Hull & Freud Gemeinsamkeiten
Gemeinsamkeiten Hulls und Freuds Positionen
Verhalten hat Ursachen und die Forschung kann diese Ursachen identifizieren
Homöostase und Hedonismus steuern das Verhalten (d.h., Organismen streben ein Equilibrium an -> angenehmes Leben)
Spannungsreduktion (d.h. Befriedigung) ist das Ziel des Verhaltens
Unterschied Hull & Freud
Behaviorismus: Thorndike
The Law of Effect(1911)
Wenn eine Situation/Stimulus-Reaktionsverbindung zu Belohnung führt, wird diese Verbindung verstärkt
Beispiel
hungrige Katzen in einem Käfig können einen Mechanismus bedienen, der die Klappe zu Futter öffnet (bei wiederholten Versuch -> Ablauf immer schneller) (Thorndikes Puzzle Box)
am Anfang: zufälliges Verhalten
nach erfolgter Lösung: Verhalten wird immer schneller gezeigt
Behaviorismus Ergänzung Seminar
Untersuchung des Verhaltens von Mensch und Tier mit wissenschaftlichen Methoden (vor allem Experimenten)
Analytische Ebene fast ausschließlich das beobachtbare Verhalten
Versuch der objektiven Quantifizierbarkeit von Verhalten; z.B. Messung von Zeit, oder Frequenz von Verhalten
Ablehnung intrapsychischer Konzepte („blackbox“); Beispiel Erziehung bei Watson, Mensch vollständig formbar unabhängig von seinen „Talenten, Neigungen, Tendenzen, Fähigkeiten, Begabungen und der Rasse seiner Vorfahren“
Verhalten als Folge von gelernten Stimulus-Response oder Verhaltens-ResponseAssoziationen (klassisches Konditionieren und operantes / instrumentelles Konditionieren)
Methoden der Verhaltensmessung (Abhängige Variablen)
Verhaltensfrequenz / -intensität/ -ausdauer(z.B. wie oft wird Hebel gedrückt/wie viele Hindernisse werden überwunden/wie oft wird hin-und hergelaufen?)
Lerngeschwindigkeit (z.B. Wie schnell lernt die Ratte ein instrumentelles Verhalten?)
Löschungsresistenz (z.B. wie lange führt die Ratte ein nicht mehr instrumentelles Verhalten noch aus?
Lernprinzipien im Behaviorismus
Klassisches Konditionieren (z.B. Pawlow)
Unbedingter Reiz (UCS) führt zu unbedingter autonomer Reaktion(UCR)
Durch wiederholte Präsentation eines bedingten Reizes (CS) zusammen mit dem unbedingten Reiz (UCS), löst der bedingte Reiz die gleiche, jetzt bedingte Reaktion aus (CR)
Instrumentelles / Operantes Konditionieren
Beschreibt das Erlernen von willkürlichem Verhalten durch Verstärkung oder Bestrafung
Konzept des „Law ofeffect“ (Thorndike, 1898); Verhalten mit angenehmen Konsequenzen wird wiederholt, Verhalten mir unangenehmen Konsequenzen nicht
Trieb/ Instinkt
Trieb anstelle von Instinkt
Konstrukt des Instinkts problematisch
neues Konstrukt: Trieb (wahrscheinlich Woodworth, 1918)
Trieb besser zur Erklärung von Verhalten als Instinkten weil
in physiologischen Parametern erfassbar
Trieb kann manipuliert werden (messbar), Instinkt nicht
mögliche manipulierung: Stunden seit letzter Fütterung, letztem Geschlechtsverkehr
Trieb ist die unspezifische Kraft, die Verhalten motiviert (Hull)
Gitter elektrifizieren
Ab wann fängt Ratte an Gitter zu überqueren trotz Schmerz?
Trieb kann sichtbar gemacht werden (Wenn erst eine Stunde ohne Futter -> überquert noch nicht; nach 2 Stunden und mehr Elektrizität -> Ratte überquert -> starker Trieb)
nicht sichtbare Variable des Drives wird sichtbar (Konstrukt des Triebes sichtbar gemacht)
Mathematische Formulierung:
Vorhersagen:
Je größer die Nahrungsdeprivation (= Trieb) und je höher die Anzahl der vorherigen Bekräftigungen (= Gewohnheit), desto stärker die Löschungsresistenz (= Verhalten)
Bei schwachem/starkem Trieb und schwacher Gewohnheit sind Unterschiede im Verhalten gering
Je stärker die Gewohnheit wird, desto größer wird der Unterschied im Verhalten bei schwachem vs. starkem Trieb
Vorhersagen Ergänzung:
Trieb motiviert Verhalten (ist eine Energiequelle)
Trieb und Gewohnheit sind multiplikativ miteinander verknüpft
Trieb ist eine unspezifische Energiequelle
Starke Vorhersage: Multiplikative Verknüpfung
low: eine Stunde ohne Trinken
high: 12 Stunden ohne Trinken
Ergänzung Seminar/ Fragen ANne Rose
Ziel von Verhalten: Triebreduktion
Bedürfnisbefriedigung / Equilibrium / Triebreduktion
Triebtheorie von Hull auch: Triebreduktionstheorie
Aber was genau ist Triebreduktion?
