1.4 Entscheidung und Entscheidungsprozess

Auf Basis weitgehender, rationaler Kriterien bewusst vollzogener, auf das Optimale ausgerichtete Wahlhandlung zwischen verschiedenen Alternativen unter Übernahme des unter Freiheitsgraden übernommenen Risikos

Arten von Entscheidungen

• echte und programmierbare Entscheidungen

• Einzel- und Mehrheitsentscheidungen

• Routineentscheidungen und einmalige Entscheidungen

• Zielentscheidungen und Mittelentscheidungen

• delegierbare und nicht delegierbare Entscheidungen

• Führungs-, Leitungs- und Ausführungsentscheidungen

• Top-down-Entscheidungen und Bottom-up-Entscheidungen

I. Entscheidungsvorbereitungsphasen

1. Problemstellungs- bzw. Anregungsphase

   • Feststellung Problem (Zustand/Vorgang)

2. Phase der Problemanalyse

   • Analyse Problem

   • Ermittlung für Prblemstellung relevanter Zielfunktion

3. Suchphase

   • Ermittlung infrage kommender Vorgehensweisen

   • Sammlung notwendiger Daten -> Problemlösung

4. Beurteilungsphase

   • Beurteilung (Bewertung) im Hinblick auf Handlungsmöglichkeiten (für vorgegebenes Ziel)

II. Entscheidungsphase

• Auswahl der geeignetsten Handlungsalternative

• Entschluss -> Willensakt

III. Durchsetzungsphase (exekutive Phase)

• Entscheidung realisieren

  • Festlegung von Entscheidungsschritten

  • detaillierte Ausarbeitung der Durchführung

  • Veranlassung Durchführung durch Anordnung

IV. Kontrollphase

• Ermittlung Handlungserfolg

  • Feststellung Grad Zielerreichung

  • Analyse Handlungserfolg

  • Vergleich Durchführungs- und Entscheidungsresultate

Sichere Erwartungen

• Einsatz definierter Strategie -> Eintritt erwartetes Ereignis

Risikoerwartungen

• Eintritt definiertes Ereignis nicht sicher ABER Wahrscheinlichkeit Eintritt Ereignis bekannt

Unsichere Erwartungen (subjektiv)

• Notwendige Informationen ungenau/lückenhaft -> Eintritt Ereignis nur durch Glaubwürdigkeiten

Unsichere Erwartungen (objektiv)

• kein Anhaltspunkt -> Eintritt Ereignis

Entscheidungsregel 1

1. Festlegung Entscheidungsträger auf wahrscheinlichste Konstellation

2. Auswahl Strategie -> höchster Gewinn -> Konstellation

Entscheidungsregel 2

1. Festlegung Entscheidungsträger -> Wahrscheinlichkeitswerte für Eintreten jeder Konstellation (Summe 100 %)

2. Berechnung Gesamterwartungswert jeder Strategie

3. Auswahl Strategie mit höchstem Gesamterwartungswert

Minimax-Prinzip

1. Auswahl niedrigster Gewinn je Strategie

2. Wahl -> Strategie -> niedrigste Gewinnzahl am größten

Minimax-Risiko-Regel

1. Subtraktion aller Felder (Konstellation) vom Spaltenmaximum <- betrachtetes Feld eingeschlossen

   z. B. Konstellation A -> Gewinn Strategie 4 am größten -> ziehe Gewinn Strategie 1 (25) von Strategie 4 (80) ab => Wert 55

2. Auswahl Strategie -> maximale Enttäuschung am geringsten

Pessimismus-Optimismus-Kriterium

Pessimismus-Optimismus-Index (POI) => psychologische Konstante Entscheidungsträger

z. B. POI = 0,25 => Entscheidungsträger: 25 % optimistisch, 75 % pessimistisch (zusammen 100 %)

1. Notieren Min. (pessimistisch) und Max. (optimistisch)

2. POI für Min. und Max. anwenden und addieren

3. Strategie auswählen

Laplace-Regel

1. Mittelwert der Strategien berechnen

2. Auswahl Strategie -> höchster Gesamterwartungswert

Koch’sche Regel

Sicherung Mindestgewinn -> Einführung Sekundärkomponenten (Liquiditätsreserven, Elastizität Produktionsmitte, Risikoabwälzung)

1. Ermittlung Gewinnminderung -> notwendige Sekundärkomponenten (z. B. Konstellation/Strategie 1: A: 5; B: 5; C: 5)

2. Berechnung Restgewinn (z. B. Konstellation/Strategie 1: A: 20; B: 10; C: 25)

3. Strategie Auswähl durch zwei Möglichkeiten

   • Alle Konstellationen gleich wahrscheinlich (objektive Unsicherheit) -> Auswahl Strategie größter verbliebener Gewinn

     • Strategie 4

   • Konstellationen unterschiedlich wahrscheinlich (subjektive Unsicherheit) -> Anwendung Entscheidungsregel 1

     • Strategie 3