Buffl

Probefragen

AJ
by Amelie J.

Die 19-jährige Lisa S. leidet seit etwa acht Jahren an Anorexia nervosa. Sie hat in den letzten Jahren kontinuierlich an Gewicht abgenommen, hinzu kommt eine depressive Verstimmung. Seit zwei Wochen ist sie Patientin an der Universitätsklinik. Bei Aufnahme liegt der errechnete Body-Mass-Index (BMI) bei 12,2 kg/m2, das entspricht einem schweren Untergewicht. Aus medizinischer Sicht kann nicht ausgeschlossen werden, dass Lisas Leben akut gefährdet ist, so dass eine künstliche Ernährung einzuleiten ist. Die Eltern haben Angst um das Leben ihrer Tochter. Sie sind übereinstimmend der Auffassung, dass Maßnahmen eingeleitet werden müssten, damit sie an Gewicht zunehme, notfalls auch gegen den Willen der Patientin. Lisa S. ihrerseits besteht darauf, ein Recht auf dieses niedrige Körpergewicht zu haben und lehnt eine künstliche Ernährung ab. Sie sei volljährig und dürfe über medizinische Eingriffe selber entscheiden. Sie sei nicht zu mager Ihr größter Wunsch sei, endlich in Ruhe gelassen zu werden. Sie nehme lieber den Tod in Kauf, als sich therapieren zu lassen.

Beschreiben Sie den ethischen Kernkonflikt auf Ebene der Prinzipien (Je ein Satz zur Argumentation genügt)

- Respekt vor der Patientinnenautonomie und dem Prinzip der Fürsorge oder Wohltun

Zum einen muss der Wille der Patientin respektiert werden, allerdings in diesem Falle auch eine Einschätzung der Einwilligungsfähigkeit der Patientin erfolgen (Prinzip Autonomie bedeutet auch Ermöglichung von Autonomiefähigkeit), zum anderen gibt es Fürsorgeverantwortung des Behandlungsteams, das Leben der Patientin zu schützen und ggf. dann einzugreifen, wenn Zweifel an ihrer Einwilligungsfähigkeit bestehen (Fürsorge)

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Amelie J.

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