewegungen eingeschränkt!
—> Dysarthrie (Sprechstörung)
warum kippen menschen um die sich verletzen? und warum erinnert man sich an schwarz vor augen?
Schwitzen, Schwarz vor Augen, Schwindel,.. warum? Weil wenn Blutdruck kritische Grenze im Gehirn erreich, reicht es zuerst für Auge und Innenohr nichtmehr wegen Innendruck – ersten Organe im Kopf die ausfallen (nicht genug Blut in Netzhaut); aber deshalb erinnert man sich auch an Schwarzwerden vor Augen weil kognitive Funktionen noch funktionieren
was ist eine synkope? wie kommt es dazu? Was macht man als Gegenmittel?
Ohnmacht infolge bestimmter Stressauslöser, die zu einem plötzlichen Abfall von Blutdruck und Herzfrequenz führen (HINLEGEN! ODER: Reflektorischer Blutdruckanstieg: halben Liter sehr kaltes Wasser schnell in den Magen bringen)
AKUTE Komplikationen des Hirninfarkts/Hirnblutungen:
§ Bewußtseinsstörungen bis zum Koma, v. a. bei ausgedehnten Hirnblutungen àBewusstsein selten von Schlaganfall betroffen!
§ akutes zentrales Herz-/Kreislaufversagen, v. a. bei Hirnstamminfarkten bzw. "raumfordernden" Kleinhirninfarkten
§ epileptische Anfälle ("Immediatanfälle")
MITTEL-/LANGFRISTIGE Komplikationen von Hirninfarkten/Hirnblutungen: 6
§ Schluckstörungen (Dysphagien) Problem: Aspirationspneumonie (einatmen was nicht in die Lunge gehört)
§ höhergradige Paresen Problem: Decubiti und Kontrakturen (Verkürzungen der Muskeln du Sehnen- Arm z.B. eingekreist oder Bein immer gestreckt, muss man „rumziehen“)
§ bleibender Funktionsverlust
§ Stürze
§ Epileptische Anfälle
§ Depression
Diagnostik: Vorboten und Diagnose (8) Hirnschlag
TIA: alle genannten Symptome sind möglich
§ klinische Untersuchung
§ Anamnese, Fremdanamnese
§ cCT / cMRT
§ RR (Bedarfshochdruck)
§ EKG (Herzrhythmusstörungen)
§ BZ (erhöhter Blutzucker)
§ Temperatur (Regulationsstörungen z.B. mit niedriger Temp. Hält man es besser durch?)
§ Labor (BGA, Elektrolyte)
erweitert:
§ Carotisdoppler- / duplexsonographie
§ Echokardiographie
§ Langzeit-EKG / -RR
§ Überprüfung des "Risikoprofiles"
Therapie Hirninfarkt: akut 3 Basistherapie 4, erweiterte Therapie 4
-unter bestimmten Voraussetzungen ist eine sog. Lysetherapie möglich (am besten alles in ersten 3(-6) Stunden!!!)
- medikamentöse "Auflösung" des das Gefäß verschließenden Thrombus / Embolus
- Revaskularisation des unterversorgten Gehirnareals
"Basistherapie" idealerweise auf einer Stroke unit
- Kontrolle der Vitalparameter im optimalen Bereich (Ursache rausfinden)
- engmaschige klinische Überwachung
- Beginn der "Sekundärprophylaxe" (je nach Grunderkrankung; z.B. Blutverdünner um 2. Schlaganfall zu verhindern! Möglichst schnell stabilisieren, therapieren, rehabilitieren)
- frühe interdisziplinäre Zusammenarbeit Pflege – Therapeuten – Ärzte
erweiterte Therapie
- Frühe Verlegung in spezialisierte Einrichtung (Reha):
- Therapie der Grunderkrankung (Risikofaktoren) (evtl. Antikoagulation mit Marcumar)
- "Sekundärprophylaxe", i. d. R. mit Thrombozytenfunktionshemmer, z. B. ASS (Gerinnnselbildung hemmen)
- spezielle symptombezogene Therapien (Physio-, Ergotherapie, Logopädie)
Prophylaxe von Rezidiven hirninfarkt 4
• Thrombozytenaggregationshemmer
• Risikofaktoren minimieren, z.B. Fettsenker, Antihypertensiva, Diabeteseinstellung
• Ggf. Karotis-OP
• Ggf. Therapie eines Vorhofflimmerns/Marcumar
Prophylaxe von Komplikationen hirninfarkt (8 mgl. Komplikationen)
•Thrombose
•Pneumonie
•Dekubitus
•Sturz
•Aspiration
•Obstipation
•Spastik
•Kontraktur
Pflege nach Hirninfarkt 5
•Verunsicherung berücksichtigen – Resignation vermeiden
•Gestörte Wahrnehmung berücksichtigen
