Zahnputzmethoden/ Bass-Technik.
Die Basis-/ Standardtechnik, international größte Verbreitung.
Grundhaltung:
Bürstenfeld schräg im Anstellwinkel von 45° gegen Zahnfleischsaum gerichtet, 1/3 Zahn, 1/3 Sulcus, 1/3 Zahnfleisch, auf der Kaufläche steht es senkrecht, sanfter Druck gegen Zähne und Zahnfleischsaum.
Bewegungsablauf:
kleine, rüttelnde Hin- und Herbewegung von einer halben Zahnbreite pro Zahn je 10x 100 bis 150g Druck. WICHTIG SYSTEMATISCHES VORGEHEN!!!
Vorteil:
entfernt gezielt supra- und subgingivale Plaque, kräftigt den Zahnfleischsaum, in allen Putzabschnitten anwendbar.
Nachteil:
nimmt durch Einhaltung der kleinen Bewegungen (durch Konzentration) mehr Zeit in Anspruch (Zeitaufwand). Bei zu starkem Druck besteht Verletzungsgefahr und keilförmige Defekte.
Indikation/ sonstige Anmerkung:
Für alle mit Ausnahme kleine Kinder und Patienten mit Rezessionen.
Erwachsene und Jugendliche mit gesundem Parodont, Gingivitis und Parodontitispatienten (Blutungen werden weniger).
Wird auch als intrasulkuläre Methode beschrieben.
Konzentriert sich auf 2 Problembereiche, Zahnfleischsaum und Kauflächen.
modifizierte Bass-Technik = Rüttelnde + abrollende Bewegung rütteln lockert, rollen entfernt Zahnbelag aus Zahnhalsbereich
Zahnputzmethode; Fones -(Rotationsmethode);besser bekannt als KAI-Technik -
(Begriff geläufiger).
Die Zähne stehen im Schneidekantenkontakt, Kopfbiss-Stellung, das Bürstenfeld berührt senkrecht die Zahnaussenflächen.
Aktivierung des Bürstenfeldes:
Das Bürstenfeld wird schwach gegen die Zähne angedrückt.
Außenfläche: Die ZB wird in großen, weiten Kreisbewegungen über das Zahnfleisch und die Zähne von OK und UK geführt, (malen von Kreisen oder Bällen).
Kaufläche: gebürstet+
Innenfläche: durch Kippung der Bürste wird nach innen mitgeputzt.
Reihenfolge: KauFläche , AußenFläche, Innenfläche, re uk; re ok; li uk, von hi. nach vo.
von Kindern leicht zu erlernen.
Nachteil :
Subgingivale Plaque wird nicht gezielt entfernt;
Sulcus; Zahnfleischfurche wird nicht gereinigt;
Approximal- Zahnzwischen-räume werden unzureichend gereinigt;
Verletzungsgefahr der Gingiva groß.
Indikation; sonstige Anmerkung:
Kinder und Patienten mit gesundem Parodont,
Patienten mit motorischen Schwierigkeiten;
1. Zahnputzmethode für Kinder; Zahnputzdauer: 2-3 Minuten; erlernen mit KauFläche beginnen (hier zuerst Karies) ; Außenfläche; Innenfläche.
Die Technik:
Hin- und Herwegungen auf den Kauflächen; Kreise auf den Außenflächen, Auswischbewegung auf den Innenflächen.
Die Systematik von Anfang an üben:
Kaufläche; Außenfläche; Innenfläche; KAI, Ausführen ist von der motorischen Entwickelung des Kindes abhängig.
Stufe 1 (mit ca. 3 Jahren).
K: Hin- und Herbewegungen auf den Kauflächen, da von Schulter bis Handgelenk noch völlig steif, malt aus dem Körper heraus.
Stufe 2 (mit ca. 3 ½ Jahren) + Stufe 4 (mit ca. 4-5 Jahren).
A: 2 = putzen der Außenfläche mit großen Kreisen ;Steifer Arm wird mit lockerer Schulter bewegt.
3 = Kreise auf AF werden kleiner und runder (malen aus dem Ellenbogen bei noch steifer Hand).
Stufe 4 (mit ca. 6-7 Jahren).
