Teilgebiete der Biopsychologie
(Nicht KR)
Physiologische Psychologie
Neuronale Mechanismen von Erleben und Verhalten; invasiv ⇒ (meist) animal (Rückschluss auf menschliches Verhalten und Erleben)
z.B. elektrische Stimulation, Läsion, neurochemische Manipulation
2) Psychophysiologie
Physiologische Prozesse; nicht-invasiv ⇒ human
Mehr-Ebenen-Ansatz zur Beschreibung menschlichen Erlebens und Verhaltens: subjektiv- verbale Ebene, körperliche Prozesse und Verhalten (z.B. Stress)
3) Psychopharmakologie
Chemische Systeme (Bedeutung und Wirkprinzipien psychoaktiver Stoffe)
4) Vergleichende Psychologie
Vergleich verschiedener Spezies, um Evolution, Genetik und Anpassung von Verhalten zu erklären: Verhaltensbiologie (Verhaltensgenetik, Evolutionsbiologie); animal
z.B.: Vogelarten, die ihr Futter verstecken, haben größere Hippocampi. Dies unterstützt, dass der Hippocampus auch für das räumliche Gedächtnis wesentlich ist.
5) Neurowissenschaften
erforschen neuronale Grundlagen der menschlichen Kognition (z.B. Wahrnehmung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit), überwiegend mit bildgebenden Methoden (z.B. funktionelle Magnetresonanztomographie, fMRT)
6) Neuropsychologie
Gehirnprozesse; psychische Effekte von Hirnschädigungen; nicht-invasiv ⇒ (eher) human → Klinische vs. Experimentelle Neuropsychologie
Klinische Neuropsychologie: Krankheiten, Verletzungen oder neurochirurgische Eingriffe; Rückschluss auf die Bedeutung der geschädigten Region
Methoden der Biopsychologie
Physiologische Maße, die nicht die Hirnaktivität messen
EKG
Peripherphysiologische Maße:
Erfassung komplexer psychischer Vorgänge durch Registrierung peripherphysiologischer Maße
non-invasiv!
Körpereigene elektrische Signale (Biosignale) werden durch Elektroden/Messfühler aufgenommen
Biochemische Maße
Zentralnervöse Maße
Non-Invasive Verfahren: (Instrumente werden nicht in den Körper eingeführt)
Neuropsychologische - Testverfahren
Physiologische Maße (nicht neuronal)
Elektrophysiologische Methoden
Bildgebende Verfahren
Blutdruck
Hautleitfähigkeit
Elektrokardiogramm (EKG)
Das Elektrokardiogramm (EKG) ist ein nicht-invasives Untersuchungsverfahren.
Elektrokardiographie ist die Aufzeichnung von elektrischen Potenzialdifferenzen von der Hautoberfläche, die durch die Depolarisation und Repolarisation des Herzmuskels entsteht
- Es erlaubt Rückschlüsse auf:
Herzfrequenz, Herzrhythmus
Lagetyp (elektrische Herzachse)
elektrische Aktivität von Vorhöfen und Kammern
Z.B. Diagnostik von Herzrhythmusstörungen (Extrasystolen)
Störungen der Erregungsleitung und - ausbreitung (z. B. Schenkelblock und AV- Block)
Störungen der Erregungsrückbildung (Repolarisation) können zu sogenannten Kammerendteilveränderungen (Veränderungen der ST-Strecke oder der T-Welle) führen,
Hinweise auf:
Verdickung der Herzwand (Hypertrophie des Myokards),
Belastung des rechten oder linken Herzens,
Entzündungen von Herzbeutel (Perikarditis) oder Herzmuskel (Myokarditis)
sowie Elektrolytstörungen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen.
Herz-Kreislauf-Aktivität: Herzaktivität
EMG
EOG
Akzeleration: positiv chronotrop: Sympathicus (nn. accelerantes); Nor- und Adrenalin; zu schnell: Tachykardie: in Ruhe über 100; Arbeit: 200x/min)
Dezeleration: negativ chronotrop: Parasympathicus (n. vagus, X. Hirnnerv); Acetycholin; zu langsam: Bradykardie: unter 60x/min
P-Welle: Depolarisation des Vorhofs (durch Sinusknoten)
PQ-Strecke: völlig depolarisierte Vorhöfe; Überleitungszeit (atrioventrikulär)
QRS-Komplex: Kammerdepolarisation
ST-Strecke: völlig depolarisierte Kammern
T-Welle: Kammerrepolarisation
U-Welle: evtl. Nachschwankung
Korrelation von Wellen und Strecken im EKG mit elektrischer Herzaktivität
Muskelaktionspotentiale
Anwendung: Biofeedback
Blickbewegungs- messung
Anwendung: z.B. Schlafableitung
Vor allem:
Hormone und immunologische Maße
Speichelcortisol
Eyetracking / Augenbewegungsanalyse
Eyetracking:
die Aufzeichnung der Augen- bzw. Blickbewegungen einer Testperson und Auswertung hinsichtlich verschiedener Fragestellungen mithilfe entsprechender technischer Hilfsmittel
Technische Realisierung:
Heute wird oft die Infrarot Technik verwendet. Ein schwacher Infrarot-Lichtstrahl wird auf die Augen gerichtet. Nach einer Kalibrierung wird von einer Videokamera ein Bild der Augen aufgezeichnet. Sowohl die Pupillen, als auch ein Reflexpunkt des infraroten Lichts auf der Hornhaut – der so genannte Corneale Reflex – werden aufzeichnet
fMRT
MRT
funktionelle Magnet Resonanz Tomographie
tomós = "Schnitt" und gráphein = "schreiben“
➡️ Weiterentwicklung des MRT, beides erzeugt Schnittbilder
Was wird gemessen?
Durchblutungsänderungen im Gehirn
⬇️
Stoffwechselvorgänge
unterschiedliche magnetische Eigenschaften von oxygeniertem und desoxygeniertem Hämoglobin ermöglichen die fMRT
BOLD-Kontrast (Blood Oxygen Level Dependent) wichtig
Neuronale Aktivität
Vorteile: (wichtig)
Hohe räumliche Auflösung (ca. 1mm)
Misst kortikale Aktivität während psychischen Prozessen wie: Aufmerksamkeit, Gedächtniseinspeicherung und –abruf oder Verarbeitung von gesprochener oder gelesener Sprache
Nachteile: (wichtig)
Geräuschentwicklung
Bewegungsartefaktanfällig
Erstellung hochauflösender anatomischer Aufnahmen
funktionelle Bildgebung
Lokalisierung von Hirnarealen und –Strukturen sowie Läsionen
Erstellung retinotoper Karten
Konnektivitätsanalysen. (Untersuchung, ob bestimmte Areale interagieren)
Darstellung von Nervenbahnen, sogenannten Fibre Tracts (Diffusion Tensor Imaging ‚DTI‘)
Beispiel: Subtraktionsverfahren (visuelle Stimulationsbedingung) werden bei fMRT und PET verwendet.
Vergleichsstudien mit fMRT zwischen Menschen mit psychischen Störungen und gesunden Kontrollpersonen zeigen deutliche Unterschiede im Hirnstoffwechsel.
-> Eine der bedeutendsten Entdeckungen der (Neuro-)Biologie in den letzten Jahren sind die Spiegelneurone (Giacomo Rizzolatti)
-> Die Erforschung von Spiegelneuronen im menschlichen Gehirn wäre ohne die fMRT nur schwer realisierbar gewesen.)
Magnetresonanztomographie
Die strukturelle MRT kann dreidimensionale (und zweidimensionale) Bilder des gesamten Gehirns erzeugen
Hirnelektrische Aktivität (EEG)
-> Hans Berger (1929)
zeichnet sich durch eine hohe zeitliche Auflösung aus
wird benutzt, um Veränderungen zu messen, die im Gehirn bei der Bearbeitung von verschiedenen Aufgaben stattfinden
durch Elektroden werden kleinste elektrische Spannungen auf der Schädeloberfläche gemessen
-> So können Rückschlüsse auf die neuralen Prozesse gezogen werden, die der kognitiven Verarbeitung zu Grunde liegen
„Da die informationsverarbeitenden Prozesse im Gehirn z.T. sehr rasch ablaufen (in ms- Intervallen), erfordert ihre Messung eine Zeitauflösung, die die bildgebenden Verfahren nicht aufweisen. Der Nachteil ... besteht in einer relativen örtlichen Ungenauigkeit“. Birbaumer & Schmidt, 2006
EEG/ EKP
(Evozierte Aktivität: EKP)
Ereigniskorrelierte Potentiale (EKPs)
Gehirn generiert nicht nur (Spontanaktivität), sondern bestimmte innere und äußere Ereignisse rufen typische Potentialverläufe hervor. → eigenständige Potentiale, die zur Spontanaktivität hinzutreten!