•Therapien, z.B. Logopädie, Physiotherapie
•Hilfsmittel z.B. Laufen
•Bei Schluckstörung breiige Nahrung
•…
spezifische Komplikation bei hirninfarkt und Lähmungen 4
Pushersyndrom – Körpermitteverschiebung
–linksseitig gelähmt, dann Schieben nach Links (+Anosognosie = die Körpermitteverschiebung und die Lähmung wird nicht wahrgenommen)
->Probleme: Stürze beim Gehversuch und/oder Sturz aus dem Rollstuhl
->Wichtig: Wahrnehmung fördern, Patienten immer wieder korrigieren
Schultersubluxation
—>Teilweise Verrenkung Ihrer Schulter
–Meist nicht schmerzhaft
–Bildet sich zurück bei Rückkehr der Armfunktionen
Schmerzhafte Schulter
–Arm immer lagern
–In alle Bewegungsabläufe einbeziehen und dabei mit der gesunden Hand unterstützen
–Vor dem Hochheben über die Schulterebene Außenrotieren
Schulter – Hand – Syndrom
–Betroffener Arm neigt zu Ödemen
–Schlimmstenfalls entsteht irreversible Schädigung der Hand
->Vorbeugen: Richtige Lagerung (bei Ödemen Arm hochlagern)
->Vermeiden: Abknicken der Hand, Einschnürende Kleidung/ Injektionen und Blutentnahmen
Teile der Neurologischen Untersuchung 7
Anamnese, Inspektion:
-Vigilanz (Wachheit[sstörung], Weckbarkeit), Orientierung (Gedächtnisleistung: wer, wo, welcher Tag, welches Jahr,..)
-Kopf, Hirnnerven (anatomische Bezeichnung; Wahrnehmungsfunktionen auch hier, viele Störungen hier „angesiedelt“, deshalb eigener Unterpunkt, weil für Neurologen sehr interessant; die folgenden können auch hieraus resultieren und sind quasi Unterpunkte:)
-Motorik
-Sensibilität
-Koordination
-Sprache (Neuropsych. Funktionen)
-Vegetative Funktionen
Was relevant für die neurologische Untersuchung?
die richtigen Geräte zur Hand haben und Menschen genau betrachten ausschlaggebend (Zittern, Überbewegungen, Gangstörung wg Parkinson? O andere Gründe? Artikulation,..) àpsychologischer Befund ebenso wichtig wie neurologischer Befund
Psychopathologischer Befund enthält Anteile eines neurologischen Befundes (zb Orientierung etc.)
12 Hirnnerven
Aaooottfvvgh
Nervus olfactorius (I) - riechen
Nervus opticus (II) - sehen
Nervus oculomotorius (III) - Augenbewegung / Pupillenmotorik / Sensibilität des Gesichts (Linse und Pupille- Gröser kleiner und scharf unscharf)
Nervus throchlearis (IV) - Augenbewegung / Pupillenmotorik / Sensibilität des Gesichts (schräge und rollende Augenbewegung)
Nervus trigeminus (V)- Drillingsnerv Gesichtsbereich und Kauen
Nervus abducens (VI) - Augenbewegung / Pupillenmotorik / Sensibilität des Gesichts (Augenbewegungen nach links und rechts)
Nervus facialis (VII) - Gesichtsnerv Mimik
Nervus vestibulocochlearis (VIII) - Hören und gleichgewicht
Nervus glossopharyngeus (IX) - Zungen-Rachen-Nerv Schlucken
Nervus vagus (X) - „der umherschweifende Nerv“ + Regulation innerer Organe und Hauptnerv des Parasympathikus
Nervus accessorius (XI) - Beinerv Kopfdrehung und Schulterhebung
Nervus hypoglossus (XII) - Unterzungennerv + Zungenbewegung
Eselsbrücke:Onkel Otto orgelt tag-täglich aber freitags verspeist er gerne viele alte Hamburger.
in welcher Eigenschaften-Kombination treten Nerven immer auf?
Motorisch, Sensibel, Koordination
Störung vor Chiasma
Amaurose (eine Seite des Gesichtsfeldes fehlt)
Störung im chiasma opticum + Häufigkeit
bitemporale Hemianopsie (Außen fehlt)
eher Selten, Tumor in Hirnanhangsdrüse z.B.
Störung nach Chiasma
homonyme Hemianopsie zur Gegenseite
hirnschlag in Okzipitallappen
kann kortikale Blindheit entstehen und dennoch Reaktionen erhalten sein weil minimaler Anteil vorher weitergeleitet wurde
warum kann man Gleichgewichtsstörungen mit Augenuntersuchung und Augenbewegung festtellen?