I: -Reinigen mit kleinen Kreisen und Auswischbewegung, (Nach Entwicklung Grobmotorik nun Entwicklung Feinmotorik: Bewegung aus lockerem Handgelenk).
Für Klein-, Vorschul- und Grundschulkinder (3-7 Jahre). Kinderfreundliche Formel: ,,Hin und Her, Hin und Her. Zähne putzen ist nicht schwer. Von rot nach weiß und immer im Kreis.” Nachputzen durch Eltern!!!!
Zahnputzmethode/ Stillmann-Technik.
Rollmethode Rot nach Weiß = Stillmann-Technik, nicht modifiziert, ohne Rüttelbewegung.
Bürstenfeld zeigt wurzelwärts, seine Seitenflächen liegen fast paralell zur Zahnachse dem Zahnfleisch auf.
leichter seitlicher Andruck gegen Zähne und Zahnfleisch.
Das Bürstenfeld wird halbkreisförmig mit einer rollenden Bewegung zur Kaufläche abgerollt.
leicht zu erlernen, gute Zahnfleischstimulation.
ungenügende subgingivale Plaqueentfernung, Borstenfeld überspringt Zahnfleischfurche.
Indikation:
Technik ist nicht geeignet bei Zahnfleischrückgang; nicht geeignet bei Keildefekten, Patienten ohne Parodontalerkrankungen.
Zahnputzmethode/ Stillman modifiziert (siehe auch mod. Bass-Technik).
rot nach weiß / Bass= rütteln / Stillman= abrollen.
Bürstenfeld ist wurzelwärts und parallel bzw. leicht angewinkelt zur Zahnachse gerichtet, (BF bedeckt Zähne + Zahnfleischsaum korrekt, wenn Zahnbürstengriff mit Kaufläche in einer Höhe, Bürstenfeld erstreckt sich 3-4mm über Zahnfleischsaum); auf der Kaufläche steht es senkrecht.
Andruck und Anrotation (45°) des Bürstenfeld gegen Zahn und Zahnfläche, so daß Borsten in Zahnzwischenräume dringen.
kombinierter Bewegungsablauf von Rüttel und Rollbewegung. Das Bürstenfeld wird von wurzelabwärts rüttelnd und abrollend zur Kaufläche geführt. 3-5 x pro Zahn.
Ende der Bewegung: Drehung der Borsten in GH ohne Berührung des Zahnfläche.
Vorteile:
Gute Zahnfleisch-/ Gingivastimulation/ Massagewirkung; gute Reinigung der ZOF; reinigt wirkungsvoll die Nischen der Zahnzwischenräume.
subgingivale Plaque wird nicht ausreichend entfernt, Bürstenfeld überspringt Zahnfleischfurche; schwierig zu erlernen; nicht in allen Zahnputzabschnitten anwendbar (auf Innenflächen wegen beengtem Zungenraum kaum praktizierbar); erfordert erhöhte manuelle Geschicklichkeit des Patienten; übermäßiger Druck kann Gingiva verletzen.
Für Patienten mit entzündungsfreien Zahnfleisch/ Gingivarezessionen, Patienten ohne Parodontalerkrankungen;
an diese Methode sollte gedacht werden, wenn der Patient klagt: ,,Mein Zahnfleisch geht zurück.”
freiliegende Zahnoberflächen regelmäßig fluoridieren! Vermeiden von Karies und Empfindlichkeiten.
häufige Fehler: Zahnbürste wird zu schnell geführt, Patient betont Rollbewegung, vernachlässigt die für die Plaqueentfernung wichtigeren Rüttelbewegungen.
Zahnputzmethode/ Charters (Vibrationsmethode).
Spiegelbild zu Stillmann/ von weiß nach rot.
Bürstenfeld zeigt kronenwärts; schräger Anstellwinkel, Seitenfläche Bürste liegt Zahnschmelz an; auf der Kaufläche steht es senkrecht.
Andruck und Anrotation der Seitenflächen des Bürstenfeldes gegen Zähne und Zahnfleisch. Bewegungsablauf:
geöffneter Mund; kombinierter Bewegungsablauf von Rüttel- und Rollbewegung; das Bürstenfeld wird rüttelnd in einer Abrollbewegung von der Kaufläche nach wurzelwärts/ apikal geführt.