Kleine Potentiale (Höhe um den Faktor 5 – 20 geringer), die wiederholt evoziert werden und dann aus dem Rauschen im Spontan-EEG ausgemittelt werden müssen (averaging)
Multimodale Bildgebung
(CNV)
Zusammenfassung
Vorteil: Kombination von sehr guter räumlicher und zeitlicher Auflösung
In den Sechzigern entdeckte Walter den Effekt der
„Contingenten negativen Variation“ (CNV).
Eine halbe Sekunde bevor sich eine Person einer Bewegung bewusst wird, die sie machen will, tritt eine negative Spitze elektrischer Aktivität im Gehirn auf.
Interessanterweise stellt dieser Effekt den Gedanken des Bewusstseins oder freien Willens in Frage und kann als die Reaktionszeit einer Person auf Ereignisse angesehen werden.
Ein gemitteltes auditiv evoziertes Potential. Beachten Sie die P300-Welle: tritt auf, wenn der Reiz eine Bedeutung für den Probanden hat; hier Klicksignal kündigt Belohnung an.
Positive EEG-Wellen werden immer als Auslenkungen nach unten dargestellt.
Embryogenese
Gastrulation
Neurulation
Phasen neuronaler Entwicklung: Induktion Neuralplatte
Zellen der Neuralplatte: Stammzellen
Phase der Keimentwicklung (oder Embryonalentwicklung), die von der Gastrulation zur Bildung der Organanlagen (der Organogenese) führt und die einen wesentlichen Wandel in der äußeren Gestalt des Embryoblasten und Embryos bedingt.
Von der befruchteten Eizelle über Furchung, Blastulation, Gastrulation und Neurulation zur Bildung der Organanlagen
Zellen zunächst pluripotent (können alle drei Keimblätter -> Ektoderm, Entoderm, Mesoderm hervorbringen, sie sind noch auf keinen bestimmten Gewebetyp festgelegt) , dann Spezialisierung.
➡️ Phase der Embryogenese, die beim Menschen die Einstülpung der Blastozyste und die anschließende Bildung der drei Keimblätter umfasst.
Nach Gastrulation:
3 Keimblätter (bei bilateralsymmetrischen Säugetieren, wie dem Menschen):
Ektoderm: Haut, Nervensystem, Sinnesorgane, Mundhöhle, Rektum.
Mesoderm: Knochen, Muskeln, Herz, Blutgefäße, Lymphknoten, Mils, Nieren, innere Geschlechtsorgane, Mikroglia (Immunabwehr im ZNS)
Entoderm: Verdauungstrakt (ohne Mundhöhle und Rektum!), Atmungstrakt, Leber, Pankreas, Schilddrüse, Harnblase- und röhre.
➡️ Aus Ektoderm wird das Neuralrohr und daraus entsteht das Zentrale Nervensystem (ZNS, Gehirn und Rückenmark)
Gliazellen
Gliazellen im ZNS, PNS
Zusammenfassung: Zelltypen im Gehirn
Nervenzellen = Neuronen: spezialisierte Zellen für das Senden und Empfangen elektrischer Botschaften
Stützgerüst für die Nervenzellen; elektrische Isolation
10-50 X mehr als Neuronen (bei Menschen mehr Gliazellen als bei Tieren)
da weniger Masse 50/50 Gliazellen/Neurone
am Stoff- und Flüssigkeitstransport sowie am „Gleichgewicht“ des Gehirns beteiligt
wirken an Prozessen der Informationsverarbeitung, -speicherung und - weiterleitung mit.
Asterix und Obelix machen Radau
Astrozyten (z.B. Flüssigkeits- und pH-Wert- Regulation, können Glutamat (erregender Botenstoff) freisetzen, also aktivieren)
Oligodendrozyten (Myelinisierung, elektr. Isolation)
Mikroglia (Erkennung und Bekämpfung von pathogenen Substanzen, „Fresszellen“ des Gehirns)
Radialglia (Leitstrukturen Proliferation)
➡️ PNS liegt außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks
Mantelzellen
(ummanteln Zellen, Zellstoffwechsel, peripheres Pendant zu Astrozyten)
Schwannsche Zellen
(Myelinisierung, elektr. Isolation, peripheres Pendant zu Oligodendrozyten)
Migration (Wanderung)
Neuronale Proliferation (Vermehrung)
Unreife Zellen (spätere Neurone, noch ohne Axone und Dendriten) wandern.
Besonders in der an den Ventrikel des Neuralrohr angrenzenden Region
Nicht im Detail
Querschnitt durch das Nervensystem in seiner frühen Entwicklung. Radiär orientierte Gliazellen unterstutzen neugebildete Neurone bei der Wanderung.
Axonwachstum und Synapsenbildung
Neuronentod und Synapsenneuanordnung
Wenn Zielort erreicht und zu neuronalen Strukturen aggregiert:
Wachstum der Axone und Dendriten.
Wachstumskegel erkunden den Weg
In Interaktion mit anderen Neuronen:
Synapsensbildung
Überschussproduktion: nur beste Überleben
Passives Sterben: Nekrose (kann schädigende Entzündungen auslösen)
Zellselbstmord: Apoptose (sicherer)
➢ Gehemmt: Krebs (unkontrollierte Nervenzellbildung)
➢ Überaktiv: Neurodegeneration (Gehirn baut zu schnell ab)
Apoptose oft hilfreich/aber auch krankhaft ausgelöst (Viren etc.)
Gewünschte Effekte der Apoptose
• Falsche oder uneffektive Verbindungen verschwinden und geben postsynaptisch (hinter der Synapse) Raum frei.
• Axonendigungen der Überlebenden füllen ihn: Neuanordnung.
Lernvorgänge
Plastizität des Gehirns
Vikariation
Regeneration und Stimulation
Unmasking
Nervensystem kein statisches Netzwerk...[sondern] ein plastisches (veränderbares) lebendes Organ, das basierend auf seinem genetischen Programm und seiner Interaktion mit der Umwelt kontinuierlich wächst und sich verändert.“ Pinel
Neuroplastizität ist ein kontinuierlicher dynamischer Prozess.
“Die neuronale Plastizität ist die Fähigkeit des Gehirns, seine eigene Struktur und Organisation den veränderten biologischen Grundlagen (z.B. Läsionen) und Anforderungen (z.B. Lernen) anzupassen."
• ein wesentliches Merkmal von Lernvorgängen auf der Ebene einzelner Nervenzellen ist, dass ein externer Reiz die Funktion der Zelle anhaltend ändert.
• Solches Verhalten wird allgemein als plastisch bezeichnet.
Das Gehirn produziert lebenslang täglich neue Nervenzellen, die in verschiedene Bereiche des Gehirns wandern.
Die Zellteilung und die Überlebensrate werden u. a. durch Lernen, Bewegung und eine angereicherte Umgebung gesteigert.
Wissenschaftler versuchen herauszufinden, wie man die Zellen gezielt wandern lassen kann, um Defekte zu reparieren.
Leistungsausgleich eines Organs bei Insuffizienz eines anderen
die Hirnfunktion eines zerstörten Areals wird von einem anderen übernommen, welches mit der vorherigen Funktion nichts zu tun hat.
Grenzen!!!
Durch gezielte
sensorische,
motorische und
kognitive Stimulationen
können synaptische Verbindungen des geschädigten neuronalen Netzwerks neu geformt und somit die Funktion dieses Netzwerks teilweise oder vollständig wiederhergestellt werden.
Nach einer Läsion werden neuronale Verschaltungen reaktiviert, die im ZNS zwar vorhanden sind, aber funktionell nicht aktiv waren!
Schädigung aktiviert Reparaturprozesse
Wiederherstellung zerstörtes neuronales Netzwerk
Im ZNS – Hemmnisse!
