Zusammenhang Emotion und Motivation
ohne Motivation keine Emotion
ohne Emotion keine Motivation
Emotionen können als rudimentäre Motivationssyteme verstanden werden - Heckhausen, 1989
Emotionen führen zu Handlungsbereitschaf t(readiness to act) und legen Handlungspläne nahe (prompting) - Frijda, 1986
Emotionen als Folge von motiviertem Verhalten(z.B. Stolz und Scham) - Weiner, 2006
Ziele
Mensch braucht Ziele um zu funktionieren
Lernen
Ziel: Wissen aneignen, Erfolg
Sport
Ziel: Erfolg, Lob
Couch Fernseh gucken
Ziel: Entspannung, Nähe (mit Partner) usw.
Vier generelle Punkte
Motivationale Zustände führen zu Verhalten (beobachten Verhalten und möchten etwas tun)
Motivationale Zustände führen zu spezifischem Verhalten (Verhalte mich anders wenn ich entspannen will vs Wissen erwerben möchte)
Motivationale Zustände führen zu persistentem Verhalten (oft: bis zur Zielerreichung —> Hunger -> Verhalten nur sinnvoll, wenn ich es bis zur Zielerreichung ausführe (etwas essen)
Motivationale Zustände variieren in ihrer Stärke (je mehr Hunger ich habe, desto weitere Strecken lege ich zurück um Essen zu bekommen)
Drei Arten von Zielen nach Platon
Glück durch Erlangung irdischer Güter(Kleidung, Nahrung, Geld,…)
Glück durch Erlangung von Erfolg und Ehre
Glück durch Erlangung von Erkenntnis (Nicht nur Glück wegen guter Note, sondern im idealfall auch will ich Erkenntnisse dazugewonnen habe)
Handeln vs. Verhalten
-> nicht jedes Verhalten ist auch eine Handlung, aber jede Handlung ist ein Verhalten
Abgrenzung Handeln vs Verhalten (nach Werbik, 1978)
sich verhalten ist empirisch wertlos, denn man kann sich nicht nicht verhalten
Handlung
Veränderung oder Verhinderung einer Situation/ eines Sachverhalts (produktives Handeln vs. präventives Handeln)
nicht nur Tun, denn „nichts tun“ ist nicht gleichbedeutend mit „nicht handeln" ( Bsp. Gleisarbeiter und Weichen stellen; unterlassene Hilfeleistung)
Konstitutiv (Elementar) für Handlung (3 Stufen):
Feststellen mehrerer Alternativen (Entscheidungsfreiheit) - ( Bsp.: Mord -> Affekthandlung/Totschlag? -> gab es Alternativen? Dann Mord)
Abwägen
Entschluß
Implikationen:
Impliziert rationales Handeln und Verantwortung
Wohlbefinden & Tätigkeiten
Zusammenspiel Emotion und Motivation
Menschen (und Tiere) streben nach einer Optimierung der Affektbilanz
-> positive Zustände aufsuchen
-> negative Zustände vermeiden
-> Hedonistsiches Prinzip
Ereignisse und Tätigkeiten erhalten durch die Affekte, die sie anregen oder ankündigen, Anreizcharakter
Anreizcharakter entsteht durch Zusammenwirken von Umwelt (Hinweisreize; Stimuli in der Umwelt) und Person (Zusatnd des Organismus)
Ergänzung:
gesättigte Organismus (kein Hunger) sucht nicht das weniger attraktive Nahrungsmittel
hungriger Organismus: selbst trockenes Knäckebrot Attraktiv -> Ziel kann damit erreicht werden (Sättigung)
-> Ziel von Verhalten ist eine möglichst gute Affektbilanz(“fühlt sich gut an”)
Tätigkeiten
Heckhausen (1977) unterscheidet
Tätigkeitsanreiz (Fernsehen -> Erleben in der Situation)
Ergebnisanreiz (Anreiz des Ergebnisses -> angenehmer 1.0 zu schreiben als 4.0 -> Antizipiere gutes Ergebnis beim lernen)
Motivation ist Zusammenspiel von Person und Situation:
Ein Hinweisreiz (z.B., eine Klausur) signalisiert, dass…
ein Ziel erreicht werden kann (Erfolg)…
welches entsprechende Motive aktiviert (z.B., Leistungsmotiv)…
und zielgerichtetes (motiviertes) Verhalten in Gang setzt (Lernen).
