Wie lauten die grundlegenden Elemente des Homo Oeconomicus?
Menschliches Verhalten wird durch Anreize bestimmt
Anreize werden durch gegebene Präferenzen und Restriktionen hervorgerufen
Einschränkungen bestimmen den Möglichkeitsraum
Individuen verhalten sich nutzenmaximierend und eigennützig
Was ist durch den Homo Oeconomicus nicht erklärbar?
Freiwilliges Zahlen für Güter (Selbstbedienungsstand)
Ehrenamt
Spenden
Produkttreue trotz steigender Preise
Nenne das zentrale Verhaltensmodell des Homo Oeconomicus.
Uneingeschränkte Rationalität der Wirtschaftssubjekte
Unbegrenztes Eigennutzstreben
Unbegrenzte Willenskraft (keine Emotionen, keine Selbstkontrollprobleme)
—> In der Verhaltensökonomik sind diese Eigenschaften jedoch begrenzt. Menschen greifen zu Heuristiken, vertagen unbequeme Entscheidungen und Fairness und Emotionen spielen eine Rolle.
Wie funktioniert das System 1?
Funktioniert automatisch, schnell und unbewusst, ist zuständig für rasche, eher unbewusste Handlungen und Entscheidungen. Es arbeitet immer.
—> Heuristiken
Was ist das System 2?
Bewusstes, konzentriertes (aber faules/energiehungriges) System, zuständig für aufwendige Entscheidungs- und Denkprozesse. Arbeitet nur wenn man es dazu zwingt. Wenn System 1 nicht weiter weiß oder keine Antwort hat geht der Prozess an System 2.
—> Homo oeconomicus
Wieso ist der Homo Oeconomicus kritisch zu nutzen?
Keine Berücksichtigung von Emotionen, obwohl diese einen Einfluss auf das menschliche Verhalten nehmen und Menschen unberechenbar machen. Emotionen sind schneller als kognitive Prozesse und sind häufig schon da, bevor Menschen bewusst nachdenken.
Ist der Homo Oeconomicus veraltet?
Pro
Kontra
Realitätsferne Annahmen führen zu falschen Modellergebnissen und Vorhersagen
Hat schon einien signifikanten Erkenntnisfortschritt ermöglicht
Falsche Wirtschaftspolitik basierend auf einer realitätsfernen Annahme
Schwarmintelligenz
Berücksichtigt nur das optimale statt des tatsächlichen Handeln
Menschen handeln auch oft intuitiv so, wie es ein rationaler Entscheider täte
Was sind Heuristiken?
Heuristiken sind Lösungen von Entscheidungssituationen unter Verwendung vereinfachender (Daumen-)Regeln. Sie ermöglichen Schlussfolgerungen ohne vollständige Informationen und aufwendiges „langsames Denken“. Entscheidungsergebnisse sind dann nicht unbedingt logisch zwingend und optimal, aber häufig angemessen und nützlich.
Beschreibe die Repräsentativheuristik.
Urteilsheuristik, bei der ein Entscheider die Eintrittswahrscheinlichkeit von Ereignissen höher einschätzt, wenn diese die zugrundeliegende Grundgesamtheit besser repräsentiert. Die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip.
Nenne die Folgen der Repräsentativheuristik.
Base Rate fallacy (Vernachlässigung der a-priori Wahrscheinlichkeiten)
Vernachlässigung des Stichprobenumfangs und falsche Zufallsvorstellungen (Zu frühes Herleiten von Mustern, Gamblers fallacy)
Falsches Verständnis von Abweichungen vom Durchschnitt (Wenn alles überdurchschnittlich ist, ist dies der Durchschnitt)
Falsche Prognosesicherheit
Conjunction Bias (Je spezifischer, desto unwahrscheinlicher)
Beschreibe die Verfügbarkeitsheuristikheuristik.