Aussprossung von Nervenzellen (Sprouting)
genetische Programmierung auf Reparation dendritischer und axonaler Läsionen
Traumatisierung Aktivierung von Transkriptionsfaktoren,
Produktion neurotropher Faktoren ( = vielfältige Funktionen bei der Regulation neuronaler Plastizität ➡️ Axonwachstum)
Für das periphere Nervensystem (PNS) gut belegt „Leitschienen – Remyelinisierung“ (Schwann- Zellen)
Ein weitgehend zerstörtes neuronales Netzwerk lässt sich derzeit auch durch gezielte Stimulation meist nicht wieder herstellen, da für eine Neuverdrahtung (Reaktivierung) kein biologisches Substrat mehr vorhanden ist
Geringe Konnektivitätsverluste unterliegen häufig einer Spontanremmission
Keine Schwann-Leitschienen
Astrozyten bilden Narbengewebe als Barriere für Sprouting Prozess
Remyelinisierung erfolgt durch die Oligodendrozyten unvollständig.
inhibierende Glykoproteine
ZNS verfügt nur in der Entwicklungszeit über Glykoproteine für Axonwachstum (im PNS lebenslang verfügbar) ?
Hinweise, dass Axone im ZNS regenerieren können, wenn Hemmnisse umgangen werden können:
wenn keine Glia-Narbe;
wenn die negativen Signale des Myelins blockiert werden (Blockierung hemmender Substanzen)
Synaptische Plastizität
Lernabhängige morphologische Veränderung dendritischer Dornen
Viele Menschen Machen Fantastische Makrelen Weitwürfe
a) Durch Lernen verstärkte Ausschüttung von Transmittermolekülen und erhöhte postsynaptische Dichte
b) Modulierendes Interneuron: mehr Transmittermoleküle pro nervalem Impuls werden ausgeschüttet
c) Modifikation der post- synaptischen Rezeptor-membran: stärkere Reaktion auf gleiches Ausmaß an Transmittersubstanz
d) Fläche des synaptischen Kontaktes größer
e) Mehr synaptische Kontakte bei oft benutztem Erregungskreis
f) Wenig benutzte Synapsen werden von häufig benutzten neuronalen Verbindungen „übernommen“
a) vor und b) nach Lernprozess.
Von a) nach b) wurden der linke Dorn mit synaptischer Verbindung eliminiert, der mittlere Dorn verdickt (Synapse wird effektiver durch reduzierten elektrischen Widerstand) und der rechte Dorn geteilt (effektiver da 2 Präsynapsen andocken können)
Äußere Merkmale eines Neurons
Hauptanteile des PNS
Hauptfunktionen des VNS
Die wichtigsten äußeren Merkmale eines typischen Neurons
(Informationsübertragung)
Homöostase (Konstanthaltung des inneren Milieus)
Anpassungsfunktion
Vitalfunktionen (Herzschlag, Blutdruck, Atmung, Verdauung, Stoffwechsel)
Auch Sexualorgane, innere Augenmuskeln (Pupillenreaktion), endokrine/exokrine Organe etc.
Sympathikus und Parasympathikus
Sympathikus
ergotrop = aktivierend/ leistungs- steigernd
präganglionär: kurz, markreich
-> cholinerg
postganlionär: lang,markarm
-> noradrenerg
Parasympathikus
trophotrop = regenerierend/ Erholung
präganglionär lang, markreich
postganlionär kurz,markarm
Nervenfasern/Neuronen des VNS von ZNS (Nervenzellkörper innerhalb des ZNS) zum Ganglion (Nervenknoten).
Markhaltig und cholinerg (reagieren auf Acetylcholin).
sympathisch: kurz
parasympathisch: lang (ziehen zu den Ganglien in der Nähe des
Zielorgans)
Nervenfasern/Neuronen des VNS vom Ganglion (Nervenzellkörper innerhalb des Ganglions) zum Zielorgan.
Markarm
sympathisch : lang und adrenerg (Adrenalin/Noradrenalin)
parasympathisch: kurz und cholinerg (sind bereits näher am Zielorgan)
Synapsen
Endknöpfchen = Synapsen
Kontaktstellen zwischen Nerven
Meist chemisch: elektrisches Signal wird zunächst in ein chemisches Signal umgewandelt.
Signalgebende Nervenzelle erzeugt elektrische Entladung: Aktionspotential; an der präsynaptischen Membran werden chemische Botenstoffe (Neurotransmitter) ausgeschüttet.
Diese wirken auf eine signalempfangende Zelle (Empfängerzelle; postsynaptische Membran) ein.
Grundsätzlich vom prä- zum postsynaptischen Teil, es gibt aber auch retrograde Beeinflussung des präsynaptischen durch den postsynaptischen Teil.
Nach Ort und Art des Kontakts:
Axodendritisch (Axon zu Dendrit)
Axosomatisch (Axon zu Zellkörper)
Dendrodendritisch (Dendrit zu Dendrit)
axoaxonal (Axon zu Axon)
chemisch (Botenstoff wird in Umgebung abgegeben)
elektrisch (Gap junctions, Erregung „springt“ über)
Nach Funktion:
Aktivierend: exzitatorisch
oder hemmend: inhibitori
Neuronale Integration
Postsynaptische & Präsynaptische Hemmung
Inhibitorische Synapsen: hemmend
Exzitatorische Synapsenn: erregend, aktivierend
Abkürzungen für Spannungen, die an der Zellmembran einer Nervenzelle entstehen, sie beeinflussen dort die Signalweiterleitung:
Exzitatorisches postsynaptisches Potential (EPSP)
Inhibitorisches postsynaptisches Potential (IPSP)
Nervenzellen (Neuronen) für die Weiterleitung von elektrischen Signalen (Erregungen) verantwortlich
(a) Wenn mehrere exzitatorische Synapsen gleichzeitig aktiv sind, summieren sich die von ihnen erzeugten EPSPs (rot markiert) auf dem Wege zum Axon und das Axon feuert.
(b) Wenn gleichzeitig mehrere inhibitorische Synapsen aktiv sind, dann mindern die von ihnen erzeugten IPSPs (blau markiert) die Größe der EPSPs und verhindern dadurch, dass das Axon feuert.
Präsynaptische Hemmung durch Aktivierung von Rezeptoren, die Kanalöffnung hemmen. Reduziert NT-Freisetzung!
Gegenteil:
Präsynaptische Bahnung durch Aktivierung von Rezeptoren, die Öffnen der Kanäle in Umgebung der Aktivzone bahnen. Fördert NT-Freisetzung.
Ruhepotential durch Natrium-Kalium-Pumpe
Öffnen und Schließen spannungsgesteuerter Natrium- und Kaliumkanäle
Im Ruhezustand befinden sich mehr Na+ - Ionen und Cl- - Ionen außerhalb als innerhalb des Neurons und mehr K+ - Ionen und negativ geladene Proteine innerhalb als außerhalb des Neurons.
2 Kräfte wirken:
Konzentrationsgradient
(Ausgleich von Konzentrationen; Osmose)
Elektrostatische Kraft
(gleiche Ladungen stoßen sich ab, entgegengesetzte ziehen sich an);
Kräfte entgegengesetzt für Cl− und K+, aber gleich für Na+
=Membranpotenzial
Das Öffnen und Schließen spannungsgesteuerter Natrium- und Kaliumkanäle während der drei Phasen des Aktionspotentials: Anstiegsphase (= Depolarisation), Repolarisation und Hyperpolarisation
Neurotransmitter
biochemische Boten(-stoffe)
Überbrückung des synaptische Spalts
Übermitteln ein Signal von der Nervenzelle vor der Synapse (präsynaptisch) an die Nervenzelle hinter der Synapse (postsynaptisch)
exakt passende Andockstellen (Schlüssel)
verschiedene Neurotransmitter in Abhängigkeit von der zu übertragenden Botschaft
wirken exzitatorisch oder inhibitorisch
Der erste Neurotransmitter (Acetylcholin) ist 1921 entdeckt worden; inzwischen mehr als 50 verschiedene Neurotransmitter identifiziert (Tendenz steigend)
ionotrope Rezeptoren: - direkt
-> Membranrezeptoren, die gleichzeitig auch einen Ionenkanal darstellen
Vorübergehende Erhöhung der Membranleitfähigkeit für bestimmte Ionen
metabotrope Rezeptoren: - indirekt
Aktivierung von Rezeptor-assoziierten Enzymen, die durch metabolische Prozesse im Zellinneren die Membraneigenschaften beeinflussen
Die Neurotransmitter werden in den Nervenzellen produziert und wandern verstaut in kleinen Bläschen, (Vesikel), zum Endknöpchen des Axons.
