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Biopsychologie

LR
by Luisa R.

Methoden der Biopsychologie

Physiologische Maße, die nicht die Hirnaktivität messen

EKG

Methoden der Biopsychologie

  • Peripherphysiologische Maße:

    • Erfassung komplexer psychischer Vorgänge durch Registrierung peripherphysiologischer Maße

    • non-invasiv!

    • Körpereigene elektrische Signale (Biosignale) werden durch Elektroden/Messfühler aufgenommen

  • Biochemische Maße

  • Zentralnervöse Maße

Non-Invasive Verfahren: (Instrumente werden nicht in den Körper eingeführt)

  • Neuropsychologische - Testverfahren

  • Physiologische Maße (nicht neuronal)

  • Elektrophysiologische Methoden

  • Bildgebende Verfahren

  • EKG

Physiologische Maße, die nicht die Hirnaktivität messen

  • Blutdruck 

  • Hautleitfähigkeit 

  • Elektrokardiogramm (EKG)

    Das Elektrokardiogramm (EKG) ist ein nicht-invasives Untersuchungsverfahren.

  • Elektrokardiographie ist die Aufzeichnung von elektrischen Potenzialdifferenzen von der Hautoberfläche, die durch die Depolarisation und Repolarisation des Herzmuskels entsteht

    - Es erlaubt Rückschlüsse auf:

    • Herzfrequenz, Herzrhythmus

    • Lagetyp (elektrische Herzachse)

    • elektrische Aktivität von Vorhöfen und Kammern

    • Z.B. Diagnostik von Herzrhythmusstörungen (Extrasystolen)

    • Störungen der Erregungsleitung und - ausbreitung (z. B. Schenkelblock und AV- Block)

    • Störungen der Erregungsrückbildung (Repolarisation) können zu sogenannten Kammerendteilveränderungen (Veränderungen der ST-Strecke oder der T-Welle) führen,

  • Hinweise auf:

    • Verdickung der Herzwand (Hypertrophie des Myokards),

    • Belastung des rechten oder linken Herzens,

    • Entzündungen von Herzbeutel (Perikarditis) oder Herzmuskel (Myokarditis)

    • sowie Elektrolytstörungen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen.

fMRT

MRT

Zentralnervöse Maße

funktionelle Magnet Resonanz Tomographie 

tomós = "Schnitt" und gráphein = "schreiben“

➡️ Weiterentwicklung des MRT, beides erzeugt Schnittbilder

Was wird gemessen?

Durchblutungsänderungen im Gehirn 

            ⬇️

Stoffwechselvorgänge

            ⬇️        

unterschiedliche magnetische Eigenschaften von oxygeniertem und desoxygeniertem Hämoglobin ermöglichen die fMRT

BOLD-Kontrast (Blood Oxygen Level Dependent) wichtig

            ⬇️

Neuronale Aktivität

Vorteile: (wichtig)

  • Hohe räumliche Auflösung (ca. 1mm)

  • Misst kortikale Aktivität während psychischen Prozessen wie: Aufmerksamkeit, Gedächtniseinspeicherung und –abruf oder Verarbeitung von gesprochener oder gelesener Sprache

Nachteile: (wichtig)

  • Geräuschentwicklung

  • Bewegungsartefaktanfällig

Einige Möglichkeiten der fMRT:

  • Erstellung hochauflösender anatomischer Aufnahmen

  • funktionelle Bildgebung

  • Lokalisierung von Hirnarealen und –Strukturen sowie Läsionen

  • Erstellung retinotoper Karten

  • Konnektivitätsanalysen. (Untersuchung, ob bestimmte Areale interagieren)

  • Darstellung von Nervenbahnen, sogenannten Fibre Tracts (Diffusion Tensor Imaging ‚DTI‘)

  • Beispiel: Subtraktionsverfahren (visuelle Stimulationsbedingung) werden bei fMRT und PET verwendet.

  • Vergleichsstudien mit fMRT zwischen Menschen mit psychischen Störungen und gesunden Kontrollpersonen zeigen deutliche Unterschiede im Hirnstoffwechsel.

-> Eine der bedeutendsten Entdeckungen der (Neuro-)Biologie in den letzten Jahren sind die Spiegelneurone (Giacomo Rizzolatti)

-> Die Erforschung von Spiegelneuronen im menschlichen Gehirn wäre ohne die fMRT nur schwer realisierbar gewesen.)

MRT

Magnetresonanztomographie

  • Die strukturelle MRT kann dreidimensionale (und zweidimensionale) Bilder des gesamten Gehirns erzeugen

Lernvorgänge

Plastizität des Gehirns

Vikariation

Regeneration und Stimulation

Unmasking

Nervensystem kein statisches Netzwerk...[sondern] ein plastisches (veränderbares) lebendes Organ, das basierend auf seinem genetischen Programm und seiner Interaktion mit der Umwelt kontinuierlich wächst und sich verändert.“ Pinel

Neuroplastizität ist ein kontinuierlicher dynamischer Prozess.

