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1. Semester

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by Sara S.

Erläutere kurz wichtige Punkte in der Geschichte der sozial Psychologie, nenne zudem auch wichtige Vertreter dieser Wissenschaft.

“Die Psychologie hat eine lange Vergangenheit, doch nur eine kurze Geschichte.” (Herman Ebbinghaus)

  • Durch Floyed Allport kam das Lehrbuch “Social Psychology” 1924 auf den Markt, welches den ersten Versuch einer Definiton probierte, welche bereits die experimentelle Vorgehensweise betont.

  • Auch Leon Festinger betonte und systematisierte den empirischen (experimentellen) Zugang.

  • Vor allem nach dem "2WK. Versuchten viele Sozialpsychologen Sozialpsychologische Perspektiven zur Erklärung vom dritten Reich, sowie dem Holocaust zu liefern. (Asch, Arendt, Milgram)

  • Danach kam es immer mehr zur Abstraktion und Hinwendung zu generelleren Themen in der Sozialpsychologie.

    • Porsoziales Verhalten, Antisoziales Verhalten, (Intergruppenverhalten, Intragruppenverhalten, Gruppenidentifikation, soziale Identität, Selbstkategorisierung, = Wiederentdeckung der Gruppe) etc…

  • Danach folgte von 1970 bis ca.1990 die sogenannte “Kognitive Wende”, dass heißt man beobachtet nicht mehr nur, sondern bezieht auch kognitive Mechanismen zur Informationsverarbeitung sind seien Hypothesen, Theorien und Experimente mit ein.

  • Heute wird die Sozialpsychologie als Grundlagendisziplin gelernt

    • man untersucht grundlegende und generalisierbarer Prozesse,

    • Erkentnissinteresse, den Mensch als soziales Wesen zu verstehen

    • Empirische Wissenschaft mit laborexperimentellem Ansatz

Aber bis heute sollten Erkenntisse immer wieder kritisch hinterfragt und geprüft werden, da Theorien nie zu 100% bewiesen sind.

Erläutere den Experimentellen Ansatz genauer und nenne wichtige Bestandteile.

Grundidee ist die systematische und kontrollierte Manipulation der angenommenen Ursache um zu überprüfen, ob dies die erwartete Wirkung hat.

  • Wichtigste Möglichkeit Kausalbeziehungen zu testen

  • Größtes Problem des experimentellen Ansatzes ist die Frage der Übertragbarkeit der Laborbefunde auf das “echte Leben” (die sogenannte ökologische Validität)

Wichtige Bestandteile:

  • Unabhängige Variable(UV):Das Merkmal, dass systematisch und kontrolliert variiert/manipuliert wird. Daraus ergeben sich verschiedene Versuchsbedingungen.

    • Between-Subject Design: jede Versuchsperson nimmt an einer Versuchsbedingung teil

    • With-in subject Design: jede Versuchsperson durchläuft jede Versuchsbedingung

  • Abhängige Variable (AV): Das Merkmal, in dem sich die Wirkung zeigen soll. Die Abhängige Variable wird gemessen.

Probleme ist die Konfundierung: Systematische Variation einer Störvariablen mit einer unabhängigen Variable oder einer Prädiktorvariable. Bei Experimenten würde das heißen, UV manipuliert systematisch noch andere Dinge, als intendiert. UV sollte ausschließlich das Merkmal variieren, an dessen Wirkung man interessiert ist (ceteris paribus). Bei Korrelativen Ansätzen würde die Prädiktorvariable mit einer Störvariable korrelieren. SIe bedrohen also die Interpetirbarkeit der Ergebnisse.

Gegenmaßnahmen:

  • Randomisierung: Die Probanden werden zufällig auf die Versuchsbedingungen verteilt, z.B. Selbstselektionseffekte zu vermeiden. So werden auch nicht kontrollierbare Unterschiede ausbalanciert, wenn die Stichprobe groß genug ist

  • Konstanthalten der uninteressanten Faktoren

  • Parallelisieren

Bei korrelativen Designs müsste man messen und dann statistisch kontrollieren als Gegenmaßnahme.

Erläutere das 2 Stufen Modell von Gilbert und Malone aus dem Jahr 1995 näher.

Grundannahme: Attribution als 2-Stufen-Prozess

  • 1.zuerst spontane Attribution auf die Person, dieser Prozess geht sehr schnell (automatisch) und erfordert kaum kognitiven Ressourcen, ist also kognitiv sehr sparsam

    • läuft immer ab!

  • 2.erst danach erfolgt optional ein kognitiv aufwendiger Korrekturprozess bei dem situative Faktoren berücksichtigt werden

    • der zweite Prozess bleibt aus, wenn uns die kognitiven Ressourcen fehlen (z.B. weil wir abgelenkt sind, nicht hinreichend motiviert, etc..)