Verflachung noch bestehender Zahnfleischtaschen; Kräftigung/ Reinigung/ Massage des Zahnfleisches (speziell marginal und interdental).
enge Indikationsstellung, Ausführung nicht ganz einfach; auf Innenflächen der OK- u. UK- Zähne schwer anzuwenden.
Indikation/ sonstige Anmerkungen:
Eher Massagemethode, keine Zahnputzmethode.
Patienten mit Parodontalerkrankungen.
bei mundhygienebewussten Patienten mit plaquearmen Gebiss.
bei Zahnfleischtaschen und nach parodontalchirurg. Eingriffen.
Zahnputzmethode/ Vertikale Rot- nach Weiß Methode.
(s. Fones/ KAI - Innenfläche).
Die Zähne stehen im Schneidekantenkontakt. Das Bürstenfeld steht senkrecht auf dem gingivalen Zahnflächen.
Das Bürstenfeld wird leicht gegen das Zahnfleisch gedrückt.
Das Bürstenfeld wird mit einer Vertikalbewegung vom Zahnfleisch zur Kaufläche geführt (rot nach weiß).
Erst re unten, re oben, li unten, li oben.
leicht zu erlernen.
ungenügende subgingivale Plaqueentfernung, Bürstenfeld übespringt Zahnfleischfurche; Verletzungsgefahr.
Ältere Vorschulkinder (putzen Innenflächen),
immer noch Nachputzen durch Eltern erforderlich.
Zahnputzmehtode/ Sulcular-Methode.
Vor allem in der KFO!!!
Horizontale Rüttelbewegung+ Abrollen zur Kaufläche.
Zweireihiges BF wird im spitzen Winkel gegen Zahnfleischsaum gerichtet.
Dosierter Andruck in Richtung Zahnfleischfurche.
kombinierter Bewegungsablauf von Rüttel- und Rollbewegungen, Zahnbürste mit kurzen horizontalen Bewegungen 10-20x hin- und herrütteln, und das Bürstenfeld zur Kaufläche abrollen.
gezielte Entfernung der supra- und intrasulkuläre Plaque; gute Zahnfleischstimulation/ Reinigung und Massage von Zahnfleischtaschen sowie Zwischenräumen bei überkronten Zähnen und festsitzenden kfo- Apparaturen.
erfordert Geschicklichkeit; bei zu starkem Andruck Verletzungsgefahr.
Indikation siehe unter Vorteil
Sulcus-Zahnbürste/ kfo-Zahnbürste: gut von oben und unten hinten Draht zu führen/ Brackets, Bebänderung.
Zahnputzmethode/ Schrubbtechnik (,,Freie Zahnputzmethode”).
!!! sehr weit verbreitete Methode!!!
Bürstenfeld wird senkrecht auf Zahnfleisch gedrückt.
horizontale, grobmotorische Hin- und Herbewegungen des Bürstenfeldes auf den Zahnflächen variabler Druck gegen Zahnreihen.
keine Reinigung der Zahnzwischenräume; Schrubbbewegungen überstreichen Kariesprädilektionsstellen; unsystematisch; Schädigung des Zahnfleischsaumes möglich (Entstehen von keilförmigen Defekten am Zahnhals).
Nur als EInstieg in die Zahnpflege akzeptabel (bevorzugte Zahnputzbewegungen der ungelenken Kinderhand).
horizontale Bewegungen führt zu Rezessionen und keilförmigen Defekten am Zahnhals - dann Stillman-Technik, bei zusätzlicher Parodontitis auch Bass-Technik, wichtig! erst muss eine Technik beherrscht werden, dann die nächste Verbesserung üben.
Zahnputzmethode/ Weiß nach Rot.
Bürstenfeld steht senkrecht auf den Außenflächen der Zähne ungefähr in Höhe der Kauflächen.
Das Bürstenfeld wird schwach gegen den Zahn gedrückt.
Bürstenbewegung vom Zahn zum Zahnfleisch (weiß nach rot).
Bürste folgt dem physiologischen Weg der Nahrung beim Kauen.
keine.
Nachteile:
subgingivale Plaque/ Zahnzwischenräume werden ungenügend gereinigt.
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