Augenbewegungen haben viel Informationsgehalt für viele Störungen
—> Blickstabilisierung hängt mit Gleichgewichtssystem (Innenohr) zsm: wenn man Augen schließt und Kopf dreht, zucken Augen
Wie funktioniert Gleichgewichtssinn? + Schwindel?
-im Ohr Flüssigkeit und Härchen, wenn Kopf sich bewegt, dann werden Härchen durch Flüssigkeit ausgelenkt und geben so Information weiter
Schwindel:
ineinanderlaufende info zw. Visuellem System und vestibulärem (Gleichgewichts-) System
kann auf beiden Seiten sein:
—>zb visuelles System ist ruhig (unten in Schiff, Kabine bewegt sich nicht) aber vestibuläres System gibt andere info (Wellengang) = Missmatch
—>“ich habe die Augen aufgemacht und das Zimmer hat sich gedreht“: wenn man Augen zuhat und Kopf dreht, bekommt man durch vestibuläres System Info dieser Bewegung, Augen drehen sich, passen sich an. Wenn man Augen aufmacht und stillhält bewegen sich Augen trotzdem = Missmatch
was gehört alles zum Hirnstamm
ältester Teil des Gehirns
-auf- und absteigende Nervenfasern + Ansammlung von Neuronen
-verschaltet + verarbeitet Sinneseindrücke und motorische Informationen
Automatisch Regulation von Herzschlag, Atmung und Stoffwechsel
Reflexzentren: Lidschluss-, Schluck- und Hustenreflex
Welcher Hirnlappen ist für was zuständig?
wo findet gemeinsame Steuerung der Augen statt?
im Hirnstamm, wenn zb rechtes occulomotorius und abducens zusammen arbeiten müssen (nicht im Großhirn!)
was ist internukleäre Ophthalmoplegie (INO) und was sind Auslöser? (4)
-eine pränukleären Lähmungserscheinungen der Augenbewegungen
-ungleich Blicklähmung (=als Störung innerhalb der supranukleären Zentren)
-tritt bei Schädigung des Fasciculus longitudinalis medialis (MLF) im Mittelhirn ein, der das Zusammenspiel der verschiedenen, die Augenmuskeln steuernden Hirnnervenkerne (Nervus oculomotorius, Nervus trochlearis, Nervus abducens) koordiniert
-Da der Fasciculus longitudinalis medialis mittelliniennah gelegen ist, tritt die INO oft auch beidseitig auf
-betrifft vor allem die internukleären Neurone des gegenseitigen Abduzenskerns, welche im geschädigten Fasciculus longitudinalis medialis zum gleichseitigen (ipsilateralen) Kern des Nervus oculomotorius ziehen, um beim Blick zur gesunden Seite hin die Adduktion des Auges auf der Seite der Schädigung mit der gleichzeitigen Abduktion des anderen (kontralateralen) Auges zu koordinieren. Die korrelierende Blickstörung ist eine partielle bis vollständige Unfähigkeit, auf der Seite der Läsion beim Blick zur Gegenseite das Auge in Richtung Nase zu bewegen (Adduktionsschwäche). Das andere Auge vollführt bei der entsprechenden Blickbewegung eine schnelle Pendelbewegung, dissoziierter Blickrichtungsnystagmus genannt
-Bei der Konvergenzreaktion ist das gelähmte Auge hingegen in der Lage, zu adduzieren. Dies ist deshalb so, weil die Koordination der Konvergenzreaktion nicht über den Fasciculus longitudinalis medialis gesteuert wird. Bei einer doppelseitigen INO sind nicht nur horizontale, sondern auch vertikale Bewegungen in geringerem Umfang gestört (verkürzte Blicksakkaden).
Ursachen für eine isolierte Internukleäre Ophthalmoplegie:
-Multiple Sklerose
-Gehirnentzündungen
-Tumoren
-kleine (lakunäre) Mittelhirn-Infarkte beziehungsweise Hirnblutungen
Was ist bezüglich Gesichtsnervenversorgung zu beachten?
man muss die Versorgungsgebiete verstehen, denn manchmal hat man Störung in bestimmten Gebiet aber Problem liegt ganz woanders
was passiert bei Störung des rechten fascialis?