-> Synaptische übertragung
Sophie & Sabine Arbeiten Exzellent & Hans Arbeitet Doof.
(1) Synthese,
(2) Speicherung in den Vesikeln,
(3) Abbau von Neurotransmittern, die aus den Vesikeln entweichen,
(4) Exocytose,
(5) hemmende Rückkoppelung über Autorezeptoren,
(6) Aktivierung von postsynaptischen Rezeptoren und
(7) Deaktivierung.
Die zwei Mechanismen zur Beendigung der Neurotransmitterwirkung an der Synapse:
Reuptake und enzymatischer Abbau
Freisetzung des Neurotransmitters
Hauptgruppen von Neurotransmittern
Anstieg der intrazellulären Kalzium-Konzentration (Ca2+) durch die Öffnung der Kalziumkanäle
Durch Umbau kalzium-bindender Proteine, exozytische Zellfusion der Vesikel mit der präsynaptischen Membran
Inhalt der Vesikel in den synaptischen Spalt freigesetzt.
postsynaptisch binden die NT an Rezeptoren.
Öffnung von Ionenkanälen: Änderung des Membranpotentials postsynaptischer Nervenzelle.
Je nach Rezeptor nur kurzfristige Änderung (ionotrop) oder Kaskade von Ereignissen in der Zelle (metabotrop)
Synapsen sind spezifisch für Neurotransmitter:
Achtung! Wirkung der NT (Neurotransmitter) vielfältig und unterschiedlich je nach Wirkungsort/Rezeptoren !
Aminosäuren
Glutamat: wichtigster exzitatorischer NT; Synapsen sind glutamaterg
Glycin: Stoffwechsel,Herabsetzung Muskelaktivität); glycinerg
GABA: wichtigster inhibitorischer NT
(Mono)amine
Nor-/Adrenalin: aktivierend; (nor-)adrenerg (Adrenalin nur als Hormon relevant; Noradrenalin als Neurotransmitter
Dopamin: u.a. Belohnung/Glück; dopaminerg
Serotonin: u.a. Stimmung/Glück; serotenerg
Peptide
Peptide, Hormone; Neuropeptide, z.B. Endorphin, Oxytocin, Vasopressin...; peptiderg
Transmittersysteme
Neuroendokrines System
(Hormone)
Drüsen
Abgrenzung exokrin (z.B. Schweißdrüßen): chemische Substanzen werden in Gänge freigesetzt, gelangen zum Ziel, meist Körperoberfläche
Endokrin (ganglos) setzen Hormone direkt in den Blutkreislauf frei, von dort ans Ziel
Die endokrinen Drüsen.
Hormone sind körpereigene Stoffe, die mannigfaltige physische und psychische Funktionen (Wachstum, Ernährung, Stoffwechsel, Entwicklung, Reifung, Fortpflanzung, Leistung usw.) des Organismus steuern.
Einige Botenstoffe können sowohl als Hormone und Neurotransmitter wirken Bsp:
Noradrenalin
-> im Nebennierenmark ein Hormon
-> in adrenergen Neuronen ein Neurotransmitter
Interaktionen von Hormon- und Nervensystem:
Teile des ZNS kontrollieren die Ausschüttung von Hormonen (z.B. Hypothalamus)
Hormone können das Nervensystem modulieren (z.B. Rezeptoren für Cortisol)
Aminosäurederivate:
Aus Aminosäuremolekül synthetisiert
(z.B. Adrenalin ausgesendet vom Nebennierenmark wird aus Tyrosin synthetisiert, auch Schildrüsenhormone...)
Andere Hormone wirken durch Rezeptorbindung an Zellmembran
Steroidhormone sind klein und fettlöslich,
durchdringen Zellmembran, gelangen zu Rezeptoren im Cytoplasma / Zellkern
beeinflussen Genexpression umfassender!
Basics der Neuroanatomie
„graue Zellen“ (Hirnzellen/Neurone)
= überwiegend Zellkörper der Neurone an der Oberfläche des Kortex (= Hirnrinde) und als Kerne (Nuclei) (“Inseln” in weißer Masse) und Basalganglien in der Tiefe
weiße Substanz (Verbindungen)
= (überwiegend myelinisierte Axone)
in seinen funktionellen Eigenschaften weit verzweigt und mit verschiedenen neuro- psychologischen Beeinträchtigungen assoziiert.
Primärfelder:
z.B. primärer motorischer Kortex (Motokortex)
Alle Skelettmuskeln: wobei die fein gesteuerten Muskeln, beispielsweise die Fingermuskeln, einen größeren Platz einnehmen als die "grob" gesteuerten Muskeln wie etwa die Rückenmuskeln.
Sekundärfelder:
Prämotorischer Kortex steuert Zentren des Hirnstamms (extrapyramidale Motorik) und das Kleinhirn (Abstimmung von Bewegungen) .
supplementärmotorischer Kortex („speichert“ komplexere motorische Abläufe)
frontales Augenfeld (willkürliche Augenbewegungen)
motorisches Sprachzentrum
Das frontale Blasenzentrum kontrolliert die Harnblasenentleerung und die Defäkation.
Steuerzentrale Präfrontaler Cortex
Parietallappe
Sitz höherer geistiger, psychischer und sozialer Fähigkeiten.
Supervisory attentional system
Eine Zerstörung dieses Bereichs führt zu starken Wesensveränderungen (Persönlichkeitsabbau).
25 J., prämorbid: freundlich
Unfall bei Sprengarbeiten
Verletzung präfrontaler (orbitaler) Cortex
Post: impulsiv, launisch, Probleme in sozialen Interaktionen
primärer sensibler Cortex: Körpersensibilität
sekundärer somatosensibler Cortex: komplexere Reizmuster „gespeichert“
posteriorer parietaler Cortex: u. a. Orientierung im Raum;
Gyrus angularis (Besonderheit: wird trotz seiner Lokalisation im Temporallappen zum Parietallappen gerechnet): Schaltstation zwischen Sehrinde und Hörrinde; essenziell für Sprachproduktion, Lesen und Schreiben.
Okzipitallappen
Temporallappen
primäre Sehrinde: Bewegung- und Kontrastwahrnehmung, Form- und Farbensehen
sekundäre Sehrinde: Verarbeitung der Informationen aus der primären Sehrinde
sekundäres Blickzentrum: Blickfolgebewegungen (d. h. sensorisch geführte Blickbewegungen).
primäre Hörrinde: hierhin projizieren die Fasern der
Hörbahn
sekundäre Hörrinde: Verarbeitet und interpretiert Informationen aus der primären Hörrinde
starke Lateralisierung: in der dominanten Hemisphäre erfolgt eine mehr logisch-rationale Verarbeitung (sensorisches Sprachzentrum/Wernicke-Region), in der nichtdominanten Hemisphäre eine mehr intuitive Verarbeitung.
Afferenzen erhält die sekundäre Hörrinde aber auch von der Schaltstelle zwischen visuellem und auditorischem System
Efferenzen ziehen in viele andere Kortexbereiche, wo eine weitergehende Interpretation erfolgt, besonders zum motorischen Sprachzentrum (Broca-Areal).
Das limbische System
Besonders prominent im Temporallappen.....
Das limbische System ist derjenige Teil des Großhirns, der den Hirnstamm umgibt.
essenziell für die emotionale Verarbeitung.
Uneinigkeit, welche Teile des Gehirns zum limbischen System zu zählen sind und zu welchen Einheiten sie zusammengefasst werden sollen.
Die entscheidende Einheit ist die Hippokampusformation
das limbische System hat Anschluss an den Cortex und kann so auch z.B. auf den präfrontalen Cortex oder das basale Vorderhirn einwirken.
Zahlreiche weitere Verbindungen sorgen dafür, dass das limbische System mit so gut wie allen Zentren des Gehirns, sowie Hirnstamm und Rückenmark in Kontakt steht.
Vermittelt zwischen subcortikalen und cortikalen Zentren und stellt daher die physiologische Grundlage für die Verknüpfung von Unbewusstem mit Bewusstem.