    • Deliberativ (beratschlagende Wendung) kann muss aber nicht

  • Experiment:

    • Gilbert, Pelham & Krull (1988, JPSP): Probanden sahen Video ohne Ton, in dem sich eine Frau nervös mit einer anderen Person unterhält

    • N = 47 Studentinnen; between-subject,

    • UV1: Untertitel suggerieren sexuelle Fantasien versus Gartenarbeit als Gesprächsthema

    • UV2: cognitive load (Pbn sollen sich Untertitel merken vs kein zusätzlicher load)

    • AV: Wahrgenommene Ursache der Nervösität (trait vs. state anxiety)

    Es zeigt sich ein Interaktionseffekt: Die Nervosität wird spontan auf die Person attribuiert (hohe trait anxiety), eine Korrektur für den situativen Kontext (Gesprächsthema) erfolgt nur bei niedrigem cognititve load. Bei hohem cognitive load, schätzten die Pbn die Frau unabhängig vom Gesprächsthema als stabil hoch-ängstlich ein (trait)

    (Interaktionseffekt: Von einem Interaktionseffekt spricht man, wenn der kombinierte Effekt von zwei (oder mehreren) unabhängigen Variablen in einem faktoriellen Experiment ein Ergebnismuster zeigt, das von der Summe der > Haupteffekte abweicht.)

Was sagt die Dissonanztheorie von Festunger von 1957 aus?

Grundannahme: Personen streben nach einem Gleichgewicht innerhalb ihres kognitiven Systems (Konstistenztheorie)

Kognitionen: Gedanken unterschiedlichsten Abstraktionsniveaus und unterschiedlichster Gegenstandsbereiche (z.B. politische Einstellung, Wissen über das augenblickliche Handeln etc.)

  • Was passiert wenn das was wir glauben nicht eintritt (Realitätsschock, da die Meinung beispielsweise stark wiederlegt wird).

    • kognitive Dissonanz!

    • Beispiel: Ufosekte

  • Mögliche Relationen zwischen zwei Kognitionen

    • Irrelevant:

      Die beiden Kognitionen sind (für diese Person) zusammenhangslos, z.B. „Ich rauche gerne“ und „Der Waiʻaleʻale ist der regenreichste Ort der Welt“

    • Konsonant:

      Die beiden Kognitionen sind (für diese Person) gut miteinander vereinbar, z.B. „Ich rauche gerne“ und „Die Tabaksteuer wird gesenkt“.

    • Dissonant:

      Die beiden Kognitionen sind (für diese Person) unvereinbar bzw. aus der einen Kognition folgt – ohne Berücksichtigung anderer Kognitionen – das Gegenteil der zweiten; z.B. „Ich rauche gerne“ und „Rauchen erhöht das Krebsrisiko“.

  • Kognitive Dissoanz: ein aversiver Spannungs- und Erregungszustand, der zur Reduktion seiner selbst motiviert

    • Beispiele für Dissonanzentstehung

      • Einstellungskonträres Verhalten (z.B. "ich rauche, obwohl ich weiß, dass Rauchen ungesund ist ")

      • Feedback das inkongruent mit dem Selbstbild ist (z.B. „ich bin durch die Klausur gefallen, dabei bin ich doch so irrsinnig schlau“)

      • Treffen einer Entscheidung zwischen zwei Alternativen (z.B. Studienplätzen, Partnern), die Vor- und Nachteile haben (postdecisional dissonance)

Erkläre die BBC Prison Study genauer. Gehe dabei auf den Ablauf, sowie die Ergebnisse genauer ein

  • 2001 Replikation der Stanford Prison Study durch Alexander Haslam & Stephen Reicher in Kooperation mit der BBC

    • Simuliertes Gefängnis (8 Tage)

    • Zufällige Einteilung in „Wärter“ und „Gefangene“

  • Verhalten der Akteure sollte im Zusammenhang mit sozialer Identifikation betrachtet werden

    (a) Unter welchen Bedingungen definieren sich Individuen über ihre sozialen Identitäten?

    (b) Was sind Konsequenzen sozialer Identifikation für Verhalten und Wohlbefinden?

    800 Stunden Videomaterial, Physiologische Messungen (z.B. Cortisol), Umfangreiche psychologische Tests

    • Cortisol=Stressmarker

  • Manipulation soziostruktureller Merkmale, die nach SIA einen Einfluss auf Stärke der Identifikation haben sollten

    Tag 1 — Gruppengrenzen waren permeabel (es war möglich vom Gefangen zum Wärter „befördert“ zu werden)

    • persönliche Identität salient, kein kollektives Verhalten

    Tag 3 — Gruppengrenzen waren impermeabel (weitere Beförderung war nicht mehr möglich)

    • Gefangene sollten stärker als Gruppe agieren. (Stärkere Identifikation der Gruppe)

    Tag 5 — Einführung kognitiver Alternativen (ein neuer Gefangener, ein Gewerkschaftsaktivist)

    • regt zu kollektivem Vorgehen an (der Gefangenen untereinander, aber auch gemeinsam mit den Wärtern)

  • Gleichzeitig mit der Entwicklung geteilter Identität, begannen die Gefangenen die Autorität der Wärter in Frage zu stellen

  • Ihr Widerstand führte zu einer Revolte und letztlich zum Zusammenbruch des Systems (Abbruch des Experimentes)

  • Abnahme der Identifikation der Wärter mit zunehmendem Widerstand der Gefangenen

  • Steigende Depressionswerte der Wärter mit sinkender Identifikation, fallende Depressionswerte mit zunehmender Identifikation

    • gemessen über Selbstberichte

  • Wärter waren zunehmend mehr Bullying ausgesetzt (aufgrund des Widerstandes der Gefangenen und gleichzeitiger fehlender gegenseitiger Unterstützung unter den Wärtern)

    • “Its the loneliest Walk ever” (kein kollektiv keine Hilfe)

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Sara S.

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