Welche 5 Schritte gehören in die Prinzipienorientierte Falldiskussion?
5 Bearbeitungsschripe
I Orienberung und Interpretabon
1. Analyse: Medizinische Aufarbeitung des Falls
2. Bewertung I Ethische Verpflichtung gegenüber dem Pabenten
3. Bewertung II Ethische Verpflichtung gegenüber Dripen II Abwägung
4. Synthese: Konvergenz oder Divergenz der resulberenden Verpflichtungen? Abwägung
5. Kribsche Reflexion
Prinzipienorien,erte Falldiskussion: Was genau fällt unter den ersten Punkt “Analyse”?
1. Medizinische Situation : In welcher medizinischen Situation befindet sich der Patient?
Symptomatik:
Ausgeprägte Halbseitenlähmung rechts
Schluckstörung: Ernährung über Nasensonde
Aphasie (Sprachstörung) einfache Befolgung von Aufgaben ist möglich, anspruchsvolle Kommunikation (z.B. über medizinische Maßnahmen) nicht möglich
Prognose:
hinsichtlich Mobilität zu dem Zeitpunkt schwer einschätzbar
Rückbildung der Schluckstörung wahrscheinlich
Wiedererlangung eines vollen Gesundheitszustandes ohne Einschränkungen in Kommunikation und Beweglichkeit erscheinen ausgeschlossen
2. (Be-) Handlungsstrategien:
Welche (Be-)Handlungsstrategien stehen in der aktuellen Situation zur Verfügung?
Wie wäre der weitere Verlauf für den Patienten bei jeder einzelnen der verfügbaren Handlungsstrategien?
Option 1: Fortsetzung aller medizinischen Maßnahmen, Ziel Lebensverlängerung
Option 2: Verzicht auf weitere medizinische Maßnahmen, Ziel: Sterbenlassen in bestmöglicher palliativer Versorgung
Prinzipienorien,erte Falldiskussion: Was genau fällt unter den zweiten Punkt “Bewertung”?
2. Bewertung I: Ethische Verpflichtung gegenüber dem Pabenten
Pentenwohlergehen: Prinzip Wohltun/Nicht-Schaden Welche der bestehenden HandlungsopPonen ist aus der FürsorgeperspekPve für den PaPenten am besten?
Patientenautonomie Welche Strategie bevorzugt der Patient / würde er bevorzugen nach entsprechender Aufklärung?
Prinzipienorientierte Falldiskussion: Was genau fällt unter den dritten Punkt “Bewertung”?
Bewertung II: Ethische Verpflichtung gegenüber Dritten
Prinzip der Gerechtigkeit: Bedürfnisse anderer von der Entscheidung Betroffener
(Angehörige/ ähnlich Erkrankte/Gesellschaft, Ressourcenverbrauch)
Prinzipienorientierte Falldiskussion: Was genau fällt unter den vierten Punkt “Synthese”?
4. Synthese: Konvergenz oder Divergenz der resultierenden Verpflichtungen?
Abwägung
Konvergenz: Wahl der Handlungsoption, die gemäß der in Schritt 2 und 3 ermittelten ethischen Verpflichtungen geboten ist
Divergenz: Herausarbeitung von fallbezogenen Gründen, weshalb welcher Verpflichtung ggf. Vorrang einzuräumen ist
Konzept für weiteres Vorgehen
Was sind legitimierende Argumente für Verletzung oder Unterordnung eines Prinzips?
Es gibt bessere Gründe, der übertrumpfenden Norm zu folgen als der verletzten
Das moralische Ziel, welches die Verletzung rechtfertigt, ist realistisch
Es gibt keine alternativen Handlungen, die moralisch vorzuziehen sind
Die gewählte Art der Verletzung ist die geringstmögliche.
Versuch, die negativen Effekte der Verletzung zu minimieren
Wie ist das Konzept für weiteres Vorgehen innerhalb der 5 Bearbeitungsschritte?
Konzept für weiteres Vorgehen:
Bei fehlender Sicherheit für gutes Outcome durch Fortsetzung der med. Maßnahmen (laut Prinzip Wohltun) und demgegenüber hoher Glaubwürdigkeit der Angehörigen für die Aussage, dass der Patient Verzicht gewählt hätte, lässt sich Vorrang des Prinzips Autonomie begründen.
Prinzipienorientierte Falldiskussion: Was genau fällt unter den fünften Punkt “Kritische Reflexion”?