Es erhält Zuflüsse aus der Umwelt (Sensorik) und Innenwelt (vegetative Afferenzen) und wirkt auf diese zurück (mittels Motorik, Vegetativum und endokrinem System etc.).
Die Hauptstrukturen des limbischen Systems: Amygdala, Hippocampus, cingulärer Cortex, Fornix, Septum und Mammillarkörper.
emotionale "Tönung" von Sinneseindrücken ("gut", "schlecht", "gefährlich", "schön" etc.)
Lernvorgänge und Gedächtnisfunktionen
Neue Inhalte werden im Hippocampus verwaltet und später (vor allem während bestimmter Schlafphasen) an den Kortex übertragen und somit ins Langzeitgedächtnis überführt.
Hippocampus
Gedächtnis
2 Zuständigkeiten - 2 Hippocampi
Ohne Amygdala = keine Angst
Hippocampus wichtig für Einspeicherung und Abruf von neuen Informationen
involviert in semantisches und episodisches Gedächtnis
räumliches Gedächtnis
auch für die Gedächtniskonsolidierung wesentlich.
Indirekt beteiligt:
Thalamus selektiert die Sinnesinformationen
Amygdalae (Mandelkerne) färben Ereignisse emotional ein
Fall H.M
Orientierung im Gehirn
anterograde Amnesie: Verlust der Fähigkeit, neue Informationen für mehr als wenige Sekunden zu speichern.
Fall H.M. : 27jähriger Fabrikarbeiter mit schweren Epilepsie.
medialen Bereiche beider Schläfenlappen (Hippocampus, medialer Temporalpol, Gyrus hippocampalis) operativ entfernt.
Erinnerungsfähigkeit an Ereignisse vor der Operation vollständig erhalten
Keine neuen Infos mehr
Aber implizites Gedächtnis/Priming/Konditionieren intakt
Erkannte Bilder, die man ihm zuvor immer wieder gezeigt hatte
Behauptete aber, es nie zuvor gesehen zu haben.
Strukturen des medialen Temporallappens wesentlich für den Neuerwerb von Informationen
Explizites und implizites Gedächtnis unterschiedlich lokalisiert
Horizontale, frontale (koronare) und sagittale Ebenen im menschlichen Gehirn, sowie ein Querschnitt des menschlichen Rückenmarks
Hirnnerven
12 Stück(1 bis 12 = I -XII)
Rein sensorische Hirnnerven: I,II,VIII
Alle anderen gemischt, aber:
Überwiegend motorische Hirnnerven: III, IV, VI, VII, XII (haben sensorische Anteile)
Motorisch und sensorisch gleich wichtig: V,VII,IX,X
Merksatz: Onkel Otto orgelt tag täglich außer freitags verspeist er gerne viele alte Hamburger
I. N. olfaktorius
II. N. opticus
III. N. oculomotorius
IV. N. trochlearis
V. N. trigeminus
VI. N. abducens
VII. N. facialis
VIII. N. vestibulocochlearis
IX. N. glossopharyngeus
X. N. vagus
XI. N. accessorius
XII. N. hypoglossus
I. Hirnnerv
II. Hirnnerv
III. Hirnnerv
IV. Hirnnerv
V. Hirnnerv
VI. Hirnnerv
VII. Hirnnerv
Nervusolfaktorius
Riechnerv
Leitet Signale von der Nase zum Gehirn.
Nervusopticus
Sehnerv
Leitet die Signale der Netzhaut zum Gehirn
Nervus oculomotorius
Augenmuskelnerv
Steuert Augen- und Lidbewegung, Iris.
parasymphatische Anteile
Nervus trochlearis
Steuert schrägen oberen Augenmuskel.
Nervustrigeminus
Drillingsnerv
Untergliedertsichinden
Augennerv (N.ophthalmicus),
Oberkiefernerv (N.maxillaris) und
Unterkiefernerv (N.mandibularis).
Er leitet sensible Informationen aus dem ganzen Gesichtsbereich zum Gehirn. Innerviert Kiefermuskeln
Nervus abducens
Innerviert den lateralen Augenmuskel.
Nervus facialis
Gesichtsnerv
Steuert die Muskulatur der Mimik, vermittelt auch die Geschmackswahrnehmung in den vorderen zwei Dritteln der Zunge. Innerviert Kopfdrüsen.
VIII. Hirnnerv
IX. Hirnnerv
X. Hirnnerv
XI. Hirnnerv
XII. Hirnnerv
Nervus vestibulocochlearis
Hör- u. Gleichgewichtssinn
Weiterleitung der Informationen von Gehörschnecke und dem Gleichgewichtsorgan
Nervus glossopharyngeus
Zungen - u. Rachennerv
Leitet die Signale des hinteren Zungenabschnittes zum Gehirn und innerviert Muskeln des Rachens (Schluckakt).
Nervus vagus
Eingeweidenerv
Hauptnerv des PS und an der Regulation innerer Organe beteiligt.
(wird zu den Hirnnerven gezählt: Rückenmark zum Schädel und an Schädelbasis wieder raus)
Nervus accessorius
Halsnerv
Versorgt motorisch den M.trapezius und den M.sternocleidomastoideus.
Nervus hypoglossus
Zungennerv
Steuert die Zungenbewegung.
Biopsychologie und Stress
Stressachsen
Erforscht Grundlagen
Erklärungsmodelle für Entstehung von Störungen
Basis für Prävention und Therapien
Beispielbefund:
Epigenetik - Pränataler Stress verändert Lesbarkeit von Genen und erhöht Stressvulnerabilität
SAM:
Sympathische Stressachse = SAM
Akute Stressreaktion (innerhalb Sekunden):
Vegetatives Nervensystem:
Hypothalamus- Sympathikus- Nebennierenmarks-Achse (SAM)
HHNA:
Hormonelle Stressachse = HHNA
Langsamere Stressreaktion (innerhalb von Minuten):
Endokrines System (hormonell):
Hypothalamus- Hypophysenvorderlappen- Nebennierenrinden-Achse (HHNA)
Erinnerung! Vegetatives Nervensystem:
Sympathikus -> Gegenspieler -> Parasympathikus
Hypothalamus
CRH
Hypophyse
ACTH
Nebennierenrinde
Glucocorticoide (Cortisol)
Acetylcholin
Nebennierenmark (= Paraganglion)
Katecholamine (Adrenalin/Noradrenalin)
Stresshormon Cortisol
Stresshormon Cortisol und Depression
Glukokortikoide und psychische Störungen
Stressfolgen
Wenn Cortisolkonzentrationen über einige Tage erhöht sind, können die Neuronen des Hippocampus bereits Schaden nehmen.
Zahl der Dendriten und synaptischen Verbindungen nimmt ab.
weniger neue Gehirnzellen entstehen
Bildung von Nervenwachstumsfaktoren eingeschränkt.
Leichter Hypercortisolismus bei Depression:
bei wiederholten depressiven Episoden können sich die Schädigungen des Hippocampus summieren: bleibende Beeinträchtigung des Gedächtnisses möglich, wenn die Depression nicht behandelt wird.
Aber potenziell reversibel!
Menschen mit Depressionen weisen signifikant erhöhte Werte des Stresshormons Cortisol auf
Veränderung in der Regulation des Hypothalamus- Hypophysen- Nebennierenrinden- Systems als neurobiologisches Merkmal affektiver Störungen
durch einen Dexamethason-Suppressions-/Corticotropin- Releasing-Hormon-Stimulationstest (DST) zeigen Patienten erhöhte ACTH- und Cortisolfreisetzung (bei Gesunden ist ein signifikanter Abfall (Suppression) des Cortisolblutwertes nachzuweisen)
wahrscheinliche Glukokortikoidrezeptor- Veränderung (genetisch oder erworben, siehe Epigenetik)
Kardiovaskuläre Risiken
Beide Stressachsen wirken aktivierend bzw. blutdrucksteigernd
Kurzfristig ist das bei Gesunden unproblematisch, länger andauernder oder extremer Stress kann schädigen (Extremfall: plötzlicher Herztod)
-> Stress geht mit kardiovaskulären Risiken einher (Bluthochdruck, Herzrhytmusstörungen usw.)