langer Weg von mehreren cm durch Knochenkanal zum Gesicht, bei Entzündung schwillt der an, Durchblutung bricht ab, Nerv erholt sich nach ein paar Wochen wieder aber dass Menschen ihre linke Gesichtshälfte nicht Bewegen können passiert häufig (periphere Facialis-Parese)
links periphere Faszialisparese und rechts zentrale Faszialisparese
—>Abb: Augenschließung nicht möglich, aber Lidschluss nötig für Befeuchtung der Netzhaut etc, sonst Austrocknung und Schäden möglich (Lösung: Glas um das Auge rum „Uhrglasvernband“, solange das nicht funktioniert)
Was passiert bei ausfall des nervus statoacusticus/Vestibulocochlearis
-eins von vielen Nervenärmchen: Hörschnecke
(z.B. bei Schädelbasisfraktur kann wenn es unglücklich verläuft den Verlauf des Nervs verletzen/quetschen —> akuter Ausfall des Inputs von einem Gleichgewichtsorgan
—> Folge zb permanenter Schwindel,“Zimmer dreht sich“ —> Neurologe guckt dann in die Augen, weil Augen in dem Fall dauernd ausgelenkt werden und wieder zurückgestellt werden)
-Sakkaden: schnelle sprunghafte Augenbewegungen (zb bei Neuem im peripheren Blickfeld)
-Glatte Augenbewegungen: nur mit Blickziel
(Nystagmus: Unkontrollierte, sich wiederholende Bewegungen der Augen) wenn die Augenbewegungen langsam ausgelenkt wurden und dann aber schnell wieder zurückgeholt werden) =Missmatch wie nochmal entstanden?
was ist ein Nystagmus
-durch gerichtete, langsame Bewegung in eine Richtung und eine konsekutive schnelle Rückholbewegung gekennzeichnet
-Dabei wird der Nystagmus nach der Richtung der schnellen Komponente benannt.
langsame Komponente ist genau genommen ein vestibulookulärer Reflex, also ein über die Nuclei vestibulares und die Augenmuskelkerne verschalteter Reflex, der es ermöglicht, bei Kopfbewegung durch gegensinnige Augenbewegung ein Objekt zu fixieren.
schnellen Komponente handelt es sich dagegen um eine Rückstellbewegung (Sakkade), die dadurch zu Stande kommt, dass die Augenmuskeln nur einen begrenzten Bewegungsumfang haben. Sobald dieser ausgeschöpft ist, vollführen die Augen die Sakkade, um ein neues Objekt zu fixieren.
welche Nerven kommen aus Medulla oblongata? und was betreffen sie
N. Glossopharyngicus und N. Vagus
N. Glossopharyngicus: Schlund sensibel, hinteres Zungendrittel (bitter)
N. Vagus: betrifft viele Bereiche
-Gaumensegel motorisch,
-Kehlkopfmuskel (N. recurrens)
-Parasympatikus (Brust-/Baucheingeweide)
- automatisches: schwitzen wenn es heiß ist, Muskeln wenn man aufstehen möchte-> braucht Sympatikus und Parasympatikus
was testet man um motorisches System zu testen?
Kraft, Reflexe, Muskeltonus, Muskelrelief
Kraft: wird getestet ob Pers. in bestimmten Bereichen zu wenig oder gar keine Kraft haben; Kraftentfaltung kann durch versch. Dinge beeinträchtigt werden (zb Muskelerkrankung [darüber redet er aber nicht], oder weil sie nicht richtig angesteuert werden von Nerven) -Störungen der Kraftentfaltung der Muskeln durch Störung der Ansteuerung der Muskeln durch die Nerven: Relief (dicke Muskeln, verschmächtigte Muskeln oder erschlaffte Muskeln?), -Unterschiede ob zb ein peripherer Nerv verletzt ist (Muskel wird dann nicht mehr angesteuert = Atrophie, Relief wird abgebaut) oder zb Schlaganfall verursachte Spastik (hier erhöhte Spannung und Muskeln werden nicht schmächtig, gutes Muskelrelief bleibt erhalten)
-Muskeltonus: Spannungsgrad der Muskulatur des Körpers -Reflexe: unwillkürliche, rasche und stets gleichartige Reaktion eines Organismus auf einen bestimmten Reiz
Man beschreibt: Rigor, Spastik, Muskelgruppen reduziert?
Welcher Teil des Gehirns ist für direkte Ansteuerung der Muskeln zuständig? wo liegt er? wie steuert er die Muskeln an? wozu ist das relevant?
Motorischer Cortex, ca. über dem Ohr; ein Nerv geht bis zum Rückenmark bis und der zweite Teil davon von da bis zur motorischen Endplatte - relevant dafür, welche Etappe geschädigt ist weil der Schaden dadurch bestimmt wird
was ist Spastik? wann möglich? was ist dann der Fall?
Eine erhöhte Muskelsteifheit aufgrund einer Hirn- oder Rückenmarksverletzung. Tonuserhöhung
wo werden beide Körperhälften gesteuert? was sind Funktionen dieser Struktur?
