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Klausurfragen

GG
by Galina G.

Geben Sie zwei unterschiedliche Verhaltensregeln für Reinraumpersonal zusätzlich zu entsprechender Reinraumkleidung und persönlicher Hygiene an.

Verhaltensregeln für Reinraumpersonal

= Personal soll sich so verhalten, dass Kontamination des Produkts möglichst gering ist

-> wichtige Verhaltsregeln zur Einhaltung v. Mindeststandard

1) Türen = nicht rasch öffnen & schließen / nicht offenhalten

= beim Betreten einer Schleuse sollte das Schließen der ersten Tür & festgelegte Zeit für das Reinigen / Stabilisieren der Luft abgewartet werden, bevor nächste Tür geöffnet wird

2) Produkt = möglichst wenig anfassen; Verfahren für Handhabung des Produktes entwickeln (berührungslose Techniken)

3) Personal = soll nicht zw. Reinluftzufuhr & Produkt-/ Prozessoberflächen stehen, da Partikel auf Produkt zu gelangen können


= keine Materialien gegen Körper halten, da Kontaminationsgefahr

= nicht sprechen, solange in der Nähe des Produktes & nichts über Produkt schleifen/ tragen

= Naseputzen außerhalb Reinraums & Haut möglichst nicht kratzen / abwischen -> Handschuhe wechseln

= keine kontaminierten Flächen berühren (Übertragung vermeiden!)

= alle Bewegungen zielgerichtet & methodisch -> schnelles Gehen nicht zugelassen


-> Langsame, kontrollierte Bewegungen

-> Laminare Strömung (TAV) nicht unterbrechen!

-> nicht über (offenen) Produkt arbeiten

-> Nur unbedingt notwendige Personenanzahl


-> „Personal, das mit anderen als im laufenden Herstellungsprozess eingesetzten tierischen Geweben oder Kulturen von Mikroorganismen arbeitet, sollte Herstellungsbereiche für sterile Produkte nicht betreten“

Lager- & Verteilsysteme für Wasser & Dampf

(a) Nennen Sie 2 allgemeine Anforderungen, die bei Lager- und Verteilsystemen für PW oder WFI berücksichtigt werden sollten.


(b) Nennen Sie zwei Maßnahmen, die zur Minimierung bzw. Entfernung von Kondensat in einem Reinstdampfverteilsystem beitragen.


c) Wie kann eine hohe Dampfgeschwindigkeit zur Abscheidung von Wassertröpfchen/Kondensat in Dampfverteilsystemen genutzt werden?

a) Anforderungen, bei Lager- & Verteilsystemen für PW oder WFI:

-> Heißlagerung = über > 80°C

= oft/meist bei Wasser für Injektionszwecke

-> WFI gelangt meist heiß in den Lagertank (Destillation)

-> Fast alle in Reinstwassersystemen vorkommende Keime bei > 80°C nicht lebensfähig

-> kontinuierliche Sanitisierung

-> Für Kaltentnahmen Abkühlung nötig (hoher apparativer & energetischer Aufwand)

=> Sanitisierung: sanitisiert werden Lager / Verteilsystem & Wasseraufbereitungsstufen in dem heißes Wasser durch entspr. Stufen hindurchläuft

z.B. beim Enthärter min 1x Woche, da dort hohe Gefahr der Verkeimung & bei Membranbasierten Systemen seltener (ca. 3x mal im Jahr)



b) Minimierung bzw. Entfernung von Kondensat

1) Integrierte Kondensatabscheider in Dampfleitungssystemen in bestimmten Abständen (ca. alle 25-50 Meter)

2) Gefälle / fallende Rohrleitungen in Strömungsrichtung sehr wichtig, da Dampf mit hoher Geschwindigkeit transportiert (25-30m/s) wird & Wassertropfen so abfließen können

-> am Ende der fallenden Rohrleitung wäre ein Kindesatabscheider

3) Dampf zapfen von oben an der Leitung, da unten sich Kondensat / Tropfen im Totraum sammelt

4) Vermeidung von Toträumen / Säcken, da sich dort sich leicht Kondensat sammelt

5) Gute Isolierung, damit Dampf möglichst wenig abkühlt & sich wenig Kondensat bildet


c) Durch Zentrifugalabscheidung und/oder Zyklonabscheider (Dampfleitungen)


Wasserqualitäten und –analytik

(a) Sortieren Sie die folgenden Wasserqualitäten nach ihrer Leitfähigkeit, beginnend mit dem kleinsten (Grenz-)Wert.