Auf Personenseite: Motive
Motive sind Bewertungsdispositionen, die bestimmen, in welchem Maße ein Stimulus, Ereignis, oder Tätigkeit Anreizcharakter erhält(im positiven wie im negativen!)
Motive sind Eigenschaften von Personen, auf Ziele einer bestimmten Thematik (z.B., Leistung, Macht) emotional anzusprechen
-> Motive sind menschliche Eigenschaften, auf bestimmte Ziele (z.B. leistung, Macht) emotional zu reagieren
-> damit bestimmen Motive, wie Menschen Dinge und SItuationen bewerten (Bewertungsdisposition) und welchen Anreizcharakter sie haben
Bedürfnisse und Triebe
-> Bsp. Spinnen: baut Netz, selbst wenn man ihre Essen/Trinken anbietet
Verhalten ohne Trieb? Instinkte?
Instinkte (nach McDougall 1908, 1932)
Nahrungssuche: Nahrung suchen und Vorräte anlegen
Ekelimpuls: schädliche Substanzen abweisen und vermeiden
Sexualtrieb: werben und sich paaren
Angst/Furcht: vor Schmerz oder Verletzung fliehen
Neugier: fremde Gegenden oder Objekte erkunden
Elterninstinkt: Nachwuchs nähren und beschützen
Geselligkeitsstreben: mit anderen zusammen sein
Selbstbehauptungsstreben: dominieren und führen
Unterordnungsbereitschaft: sich Personen fügen
Ärger/Zorn: grollen und Widerstände brechen, die eigenen Wünschen im Weg stehen
Hilfesuchen
Herstellungsbedürfnis: Obdach, Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge schaffen
Besitzstreben: nützliche oder attraktive Dinge erwerben, behalten und verteidigen
Drang zu lachen
Komfortbedürfnis
Ruhe-und Schlafbedürfnis
Migrationsbedürfnis
einfache körperliche Verhaltensäußerungen (husten, niesen, atmen, ausscheiden)
Problem der Zirkularität: Aus Verhalten wird auf Instinkt / Trieb geschlossen, der eben dieses Verhalten wieder erklärt!
-> Instinkte: brauche keinen Reiz aus Umwelt -> Spinne spinnt Netz ohne Anreiz -> Instinkt
Maslow’s Bedürfnis Pyramide
Aufbau
physiologische Bedürfnisse
Bedürfnis nach Sicherheit (persönliche, finanzielle)
Liebe und Zugehörigkeit
Anerkennung (durch sich und durch andere)
Selbstverwirklichung
-> einige Bedürfnisse sind mächtiger als andere
-> grundlegende Bedürfnisse motivieren andere
Probleme von Maslows Modell
Hierarchie wird nicht immer eingehalten (Arbeiten trotz hunger und Durst, Fasten und Hungerstreiken)
empirisch schwer prüfbar
zu optimistische Sichtweise auf den Menschen?
-> Was ist mit Streben nach Macht, Dominanz und Aggression?
heute eher selten konkret angewandt; aber ein Beispiel:„Wie erhöht man die Motivation von Arbeitnehmer:innen?“
-> Bereich Arbeits-und Organisationspsychologie (Argys, 1957)
-> monetärer Lohn reicht evtl. nicht, Arbeit sollte auch Sinn stiften und Mitbestimmung ermöglichen
Die Renovierte Pyramide
zwar großer anerkannter heuristischer Wert von Maslows Pyramide, aber für die heutige psychologische Forschung nicht mehr so relevant
Ziel: eine „Renovierung” der Pyramide mit neuen Erkenntnissen, vor allem aus der Evolutionspsychologie
Forschungsteamklar aus Evolutionsperspektive
aber: diese Arbeit erlaubt auch neue Forschungsfragen dazu, wie man von evolutionär entstandenen, fundamentalen Bedürfnissen auf aktuelle soziale Mechanismen schließen kann (Cook et al., 2021)
Entwicklungshierarchie gleichgeblieben
Funktionale Hierarchie: Welche Wichtigkeit hat das Bedürfnis im Sinne der Evolution?
wird Bezug genommen zu individuellem Entwicklungszustand der Mutter
Funktionales Analyselevel im Sinne der Evolution
Humanistische Perspektive –Selbstverwirklichung als fundamentales menschliches Bedürfnis fernab aller Biologie
Interpretation nicht kompatibel mit funktionaler Perspektive
2 Möglichkeiten aus funktionaler (evolutionärer) Sicht:
Selbstverwirklichung als Nebenprodukt anderer funktionaler Mechanismen
Beispiel: Religion als Nebenprodukt kognitiver Fähigkeiten
Selbstverwirklichung ist adaptiv, denn es erhöht Wertschätzung/Status und somit Reproduktion
„Mittel zum Zweck“, um Reproduktionschancen zu erhöhen
somit aber kein eigenständiges fundamentales Bedürfnis
z. B. menschliche Kreativität und Balzverhalten
-> hier klarer Clash zwischen Humanismus und Biologie!
