Dunedin-Studie
Start: 1972 in Neuseeland
1037 Kinder aus der neuseeländischen Stadt Dunedin wurden im Alter von 3 Jahren den drei Temperamentstypen von Thomas & Chess (Einfaches Kind, Schwieriges Kind, Nur langsam aktives Kind) zugeordnet und dann in ihrer Persönlichkeitsentwicklung bis zum Alter von 21 Jahren verfolgt.
Ergenisse (nur 2 Beispiele):
Eine im Alter von 3 Jahen als “nur langsam aktives Kind” eingestufte Person zeigte mit 21 Jahren häufig depressive Störungen
Eine im Alter von 3 Jahen als “schwieriges Kind” eingestufte Person zeigte mit 21 Jahren häufig externalisierende Verhaltensauffälligkeiten (z.B.: Bullying, Lügen, körperliche Auseinandersetzungen), hatte mehr Schwierigkeiten einen Job zu finden
—> Sehr hohe Stabilität von Persönlichkeitsmerkmalen sowie enger Zusammenhang zwischen Temperaments- und Persönlichkeitsmerkmalen
Umwelteinflüsse
Längsschnittstudie (Lüdtke et al 2011): positive und negative Lebensereignisse sagten Veränderungen der Big-Five-Persönlichkeitsmerkmale vorher
Negative Lebensereignisse: Zuwachs von Neurotizismus, Abnahme der Extraversion
Positive Lebensereignisse: Zunahme von Extraversion, Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit
Zusammenhänge fallen klein aus
Entwicklung der Kernmerkmale der Persönlichkeit
Veränderung der Persönlichkeit bzw. des Temperaments in den ersten Lebensjahren wurde relativ selten untersucht —> Temperamentsmerkamle äußern sich je nach Alter unterschiedliche: altersspezifische Messinstrumente notwendig, die nur schlecht über Altersgruppen hinweg vergleichbar sind
Guerin und Gottfried (1994)
von der frühen zur späten Kindheit: Abnahme des Aktivitätsniveaus und der Intensität der Emotionen; Zunahme der Stabilität biologischer Rhythmen, Ausdauer und positiver Emotionaliät im Vorschulalter
Metaanalyse von Roberts et al. (2006)
im Mittel kleine positive Veränderung der Kernmerkmale der Persönlichkeit zwischen dem 10. & 21. Lj. —> mehr Selbstkontrolle, Selbstsicherheit, Offenheit für Neues
Auch nach dem 20. Lj.: positive Veränderungen
Hohes Erwachsenenalter: vereinzelt ungünstige Veränderungen
In Kindheit und Jugend: Verfestigung der interindividuellen Unterschiede —> Persönlichkeit in ersten Lebensjahren am stärksten formbar
Empirische Befunde zu Marcias Ansatz
*Archer interviewte 1982 je 40 SuS aus den Klassen 6, 8, 10 und 12 einer High School in den USA.
Dabei erlangte er folgende Kenntnisse:
Anzahl der Personen mit erarbeiteter Identität stieg mit zunehmendem Alter
In der 12. Klasse: 19% Moratorium & erarbeitete Identität 81% diffuse & übernommene Identität
1999 untersuchte Waterman Jugendliche in USA und NL mit folgenden Ergebnissen:
Frühe Adoleszenz: meist diffuse Identität
Höhepunkt des Moratoriums in einem Alter zwischen 17 und 18 Jahren
Erarbeitete Identität schließt die Entwicklung meist ab
Im Jahre 1996 führt Neuenschwander eine empirische Befragung von 4201 Schweizer Jugendlichen im Alter von 14-20 Jahren durch, die die Identitätsformung untersuchen sollte. Folgende Ergebnisse konnten festgehalten werden:
Herausragende Lebensereignisse stehen am Beginn der Identitätsbildung
Der Selbstwert der Probanden steigt mit zunehmendem Alter
Eine Kontrollüberzeugung wird mit zunehmendem Alter von einer fremdbestimmten (external) in eine selbst erarbeitete (internal) umgewandelt.
Empirie zum Selbstkonzept
Amerikanische und deutsche Längsschnittstudie im Vergleich:
Veränderung des schulischen Selbstkonzepts beim Übergang zur weiterführenden Schule
Gerlach 2006
Entwicklungsverlauf des Selbstwerts über Kindes- und Jugendalter
Querschnittsstudie (Robins et al. 2002)
Hohe Werte in der mittleren Kindheit: unrealistisch positives SK; keine Unterscheidung nach Geschlechtern
Ab Schuleintritt: Fremdurteile, negatives Feedback —> Integration ins SK
Kontinuierliches Absinken des SW in der späten Kindheit —> Geschlechtsdiskrepanzen zu Ungunsten der Mädchen
Tiefpunkt in der Jugend: körperliche Veränderungen, zunehmende Bedeutung des Körper-SK; ziehen Persönlichkeitseigenschaften als Verhaltensursachen mit ein und berücksichtigen bei Beurteilung der eigenen Person vergangene, persönliche Ereignisse (und verpasste Chancen) soei ihre (u.U. pessimistischen) Zukunftsperspektiven
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