Diskutieren Sie den Begriff ‘Controlling’ inhaltlich.
Obwohl sich das deutschsprachige Schrifttum hinsichtlich der Definition des Controlling Begriffs nicht einig ist, wird unter Controlling meist die Wahrnehmung einer Stabsfunktion mit führungsunterstützen Aufgaben verstanden. Neben der Berichterstattung an die Führungsinstanzen übernimmt der Controller die Bereitstellung von Planungshilfsmitteln und Daten sowie die zielsetzungsgerechte Abstimmung von Prozessen (Planung, Realisation, Kontrolle) in Organisationsstrukturen (Funktionsbereichen oder Division). Demgegenüber hat der in der Linienfunktion stehende Manager die Entscheidungen letztendlich zu fällen und zu verantworten.
Als kurzer Merksatz ließe sich definieren: Controlling bedeutet Führungsunterstützung durch Informationsbeschaffung und Koordination. Diese von der Unternehmensführung abgrenzbare Aufgabe könnte alternativ auch als Unternehmenssteuerung bezeichnet werden.
Controlling beinhaltet die Instanzen Planung, Steuerung und Kontrolle der Abläufe in einem Unternehmen.
Leiten Sie die Aufgaben des Controllings aus den betrieblichen Problemstellungen her.
Die Veränderungen in der Unternehmensumfeld (wie zum Beispiel in Politik, Wirtschaft, Ökologie oder Technologie) weisen hinsichtlich ihrer Dynamik und Komplexität eine Qualität auf, welche seitens der Unternehmensführung nur mit dem Einsatz eines spezifischen führungsunterstützenden Systems begegnet werden kann. Bezogen auf die Dynamik der Unternehmensumwelt bilden die Häufigkeit und Geschwindigkeit, die Stärke und die abnehmende Vorhersehbarkeit der Veränderungen von Umweltbereichen die Ansatzpunkte von entsprechenden Unternehmensführungsaktivitäten. Im Hinblick auf die Komplexität werden sie durch die wahrzunehmende Anzahl und Verschiedenartigkeit der unternehmensrelevanten Umweltereignisse ergänzt. So sind beispielsweise eintretende Umweltereignisse durch ein hohes Maß an Diskontinuität und Neuheit gekennzeichnet. Die Geschwindigkeiten ihrer Veränderungen werden heute als schneller als das Reaktionsvermögen von Unternehmen eingeschätzt. Unternehmen reagieren auf die Veränderung in der Unternehmenswelt mit einer Ausdifferenzierung ihre Strukturen, was ich in den Organisationsstrukturen, im Zielsystem und in den Machtstrukturen zeigt. Den Organisationsstrukturen ist eine Überbetonung arbeitsteiliger und hierarchische Elemente zuzuschreiben. Das Zielsystem erfährt ausgehend von rein wirtschaftlichen Zielsetzungen eine Ergänzung um soziale und sozio-politischen Restriktionen entsprechende Ziele. Die Machtstrukturen weisen nicht nur eine Dezentralisierung der Macht innerhalb des Unternehmens, sondern auch deren Teilung mit unternehmensexternen Gremien auf.
Die Aufgabe des Controllings Weitbesteht nun darin, die Unternehmensleitung über die Umweltveränderung zu informieren und die notwendigerweise vorzunehmenden Veränderungen der Organisationsstrukturen ausgerichtet auf das Zielsystem und die Machtstrukturen des Unternehmens zu koordinieren.
Charakterisieren Sie kurz die Erscheinungsformen des Controllings, die in Abhängigkeit vom Zeitbezug unterschieden werden. Nennen Sie hierbei auch kurz Beispiele für den Bereich des funktionalen Controllings.
In Abhängigkeit vom Zeitbezug der zu unterstützenden Führungsaufgabe wird das Controlling in operatives und strategisches Controlling unterschieden. Während das strategische Controlling auf das systematische Erkennen und Beachten zukünftiger Chancen und Risiken des in einer dynamischen Umfeld angebeteten Unternehmens abzielt, besteht die Orientierung des operativen Controllings auf einer gegenwartsbezogen Führungsunterstützung.
Zum Bereich des funktionalen Controllings können beispielsweise die Controllingabteilungen der verschiedenen Unternehmensbereiche gezählt werden. Hierbei sind das F&E-Controlling, Programm-Controlling, Vertriebscontrolling oder auch das Produktionscontrolling zu nennen.
Welche Informationsarten werden im Controlling unterschieden? Nennen und erklären Sie diese.
Standardinformationen: Informationen, die regelmäßig an das Management weitergereicht werden, wie z.B. Monatsabschlüsse, Jahresabschlüsse, Kennzahlen usw.
Bedarfsinformationen: Informationen, die das Management kurzfristig benötigt, um Aussagen und Entscheidungen mit Zahlen zu unterstützen/belegen, wie bspw. zeitpunktnahe Umsatzzahlen und Marktanteile oder tagesaktuelle Absatzzahlen.
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