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1. & 2. Vorlesung: Transformationsproblem von Arbeit, Gesellschaft und gesellschaftlicher Wandel

IB
by Ines B.

Was ist Arbeit?

  • jede zweckhafte Tätigkeit (manuell, körperlich, geistig) -> zur Befriedigung materieller (Auskommen) oder geistiger (Selbstverwirklichung, Weiterentwicklung) Bedürfnisse

  • Arbeit ist auf die Sicherung des Überlebens ausgerichtet

  • Arbeit erfolgt im Rahmen

    • einer Gemeinschaft in sozialen Bezügen der Kooperation und Arbeitsteilung -> Arbeit nicht im Vakuum

    • von Organisationen und in Interaktion mit anderen

  • Bestimmt im gewissen Maße die soziale Position von Individuen in der Gesellschaft (Beeinflussung durch Arbeit)

  • Entwicklung persönlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten, des Bewusstseins und der eigenen Identität (alles von Bedeutung für die Person bei der Arbeit)

Arbeit ist ein wichtiger Begriff in der Wirtschaft und bezieht sich auf die körperlichen oder geistigen Anstrengungen, die von einer Person unternommen werden, um eine bestimmte Aufgabe oder ein Ziel zu erreichen. Arbeit ist eine der wichtigsten Produktionsfaktoren in einer Wirtschaft und ermöglicht es, Waren und Dienstleistungen zu erzeugen und zu liefern.

Arbeit kann in verschiedenen Formen auftreten, einschließlich physischer Arbeit, geistiger Arbeit und kreativer Arbeit. Es kann auch in verschiedenen Umgebungen ausgeführt werden, wie z. B. in einem Büro, auf einer Baustelle oder im Freien.

Arbeit ist auch ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens und hat Auswirkungen auf die Gesellschaft, das Individuum und die Wirtschaft. Es ist ein wichtiger Faktor für den Lebensstandard und dient oft als Mittel zur Sicherung des Einkommens und der finanziellen Stabilität. Darüber hinaus kann Arbeit eine wichtige Quelle des Selbstbewusstseins und der persönlichen Zufriedenheit sein.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer (Tabelle)

Arbeitgeber

• Braucht Arbeitskraft; will aber so wenig wie möglich dafür bezahlen

• Macht sich Gedanken, wie er dafür sorgen kann, dass gearbeitet wird

• Ist auf einen Arbeitsmarkt angewiesen/hat begrenzte Alternativen

• Kann sich auf einen Arbeitsvertrag beziehen, aber... nicht alles hinterlegt, was ein Mensch tagtäglich tun / lassen soll

- Arbeitsverträge sind implizit (nicht alles hinterlegt) & unvollständig

- gewisse "Ungewissheitszonen"

Arbeitnehmer:

  • Braucht Einkommen; will aber so wenig wie möglich dafür tun

  • Mag seine Arbeit u.U. nicht, ist aber vertraglich gebunden

  • Weiß um bestimmte "Ungewissheitszonen", die er u.U. ausnutzen kann (es wird nicht nur auf ihn geachtet)

  • Möchte ein Privatleben

  • Ist ein "Opportunist" (würde "Ungewissheitszonen" ausnutzen)

Konkret ergibt sich hieraus ein Konflikt. AG möchten möglich viel Arbeitsleistung und dabei dafür möglichst geringe Löhne oder Gehälter zahlen. Gleichzeitig brauchen AG Arbeitskraft, dabei sind sie auf den Arbeitsmarkt angewiesen und können sich im Kontext ihrer Forderungen auf den Arbeitsvertrag beziehen. AN wollen hingegen für möglichst viel Gehalt oder Lohn wenig Arbeit leisten und dabei möglichst viel Privatleben abseits der Arbeit genießen. Die Perspektive der AN zeichnet sich dadurch aus, dass sie zwar Einkommen benötigen, sie mitunter ihre Arbeit aber nicht mögen, jedoch vertraglich gebunden sind. Gleichzeitig wissen sie um Ungewissheitszonen die z.B. im Arbeitsvertrag nicht geregelt sind und nutzen diese aus, sie zeigen sich dabei als Opportunist:innen.

Grundmuster sozialstrukturellef Prozesse –> Colemansche Badewanne

  • Sozialstruktur der Gesellschaft zeigt auf Makro-Ebene Handlungsfolgen

    • sozial relevante Merkmale (Beruf, Qualifikation, Geschlecht, ethnische Herkunft); daraus zeigen sich unterschiedliche Handlungsfolgen, da versch. Möglichkeiten & Grenzen bestehen

    • Um dies zu verstehen muss man tiefer in die Gesellschaft eintauchen - auf die Mikro-Ebene

  • Akteure betrachten; Gesellschaft besteht aus vielen Individuen mit verschiedenem sozialem Handeln und individuellen Handlungsfolgen

  • Dadurch kommt auf Makro-Ebene ein aggregiert beobachtbares individuelles Handeln zustande, das sich als Handelsfolge auf gesellschaftlicher Ebene darstellt

–> Colemansche Badewanne um zu verstehen, wie das Individuum zur Gesellschaft steht und wer genau die Gesellschaft ist; Gesellschaft ist Betrachtung von aggregierten Handlungen

Beispiel Nummer 1

Makroebene: Bildungsexpansion (mehr Menschen erlangen höheren Bildungsgrad) und Frauenerwerbsquote (immer mehr Frauen sind erwerbstätig) –> um das nachvollziehen zu können, ist ein Blick auf die Mikroebene nötig

Mikroebene: Individuum mit höherem Bildungsgrad erfasst es als möglicher, dass Frauen arbeiten gehen im Gegensatz zu früher (Mann geht arbeiten, Frau bleibt Zuhause); mit Bildungsexpansion verändert sich also die Situation des Individuums –> drückt sich dann in der Handlung aus, sodass Frauen öfter erwerbstätig werden –> Frauenquote steigt

Beispiel Nummer 2

Makroebene: mit der Frauenerwerbsquote steigen auch die Scheidungszahlen an

Mirkoebene: durch die Erhöhung der Frauenerwerbsquote sind die Individuen ökonomisch unabhängiger (neue Rahmenbedingungen) –> Steigung der Scheidungsneigung (kann sich leichter scheiden, wenn Ehe unglücklich verläuft, da man eigene Wohnung etc. zahlen könnte) –> Steigung der Scheidungszahlen

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Ines B.

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