Schlafstörungen
Cortisolspiegel sinkt im Schlaf nicht ausreichend
Erschöpfung, Gedächtnis- beeinträchtigung
Substanzkonsum
Heißhunger -> Bevorzugung hochkalorischer
Nahrung „Fastfood“
Metabolisches Syndrom: Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht
Wichtig
Oxytocin
Was ist das?
Alt-griechisch: schnelle Geburt
Proteohormon: Neuropeptid
Gebildet im Hypothalamus: Nucleus paraventricularis + nucleus supraopticus
Freigesetzt über Hypophyse
Relevant auch fürs Herz
„Sozial-Hormon"
Freisetzung von Oxytocin
-> Durch angenehmen Hautkontakt
Streicheln
Umarmungen
Zärtlichkeiten
Massagen
-> Durch Reize, die mit angenehmen Kontakt verbunden werden (Konditionierung!)
z.B Singen, Essen, Gerüche, aber auch Gedanken
-> Bei Stress
Wirkung von Oxytocin
-> Im Körper:
Senkt Cortisolspiegel (HHN-Achse)
Herz:
Verringerte Herzfrequenz
Freisetzung von ANP (Atriales natriuretisches Peptid)
Entwässert das Blut
Senkt Blutdruck
Uterus
Geburtswehen
Milchdrüsen
Milchejektion (Milchspende-Reflex)
-> Im Gehirn:
Amygdala:
Links: verringerte Aktivität (Weniger Misstrauen)
Rechts: verringerte Aktivität
Koppelung Amygdala mit Hirnstamm
Verringert -> weniger Furcht
Temporallappen (mit temporo-parietalem Übergang, Temporalpol)
Verringert -> mehr Vertrauen?
-> ABER: Ergebnisse von passiver Emotionsverarbeitung bei Männern!
Epigenetik
Genexpression
Chemische Modifikation der DNA (Methylierungen)
(von griechisch: epi = über)
untersucht Mechanismen, die Genexpression beeinflussen, ohne Gene zu verändern!
Eingriff betrifft nicht die Nukleotidsequenz des DNA-Strangs, sondern spielt sich "oberhalb" von ihr ab.
Der Transkription eines DNA-Abschnitts in einen komplementären messenger-RNA- Strang folgt die Translation des messenger-RNA- Strangs in ein Protein.
Wichtigste epigenetische Veränderung
= Methylierung Cytidin Basen der DNA
Nur Cytidine innerhalb von Cytosin-Guanosin-Dinukleotiden
= Methylierung des C im CpG
i.d.R. hemmen sie die Aktivität des Genabschnitts -
Lesbarkeit wird reduziert
Spezifische Methylierungsmuster
Zufällige Methylierungen
Verhalten
-> Stress
Chemikalien
Ernährung
Ein frühkindliches Trauma kann fürs Leben prägen:
Es verändert die „Lesbarkeit“ des Erbguts und damit die:
Aktivität der Gene
Konkret:
Methylierung von Glucocorticoid-Rezeptoren
Cortisol kann nicht gebunden werden
Stressreaktion wird nicht abgedämpft
Folge: Betroffene sind stressanfälliger und ängstlicher
Bau des Herzens
Hohlmuskel
zwei Hälften
linke Seite (aus der
Draufsicht rechts!) führt O2-reiches Blut in den Körperkreislauf
rechte Seite führt O2- armes Blut in den Lungenkreislauf
zw. Vorhöfen u. Kammern Segelklappen
zu Arterien Taschenklappen
Kontraktionen des Herzens führen zu Auswurf des Blutes in die Aorta
Druck, den die linke Kammer dabei aufbaut, heißt Blutdruck
durch Herzschlag wird Druck auf seinen systolischen Wert getrieben
sinkt dann auf diastolischen Wert ab
systolischer Wert (junge Erwachsene): 120mmHg diastolischer Wert: 80 mmHg mittlerer Blutdruck: 100 mmHg
4 Phasen des Herzschlages
-> systolischer BD (SBD), Auswurfkraft: 120 mmHG
Anspannung und Austreibung (2, 3)
-> diastolischer BD (DBD), Dauerdruck der arteriellen Gefäße: 80 mmHG
Erschlaffung und Kammerfüllung (4, 1)
-> Bei körperlicher Anstrengung nehmen Herzminutenvolumen und Durchblutung der Peripherie zu, Gefäßwiderstand sinkt. Der systolische arterielle Druck steigt stärker an als der diastolische Wert.
Folgen des Hypertonus
Blutdruckregulation
Vasokonstriktion
Barorezeptorreflex (Mechanorezeptoren am Karotissinus und am Aortenbogen; Wirkung in Sekunden bis Minuten)
Hormonell-Renale Regulation (Nieren, Wirkung Stunden bis Tage):
Freisetzung von antiduretischen Hormonen (ADH) und natriuretischen Peptiden (ANP, BNP)
Sympathisch aktivierte Engstellung von Arterien und Venen (erhält Grundtonus der Gefäße) ausgeprägt in
Haut,
Skelettmuskeln,
Verdauungsorganen
(Niere)
kann Blut hinleiten, wo es benötigt wird; verhindert Versacken von Blut (Blutdruckabfall beim Aufstehen) in den Beinen beim Aufstehen (Orthostasereaktion)
maximal bei Blutverlust (Schock):
Zentralisation: nur noch lebenswichtige Organe (Hirn, Herz) werden versorgt/durchblutet
Regulation durch Nerven
Tonische Kontrolle des arteriolären Durchmessers
Herz- Kreislauf- Aktivität: Periphere Durchblutung
Substanzen, die zur Regulierung von Vasokonstriktion und Vasodilatation dienen
Mechanismus der Blutdruckregulation
Antiduretisches Hormon (ADH)
Barorezeptorreflex
= Antiduretisches Hormon (ADH)
bewirkt Wasserresorption, erhöht Konstriktion, beeinflusst Herzfrequenz und -minutenvolumen
Wassermangel führt zu osmotischem Druck: Osmorezeptoren im Gehirn initiieren ADH- Ausschüttung im Hypophysenhinterlappen.
ADH aktiviert Wasserrückresorption in der Niere -> Volumen steigt -> Blutdruck steigt
ADH-Freisetzung wird durch starke Flüssigkeitszufuhr und Alkohol gehemmt -> reichlicher Biergenuss (Wasser und Alkohol) führt zu Harnflut mit Flüssigkeitsverlust und es entsteht Durst
Ziel: Konstanthaltung des Blutdrucks
bei hohem Druck: Reduktion Sympathikotonus und Drosselung der Herzfrequenz
bei niedrigem Druck: Erhöhung Sympathikotonus
Signale der Rezeptoren gehen ans Kreislaufzentrum; Verrechnung mit Input aus höheren Zentren
Zuleitung des efferenten Signals zu Herz und Gefäßen über sympathische Neuronen
Komponenten des Barorezeptorreflexes
Die Antwort auf eine Erhöhung des Blutdrucks
Die Antwort auf einen orthostatischen Hypotonus
Erregungsleitungssystem
Erregungsbildungssystem
Weiterleitung elektrischer Signale, die die Pumptätigkeit des Herzens regulieren.
Grundrhythmus dieser Impulse durch das Erregungsbildungssystem erzeugt.
Erregungsbildungs - und leitungssystem - bestehen nicht aus Nerven- sondern aus spezialisierten Herzmuskelzellen.
His-Purkinje-System
Erregung kommt vom AV-Knoten zum His-Bündel (nach His)
His-Bündel kann 20-30 Erregungen/Minute initiieren (tertiärer Schrittmacher, Back up für AV-Knoten)
Stamm teilt sich in 3 Äste: 2 linke/1 rechter Schenkel; bei unterbrochener Leitung dort: Schenkelblock (li. o. re.)
An Herzspitze teilen sich Schenkel in Purkinje- Fasern (nach Purkinje): Kontakt zu Herzmuskelfasern
Primärer Schrittmacher (Impulsgeber): Sinusknoten
sitzt in rechter Vorhofwand, 60-80 Erregungen/Minute
Sekundärer Schrittmacher: AV-Knoten kann bei Ausfall des Sinusknotens oder mangelnder Leitung von Sinus zu AV-Knoten (AV-Block) Impulsgebung übernehmen, aber nur 40-50 Erregungen/Minute
Wirkung des vegetativen Nervensystems am Herzen
Chronotrop: auf Frequenz wirkend
Dromotrop: auf Leitung wirkend (AKP- Schwelle)
Inotrop: auf Kontraktionsfähigkeit wirkend
Bathmotrop: auf Reizschwelle wirkend
Funktionen von Schlaf
Folgen bei zu wenig Schlaf
Psychophysische Insomnie; Neuroendokrinologische Korrelate
Verarbeitung, was unerledigt ist?