Urteilsheuristik, bei der ein Entscheider Informationen stärker gewichtet, die für ihn leichter verfügbar sind. Schätzung erfolgt anhand relativer Erinnerungen. Je aktueller, intensiver, häufiger und ähnlicher die Erfahrung, desto stärker der Einfluss.
Welche Probleme gibt es bei der Verfügbarkeitsheuristikheuristik?
Die verfügbare Erinnerung ist systematisch verzerrt. Bspw. durch Medien oder der eigenen umgebung. Dies führt zu Über- oder Unterschätzung von Wahrscheinlichkeiten
Beschreibe den Bestätigungsirrtum.
Menschen neigen dazu, Fakten im Sinne bereits vorgefasster Meinungen zu suchen und zu interpretieren. Dies kann durch Filterblasen wie bspw. Social Media verstärkt werden.
Welche Probleme gibt es beim Bestätigungsirrtum?
Neue möglicherweise bessere Theorien, setzen sich in Wissenschaft schwer durch.
Nützlich gegen übermäßige Zweifel und Instabilität, aber gefährlich bei Irrweg
Beschreibe den Überoptimismus.
Menschen beurteilen sich selbst und ihre Fähigkeiten eigennützig und egozentrisch.
Nenne die Folgen aus dem Überoptimismus.
Self-serving-Bias: Erfolge werden eigenen Fähigkeiten zugeschrieben, Misserfolge dem Zufall.
Kontrollillusion: Illusion eines Einflusses auf Zufallsereignisse
Selbstüberschätzung: eigene Chancen/Risiken über-/unterdurchschnittlich
Beschreibe den Rückschaufehler.
Phänomen, dass das Wissen um den Ausgang eines Ereignisses oder die Antwort auf eine Frage, die Urteilskraft eines Menschen bezüglich dieses Ereignisses oder der Frage verändert („hinterher ist man immer schlauer“).
Nenne die Folgen aus dem Rückschaufehler.
Wer den Ausgang eines Ereignisses kennt, überschätzt die Möglichkeit bzw. Wahrscheinlichkeit, diesen Ausgang vorauszuahnen („es musste ja so kommen“)
—> Die Urteilskraft wird verzerrt
Beschreibe den Grundgedanken, die Zeitpräferenz und das Nutzenkonzept der traditionellen Ökonomik.
Nutzen- und Erwartungsnutzentheorie
Exponentielles Diskontieren
Menschen sind rein eigennützig
Beschreibe den Grundgedanken, die Zeitpräferenz und das Nutzenkonzept der Verhaltensökonomik.
Prospect Theory (Menschen haben Angst vor Verlusten und orientieren sich an zT willkürlichen Referenzpunkten)
Hyberbolisches Doskontieren
Menschen achten auf das Wohlergehen anderer und legen Wert auf Fariness.
Was ist die klassische Erwartungsnutzentheorie
Die Erwartungsnutzentheorie ist die zentrale Theorie in der Ökonomie zur Bestimmung menschlicher Entscheidungen unter Unsicherheit
Grundidee: rationaler Entscheider wählt Handlungsoption mit größtem Erwartungsnutzen
Beschreibe die Risikoverhalten.
Risikoavers: Bei gleichem Erwartungswert aber unterschiedlichen Risiko, immer das mit dem geringsten Risiko. Risikoprämie ist positiv. Nutzenfunktion verläuft konkav.
Risikoneutral: Bei gleichem Erwartungswert aber unterschiedlichen Risiko, bleibt die Entscheidung indifferent zwischen den Alternativen. Risikoprämie ist Null. Nutzenfunktion verläuft linear.
Risikofreudig: Bei gleichem Erwartungswert aber unterschiedlichen Risiko, immer das mit dem höheren Risiko. Risikoprämie ist negativ. Nutzenfunktion verläuft konvex.
Nenne die Axiome der klassichen Erwartungsnutzentheorie.