Ontogenetisches Analyselevel
Entwicklungshierarchie:
Somatischer Aufwand -> Partnerschaftsaufwand -> Erziehungsaufwand
Inter-individuelle Unterschiede
männliche und weibliche Individuen investieren unterschiedlich viel in den Nachwuchs
Weibchen investieren immer viel; sind daher selektiver in ihrer Wahl
Männchen verhalten sich riskanter und rivalisierender;(müssen) investieren in mating value
ganz klassisch für evolutionäre Perspektive
Proximales Analyselevel
Unabhängig von (evolutionär) funktionalen und ontogentischenEntwicklungen -Was ist der unmittelbare Auslöser eines Bedürfnisses in einer gegebenen Situation?
Forschung zeigt, dass die Aktivierung von Bedürfnissen stark von Kontextreizen in der Situation abhängt (widerspricht der starren Struktur der Maslow-Pyramide)
-> z. B. Essen mit Freund:innen, plötzliche Gefahr
-> Dunkelheit
Maslow (1970):
Fundamentale Bedürfnisse sind…
Dagegen die evolutionäre Sicht: Adaptive Organismen und deren Bedürfnisse sind sehr sensibel für Bedrohungen und Gelegenheiten der Umwelt.
Maslow Seminar - Hintergrund Humanistsiche Psychologie
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dominieren der Behaviorismus (z. B. Watson, Skinner) und die Psychoanalyse (Freud)
Behaviorismus
es gibt nur wenige Primärtriebe (z. B. Hunger und Durst)
auf deren Grundlage bilden sich später Sekundärtriebe durch Konditionierungsprozesse (z. B. Assoziation zwischen Nahrung und Sozialkontakt mit der Mutter)
Psychoanalyse
limitierter Fokus auf negative und psychopathogene Aspekte menschlichen Verhaltens
Humanismus: optimistische Einschätzung der menschlichen Fähigkeit, zu einer besseren Existenzform zu finden
Ziel der Humanistischen Psychologie: Gesellschafts-und Bildungsideal, welche jedem Menschen eine bestmögliche Persönlichkeitsentfaltung erlaubt (siehe auch Carl Rogers)
Annahmen (u. a.): Der Mensch…
ist mehr als die Summe seiner Teile (Ablehnung von Reduktionismus)
hat ein Bewusstsein; ist sich seiner eigenen Existenz bewusst
hat einen freien Willen, daher auch Verantwortung
handelt intentional; strebt nach Sinn und Kreativität
-> positives Bild des Menschen
-> zentral in Abgrenzung zum Behaviorismus und zur Psychoanalyse: Bedürfnis nach Selbstverwirklichung
A Theory of Human Motivation (Maslow, 1943)
Ansprüche an eine erschöpfende Theorie der menschlichen Motivation
das integrierte „Ganze” des Menschen als Fundament (Gestaltpsychologie; Wertheimer)
Motivationstheorien sollten menschenzentriert sein, nicht tierzentriert
physiologische Bedürfnisse (z. B. Hungertrieb) können nicht zentral sein, sie sind „untypisch” für menschliche Motivation
Motive sollten anhand von Zielen klassifiziert werden, nicht anhand von Trieben oder Verhalten
Ziele sollten relativ kulturunabhängig sein
jedes Verhalten sollte verstanden werden können als Kanal, durch welchen mehrere Grundbedürfnisse gleichzeitig befriedigt werden
Grundbedürfnisse sind nicht unabhängig von einander; sie stehen in hierarchischer Verbindung hinsichtlich ihrer Potenz (wie stark wirksam sie sind und sich auf menschliches Verhalten auswirken)
-> Entwicklungshierarchie: Annahme, das Stufen im Laufe des Lebens unterschiedlich relevant sind
-> in den ersten Lebensjahren sind weiter unterliegende Stufen primär von Bedeutung
Maslows Stufen
Physiologische Bedürfnisse
Alle Grundbedürfnisse, die zum Erhalt des menschlichen Lebens nötig sind, z. B.: Atmung, Nahrung, Wasser,Schlaf, Sex
Physiologische Bedürfnisse haben die stärkste Potenz
-> wenn einem alles fehlt, wirkt das Bedürfnis nach Wasser, Nahrung, etc. am stärksten
-> bei starkem Hunger treten alle anderen Bedürfnisse in den Hintergrund; Organismus ist ausschließlich auf die Nahrungssuche ausgerichtet
einzelne physiologische Bedürfnisse sind oftmals somatisch lokalisierbar und sind recht unabhängig voneinander und von anderen Motiven
-> aber: manchmal können einzelne physiologische Bedürfnisse auch durch alternatives Verhalten befriedigt werden (z. B.: Hunger -> Rauchen)
Physiologische Bedürfnisse und konsumierendes Verhalten können auch der Befriedigung anderer Grundbedürfnisse dienen!