Hirnstamm: beide Körperhälften verteten; Schnittstelle zwischen dem übrigen Gehirn und dem Rückenmark. Aus dem Körper aufsteigende und in den Körper absteigende Informationen leitet er überkreuz weiter, daher ist die rechte Gehirnhälfte für die linke Körperhälfte zuständig und umgekehrt.
essenziellen Lebensfunktionen: Steuerung der Herzfrequenz, des Blutdrucks und der Atmung + wichtige Reflexe wie Lidschluss-, Schluck- und Husten-Reflex + Schlaf und die verschiedenen Schlaf- und Traumphasen
wie werden Körperhälften gesteuert? Welche Körperteile einseitig und welche auf beiden Seiten vertreten?
überkreuzt, contralateral
von beiden Hirnhälften gesteuert: vA Mund und Schlund (Bereich Mund/Schlund groß)
einseitig: Hände (Bereich im Gehirn recht klein, bei Schaden wahrscheinlich komplette Handfunktion verloren
= bei Hirnschlag zb Hände sehr gelähmt, Mund und Schlund und Gesicht allerdings nicht —> selbst bei Schädigung bleibt Funktion erhalten (teilweise Neuorientierung im Gehirn)
wie streng ist die Lateralität der im Gehirn/in den Hirnrinden vertetenen Funktionen?
Bei frühem Schlaganfall/Hirnverletzung durch Blutung (zb bei Neugeborenen) àPlastizität ermöglicht, dass Funktionen trotzdem bestehen/erhalten bleiben oder zumindest nicht ganz verloren gehen
Ab Pyramide nach unten dünner Nerv (links) überkreuzt auch nicht = Menschen können mit einer Hälfte beide Beine steuern, über diesen einen Strang, wenn sie jung einen Hirnschlag auf einer Gehirnhälfte erleiden (dann bleibt dieser nicht-kreuzende Strang aktiv und wird genutzt um beide Beine zu steuern) = keine Gangprobleme wie sie bei einseitigem Hirnschlag im Erwachsenenalter zu finden sind
Visuokonstruktiver Bereich schwächer, dafür Sprache wieder erlernt bei Kindern wenn diese durch schweren Unfall verloren gegangen ist
Stränge der Bilateralität bleiben bei Kindern dann erhalten, wenn sie benötigt werden
Bild: Grundkonzept der Überkreuzungen und die Stenge der Lateralität der Steuerung hat weiche Stränge die durch Alter beeinflussbar sind
Motorik wird nicht ausschließlich vom Motorkortex gesteuert (sondern auch außerhalb der Pyramidenbahnen; außer/extrapyramidales System)
Pyramidales System: Kreuzt an Pyramide (enthält Pyramidenzellen/Neuronen in hoher Dichte im Motorkortex) àvom Kortex zur vorderen Zelle? :D Extrapyramidal: alles außerhalb des Systems, sitzt unter Kortex in Tiefe des Gehirns
—>Feinmodulation, Spannungsregulation,.. gestört wenn extrapyramidales System gestört ist
Basalkerne: wenn diese geschädigt sind schwere Einschränkungen und Lähmungen möglich,
Pyramide: hier passieren die meisten Kreuzungen
was passiert in der pyramide?
In der Pyramidenkreuzung (Decussatio pyramidum), die sich am Übergang zwischen Medulla oblongata und Rückenmark befindet, kreuzen 70 bis 90 Prozent der Axone als Tractus corticospinalis lateralis auf die kontralaterale Seite, die restlichen Fasern steigen ungekreuzt als Tractus corticospinalis anterior ab.
Schädigung der Pyramidenbahn
Eine Schädigung der Pyramidenbahn innerhalb des Gehirns z.B. durch einen Apoplex, hat zunächst eine schlaffe Parese mit Beeinträchtigung der Feinmotorik zur Folge. Nach einer kurzen Periode geht die schlaffe Lähmung in eine spastische Lähmung über. Die Gesamtheit aller auftretenden neurologischen Veränderungen fasst man unter dem Begriff Pyramidenbahnzeichen zusammen.
Bei einer Pyramidenbahnschädigung treten die sonst unterdrückten, propiospinalen Verschaltungen wieder in Kraft. Dadurch wird der Babinski-Reflex positiv. Dieser Primitivreflex wird beim Erwachsenen normalerweise durch die Aktivität der Pyramidenbahn unterdrückt. Bei Säuglingen ist er noch physiologisch auslösbar.
Bei Läsionen der Pyramidenbahn unterscheidet man zwischen einem Defekt im Bereich des ersten und des zweiten Neurons. Angenommen, das erste Neuron ist ein Reiter auf dem 2. Neuron, dem Pferd:
Ist das Pferd verletzt, so kann der Reiter nicht mehr reiten: Schlaffe Lähmung (2. Neuron kaputt)
Ist der Reiter vom Pferd gefallen, so wird das Pferd nicht mehr geführt: Spastische Lähmung (1. Neuron kaputt)
Welche Störungen des Muskeltonus gibt es?
