Motivation
Dresel und Lämmle 2011
Ein psychischer Prozess, der die Initiierung, Ausrichtung und Aufrechterhaltung, aber auch die Steuerung, Qualität und Bewertung zielgerichteten Handelns beeinflusst.
Leistungsmotivation
Wild et al. 2001
Der Wunsch oder die Absicht, etwas zu leisten, d.h. Erfolge zu erzielen und Misserfolge zu vermeiden, wobei zur Bewertung des Ergebnisses der Leistung ein individuell als gültig erachteter Gütemaßstab heranzgezogen wird. Die Leistungsmotivation zielt auf die Selbstbewertung der eigenen Tüchtigkeit ab.
Leistungsmotiv
Heckhausen 1965
Das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in all jenen Tätigkeiten zu steigern oder möglichst hoch zu halten, in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält, und deren Ausführung deshalb gelingen oder misslingen kann.
Lernmotivation
Seidel und Krapp 2014
Die Bereitschaft eines Lernenden, sich aktiv, dauerhaft und wirkungsvoll mit bestimmten Themengebieten auseinanderzusetzen, um neues Wissen zu erwerben bzw. das eigene Fähigkeitsniveau zu verbessern.
Wie wirkt Motivation?
Durch ihre Funktion im (Lern-) Handungsverlauf ist Motivation von großer Bedeutung für Lernverhalten und Lernleistungen. Sowohl Stärke als auch Art der Motivation gilt es zu beachten.
Stärke der Motivation: wichtig für Initiierung von Handlungen, die zum Ziel passen; beeinflusst, inwieweit Lerner die Lernhandlung planen oder günstige Bedingungen und Ressourcen bereitstellen
—> Stärker motivierte SuS nutzen effektive Lernstrategien, schieben weniger auf, sind ausdauernder bei Schwierigkeiten
Art der Motivation: beschreibt Beweggründe des Handelns
—> Lerner, die am Thema interessiert sind, haben mehr Lernfreude; SuS, die nicht als inkompetent wahrgenommen werden wollen, haben mehr handlungsirrelevante Gedanken und schlechtere Schulleistungen
Stärke und Art der Motivation in Lern- und Leistungssituationen werden neben kognitiven Lernvoraussetzungen (z.B. Vorwissen, Intelligenz) als wesentliche Determinanten der Qualität von Lernhandlungen und schulischen Leistungen angesehen (Helmke und Schrader 2006)
Erfolgserwartung
Die subjektive Einschätzung von Personen darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit Erfolg bei der Bearbeitung einer Aufgabe eintritt.
Selbstwirksamkeitserwartung
Sie bezieht sich auf die Annahme einer Person darüber, ob sie selbst eine bestimmte Handlung erfolgreich ausführen kann
Fähigkeitsselbstkonzept (FSK)
Es beschreibt die kognitive Repräsentationen eigener Fähigkeiten und Begabungen.
Intrinsische Motivation
Sie beruht auf der Antizipation einer als befriedigend oder positiv erlebten Ausführung einer Handlung.
Handlung erfolgt selbstbestimmt, Lerner handeln autonom und unabhängig von möglichen Handlungskonsequenzen (Verstärkung/Sanktionierung)
Grundbedürfnisse, damit intrinsische Motivation entstehen kann: Kompetenzerleben, Autonomie, soziale Eingebundeneheit
Extrinsische Motivation
Sie speist sich aus antizipierten Konsequenzen einer Handlung.
-Selbstbestimmt-extrinsisch: Handlungskonsequenz für Lerner persönlich bedeutsam, z.B. hinsischtlich guter Noten
-Fremdbestimmt-extrinsisch: Beweggründe sind externale Belohungen, Sanktionen etc. (HA machen, um Strafe zu vermeiden)
Amotivation
Stellt einen nicht zielgerichteten Antrieb für Handlung dar.
Situatives Interesse
Hidi und Anderson 1992
die vorübergehend emotionale Erregung und Lenkung der Aufmerksamkeit auf eine Situation oder Tätigkeit in Folge der Interessantheit einer Lehr-Lern-Situation.
Ziele
Kleinbeck 2006
Vorwegnahmen von Handlungsfolgen, die mehr oder weniger bewusst zustande kommen. Sie beziehen sich auf zukünftige, angestrebte Handlungsergebnisse und beinhalten zugleich auch eine kognitive Repräsentation dieser Handlungsfolgen.
Personale Determinanten der Wertkomponente
Kontextuelle Determinanten der Wertkomponente
Motive
In Anlehnung an McClelland 1987
zeitlich überdauernde Präferenzen für bestimmte Anreizklassen. Es werden implizite und explizite Motive unterschieden. Unter impliziten Motiven werden primär
unbewusste, affektbasierte Präferenzen gefasst, während explizite Motive eher kognitive Präferenzen darstellen
Anschlussmotiv
Die überdauernde Präferenz für das Schließen und Pflegen sozialer Kontake.
Machtmotiv
Die überdauernde Präferenz für die Kontrolle der sozialen und gegenständlichen Umwelt.
Zielorientierungen
Individuelle, motivationale Tendenzen, die immer dann die Ausbildung eines konkreten Ziels wahrscheinlich machen, wenn die Situation das Verfolgen des Ziels erlaubt.
Interesse
Krapp 2002
Eine relativ stabile Präferenz, Einstellung oder Orientierung in Bezug auf bestimmte Themenfelder, Lerngegenstände oder Tätigkeitsformen. Die Besonderheit der Interessenbeziehung besteht in dem Erleben von positiven emotionalen Zuständen während der Beschäftigung mit dem Interessengegenstand, einer hohen subjektiven Wertschätzung dieses Gegenstands sowie dem ausgeprägten Ziel, das Wissen über den Gegenstand zu erweitern.
Krapp 2003
Eine mehr oder weniger überdauernde spezifische Beziehung zwischen einer Person und einem Gegenstand aus ihrem Lebensraum.
Volition
vgl. Kohl 1983
Bezieht sich auf Prozesse der Selbstregulation/Selbstkontrolle, deren Funktion es ist, die Ausführung einer Handlung - auch gegen Widerstände - zu initiieren und bis zum Erreichen eines Ziels aufrechtzuerhalten
Attributionen
Försterling 1986
Ursachen, die Individuen zur Erklärung von Ereignissen, Handlungen und Erlebnissen (generell Effekten) in verschiedenen Lebensbereichen heranziehen.
Valenz
Der “Wert” eines Gegenstandes, eines Themas oder einer Tätigkeit für die Person.
Neugier
bezeichnet die aktuelle Aktivierung und Zuwendung zu einem Gegenstand bzw. einer Situation mit starkem Anreizcharakter
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