-> Beispiel: eine Person, die denkt sie sei hungrig, sehnt sich vielleicht nach Zuneigung
Sicherheitsbedürfnisse
Sicherheit vor Gefahren wie wilden Tieren, Naturkatastrophen, Krankheit, Raub, Mord, etc.
Sicherheitsbedürfnis vor allem von Eltern gestillt
-> bei Konfrontation mit Neuem -> Anklammern an Eltern
-> daher elterliche Fürsorge so wichtig und ein destruktiver, inkonsistenter oder gewalttätiger Erziehungsstil so gefährlich
Bedürfnis nach einer geordneten, vorhersagbaren Welt, Routinen (Religion, Wissenschaft; siehe auch Verschwörungsideologien)
überhöhte Sicherheitsbedürfnisse bei Erwachsenen: Angststörungen / Zwangsstörungen
-> ständige, unrealistische Ängste vor Krankheit, Tod etc., einhergehend mit Sicherheitsverhalten (z. B. Händewaschen)
Soziale Bedürfnisse (the love needs)
Sozialkontakte, intime Beziehungen, Zugehörigkeit zu Gruppen
-> Liebe und Zuneigung geben und empfangen
Liebe ≠ Sex
-> Sex kann auch ein rein physiologisches Bedürfnis befriedigen
-> meist befriedigt Sex mehrere Bedürfnisse wie ein physiologisches und ein Liebesbedürfnis
nicht-erfüllte soziale Bedürfnisse häufigste Ursache für psychische Krankheiten
Individualbedürfnisse (Esteem Needs)
Bedürfnisse nach positiver Evaluation des Selbst (Selbstbewusstsein, Anerkennung durch andere)
2 Unterkategorien:
Bedürfnis nach Stärke, Erfolg, Selbstvertrauen, Unabhängigkeit, Freiheit
Bedürfnis nach Reputation, Anerkennung, Prestige, Aufmerksamkeit anderer
Erfüllung führt zu positivem Selbstwert, Selbstwirksamkeitserwartung und dem Gefühl, nützlich zu sein in der Welt
Mangel führt zu Gefühlen der Minderwertigkeit, Schwäche, und Hilflosigkeit -> Psychopathologie
Selbstverwirklichung (Self- actualization)
„a musician must make music, an artist must paint, a poet must write, if he is ultimately to be happy“ (Maslow, 1943)
Bedürfnis, das eigene Potenzial auszuschöpfen, zu werden wer man sein kann
spezifische Form des Bedürfnisses variiert stark zwischen Personen
-> z. B. gute Eltern sein, athletische/künstlerische Leistungen, etc.