Gedächtnisbildung!
Studien von Jan Born: neue, zunächst labile Gedächtnisinhalte werden gefestigt
ins Gedächtnis aufgenommene Inhalte werden geordnet und verarbeitet: ggf. kreative Problemlösungen
Semantische Gedächtnisinhalte im Tiefschlaf konsolidiert
im Tiefschlaf dieselben Neuronen aktiv wie beim bewussten Lernen
zu wenig oder schlechter Schlaf erhöht Blutzuckerspiegel
kann Körperfettmasse erhöhen
im Immunsystem entscheidet Schlaf mit über die Bildung von Antigenen oder Immunreaktionen.
Etc. siehe Bezüge Stress!
Psychophysische Insomnie
Neuroendokrinologische Korrelate
EEG und Schlafstadien
Sleep Cycle
EEG-Aktivität ändert sich im Schlaf:
Wechsel von Phasen mit hochamplitudigen, langsamen Wellen und (Elektroenzephalographie; EEG)
Phasen mit niederamplitudigen, schnellen Wellen:
REM (rapid eye movements, Aserinsky & Kleitman,1953); Augenbewegungen werden über Elektrookulographie (EOG) erfasst
Elektromyographische Aktivität (EMG) im Nacken während der Zeit reduziert
EEG, EOG und EMG als physiologische Ableitung von Schlafstadien (häufig zusätzlich Herzfrequenz)
Das EEG im aufmerksamen Wachzustand, kurz vor dem Einschlafen und während der vier Schlafstadien.
Schlafzyklus wiederholt sich mehrmals pro Nacht, ist ungefähr 90 Minuten lang
Schlafstadien
Merkmale des REM- und SW- Schlafs
1. Schlafstadium (ab 2. Mal) REM (5.)
erhöhte cerebrale Aktivität (Sauerstoff, Durchblutung, neuronale Entladungen)
autonomes Nervensystem (Blutdruck, Puls)
Muskelzucken der Extremitäten (auch Erektion)
Andere Stadien Non-REM (NREM)
3 und 4 zusammen: Slow wave sleep (SWS)
(siehe Karteikarte 8, EEG)
Circadiane Schlafzyklen
(circadian= ca. 1 Tag dauernd)
Evolutionär: 24 Stunden Hell-Dunkel-Zyklus
Als Anpassung circadiane Rhythmen entwickelt
Meist tagaktiv, einige Spezies nachtaktiv (z.B. Ratten)
Äußere Hinweise als Zeitgeber
Hell-Dunkel-Zyklus: manipuliert: Veränderung!
Aber auch bestimmte wiederholende Abläufe (Gewöhnung/Konditionierung)
Circadianer Rhythmus also nicht primär erlernt! Aber Einflüsse der Umwelt wirken ein!
Verschiedene circadiane Gene in allen Zellen; evolutionär früh
„Lerchen“ und „Eulen“ (je weniger Licht, um so mehr Eulen!)
Trotz schwankender Beanspruchung regelmäßige Rhythmen
Wenn länger wach als gewöhnlich, anschließend kürzerer Schlaf, statt länger!
Jetlag (Phasenvorverlagerung oder - verzögerung)
Social Jetlag (äußere Taktgeber und innere Uhr/Lebensstil kollidieren)
Schichtarbeit (Zeitgeber bleiben konstant, aber Schlaf-Wach- Zyklus erzwungen angepasst)
Phasenvorverlagerung schwieriger als Phasenverzögerung!
Helles Licht und Bewegung hilft gegen Jetlag bei Vorverlagerung.
(Till Roenneberg)
Schlafstörungen, Müdigkeit, Unwohlsein, geringere Fitness (geistig/körperlich), Übergewicht, erhöhter Nikotin- und Alkoholkonsum (übrigens alles auch bekannte Stressfolgen)
Fragebogen MCTQ (Munich Chronotype Questionnaire) von Prof. Till Roenneberg zur Ermittlung des Chronotyps („Eulen und Lerchen“
Sitz der inneren Uhr (circadiane Uhr)
Nucleus suprachiasmaticus (NSC) im medialen Hypothalamus
Läsionen stören circadiane Zyklen
Ralph et al. (2000): NSC mutierter Hamster verpflanzt; deren verkürzter S-W-Zyklus wurde übertragen! Wirkte auch umgekehrt.
Die Entdeckung des Tractus retinohypothalamicus. Ausgehend von jeder Retina projizieren Neurone bilateral zum Nucleus suprachiasmaticus.
Photorezeptoren: Neurone, die schnell auf Veränderungen der Lichtverhältnisse reagieren;
Photo-Pigment: Melanopsin (wird in retinalen Ganglienzellen produziert;
Axone zum NSC
es hemmt Melatonin, welches bei Dunkelheit mehr vorkommt und schlafassoziiert ist
Melatonin beeinflusst circadianen Rhythmus
Wird aus Serotonin synthetisiert; Konzentration im Blut bei Dunkelheit (und Schlaf) besonders hoch
Die Lage der Epiphyse, die das Melatonin produziert.
Diagramm zur Wirkung der Aktivierung des hypokretinergen Systems
Wirkung von Adenosin auf Schlaf und Wachheit
Ein schematisches Diagramm zur Wirkung der Aktivierung des hypokretinergen Systems der Neurone des lateralen Hypothalamus auf den Schlaf/Wach-Wechsel in Analogie eines Flip-Flop. Die Motivation wach zu bleiben oder Ereignisse, die den Schlaf stören, aktivieren die hvpokretinergen Neurone.
Die Wirkung von Adenosin auf Schlaf und Wachheit.
Verlängerte neuronale Aktivität verursacht die Akkumulation von Adenosin und dadurch kommt es zur Enthemmung der schlaf-fördernden Neurone im VLPA.
Psychoaktive Drogen
Drogenwirkung im ZNS
Dopaminsystem im Gehirn
Beeinflussen subjektives Erleben und Verhalten durch Wirkung aufs Nervensystem
Mit Blut zu Blutgefäßen des ZNS
Blut-Hirnschranke filtert einige Substanzen um die Neurone des ZNS zu schützen
Wirkung diffus auf neuronale Membranen (z.B. Alkohol) im gesamte Nervensystem
Dopamin- und Belohnungszentren im Gehirn (ATV, Nucleus accumbens, mesocorticolimbisches System)
Das mesotelencephale Dopaminsystem im menschlichen Gehirn, bestehend aus der nigrostriatalen Bahn (grün) und der mesocorticolimbischen Bahn (rot)
Dopamin als zentraler Botenstoff
Synaptische Plastizität Drogen
Spezifischere Drogenwirkung:
Es werden immer weitere Kreise des Belohnungssystems verändert -> schließlich Kontrollverlust:
die durch Drogen hervorgerufene synaptische Plastizität breitet sich im Verlauf einiger Tage vom ventralen Tegmentum ins Striatum hinein aus: synaptische Veränderungen im ventralen Tegmentum -> Umbauten an den Nervenzellen im Nucleus accumbens -> dort gleitet Entscheidungsfindung in den automatischen Modus ab, hin zum Zwangsverhalten!
Bindung an bestimmte synaptische Rezeptoren;
Beeinflussen Synthese, Transport, Freisetzung , Deaktivierung bestimmter Neurotransmitter
Wirken auf Kette von chemischen Reaktionen (postsynaptisch)
Mechanismen, wie Pharmaka und Drogen wirken
2 organismische Gegenregulationsstrategien
Drogen/ Kreuztoleranz
Um Dopamin-Überflutung zu kompensieren und die normalen Funktionen aufrechtzuerhalten reagiert das Gehirn mit:
1) Hemmender Rückkopplung auf Transmitterebene:
System dämpft die Drogenwirkung, indem es Eigenproduktion von Dopamin drosselt + inhibitorische Moleküle dagegensetzt
2) Neuranatomischer Adaptation:
Erhöhung oder Reduzierung der Empfangsstrukturen / Anzahl Rezeptoren (neuroplastische up-Regulation vs. down- Regulation)
-> Abschwächung der Drogenwirkung -> subjektiv gesteigertes Verlangen -> Dosissteigerung -> Toleranz
Versucht konsument den dämpfenden Effekt mit mehr Suchtstoff auszugleichen -> produzieren die Zellen noch mehr eigene hemmende Moleküle
->steigende Toleranz = sinkende Wirkung + Verkraften größerer Substanzmengen
-> langfristig Konsum nur noch Ausgleich der gedrosselten organismischen Produktion, um Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten!