Spastik, Rigor, Tremor
was passiert bei Spastik?
erst hohen Widerstand, der lässt dann nach; wenn man schnell zieht kann man anfänglichen Widerstand erhöhen (nach Schlaganfall oder Querschnittslähmung)
was passiert bei Rigor? 2 Arten
klassische Tonuserhöhung beim (Morbus Parkinson zb)
-optionales Zahnradphänomen:
ohne Zahnradphänomen; kaum einen Unterschied im Widerstand: gleichbleiben, kein Maximum am Anfang
Was passiert bei Tremor?
wechselnde Tonuserhöhung
Läsion Pyramidenbahn 1. Neuron betroffen
Spastik
Läsion Pyramidenbahn 2. Neuron betroffen
Schlaffung
Lokalisation von Erkrankungen des peripheren motorischen Systems
(bei 12 Uhr Rücken, 6 Uhr gegenüber Bauch)
Bei 4 Beginnt zweites Motorneuron (Beginn des peripheren Nervensystems (ab dann Störung: schlaff) Bsp: Kinderlähmung („Polyomyelitis“): ausschließlich Vorderhirnzellen angegriffen; ganze Muskelgruppen nicht vorhanden (Oberschenkel, Armmuskeln)
Genetische Erkrankungen auch zu Vorderhirnzellerkrankungen die auch zu Störungen führen die schlaff sind und auch zu Atrophie der Muskeln führen
Bei Durchtrennung des peripheren Nervs: keine Tonuserhöhung und schlaffe (auch bei schneller Reparatur durch Neurochirurg oft Schaden nicht komplett reversibel)
Wirbelsäule wäre auf der Abbildung unten (also 6 Uhr)
2 und 3 gehören zum sensiblen Teil [nicht zum motorischen Teil] also Teil von einer Nervenwurzel
Wenige cm neben Rückenmark schließen sich der sensible und der motorische Teil zu einem Nerv zsm àwenn hier Bandscheibenvorfall passiert stört das den GANZEN Teil, sensibel und motorisch
Myopathie
Eigenerkrankungen der Muskeln zusammengefasst, die keine neuronalen Ursachen haben. Myopathien zeichnen sich immer durch eine Schwäche des betroffenen Muskels aus.
Myasthenie
Störung der Übertragung von Nerv auf Muskel (Acetylcholin wird nach Ausschüttung viel zu schnell inaktiv gemacht: anfänglich Kraft für Bewegung aber schnell nicht mehr; Belastung schnell da, Bewegungen werden nicht zum Ende durchgeführt)
Dyskusprolaps
Bandscheibenvorfall: tritt der innere Gallertkern (Nucleus pulposus) einer Bandscheibe durch den äußeren Faserring (Anulus fibrosus)- beschreibt eine Schädigung der Bandscheibe, bei der sich der Kern der Bandscheibe in den Spinalkanal vorwölbt.
(Nervenwurzel der Lendenwirbelsäule) und extramedullärer Tumor (Medulla hier Rückenmark)
Kinderlähmung
(„Polyomyelitis“): ausschließlich Vorderhornzellen angegriffen; ganze Muskelgruppen nicht vorhanden (Oberschenkel, Armmuskeln)
Lähmungen der Arme, Beine und der Atmung führen kann
Durchtrennung des peripheren Nervs
keine Tonuserhöhung und schlaffe
Was stört der Bandscheibenvorfall und warum? Fachbegriff
Wenige cm neben Rückenmark schließen sich der sensible und der motorische Teil zu einem Nerv zsm —> wenn hier Bandscheibenvorfall passiert stört das den GANZEN Teil, sensibel und motorisch
—>Dyskusprolaps
was wird beim vegetativen Nervensystem gesteuert 8 und ist das willentlich?
lebenswichtige Körperfunktionen uA Atmung, Verdauung und der Stoffwechsel. steigt, Aderdilation oder Speichelfluss (Schwitzen, Sexualfunktion, Herzfrequenz)
welche Reflexe gibt es?
Eigen- und Fremdreflexe
Eigenreflexe
Ein Eigenreflex zeichnet sich dadurch aus, dass Reizort und antwortendes Organ identisch sind. Die meisten Eigenreflexe sind uns schützende Muskeldehnungsreflexe, bei denen die kurze Muskeldehnung - ob z.B. durch einen Reflexhammer oder ein plötzliches Einknicken des Kniegelenks hervorgerufen - zu einer Kontraktion und damit Zuckung des betroffenen Muskels führt. So verhindert der Patellarsehnenreflex (PSR) beim plötzlichen Einknicken des Knies das Hinfallen, da der Oberschenkelmuskel den Unterschenkel reflexartig nach vorne schnellen lässt und uns wieder ins Gleichgewicht bringt.