Meerwasser

Wasser für Injektionszwecke

Trinkwasser

Wasser für analytische Zwecke


(b) Für Fußbodenheizungen wird i.d.R. enthärtetes Wasser eingesetzt. Wieso wird hier enthärtetes Wasser verwendet und nicht Trinkwasser?


(c) Welche Abkürzung wird für die „Summe des gesamten organischen Kohlenstoffs“ verwendet?


(d) Teil der Wasseranalytik ist auch die Prüfung der Beschaffenheit. Welche Beschaffenheit sollte Wasser haben?


a) Leifähigkeit: vom kleinsten Grenzwert

1) Wasser für analytische Zwecke max. 0,1 µS/cm

2) Wasser für Injektionszwecke max. 1,3 µS/cm

3) Trinkwasser max. 2790 µS/cm

4) Meereswasser 56 mS/cm


b) -> Enthärtetes Wasser = wenn Kalkablagerungen verhindert werden sollen

z.B. für Brauprozesse / Spülmaschine / Teilenthärtet für Gebäudetechnik -> Heizungssystem

=> Trinkwasserqualität ist nicht enthärtet & besitzt Mineralien, die bei der Heizung zu Rosterzeugung führen können


c) TOC = total organic carbon = „Summe des gesamten organischen Kohlenstoffs“


d) Beschaffenheit v. Wasser

- Schwermetalle dürfen nicht vorkommen

- feste Partikeln sind kritisch: Gefahr der Beschädigung von v. a. beweglichen Bauteilen

- enthält Ionen / Kalk /organische Stoffe / Kolloide/ Mikroorganismen / Spurenstoffe: Stoffwechselprodukte

- Gase: = Kohlendioxid (Kohlensäure) weniger als 1 % dissoziiert in H+ & HCO3 -, d. h. > 99 % reines CO2


Kontaminationen

(a) Partikel werden auch in die drei Klassen PM1, PM2.5 und PM 10 eingeteilt. Welche Klasse kann dabei bis in die Lungenbläschen von Menschen vordringen?

(b) Im Bereich sehr keimarmer / steriler Produkte ist das Thema mikrobielle Kontamination besonders bedeutsam. Wieso spielen hier neben lebensfähigen Mikroorganismen auch tote Mikroorganismen eine wichtige Rolle?


(c) Soll Explosionsschutz gewährleistet werden, muss ESD verhindert werden. Wofür steht die Abkürzung ESD?

a) PM 2,5 sind klein genug um in die Lungen zu gelangen

PM 1 sind so klein, dass sie in die Blutbahn gelangen können


b) im Bereich wo hoch kiritische Produkte hergestellt werden, dessen Kotamination schlimme Folgen haben kann wie z.B. auf Gesundheit des Menschen oder Funktionsfähigkeit v. Geräten in der Halbleiterindustrie

=> tote Organismen können Endotoxine freisetzen

Endotoxine = Lipopolysaccharide der Zellmembran gramnegativer Bakterien

= Wichtigste Untergruppe der Pyrogene (Substanzen, die bei parenteraler Verabreichung Fieber hervorrufen)

= Freisetzung von Endotoxinen bei der Zerstörung der Zellwand, auch tote Organismen setzen Endotoxine frei


c)

-> elektrostatische Aufladung entsteht i. d. R. durch Reibung

=> Hauptauswirkungen elektrostatischer Aufladungen

1) Elektrostatische Anziehung (ESA = electrostatic attraction) = begünstigt Ablagerung von Partikeln auf Oberflächen (Anziehung in der Luft)


2) Elektrostatische Entladung (ESD = electrostatic discharge)

-> Entstehung hoher Stromstärken = zerstören Halbleiterstrukturen; Explosionsgefahr (im Labor)

=> Gegenwirkung/ vermeiden durch: Erdung (Ableitungsmaterial), höhere Luftfeuchtigkeit, Ionisierung, Reibung vermeiden


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Galina G.

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