Vollständigkeit: Für alle Alternativen, zwischen denen der Entscheider wählen kann, bestehen klare Vorlieben
Transitivität: Wenn ein Entscheider die Alternative A der Alternative B vorzieht, und B der Alternative C vorzieht, so muss gelten, dass er auch A der Alternative C vorzieht
Stetigkeit: Entscheider ist stets in der Lage, bei der Entscheidung zwischen einem unsicheren Ergebnis (Lotterien B und C) und einem sicheren Ergebnis (A) anzugeben, für welche Gewinnwahrscheinlichkeit der Lotterie er indifferent zwischen der Lotterie und dem sicheren Ergebnis ist bzw. ab welcher Gewinnwahrscheinlichkeit er die Lotterie wählt.
Unabhängigkeit: Wenn man A der Alternative B vorzieht, so sollte das Hinzufügen einer weiteren identischen Option C zu beiden Alternativen (z.B. bei A und B jeweils 10 € mehr) die Entscheidung nicht ändern
Was ist die Prospect Theory, nenne ebenfalls die zentralen Merkmale?
Theorie zur Entscheidung unter Risiko unter Einbeziehung kognitiver Verzerrungen.
—> Prospect Theory kann bestimmte Verhaltensanomalien erklären.
Zentrale Merkmale:
Beurteilung erfolgt auf einen Referenzpunkt
Prinzip der abnehmenden Empfindlichkeit
Verlustaversion
Probleme mit korrektem Umgang mit Wahrscheinlichkeiten
Nenne und beschreibe die Phasen der Prospect Theory.
Editierphase (Alternativen werden geordnet, sortiert und vereinfacht)
Coding: Entscheidungsergebnisse werden als Gewinne/Verluste zu einem Referenzpunkt bewertet.
Combination: Zusammenführen von Wahrscheinlichkeiten mit gleichen Ergebnissen.
Segregation: Herausrechnen der sicheren Alternativen
Simplification: Auf- und Abrunden von unrunden Werten
Eliminierung dominierter Alternativen
Evaluierungsphase (Bewertung der Alternativen)
Woran misst sich der subjektive Wert?
Subjektiver Wert bemisst sich nicht an absoluten Werten, sondern an den Veränderungen dieser Werte in Bezug auf einen Referenzpunkt
Was ist ein Referenzpunkt?
Ein Punkt/Wert, ab dem man einen Gewinn oder Verlust wahrnimmt.
Was ist Verlustaversion?
Die Tendenz, Verluste höher zu gewichten als Gewinne.
Wie lautet die Wahrscheinlichkeitsgewichtungsfunktion?
Übergewichtung geringer Wahrscheinlichkeiten und Untergewichtung mittlerer und hoher Wahrscheinlichkeiten.
Wann greift der Sicherheitseffekt?
Bei hohen Wahrscheinlichkeiten.
Gewinn: Angst vor Enttäuschung (Man nimmt ungünstige Angebote an, um das Erlangte nicht wieder zu verlieren)
Verlust: Hoffnung, Verluste zu vermeiden (Bsp. Zum Schluss eines Krieges, wird noch einmal alles gegenem, um den Verlust nicht realisieren zu müssen)
Wann greift der Möglichkeitseffekt?
Bei geringen Wahrscheinlichkeiten
Gewinn: Hoffnung auf einen hohen Gewinn, bspw. Glücksspiel
Verlust: Angst vor einem hohen Verlust, bspw. Versicherungen
Nenne die Verhaltensanomalien
Status Quo Bias
Ankereffekt
Framing
Mentale Kontenführung
Edowmenteffect
Was ist der Status Quo Bias?
Nenne die:
Folgen
Erklärungsansätze
Menschen haben eine Präferenz für den gegenwärtigen Zustand.
—> Es bleibt alles so wie es ist.
Folgen:
Amtsbonus für Amtsinhaber bei Wahlen
Festhalten an erfolglosen Geschäftsmodellen oder überholten Produktionsverfahren von Unternehmen
Festhalten an erfolglosen/ertragsarmen Geldanlagen.