(Schlag aufs Knie: Sehne des Oberschenkels wird angeschlagen, Muskel wird angespannt) àSchutzfunktion vor Überdehnung
Fremdreflexe
Reflex, der einen Effekt an einer anderen Stelle als an der reizauslösenden hervorruft
(Bsp.: Corneareflex/Bindehautreflex des Auges: wenn etwas ins Auge fällt kneift man Auge zu; wenn man das rausholen will kann man den Reflex unterdrücken und Auge aufmachen; Trigeminus spürt dass etwas im Auge ist, wird ins Gehirn geleitet; Facialis sorgt dafür dass Auge geschlossen wird)
Bei dem komplexeren polysynaptischen Fremdreflex kommt es nach dem Reiz zu einer nervalen Umschaltung im Rückenmark und die Nervenerregung wird auf andere Organe umgeschaltet, die dann auf den Reiz reagieren.
Im klinischen Alltag wird gerade bei Verdacht auf eine Hirnschädigung der Pupillenreflex überprüft, der bei Lichteinfall ins Auge (Sehnerv wird gereizt) zu einer Verengung der Pupille führt (Pupillenfasern reagieren). Da die Reaktion der Pupillen im Gehirn miteinander gekoppelt ist, verengen sich normalerweise beide Pupillen, auch wenn nur ein Auge dem Lichteinfall ausgesetzt wird. Bei einer massiven Hirnschädigung und beim Hirntod ist dieser Reflex nicht mehr vorhanden.
kann man Reflexe willentlich auslösen?
Reflexe kann man durch Muskelanspannung kontrollieren, entgegenwirken; auslösen kann man sie nicht; dafür muss es Auslöser geben
Patellarreflex
Eigenreflex, der nach Schlag auf die Patellarsehne eine Kontraktion der Streckmuskulatur des Oberschenkels (Musculus quadriceps femoris) und damit eine Streckung im Kniegelenk auslöst.
Kurze Dehnung und Erschütterung in der Muskulatur Erlöschen/abschwächen von Reflexen (zb Nervenwurzel entzündet oder geschädigt (bei peripheren Nerven)
wann Erlöschen oder abschwächen von Reflexen?
Nervenwurzel entzündet oder geschädigt (bei peripheren Nerven)
wann sind Eigenreflexe stärker/angehoben und Fremdreflexe abgeschwächt?
Bei Spastik
wofür können Reflextests dienen?
als Feinzeichen für Nervenschäden
was ist ein pathologischer Reflex (Bsp)
Babinski-Zeichen: bei Kleinkindern oder bei Hemiparese,..
=einen pathologischen Reflex, der bei einer Schädigung der Pyramidenbahn auftritt (Pyramidenbahnzeichen); Der normale Plantarreflex (Fußsohlenreflex) ist ein Fremdreflex und antwortet bei Bestreichen der Sohle mit Greifbewegung (Plantarflexion) der Zehen. Bei Schädigung der Pyramidenbahn führt das Bestreichen vor allem des äußeren Fußrandes dagegen zu einer gegenläufigen Bewegung der großen Zehe nach oben (Dorsalextension), während die übrigen Zehen die Plantarflexion ausführen
Das Bewegungsmuster bei Menschen nicht sinnvoll (bei Pferden am „Fußende“ zb Huf, da hätte es Sinn gemacht; dieses Bewegungsmuster bei Schädigung des zweiten Motorneurons wieder aus Rückenmark abgerufen obwohl schon längst nicht mehr aktuell und angemessen)
was gehört alles zu Sensibilität?
Berührung
Schmerz & Temperatur (Schmerz und Temp. Haben ein eigenes System)
Tiefensensibilität (Tiefensensibilität und Berührung haben auch ein gemeinsames System (kreuzt erst oberhalb vom Hirnstamm))
(Bewegung, Lage, Vibration)
Stereognosie
Raumerkennung durch Gefühl, zb in Jackentasche greifen und merken was da ist
—> Zusammensetzung aus Berührung, Schmerz, Temperatur, Tiefensensibilität, Bewegung, Lage, Vibration
-betrachtet in der neurologischen Untersuchung
wo treten Nerven aus?
aus Zwischenräumen der Wirbelsäule aus oder aus Schädel
wie wird der Körper durch die Nerven versorgt (Schema)? und was bedeutet das für sensible Störungen?
Scheibchenweise/Salamimäßig
—>eher unwahrscheinlich, dass jemand plötzlich „seinen ganzen Oberschenkel nicht mehr“ spürt (weil unterschiedliche Nerven für die einzelnen Regionen innerhalb des Oberschenkels zuständig —> da dann eher psychosomatischer Zsmh. möglich, wie bei seinem Patienten)
Welche (4/5) Qualitäten werden bei sensiblen Störungen getestet? und wie?