wenn die ersten 4 Bedürfnisse befriedigt sind, sind wir „grundsätzlich befriedigte“ Menschen und können uns der Selbstverwirklichung widmen
-> das ist aber selten, daher wissen wir wenig über das Bedürfnis der Selbstverwirklichung
-> Maslow hat sich daher für bestimmte „selbstverwirklichte“ Personen interessiert
Charakteristika von Bedürfnissen/ Peak Experience
Weitere Charakteristika von Bedürfnissen
Fixierte Hierarchie – (scheinbare) Ausnahmen
für manche Menschen sind Individualbedürfnisse scheinbar wichtiger als Sozialbedürfnisse
Folge der Annahme, dass nur starke, angesehene Menschen geliebt werden
bei chronischer Unterbefriedigung können höhere Bedürfnisse permanent verloren gehen
weiterer Grund für scheinbare Umkehr der Bedürfnisreihenfolgen:
-> bei chronischer Befriedigung wird das Bedürfnis abgewertet
-> Menschen, die nie gehungert haben, unterschätzen die Stärke des Bedürfnisses und betrachten Essen als unwichtig
-> daher begeben sich Menschen in Situationen, in denen sie zur Erfüllung eines höheren Bedürfnisses (z. B. Ansehen) ein fundamentaleres riskieren (Job, Essen)
scheinbare Umkehr von Bedürfnisreihenfolgen, wenn nur Verhalten betrachtet wird:
-> Bedürfnis ≠ Verhalten
-> Verhalten hat auch andere Determinanten
Märtyrer:innen, die sich für einen Wert, eine Idee opfern, bzw. persönliche Kosten auf sich nehmen:evtl. erhöhte Frustrationstoleranz
-> chronische Befriedigung der Grundbedürfnisse in der Kindheit führt zu einer starken, gesunden Persönlichkeit, die Bedrohungen gut ertragen kann
-> ABER auch: chronische Unterbefriedigung kann auch zu einer erhöhten Frustrationstoleranz führen
Peak Experience
sich selbstverwirklichende Menschen haben häufig „peakexperiences”
ein Moment der Euphorie, bei dem das Individuum alles als mit sich im Einklang empfindet
Maslow (1962):
"Think ofthemostwonderfulexperienceofyourlife: the happiest moments, ecstatic moments, moments of rapture, perhaps from beingin love, or from listening to music or suddenly 'being hit' by a book or painting, or from some creative moment.“
für Maslow eines der größten Ziele im Leben
Erlebnisse, die das Leben lebenswert machen, Identität stiften
der Mensch sieht sich anschließend im neuen Lichte: positiver, bedeutsamer
Ausdruck des ultimativen Ziels der menschlichen Existenz, das eigene Potential auszuschöpfen
Motive
Zwei Klassen von Motiven
Biogene Motive
Hunger, Durst, Sexualität…
besitzen angeborene emotionale Qualität
starke genetische Komponente
variieren intra-individuell
bspw. kann man je nach Tageszeit unterschiedlich stark Hungerhaben
Soziogene Motive
Anschluss, Intimität, Macht und Leistung…
erwerben emotionale Qualität durch Lern-und Sozialisationsprozesse=> starke Lernkomponente
variieren interindividuell
bspw. kann Erfolg für Person X wichtiger sein als für Person
-> ABER: beide haben je genetische und gelernte Anteile!
Beispiele
Biogen: Hunger
variiert als Funktion der Zeit seit der letzten Nahrungsaufnahme
aber: auch als Funktion der Erziehung und Kultur
Soziogen: Erfolg
variiert als Funktion der Umwelt
aber: auch Personen mit identischer Umwelt zeigen Unterschiede in ihren Motiv-Stärken
Zusammenfassung
Die 3 großen Motive
Bindung
Bedürfnis nach:
Nähe, Intimität, Sexualität
aber auch: Angst vor Zurückweisung
Macht
Dominanz, Stärke, Sicherheit
aber auch: Furcht, von anderen dominiert zu werden (Bedürfnis nach Entscheidungsfreiheit)
Leistung
Erfolg, Anerkennung, Bestätigung
aber auch: Angst vor Versagen
Messmethoden
Fragebogen
Thematischer Auffassungstest (TAT)
Multi-Motive-Grid
Annahme: Bewusster Zugang zu internen Prozessen möglich
Problem: soziale Erwünschtheit; kein Zugang zu unbewussten Motiven; Menschen können nicht gut über interne psychlogische Prozesse denken
„Telling more than we can know“
bedarf indirekte Vefahren zur Erfassung des Konstrukts des Motivs
Indirekte Verfahren
Kalssiker: Thematischer Auffassungstest bzw. „Thematic Apperception Test“ TAT(Murray, 1938)
Zeigen eines Bildes; Aufforderung, Geschichte dazu zu erzählen
Interpretation nach vorhersschendem Motiv (Macht, Bindung oder Leistung)
Probleme des TAT
Validität
Bsp. Feldstudie Atkinson & McClelland (1948)‘s:
-> Matrosen fasteten zwischen 1 und 16 h
-> Fragebogenergebnis: Bezüge zu Hunger mit umgekehrten U-förmigen Verlauf (erst niedrig, dann hoch, dann wieder niedrig)
in TAT: lineare Zunahme nahrungsbezogener Inhalte
Aber Kriterien eines Tests: Objektivität hinsichtlich
Durchführung
Auswertung
Interpretation
Multi-Motive Grid (Sokolowski et al. 2000)
-> keine Ambiguität (Leistungssituation)
-> mittlere Ambiguität (Spiel unter Freunden? Wettkampf?)