“Die neuronale Plastizität ist die Fähigkeit des Gehirns, seine eigene Struktur und Organisation den veränderten biologischen Grundlagen (z.B. Läsionen) und Anforderungen (z.B. Lernen) anzupassen."

Lernvorgänge

• ein wesentliches Merkmal von Lernvorgängen auf der Ebene einzelner Nervenzellen ist, dass ein externer Reiz die Funktion der Zelle anhaltend ändert.

• Solches Verhalten wird allgemein als plastisch bezeichnet.

Plastizität des Gehirns

Das Gehirn produziert lebenslang täglich neue Nervenzellen, die in verschiedene Bereiche des Gehirns wandern.

Die Zellteilung und die Überlebensrate werden u. a. durch Lernen, Bewegung und eine angereicherte Umgebung gesteigert.

Wissenschaftler versuchen herauszufinden, wie man die Zellen gezielt wandern lassen kann, um Defekte zu reparieren.

Vikariation:

Leistungsausgleich eines Organs bei Insuffizienz eines anderen

  • die Hirnfunktion eines zerstörten Areals wird von einem anderen übernommen, welches mit der vorherigen Funktion nichts zu tun hat.

  • Grenzen!!!

Regeneration und Stimulation

Durch gezielte

  • sensorische,

  • motorische und

  • kognitive Stimulationen

können synaptische Verbindungen des geschädigten neuronalen Netzwerks neu geformt und somit die Funktion dieses Netzwerks teilweise oder vollständig wiederhergestellt werden.

Unmasking

Nach einer Läsion werden neuronale Verschaltungen reaktiviert, die im ZNS zwar vorhanden sind, aber funktionell nicht aktiv waren!

Neurotransmitter

Neurotransmitter

biochemische Boten(-stoffe)

  • Überbrückung des synaptische Spalts

  • Übermitteln ein Signal von der Nervenzelle vor der Synapse (präsynaptisch) an die Nervenzelle hinter der Synapse (postsynaptisch)

  • exakt passende Andockstellen (Schlüssel)

  • verschiedene Neurotransmitter in Abhängigkeit von der zu übertragenden Botschaft

  • wirken exzitatorisch oder inhibitorisch

Der erste Neurotransmitter (Acetylcholin) ist 1921 entdeckt worden; inzwischen mehr als 50 verschiedene Neurotransmitter identifiziert (Tendenz steigend)

ionotrope Rezeptoren: - direkt

-> Membranrezeptoren, die gleichzeitig auch einen Ionenkanal darstellen

Vorübergehende Erhöhung der Membranleitfähigkeit für bestimmte Ionen

metabotrope Rezeptoren: - indirekt

Aktivierung von Rezeptor-assoziierten Enzymen, die durch metabolische Prozesse im Zellinneren die Membraneigenschaften beeinflussen

Die Neurotransmitter werden in den Nervenzellen produziert und wandern verstaut in kleinen Bläschen, (Vesikel), zum Endknöpchen des Axons.

Die sieben Schritte der Wirkung von Neurotransmittern

-> Synaptische übertragung

Sophie & Sabine Arbeiten Exzellent & Hans Arbeitet Doof.

(1) Synthese,

(2) Speicherung in den Vesikeln,

(3) Abbau von Neurotransmittern, die aus den Vesikeln entweichen,

(4) Exocytose,

(5) hemmende Rückkoppelung über Autorezeptoren,

(6) Aktivierung von postsynaptischen Rezeptoren und

(7) Deaktivierung.

Die zwei Mechanismen zur Beendigung der Neurotransmitterwirkung an der Synapse:

Reuptake und enzymatischer Abbau

Stresshormon Cortisol

Stresshormon Cortisol und Depression

Glukokortikoide und psychische Störungen

Stressfolgen

  • Wenn Cortisolkonzentrationen über einige Tage erhöht sind, können die Neuronen des Hippocampus bereits Schaden nehmen.

  • Zahl der Dendriten und synaptischen Verbindungen nimmt ab.

  • weniger neue Gehirnzellen entstehen

  • Bildung von Nervenwachstumsfaktoren eingeschränkt.

Stresshormon Cortisol und Depression

  • Leichter Hypercortisolismus bei Depression:

    bei wiederholten depressiven Episoden können sich die Schädigungen des Hippocampus summieren: bleibende Beeinträchtigung des Gedächtnisses möglich, wenn die Depression nicht behandelt wird.

  • Aber potenziell reversibel!

Glukokortikoide und psychische Störungen

  • Menschen mit Depressionen weisen signifikant erhöhte Werte des Stresshormons Cortisol auf

  • Veränderung in der Regulation des Hypothalamus- Hypophysen- Nebennierenrinden- Systems als neurobiologisches Merkmal affektiver Störungen

    durch einen Dexamethason-Suppressions-/Corticotropin- Releasing-Hormon-Stimulationstest (DST) zeigen Patienten erhöhte ACTH- und Cortisolfreisetzung (bei Gesunden ist ein signifikanter Abfall (Suppression) des Cortisolblutwertes nachzuweisen)

  • wahrscheinliche Glukokortikoidrezeptor- Veränderung (genetisch oder erworben, siehe Epigenetik)

Stressfolgen

Kardiovaskuläre Risiken

Beide Stressachsen wirken aktivierend bzw. blutdrucksteigernd

Kurzfristig ist das bei Gesunden unproblematisch, länger andauernder oder extremer Stress kann schädigen (Extremfall: plötzlicher Herztod)

-> Stress geht mit kardiovaskulären Risiken einher (Bluthochdruck, Herzrhytmusstörungen usw.)