-> Entzugssymptome bei Vorenthalten
-> Körper kommt ohne Droge nicht mehr aus!
Geringere Sensitivität infolge von Exposition
Dosis wirkt geringer
größere Menge benötigt
Droge kann Toleranz für Substanz mit ähnlichem Wirkmechanismus machen
Toleranz nur für Teilwirkungen;
Sensitivierung für andere Wirkungen
Komplexe Adaptierungen beeinflussen Wirkung
Metabolische (Menge Wirkungsort) + funktionelle Änderungen (Reaktivität Wirkungsort)
Entzugssymptome
Wird dem Organismus die Substanz dann vorenthalten (Substanzentzug)
-> Unterversorgung mit Dopamin + „Rezeptorhunger" -> qualende seelische + körperliche Entzugszustände (meist gegenteilige Wirkungen d. eigentlichen Droge)
Charakteristische Nikotin-Enzugssymptome:
• dysphorische Stimmung bis Depressivität
• Schlaflosigkeit
• Unruhe
•Konzentrationsstörungen
• Reizbarkeit und Ärger
• Angstzustände
• verminderte Herzfrequenz
• gesteigerter Appetit und Gewichtszunahme
Entzugserscheinungen treten innerhalb von 24 Std. ein (abends am stärksten), erreichen ihren Höhepunkt in der ersten Woche u. klingen in den folgenden 3-4 Wo. weitgehend ab.
Allerdings:
Körperliche Gewöhnung + Habituation schnell reversibel!
Nach Entzug
innerhalb von Tagen oder Wochen Rückbau der Rezeptor-neuroadaptation (Up- bzw. Down-Regulation); bei nAChR max. nach 1-jähriger Abstinenz abgeschlossen
CREB wird bei Drogenverzicht schon nach ein paar Tagen wieder inaktiviert
delta-FosB nach einigen Monaten Drogenenthaltsamkeit wieder auf ein Normalmaß heruntergedrosselt
Dies erklärt somit noch nicht die anhaltende Sensitivierung + Rückfallgefahr gegenüber dem Suchtstoff!
Reaktivierung „schlafender" Rezeptoren
Morphologische Strukturveränderungen, die für die lebenslange Rückfallgefahr verantwortlich sein könnten
mehr Rezeptoren = „Rezeptorhunger" = Craving (Suchtverlangen)
Craving verliert sich auf Dauer -> überzählige Rezeptoren werden aber nur zu kleinem Teil abgebaut, die meisten lediglich deaktiviert („Schlafzustand”)
Wird dann (Jahre) später irgendwann wieder geraucht -> plötzliche Reaktivierung der „schlafenden" Rezeptoren
-> abrupt einsetzender heftiger Rezeptorhunger -> unwiderstehliches Craving -> Rückfall
bei chronischem Drogenmissbrauch -> Ausbildung von deutlich mehr dendritischen Dornen an NAc-Neuronen -> neue Dornenausknospung noch Monate nach Ende des Drogenkonsums -> bleibend extrem sensible Signalantennen?
Kontingente Toleranz
Konditionierte Toleranz
Konditionierte Entzugserscheinungen
Rückwärtige Konditionierung
Toleranz nur, wenn Wirkung empfunden wurde.
Zwei Gruppen Versuchstiere: eine erhält Drogen jeweils vor Test, andere jeweils danach, zum Schluss beide davor: Unterschiede?
Kontingente Toleranz gegenüber antikonvulsiver Wirkung von Alkohol.
Wirkung situationsbezogen (Situationsspezifität in vielen Studien nachgewiesen)
Toleranzwirkung maximal wenn Droge in gleicher Umgebung verabreicht wird
Konditionierte kompensatorische Reaktion
Überdosisrisiko in neuer Umgebung größer !?!
Die Situationsspezifität der Toleranz gegenüber der hypothermischen ( -> Zustand der Unterkühlung des Körpers bzw. eines Gewebes) Wirkungen von Alkohol
Es kann auch zu einer Drogensensitivierung kommen.
Ebenfalls situationsspezifisch, wenn Wirkung dort erlebt und getestet wurde.
Toleranz, wenn unkonditionierte Reaktion (UR), dem unkonditioniertem Reiz (US) entgegenwirkt
Sensitivierung, wenn unkonditionierte Reaktion, den unkonditionierten Reiz verstärkt.
Entzugserscheinungen, die durch die Drogenumgebung oder drogenassoziierte Hinweisreize ausgelöst werden.
-> Dopamin wird immer früher in der Handlungskette ausgeschüttet
Pfade in der Fastenphase und in der absorptiven Phase des Metabolismus
Abläufe während der drei Phasen des Energiestoffwechsels
Metabolische Pfade in der Fastenphase und in der absorptiven Phase des Metabolismus
Die wichtigsten Abläufe während der drei Phasen des Energiestoffwechsels:
der cephalischen, der absorptiven und der Fastenphase.
VMH- und LH-Läsionen und Sättigung
Hormone und Gewicht
Die Lage des ventromedialen Hypothalamus (VMH) und des lateralen Hypothalamus (LH) im Gehirn der Ratte.
LH-Läsionen Appetitmangel/kein Durst
Aphagie/ Adipsie, aber eher übergeordnetes sensorische Problem
Annahme VMH = Sättigungszentrum???
Läsionen erhöhen Insulinspiegel = fördert Fettspeicherung statt Verwertung, also noch mehr essen
Nicht dick, weil sie essen, sondern essen, „während“ sie dick werden
Leptin
Hormon, in Fettzellen gebildet
Beteiligt an Regulation des Körpergewichts
Signalisiert Gehirn, Appetit zu vermindern und mehr Kalorien zu verbrennen
Bei Gewichtsreduktion kann Leptin- Spiegel sinken -> mehr Appetit (noch nicht eindeutig belegt)
Leptinmangel gilt als ein Grund für Übergewicht. Trifft aber nur bei sehr wenigen Menschen zu (denen hilft Leptin!)
Meist findet sich eher eine ungewöhnlich hohe Konzentration an Leptin
anhaltend hohe Konzentration inaktiviert den Leptin-Rezeptor
Es wird zwar viel Leptin gebildet, aber dieses Leptin kann seine Wirkung nicht richtig entfalten.
Ghrelin
Hormon, vom Magen freigesetzt
Appetitanregend
verlangsamt Stoffwechsel und Fettverbrennung
Nach Gewichtsreduktion und Versuch Gewicht zu halten wird teilweise mehr Ghrelin gebildet.
Annahme, dass Übergewichtige mehr Ghrelin bilden falsch!
Haben weniger Ghrelin im Blut als Normalgewichtige.
überhöhtes Körpergewicht steigert evtl. Empfindlichkeit für Ghrelin
mehr Rezeptoren für das Hormon vorhanden, so dass geringere Mengen Hunger auslösen?
Kortisol (Einfluss komplex/umstritten!!!)
Steroid-Hormon,von Nebennieren gebildet (Stressindikator)
Einfluss,wo Körperfett gespeichert wird?
Studie: Kortisol-Ausgangsspiegel keinen Einfluss auf die Fettverteilung bei Frauen
Aber Frauen, deren Kortisol-Spiegel bei Stress besonders hoch anstieg, tendenziell mehr abdominelles Fettgewebe – auch bei Normalgewicht!
Serotonin
Neurotransmitter Serotonin spielt Rolle bei Sättigung
Serotoninagonisten (z.B. Fluoxetin) reduzieren Hunger, Nahrungsaufnahme und Gewicht.
(Allerdings gilt das nicht langfristig!)
Zahlreiche Wechselwirkungen!
Beziehung zwischen Hormonen und dem Körpergewicht wahrscheinlich Teil einer Kette von physiologischen Prozessen.
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