Wie lautet die Defintion von psychischer Erkrankung?
„Beeinträchtigungen der normalen Funktionsfähigkeit des menschlichen Erlebens und Verhaltens, die sich in emotionalen, kognitiven, behavioralen, interpersonalen und/oder körperlichen Beeinträchtigungen äußern und die von der jeweiligen Person nicht oder nur begrenzt beeinflussbar sind“ (Bastine 1998, S. 19)
...Ein klinisch bedeutsames Verhaltens- oder psychisches Syndrom oder Muster (....), das bei einer Person auftritt und das mit momentanem Leiden (...) oder einer Beeinträchtigung (...) oder mit einem stark erhöhten Risiko einhergeht, zu sterben, Schmerz, Beeinträchtigung oder einen tiefgreifenden Verlust an Freiheit zu erleben (Saß et al. 1996, S. 944)
-> Veränderte Selbstwahrnehmung und verminderte Selbstregulationskompetenz
Was setzt eine Zulässigkeit einer Behandlung voraus? Bzw. worauf basiert die Behandlungspflicht und –legitimation?
Medizinische Indikation + Informitierte Einwilligung des Patienten
Welcher Grundatz gilt bei der Zulässigkeit der Behandlung? Was könnte ein Problem darstellen?
Inwiefern kann die Einwilligungs- bzw. Selbstbestimmungsfähigkeit Unterschieden werden? (Aufklärung und Einwilligung bei psychisch Kranken)
Unterscheidung:
selbstbestimmter / freiverantwortlicher Wille
auf der Grundlage von sorgfältiger Reflexion und Abwägung eigener Argumente und Werte
natürlicher Wille
unreflektierte Äußerung aktueller Wünsche
Was muss gegeben sein, damit man von Selbstbestimmungfähigkeit sprechen kann? (4 Aspekte)
Selbstbestimmungsfähigkeit besteht bei Existenz der Fähigkeiten zum
Verstehen therapierelevanter Informationen: Understanding
Einschätzung der eigenen Erkrankung incl. der Folgen der hierfür bestehenden Therapieoptionen: Appreciation
Rationale Informationsverarbeitung: Reasoning
Treffen und Kommunizieren einer diesbezüglichen Entscheidung: Evidencing a choice
Was sind die juritischen Voraussetzungen, damit Einwilligungsfähigkeit gegeben ist?
Juristische Voraussetzungen: der Patient muss auf der Grundlage der ärztlichen Aufklärung
(1) die Bedeutung, Tragweite und Risiken der ärztlichen Maßnahme erkennen und verstehen („Einsichtsfähigkeit“) und
(2) sich darüber ein eigenes Urteil bilden und nach dieser Einsicht handeln kann (Steuerungs- bzw. Urteils- und Handlungsfähigkeit)
Inwiefern verändert sich das Spannungsverhältnis von Autonomie und Fürsorge, wenn Zwang in der Psychiatrie angewendet wird?
Was meint die Anwendung von Zwang? Welche Maßnahmen könnten getroffen werden?
Anwendung von Zwang:
freiheitsentziehende Unterbringung in Kliniken und anderen stationären Einrichtungen
unfreiwillige Behandlung psychischer und somatischer Erkrankungen
medikamentöse Ruhigstellung bei herausforderndem Verhalten
freiheitsentziehende Maßnahmen (z.B. strukturelle Zwänge, Einsatz von Bettgittern oder Fixierungsgurten)
Was ist der Zweck von Zwangsmaßnahmen?
Schutz vor ernsthafter Eigengefährdung
Schutz von Drittpersonen (Fremdgefährdung)
Behandlung einer Krankheit oder Störung
Ethik in der Psychiatrie: Wann darf Zwang angewendet werden nach dem Ethikrat?
„Zwangsmaßnahmen kommen nur in Betracht, wenn die betroffene Person in ihrer Fähigkeit zur Selbstbestimmung so stark eingeschränkt ist, dass sie keine freiverantwortliche Entscheidung zu treffen vermag.“
Zwang als ultimo ratio!! Was spricht dafür und was dagegen?
Wie sieht die Pyramide aus in Bezug auf Maßnahmen in der Psychiatrie?
Was sind die Voraussetzungen für Anordnung einer freiheitsentziehenden Unterbringung als Schutzmaßnahme bei Anhaltspunkten für Selbstgefährdung oder Gefährdung bedeutender Rechtsgüter? Wo ist das gesetzlich geregelt? Was ist das Ziel von solch einer Unterbringung?
Psychisch-Kranken-Gesetze bzw. Landesunterbringungsgesetze der Bundesländer (im Rahmen der Gefahrenabwehr)
Voraussetzungen:
psychiatrische Erkrankung
Selbst- oder Fremdgefährdung
Ärztliches Attest
Ziel:
Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung
Strafrechtliche Regelung Maßregelvollzug:
Unterbringung von schuldunfähigen oder vermindert schuldfähigen Straftätern in Einrichtungen des Maßregelvollzugs. Was wäre eine mögliche Unterbringung? Wann kommt es zu dieser Unterbringung?
Unterbringung:
psychiatrisch-forensische Fachkrankenhäuser
Abteilungen in psychiatrischen Kliniken
wenn weitere Gefährlichkeit zu erwarten ist
bei Zusammenhang Straftat und psychischer Störung
Maßregeln der Besserung und Sicherung
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