Erklärungsansätze:
Aufgabe des Status Quo ist ein Verlust
Komplexe Entscheidungen werden vereinfacht
Angst vor Fehlentscheidungen
Was ist der Ankereffekt?
Menschen orientieren sich bei der Schätzung unbekannter Größen an Ausgangswerten und diese beeinflussen dann die Schätzung. (Einwohnerzahlen bei mir)
Preisempfehlungen wirken wie ein Anker und beeinflussen die Zahlungsbereitschaft
Werden als nützlich empfunden
Herantasten von Schätzungen an einer vermutlich richtigen Lösung
Was ist Framing?
Nenne die Erklärungsansätze.
Die Formulierung (oder mentale Betrachtung) eines Problems kann auf die Wahl des Entscheiders Einfluss nehmen. Negativ vorformuliert führt wahrscheinlich zu einer passenden Entscheidung.
Menschen sind gemäß Prospect Theory risikoavers, wenn es um Gewinne geht und risikofreudig, wenn es um Verluste geht (Verlustaversion) + asymmetrische Gewichtung von Wahrscheinlichkeiten
Negative Informationen werden stärker beachtet als positive.
Effiziente Heuristik, nach der bestimmte Formulierungen zusätzliche Informationen vermitteln
Was ist mentale Kontenführung?
Menschen ordnen die Konsequenzen unterschiedlicher Handlungen verschiedenen mentalen Konten zu. Bsp. Kinoticket
Es können bei ein und derselben Entscheidungssituation unterschiedliche Verhaltensweisen resultieren.
Sunk cost-Effekt (Zusätzliche AUfwendungen, hauptsache die getätigte Ausgabe ist nicht verloren)
Hilft einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu halten
Effiziente Heuristik
Was ist der Endowmenteffect?
Menschen messen Gegenständen einen höheren Wert zu, wenn sie im Besitz dieser Gegenstände sind.
Kunden sind bereit höhere Preise zu zahlen
Verkäufer verlangen höhere Preise, da sie sich vom Bestiz trennen müssen
Verkäufe (Verluste) werden höher gewichtet als Käufe (Gewinne)
Was ist Zeitkonsitenz?
Eine Entscheidung zwischen zwei verschiedenen Optionen sollte sich nicht ändern, wenn man beide Optionen um die gleiche Zeitspanne verschiebt.
Was ist Zeitinkonsitenz?
Verletzung der intertemporalen Nutzenmaximierung, z.B. durch Selbstkontrollprobleme (langfristig nutzbringendes Verhalten wird kurzfristig nicht durchgehalten)
Was ist exponentielles Diskontieren?
In der traditionellen Ökonomie wird der gegenwärtige Gesamtnutzen einer Konsumentscheidung durch exponentielles Diskontieren berechnet. Menschen planen ihren Konsum über alle Perioden und gewichten die zukünftigen Nutzen mit ihrem individuellen Diskontsatz, der zukünftigem Konsum ein geringeres Gewicht verleiht als heutigem Konsum (je weiter in der Zukunft, desto geringer das Gewicht).
Was ist hyberbolisches Doskontieren?
Die Verhaltensökonomik verwendet das Konzept des hyperbolischen Diskontierens, bei dem Zeitinkonsistenzen berücksichtigt werden. Je weiter ein Ereignis in der Zukunft liegt, desto mehr Geduld wird aufgebracht und desto eher besteht Bereitschaft, noch länger auf dieses Ereignis zu warten. Je näher aber ein Zeitpunkt kommt, desto geringer ist die Bereitschaft, weiterhin zu warten.
Welche Güterarten gibt es?
Was ist das Trittbrettfahrerproblem?
Wenn ein Mensch nicht vom Konsum eines Gutes ausgeschlossen werden kann, dann kann er seine Zahlung verweigern in der Hoffnung, dass andere die Kosten übernehmen. Bsp. Netflixschnorrer
—> Lösung: Die Regierung kann sich entschließen, das öffentliche Gut bereitzustellen, wenn der Gesamtnutzen die Gesamtkosten übersteigt. Wenn die Regierung aus diesem Grund dieses Gut produziert und sich die Einnahmen über Steuergelder beschafft, wird sie die Wohlfahrt der Menschen erhöhen
Was ist Behavioral Finance?