Berührung (zb Wattepad „bis dahin spüre ich, hier nichtmehr“)
Schmerz (Zahnstocher pieksen)
Warm/Kalt (Wasserglas)
Vibration (große Stimmgabel auf Gelenk gesetzt)
Gelenkbiegung (Finger seitlich am Gelenk ansetzen und Gelenk biegen)
Was macht eine Bandage?
stützt nicht mechanisch das Gelenk, sondern verfeinert Wahrnehmung einer Winkelstellung = wichtig für muskuläre Stabilisierung, weil man genauere Rückmeldung über Gelenkstellung erhält; weil Tiefensensibilität durch Druck zb der Bandage erhöht ist
Was gehört alles zu Koordination? wie testet man das?
Gang
Stand
Feinmotorik
Sprechen
Zielbewegungen
Alternierende Bewegungen
Testung: Finger auf Nase, ptk nachsprechen, Zungenbewegung, Gangbildanalyse, kann jemand nur durch Rückmeldung und ohne visuelles System geraden Stand aufrechterhalten? (sensible Info reicht dann nicht)
Merkbrücke: Alkohol stört vor anderen Funktionen die Funktion des Kleinhirns: gestörter Gang, ungenaue Bewegung, verwaschenes Sprechen
was ist Ataxie? welche Struktur im Gehirn beeinträchtigt wenn das vorkommt?
Koordinationsstörung
Störung der Kleinhirnfunktion oder seiner zu- oder abführenden neuronalen Verbindungsbahnen („sensible Ataxie“ – sensibles System gibt kein/wenig Input mehr) -Alternierende Bewegungen nicht mehr so gut möglich -Überschießende Bewegungen nicht so gut zu stoppen (zb drücken sie mal gegen meinen Arm – beim loslassen schnellt der Arm nach oben) —> Kleinhirn dafür verantwortlich
Kognitive Funktionen - welche Hemisphäre ist meistens dominant? was ist da dann meistens verteten?
linke Hemisphäre meistens dominant (sequentielle Handlungen und Sprache)
Aphasien was ist das? welche Unterarten gibt es? wenn alle auftreten?
Sprachstörung:
motorisch (Broca/frontal)
sensorisch (Wernicke/parietal) global
amnestisch (temporal)
—>alle = global
Kann die Person..
1)Worte formen oder nicht?
2) verstehen was man sagt oder nicht?
3) worte finden oder nicht?
was ist abzugrenzen von Aphasie?
Sprechstörung! (Lunge, Stimmband, Mund, Hals, Schlund,..) Dysartrie und Dysarchrofonie (wenn Stimme noch betroffen ist! Sprech- & Stimmstörung)
—>bsp: Alkohol lallen= Sprechstörung, keine Sprachstörung!
Apraxie (meist nach Störung welcher Hemisphäre?)
Apraxie bedeutet, dass eine Aufgabe nicht ausgeführt wird, obwohl man den Wunsch und die Fähigkeit hat, die Bewegung auszuführen.
—>dominante (meist linke)
mnestische Störungen in dominanter Hemisphäre (meist links)
versteht man eine Störung des Denkens, der Auffassung und der Aufmerksamkeit.
(verbal) (Schläfenlappen sprachdominant), ..
neuropsychologische Störungen der non-dominanten Hemisphäre betreffen meistens welche Seite und was für Bereiche? + 2 Beispiele
meist die rechte Seite und gleichzeitige Vorkommnisse
-Raumerfassungsstörung/Neglect und mnestische Störungen
Raumerfassungsstörung/Neglect wenn rechte Hemisphäre betroffen ist
(wohin? nach kontralateral) rechter Parietallappen : zb Teller wird nur auf der rechten Seite leergegessen; eine Seite wird wahrgenommen eine nicht; deutliche Reize wie Winken können aber wahrgenommen werden (Raumerfassungs- und Explorationsstörung (Unterschied zur Hemianopsie: hier fehlt man einem nur das Gesichtsfeld; man würd auch eine winkende Hand da nicht sehen)
mnestische Störung in non-dominanter Hemisphäre
visuo-konstruktibv und non-verbal
gibt es im vegetativen System motorische Nerven?
ja, z.B. zur Steuerung des Herzschlages
welche vegetativen Funktionen gibt es?
Schwitzen
Kreislauf
Verdauung
Appetit
Libido
Schlaf
…Gut zu erfragen (sexuelle Funktionsstörungen, Appetitstörungen, Schwitzstörungen,..)
Wie nennt man den Befall der Hirnhäute mit Tumorzellen (Mamma-Ca, Melanom, Kleinzell. Bronchial-Ca)?
Meningeosis Carcinomatosa
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