5. Kritische Reflexion
Welches ist der stärkste Einwand gegen die favorisierte Handlungsoption?
Wie hätte der ethische Entscheidungskonflikt ggf. vermieden werden können?
Feedback/Blitzlicht
Wie sieht das Arzt-Patienten-Verhältnis als Paradigma aus?
Was ist der Paternalismus im Arzt-Patienten-Verhältnis?
Welche “Arten” des Paternalismus können unterschieden werden?
Paternalismus:
ärztliches Vorgehen zum Wohle des Patienten auch gegen dessen Willen
A: Weicher Paternalismus:
Maßnahmen wirken nur indirekt auf den Patienten (z.B. Überredung / Sanktionen zu Gesundheitsverhalten)
B: Harter Paternalismus:
Maßnahmen mit direkter Wirkung oder Verhinderung
B1: schwacher Paternalismus: Entscheidung über das Wohl einer nicht einwilligungsfähigen Person
B2: starker Paternalismus: Entscheidung entgegen der Präferenzen einer einwilligungsfähigen Person
Was fällt unter Rechtfertigung von Paternalismus: Vernunft
Rechtfertigung von Paternalismus: Vernunft
Einwilligung aus Vernunft: eine vernün[ige Person würde zusbmmen, dass er seine Gesundheit nicht durch riskantes Verhalten gefährden wollte
Bespiel: Anschnallpflicht, Rauchverbot
Was fällt unter Rechtfertigung von Paternalismus: Fürsorge?
• Der Wille des Patienten wird übergangen, um einen massiven Schaden abzuwenden oder sein Wohl zu fördern
Inwiefern gibt es ein Spannungsverhältnis zwischen Patient und Arzt?
Stärkere Berücksichbgung der Pabent:innenrechte führt weg vom paternalisbschen Modell hin zu stärkerer Einbeziehung der Pabent:innen in den Prozess der Entscheidungsfindung
Shared Decision Making als ein Konzept von patient:innenzentrierten Arzt-Pabent- Kommunikation
Indikation und Patient:innenwille als unabdingbare Grundsäulen der Zulässigkeit jeglicher medizinischen Handlung -> Wie sieht die Abbildung dazua aus`?
Was ist der Informed consent?
Informed consent
Informierte Einwilligung / Einwilligung nach erfolgter Aufklärung
1957 erstmals juristisch festgeschrieben in Prozess um ärztlichen Kunstfehler
Grundlage ist das Selbstbestimmungsrechtes des Patienten
Recht auf ausführliche Aufklärung und Information
Recht auf Kenntnis und Auswahl der Alternativen
Recht auf Definition des Eigenwohls
Recht auf Ablehnung einer medizinischen Maßnahme
-> Eine medizinische Maßnahme darf nur nach informierter Einwilligung des Patienten durchgeführt werden, andernfalls Körperverletzung
Was ist die Bedeutung des Fürsorgeprinzips?
Ethik: Mensch im Mittelpunkt. Welche Aspekte gehen damit einher?
Ethik in der Psychologie/Psychotherapie
Was bedeutet hier Respekt vor der Autonomie?
Psychotherapie: Aufklärung und informed consent
Respekt vor der Autonomie bedeutet Erfragung und Respekberung des Pabent:innenwillens sowie Autonomieermöglichung durch entsprechende Aufklärung und Information
Psychotherapie: Aufklärung und informed consent Was ist?
Aufklärung über die möglichen Therapieverfahren und ihrer Wirkfaktoren
Aufklärung über Abrechnungsmodalitäten, Antragsverfahren für die Krankenkasse
Differentialindikation für das passende Therapieverfahren, zugleich Information über die nicht vorgeschlagenen Verfahren mit möglichen Vor- und Nachteilen
Ggf. Berücksichtigung von krankheitsbedingten Einschränkungen in Anteilen der Selbstbestimmungsfähigkeit
Einbeziehung individueller Bedingungen der Patient:innen (Erkrankungsart, Motivation, Alter, soziale Bedingungen und Erfahrungen….)
Rollenklärung / Erklärung der therapeutischen Beziehung - Probatorische Sitzungen
Möglichkeit des Verfahrens und/oder Therapeut:innenwechsels offenhalten
Formale Behandlungsvereinbarung zum konkreten Ablauf (zeitlicher Rahmen und Begrenzung, rechtezeitige Terminabsagen etc.)
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