Schlafstörungen

  • Cortisolspiegel sinkt im Schlaf nicht ausreichend

  • Erschöpfung, Gedächtnis- beeinträchtigung

  • Substanzkonsum

  • Heißhunger -> Bevorzugung hochkalorischer

    Nahrung „Fastfood“

  • Metabolisches Syndrom: Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht

Wichtig

Mechanismen, wie Pharmaka und Drogen wirken

2 organismische Gegenregulationsstrategien

Drogen/ Kreuztoleranz


Einige Mechanismen, wie Pharmaka und Drogen wirken


2 organismische Gegenregulationsstrategien

Um Dopamin-Überflutung zu kompensieren und die normalen Funktionen aufrechtzuerhalten reagiert das Gehirn mit:


1) Hemmender Rückkopplung auf Transmitterebene:

System dämpft die Drogenwirkung, indem es Eigenproduktion von Dopamin drosselt + inhibitorische Moleküle dagegensetzt


2) Neuranatomischer Adaptation:

Erhöhung oder Reduzierung der Empfangsstrukturen / Anzahl Rezeptoren (neuroplastische up-Regulation vs. down- Regulation)


-> Abschwächung der Drogenwirkung -> subjektiv gesteigertes Verlangen -> Dosissteigerung -> Toleranz


Versucht konsument den dämpfenden Effekt mit mehr Suchtstoff auszugleichen -> produzieren die Zellen noch mehr eigene hemmende Moleküle

->steigende Toleranz = sinkende Wirkung + Verkraften größerer Substanzmengen

-> langfristig Konsum nur noch Ausgleich der gedrosselten organismischen Produktion, um Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten!

-> Entzugssymptome bei Vorenthalten

-> Körper kommt ohne Droge nicht mehr aus!


Drogentoleranz

  • Geringere Sensitivität infolge von Exposition

  • Dosis wirkt geringer

  • größere Menge benötigt


Kreuztoleranz

Droge kann Toleranz für Substanz mit ähnlichem Wirkmechanismus machen

  • Toleranz nur für Teilwirkungen;

  • Sensitivierung für andere Wirkungen

  • Komplexe Adaptierungen beeinflussen Wirkung

  • Metabolische (Menge Wirkungsort) + funktionelle Änderungen (Reaktivität Wirkungsort)


VMH- und LH-Läsionen und Sättigung

Hormone und Gewicht


Hirn und Sättigung

VMH- und LH-Läsionen und Sättigung


Die Lage des ventromedialen Hypothalamus (VMH) und des lateralen Hypothalamus (LH) im Gehirn der Ratte.

  • LH-Läsionen Appetitmangel/kein Durst

  • Aphagie/ Adipsie, aber eher übergeordnetes sensorische Problem

  • Annahme VMH = Sättigungszentrum???

  • Läsionen erhöhen Insulinspiegel = fördert Fettspeicherung statt Verwertung, also noch mehr essen

  • Nicht dick, weil sie essen, sondern essen, „während“ sie dick werden

Hormone und Gewicht ?


Leptin

  • Hormon, in Fettzellen gebildet

  • Beteiligt an Regulation des Körpergewichts

  • Signalisiert Gehirn, Appetit zu vermindern und mehr Kalorien zu verbrennen

  • Bei Gewichtsreduktion kann Leptin- Spiegel sinken -> mehr Appetit (noch nicht eindeutig belegt)

  • Leptinmangel gilt als ein Grund für Übergewicht. Trifft aber nur bei sehr wenigen Menschen zu (denen hilft Leptin!)

  • Meist findet sich eher eine ungewöhnlich hohe Konzentration an Leptin

  • anhaltend hohe Konzentration inaktiviert den Leptin-Rezeptor

  • Es wird zwar viel Leptin gebildet, aber dieses Leptin kann seine Wirkung nicht richtig entfalten.

Ghrelin

  • Hormon, vom Magen freigesetzt

  • Appetitanregend

  • verlangsamt Stoffwechsel und Fettverbrennung

  • Nach Gewichtsreduktion und Versuch Gewicht zu halten wird teilweise mehr Ghrelin gebildet.

  • Annahme, dass Übergewichtige mehr Ghrelin bilden falsch!

  • Haben weniger Ghrelin im Blut als Normalgewichtige.

  • überhöhtes Körpergewicht steigert evtl. Empfindlichkeit für Ghrelin

  • mehr Rezeptoren für das Hormon vorhanden, so dass geringere Mengen Hunger auslösen?


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Luisa R.

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