(3) Theorien: Gedächtnisentwicklung und Wissenserwerb

Bransord et al. 2000

1. Experten bemerken Merkmale und Bedeutungsmuster des Lernmaterials, die von Novizen gar nicht entdeckt werden

2. Experten haben ein umfangreicheres domänen-spezifisches Wissen erworben und auf einem sehr hohen Verstehensniveau sinnvoll organisiert

3. Das Vorwissen von Experten lässt sich nicht auf isolierte Fakten, Konzepte oder Handlungsmuster reduzieren, es spiegelt vielmehr zugleich eine Vielzahl von Anwedungskontexten wieder

4. Experten können wichtige Aspekte ihres Wissens ohne große Anstrengung abrufen und scheinbar automatisch nutzen

5. Experten verfügen über variable und flexible Reaktionsmuster im Umgang mit neuen Situationen

6. Wie gut Experten ihre besonderen Kenntnisse auch an anderen Personen weitergeben können, hat mit ihrem Expertisestatus allerdings nichts zu tun

• Hemmung automatisierter Handlungstendenzen/ Inhibition

• Inhibition von Antworten zu irrelevanten Stimuli während der Verfolgung kognitiv repräsentierter Ziele

Beispiel:

Day-Night task (Diamond et al. 2002)

Kinder sollen bei Nachtreizen “Morgen” und bei Tagreizen “Nacht” sagen

Miyake und Friedman 2012

• Planung von Handlungen und flexible Reaktion auf Regelwechsel

Beispiel Regelwechsel: Dimension Change Card Sort (DCCS) Frye & Zelazo 1995/96

1. Trainingsphase: Erlernen der Regeln

2. Testphase: WEchsel der Sortierstrategie

—> 3-/4-Jährige haben im Vergleich zu 5-jährigen große Probleme bzgl. des Sortierstrategiewechsels

• Entwicklung abhängig von Komplexität der Regeln

• Zuwachs im Sinne korrekter Antworten, aber persistente Kosten im Sinne längerer Reaktionszeiten bis ins Erwachsenenalter

Beispiel: Handlungsplanung —> Tower of Hanoi (Lucas 1883)