Kurse schwanken stärker als rational erklärbar, sodass Kurse gemessen am fundamentalen Wert zeitweise zu hoch oder zu niedrig und daher prognostizierbar sind (z.B. steigen Kurse unterbewerteter Wertpapiere mittel- bis langfristig). Anleger begehen systematisch Fehler. Fehler aufgrund beschränkter Informationsverarbeitungskapazitäten, die sich auch auf die Marktergebnisse auswirken
Was sind die Ziele von Behavioral Finance?
Die Preisbildung auf Finanzmärkten erklären und mithilfe theoretischer und statistischer Modelle vorhersagen
Optimale Kapitalgeber- und Kapitalnehmerbeziehungen auf den verschiedenen Kapitalmärkten ermitteln
Optimaler Aufbau des Portfolios von Investoren (Kapitalgeber) in Abhängigkeit von Rendite und Risiko
Optimale Zusammensetzung der Finanzierung von Investoren (Kapitalnehmer) in Abhängigkeit der Unternehmensziele
Market-Efficiency-Hypothesis vs. Behavioral Finance Approach
Nenne die 5 Phasen der Panik an den Finanzmärkten.
Die Schockstarre und die Verleugnung
Die eigentliche Panikreaktion
Erschöpfung und das verfrühte Aufatmen
Die realistische Einschätzung und die langfristigen Folgen
Kapitulation und Resignation
Nenne die Anomalien an Finanzmärkten
Spekulationsblasen (langfriste Übertreibung bei Preisen)
Kalendereffekte (Zu bestimmten Zeiten sind andere Renditen zu erzielen als in der Regelzeit)
Chartanalyse (Interpretation von Aktienmärkten aufgrund historischer Kursverläufe, wobei nach wiederkehrenden Mustern oder Trends gesucht wird, die für Prognosen verwendet werden)
Home Bias (Anleger investieren übermäßig in Wertpapiere des eigenen Landes und verzichten so auf Rendite- und Diversifikationsmöglichkeiten im Ausland.)
Familiarity Bias (Investments in Unternehmen werden bevorzugt, die Anlegern bekannt sind)
Überoptimismus (Menschen überschätzen ihre Fähigkeit, an den Finanzmärkten)
Investmenttrends
Ranglisten (jahrelanger Erfolg von Analysten und Vermögensverwaltern wird als Indiz für überlegene Fähigkeiten gewertet)
Dispositionseffekt (Gewinneraktien werden zu rasch verkauft; Verliereraktien zu lange gehalten)
Einstandspreise (fungiert als Anker)
Über-/Unterreaktionen (Marktwerte reagieren auf Nachrichten stärker als es die Fundamentaldaten rechtfertigen würden)
Beschreibe den Kapitalmarkt als zentrale Institution.
Welches Problem entsteht daraus?
Der Kapitalmarkt ist effizient, vollkommen und vollständig:
Bringt Anbieter (Sparer mit Finanzmittelüberschuss) und Nachfrager (Finanzmittelbedarf) zusammen.
jeder Marktteilnehmer hat in unbeschränkter Höhe Zugang zum Kapitalmarkt, vollständige Markttransparenz, es existieren ein einheitlicher Zinssatz (Sollzins = Habenzins) und keine Transaktionskosten.
Problem: Kapitalmarkt ist nicht vollkommen. Marktteilnehmer verfügen nicht über gleichen Informationsstand
Was ist das Easrterlin-Paradoxon?
Obwohl das Pro-Kopf-BIP/der Lebensstandard in den westlichen Staaten in den vergangenen 50 Jahren deutlich gestiegen ist, hat das durchschnittliche Glücksbefinden mehr oder weniger konstant geblieben. Studien belegen aber, dass zunehmendes Einkommen auf individueller Ebene zu höherer Zufriedenheit führt.
