Welche Kostenrechnungssysteme werden innerhalb der Kosten– und Leistungsrechnung eingesetzt?
Hinsichtlich des Umfangs der Kostenverrechnung werden Voll– und Teilkostenrechnungsysteme unterschieden. In der Kostenrechnung werden fixe und variable Kosten auf die Kostenträger verrechnet, in der Teilkostenrechnung entsprechend dem Verursacherprinzip nur die variablen Kosten.
Wird der Zeitbezug der Rechnungsgrößen als Basis gewählt, unterscheiden wir Ist–, Normal- und Plankostenrechnung. Die Istkostenrechnung basiert auf den tatsächlich entstandenen Kosten, die Normalkostenrechnung auf den Durchschnittswerten der Istkosten vergangenen Perioden und die Plankostenrechnung prognostiziert die Kosten künftiger Perioden auf der Basis von Vergangenheitsdaten.
Beschreiben Sie kurz die Gründe für die Notwendigkeit der Steuerung von Verhaltensweisen der Entscheidungsträger in einem Unternehmen.
Die Verhaltenssteuerungsfunktion der Kosten- und Leistungsrechnung hat ihre Ursachen darin, dass in einem Unternehmen die Entscheidungen nicht nur auf der Unternehmensleitung allein getroffen werden, sondern dass mehrere Personen an den Entscheidungen beteiligt sind oder diese für ihren Bereich treffen. Die Entscheidungsträger können mit ihren Entscheidungen unterschiedliche Ziele verfolgen, die zu Zielkonflikten mit den Unternehmenszielen führen. Mithilfe der Kosten– und Leistungsrechnung ist es der Unternehmensleitung möglich, das Verhalten der Entscheidungsträger dahingehend zu beeinflussen, dass die individuellen Ziele den Unternehmenszielen angepasst werden, beispielsweise durch die Vorgaben von Erlöse- und Kostenzielen, die Durchführung von Kontrollen (Soll–Ist–Abweichungen), durch Anreizsysteme oder die Gestaltung von Gemeinkostenumlagen.
Gehen Sie kurz auf die verschiedenen Arten von Informationsasymmetrien ein und verdeutlichen Sie diese anhand von Beispielen aus Ihrem beruflichen Umfeld.
Diese Frage bezieht sich auf die Prinzipal–Agent–Theorie. Bei den verschiedenen Arten von Informationsasymmetrien wird unterschieden zwischen Asymmetrien vor dem Vertragsabschluss und nach dem Vertragsabschluss. Zu Ersterem gehören die Hidden Characteristics (verborgene Eigenschaften), bei denen sowohl den Prinzipal also auf dem Agenten Information über die Eigenschaften des potentiellen Vertragspartner es fehlen; dies kannst zur adversen Selektion , d.h. zur Auswahl eines falschen Partners, führen.
Nach einem Vertragsabschluss besteht die Möglichkeit der Hidden Action (versteckte Handlung). Das Problem bei asymmetrischen Informationen liegt darin begründet, dass der Prinzipal die Handlungsweisen seines Agent nicht beobachten kann und es ihm nicht möglich ist, rückwirkend auf dessen Verhalten zuschließen.
Des Weiteren ist es möglich, dass dem Prinzipal Informationen über die Umweltzustände fehlen, die das Verhalten des Agenten beeinflussen. Es wird dann von Hidden Information (versteckter Information) gesprochen. In beiden fällen besteht die Gefahr, dass sich der Agent nach Vertragsabschluss aufgrund der asymmetrischen Informationsverteilung zum Nachteil des Prinzipals verhält, wodurch die Erreichung der Ziele des Prinzipals beeinträchtigt wird. Dieses Verhalten nach Vertragsabschluss begründet ein moralisches oder subjektives Risiko (Moral Hazard).
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