Buffl

3. SItzung - Theorien der Motivation 1

HM
by Hanna M.

Zentrale Elemente von Freuds Ansatz

Struktur

  • Es (Unbewusstsein)

  • Ich (Zwischen Bewusstsein und Unbewusstsein)

  • Über-Ich


Dynamik (Triebe)

  • Lebenstrieb („Eros“)

  • Todestrieb („Thanatos“)


Ebenen der Persönlichkeit

  • das Bewußte

  • das Vor-Bewußte

  • das Unbewußte (überwiegt)


Struktur: Das ES


  • Sitz der gesamten psychischen Energie

  • kann ein gestörtes Equilibrium nicht ertragen und reagiert nach dem Lustprinzip

  • Beherbergt die angeboren Triebe / Instinkte

  • Größenteils unbewusst

  • Quelle psychischer Spannungen

  • Charakterisiert durch Primärprozess

    -> verlangt direkte Triebbefriedigung

    -> Unlogisch

    -> Zeitlos

    -> Kein Unterscheidung zwischen real und irreal

    -> Wunscherfüllung durch Imagination

  • Primäres Handlungs- und Denkmodell; Implikation:

    • Reine Befriedigung von Bedürfnissen mittels Vorstellung bei Es ist möglich und würde dazu führen, dass Mensch verhungert

    • daher Ausbildung des Ich aus Randbereichen des Es notwendig für Überleben


Struktur: Das Ich


  • Kontrollinstanz der Psyche; z.B. Belohnungsaufschub

  • Dem Realitätsprinzip verpflichtet

    -> Strebt auch nach Lusterfüllung, bezieht aber die Einschränkungen der Realität mit ein (AUfschub von Triebbefriedigung)

  • Charakterisiert durch Sekundärprozess

    ->„erwachsenes Denken“

    -> Unterscheidung Realität und Imagination

    -> Zeitlicher Orientierung

    -> Denken, Willen, Logik, Gedächtnis (Werkzeuge des Ichs)

    -> Willkürmotorik: (nicht nur Reflexe wie bei ES -> kann mich auf etwas konzentrieren und irrelevante Triebe ignorieren)


Struktur: Das Über Ich


  • entwickelt sich als letzte Instanz

  • durch Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil

  • kann moralisches Verhalten mit Stolz belohnen („Ich-Ideal“)

  • kann unmoralisches Verhalten mit Schuldgefühlen bestrafen („Gewissen“)


Zusammenfassung

  • Triebe energetisieren das Verhalten

  • Sitz der Triebe ist das ES(daraus folgt, dass sich Menschen der „wahren“ Gründe für ihr Verhalten nicht bewusst sind!)

  • Primär-und Sekundärdenken haben letztendlich Trieb-Befriedigung zum Ziel



Empirische Tests

Problem:

  • Der psychodynamische Ansatz kann post-hoc jedes empirische Ergebnis erklären

  • Empirische Überprüfung: Schwierig wegen tautologischem zirkelschluss


Beispiel: Ödipus-Komplex

  • Hypothese: Sohn liebt die Mutter und möchte den Vater töten

  • Empirischer Befund: Sohn hasst die Mutter und liebt den Vater

  • Erklärung: Verdrängung/Sublimierung des ursprünglichen Triebes


Empirischer Test: Katharsis


Klare Aussage der Theorie:

  • Vorgestellte Handlungen sollten Triebe genauso befriedigen wie tatsächliche Handlungen


Folgerung:

  • Sex vorstellen sollte Sexualbedürfnisse befriedigen

  • Leistung beobachten sollte Leistungsmotivation reduzieren

  • Macht beobachten sollte Machtmotivation reduzieren


Katharsis und Aggression


Meisten Studien zeigen das Gegenteil

  • Aggressives Verhalten zeigen führt zu mehr aggressivem Verhalten (Aggressionen vorstellen führt zu mehr Aggressionen)


Katharsis Konzept wurde von Bushman, Baumeister, & Stack (1999) geprüft:

  • Vpn prügeln auf Sandsack sein und bestarfen Mitspieler in fiktivem Spiel mit unterschiedlicher lautstärke (Einstellen der Lautstärke)

  • Ergebnis: Wunsch, den Sandsack zu schlagen korreliert hoch mit Aggression gegenüber den Mitmenschen in den weiteren Trials nach dem ersten

  • Empirie widerspricht somit Theorie der „Katharsis“

  • Einschlagen auf Boxsack verstärkt aggressiven Trieb statt ihn zu reduzieren



Kritsiche Würdigung

  • keine „Theorie“ im strengen Sinne (nicht zu testen)

  • basiert auf wenigen klinischen Beobachtungen

  • hoher heuristischen Wert

  • Basis für viele folgende Theorien



Lorenz hydrauliches Instinktmodell



  • Das Modell ist bildlich zu veranschaulichen anhand eines Wassertanks, dessen Schleusen sich hydraulich öffnen

  • das Gewicht an der Schleusenöffnung sind die Reize

  • das Wasser stellt die Triebenergie und somit die motivationale Kraft dar

  • wenn viel Wasser im Tank ist (starke Motivation), kann auch ohne das Ziehen des Gewichtes an der Schleusenöffnung (Reize) eine Reaktion erfolgen

  • umgekehrt kann auch bei wenig Wasser im Tank (Motivation) durch ein schweres Gewicht (Reiz) die Schleuse geöffnet werden und zu einer Reaktion kommen


Empirische Belege des Hydraulischen Modells


Vakuum-Verhalten (Leerlaufhandlungen)

  • volles Energiereservoir führt zu Verhalten, obwohl kein Reiz da ist

  • Verhalten wurde lange nicht ausgeführt (seit 3 Monaten keinen Wutanfall)

  • Vögel baune Nest, weil lange nicht mehr gemacht

Übersprungshandlungen

  • das Energiereservoir ist voll und daher wird bei Konflikten zwischen Reaktionsmustern eine unpassende Reaktion ausgeführt (unangemessenen/ nicht zielführendes Verhalten)

  • Hund will Hasen jagen, ist an der Leine -> fängt an sich zu säubern

  • bereits sehr wütend am tag —> dummer Kommentar —> Ausbrauch

-> diese handlungen können mit dem Modell gut belegt werden



Schlüssel Schloss Prinzip


Instinkt (z.B. Mutterinstinkt)

  • Schlüssel (Reiz) = weinen des Kindes

  • Schloss = Mutter reagiert und kümmer sich


—> Mutter und Kind als Schlüssel & Schloss


Frosch & Fliege

—> bei uns würde vorbeifliegen einer Fliege keine Reaktion auslösen



Kritische Würdigung des Modells


  • postuliertes „Energiereservoir“ lässt sich empirisch nicht nachweisen

  • Modell ist sinnvoll zur Erklärung von reaktivem Tierverhalten, nicht für willkürliches (i.S.v. bewussten Handlungen, Verwenden von Konitionen etc.)

  • „willkürliches“ Verhalten kann nicht erklärt werden

  • Phänomene der Übersprungshandlungund der Leerlaufhandlung sind schwer anders zu erklären(z.B. lerntheoretisch) —> Lassen sich durch Theorie gut erklären


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Hanna M.

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