Was ist absolute Armut?
Unzureichende Austattung hinsichtlich lebenswichtiger materieller und immaterieller Grundbedürfnisse.
Was ist relative Armut?
Unterversorgung mit materiellen und immateriellen Ressourcen im Verhältnis zum WOhlstand der jeweiligen Gesellschaft.
Was ist Ungleichheit?
Unterschiedlichkeit in der Verteilung. Verfügbarkeit von Gütern, Lebenschancen und Entscheidungsspielräumen.
Was ist Ungerechtigkeit?
Subjektive, ethisch begründete Bewertung eines Zustandes auf der Basis eines Ideals.
Was ist liberaler Paternalismus?
Paternalismus ohne Zwang – „Nudge“. Menschen treffen „falsche“ Entscheidungen, die sie so nicht treffen würden, wenn sie vollständige Informationen, unbegrenzte kognitive Fähigkeiten, unbegrenzte Rationalität und Willenskraft hätten.
—> Lenkung durch staatliche Maßnahmen, ohne Zwang (Gebote, Verbote) auszuüben.
Welche politischen Ausgestaltungsmöglichkeiten gibt es beim liberalen Paternalismus?
Versorgung mit Informationen (Nutriscore)
Cooling-off-Perioden (Rücktrittsrechte/Widerspruchsrechte)
Beschränkungen von Konsumentenrechten (Abgabetermin Steuererklärung)
Sündensteuern (Alkohol-/Tabaksteuer)
Welche Kritik besteht beim liberalen Paternalismus?
Selbstkontrollprobleme als Rechtfertigung
Wenn Menschen wissen, dass sie zu Schwächen neigen, dann sind Beschränkungen der Konsumentenfreiheit nicht nötig, sondern die Menschen können sich Restriktionen selbst schaffen.
Internalitäten als Rechtfertigung
Dem Konzept der Internalitäten liegt die Annahme zugrunde, dass Menschen sich immer mehr um ihr heutiges Selbst als um ihr zukünftiges Selbst kümmern
Irrtümer als Rechtfertigung
Nenne und beschreibe 3 Nudges
Warnhinweise: Aufmerksamkeit ist begrenzt. Grafische Elemente und das Verändern von Größe und Farbe können Aufmerksamkeit erregen und erhöhen. Bsp. Zigarettenpackungen
Erinnerungen: Untätigkeit von Individuen ist oft auf Prokrastination, Vergesslichkeit oder Zeitmangel zurückzuführen. Kleine Erinnerungen können zum Handeln anregen. Bsp. Terminerinnerungen per SMS
Bequemlichkeit und Einfachheit: Individuen entscheiden sich oft für den einfachsten Weg. Um ein bestimmtes Verhalten zu fördern, sollte dieses erleichtert werden. Alle Arten von Hindernissen sollte reduziert werden. BSp. Erhöhung der Verfügbarkeit von “Bio” in der Außer-Haus Verpflegung.
Ergebnisse der Glücksforschung
Glück und Arbeit
Arbeit hat über Einkommenserzielung hinaus einen positiven Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden. Kann aber auch negativen Einfluss auf das persönliche Glück haben, wenn sie keine Befriedigung stiftet
Glück und Ungleichheit
Glücksempfinden sinkt, wenn Ungleichheit hoch ist
Glück und Soziale Beziehungen
Soziale Interaktion mit den Faktoren Gesundheit und Wohlbefinden verknüpft
Glück und Gesundheit
Wer gesund ist, ist glücklicher; wer glücklicher ist, ist gesünder.
Glück und persönliche Freiheit
Persönliche und politische Freiheit führen zu einer Steigerung der Lebenszufriedenheit.
Glück und Alter
Junge und Alte sind glücklicher; mit etwa 45 Jahren ist man am unglücklichsten.
Last changed2 years ago