14 Bilder mit 12 Aussagen je keine, mittlere und hohe Ambiguität bezüglich der Situation (Leistungs,- Macht- und Bindungskomponenten)
Empirische Anwendungen:
Leistungsmotiv
Puca & Schmalt (1999)
Durch Leistungsmotiv Vorhersage der Reaktionszeit und wie angenehm die Reaktionszeitaufgabe erlebt wurde
Machtmotiv
Sokolowski & Kehr (1999)
durch Machtmotiv Vorhersage des erlebten Lernens in einem Kurs für Manager
Bindungsmotiv
Schmalt & Langens (1999)
Bindungsmotiv sagt Häufigkeit von Beziehungsthemen in Tagebuchstudie mit Studenten vorher
Wichtiger Punkt
Interindividuelle Unterschiede sagen vorher, welche Stimuli für eine Person Anreizcharakter haben
Zum Beispiel:
-> Viel gebrauchtest Messverfahren das erlaubt Vorhersagen über Leistungen zu machen
Historischer Abriss Überblick / Verhaltensbiologie
Verhaltensbiologie
Instinkte und Triebe
Psychoanalytische Ansätze
Lebenstrieb und Todestrieb
Lerntheoretische Ansätze
Gelernte Anreize
Feldtheorie
Entfernung und Valenz
Sicht vor Darwin
Tiere sind von Instinkten und Trieben geleitet („maschinistisch“)
Menschen sind von Willen und Rationalität geleitet („göttlicher Funke“)
Sicht nach Darwin
da Menschen und Tiere einen evolutionär gemeinsamen Hintergrund haben, kann man auch menschliches Verhalten mit Trieben und Instinkten erklären
Verhaltensbiologie 2
Instinkte
angeboren
keine Lernerfahrung nötig
innere (Schmerz) oder äußere Reize lösen automatisch Verhalten aus
Verhaltensbiologie 3
Spencer (1899)
direkte Anwendung Darwinistischer Ideen
Verhalten, das Überleben fördert, wird als angenehm erlebt
Verhalten, das Überleben gefährdet, wird als unangenehm erlebt
James (1890)
Instinkte als Grundlage allen Verhaltens
inflationäre Verwendung des Instinktbegriffs
McDougall (1908)
18 Instinkte / Neigungen
Warum sind Instinkte zur Erklärung von Verhalten problematisch?
wegen der Zirkularität: aus einem Verhalten wird auf einen Trieb geschlossen, der dieses Verhalten erklären soll
Was unterscheidet Lerntheorien und psychodynamische Theorien bei der Erklärung von Verhalten?
Psychodynamische Theorien
in psychodynamsichen Theorien wird davon ausgegangen, dass Verhalten von Trieben aus dem Körper motiviert wird, deren Reduktion das Ziel von Verhalten zum Lustgewinn sei (Triebbefriedigung) (Triebe stammen aus dem Körper und werden mental repräsentiert)
Triebreduktion = Motor des Verhaltens
Zwei grundsätzliche Triebe
Lebenstrieb („Eros“)
Todestrieb („Thanatos“)
Lerntheoretische Theorien:
Lerntheoretisch hingegen wird angenommen, dass Verhalten nicht von innewohnenden Trieben gesteuert, sondern gelernt wird durch Verknüpfungen von Reiz - Reaktionsmustern
dabei spielt die bei einer Reiz-Reaktionsverknüpfung gemachte Erfahrung eine Rolle -> beeinflusst, wie stark die Verknüpfung gespeichert wird
Trieb = unspezifischer Energielieferant für Verhalten
nach Hull entspricht die Stärke des Verhaltens der Stärke der Triebe multipliziert mit der Stärke der gelernten Verbindung
-> Verhaltensstärke E („evocation potential“)
-> Stärke der gelernten Verbindung H („habit)
-> Motivationale Komponente D („drive“)
-> E = D x H
Behaviorismus: Wissenschaftliches Arbeiten kann sich nur auf beobachtbaren Fakten beziehen!
Lewin’s Feldtheorie (1938)
Verhalten ist eine Funktion des psychologischen Kräfte-Feldes
Kräfte-Feld besteht aus der Person und ihrer Umwelt
-> zieht Person zu positiven Zielen hin und stößt sie von negativen Zielen ab
Anziehung und Abstoßung hängen ab von
-> Entfernung der Person zum Ziel (psychologische Entfernung!)
-> Valenz des Ziels (d.h., wie wertvoll ist das Ziel?)
Beispiel für Feldtheorie
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