konsumatorische Aktivität oder biologische Bedürfnisbefriedigung im Organismus? (Hulls Vorhersage: es handelt sich zweiteres = biologische Befriedigung)
Experimentelle Tests (z.B. Miller 1961)
Einführen von Nahrung direkt in den Magen
-> biologische Bedürfnisbefriedigung ohne konsumatorischeAktivität
Scheinfütterung (Nahrung wird aufgenommen, gelangt jedoch nie in den Magen, da sie zuvor über eine Sonde in der Speiseröhre wieder abgeführt wird)
-> konsumatorischeAktivität ohne biologische Bedürfnisbefriedigung
-> Lernen findet (eingeschränkt) unter beiden Bedingungen statt
daher ist Triebreduktion nicht gleich der Reduktion des
-> organismischen Bedürfniszustandes (widerspricht Hulls Vorhersage!)
Experimentelle Tests (z.B. Sheffield et al., 1951)
Ratten lernen instrumentelles Verhalten:
Süßstofflösung anstatt Wasser
d.h. dieselbe konsumatorischeAktivität und biologische Befriedigung wie bei Wasser (kein Nährwert)
einziger Unterschied: Sensorik (süß) -> Anreizcharakter!
-> Stärkeres Verhalten bei Süßstofflösung (im Vergleich zu Wasser)
-> weder konsumatorischeAktivität noch organismische Bedürfnisbefriedigung notwendig für Lernen (widerspricht Hulls Vorhersage!)
Experimentelle Tests:
Auch Triebsteigerung kann verstärkend wirken!
Männliche Ratten lernen Verhalten, welches ihnen Kopulation mit Weibchen ermöglicht, wird aber vor Samenerguss unterbrochen
X-Achse: Anzahl der Tage, an denen Verhalten gelernt wird
Y-Achse:Laufgeschwindigkeit(AV)
Experimentaldesign:
Ratten in Kontrollgruppe laufen durch Labyrinth und dürfen sich an dessen Ende mit Weibchen paaren (es kommt zu Samenerguss = Triebreduktion)
Ratten in Experimentalgruppe laufen ebenfalls durch LabyrinthzuWeibchen,Kopulationwirdjedoch vor Samenerguss unterbrochen (Triebreduktion findet nicht statt!)
Laufgeschwindigkeit der Experimentalgruppe ist gesteigert im Vergleich mit Kontrollgruppe = Triebsteigerung wirkt verstärkend!
Problem für Hull:
Verhalten entsteht laut Hull durch die positive Verstärkung bei Triebreduktion
-> Verhalten mit angenehmen Konsequenzen wird wiederholt
Die Unterbrechung des Paarungsaktes stellt keine angenehme Konsequenz dar, weswegen das Verhalten hierdurch nicht positiv verstärkt werden und sich die Laufgeschwindigkeit somit nicht erhöhen sollte
Hirnreizungsforschung:
elektrische Stimulation des „Lustzentrums“ bei Ratten führt zu starker Aktivität; bis 7000 Hebelbewegungen pro Stunde, bis zur völligen Erschöpfung
Problem für Triebtheorie:
Bei Implantaten am „Hungerzentrum“ wird Aktivität eingestellt, sobaldBedürfnis befriedigt ist
Bei Implantaten am „Lustzentrum“ wird Aktivität nicht eingestellt, sobald Bedürfnisbefriedigt ist, sondern wird bis zur völligen Erschöpfung weiter ausgeführt
-> Erschöpfung ist Abweichung vom Equilibrium
-> Hebeldrücken nicht mit dem Ziel der Triebreduktion, sondern
um lustbetonte Zustände hervorzurufen
Multiplikative Verknüpfung (getestet von Perin (1942) und Williams (1938)
Ratten werden Stunden lang nicht gefüttert (23h-Deprivation) und können dann einen Hebel drücken, um Futter zu erhalten
UV:
Drive Stärke (beim testen: 22h oder 3 h kein Futter)
Habit (beim lernen: 5 verstärkte Trials oder 90 verstärkte trials)
AV
Anzahl gelernter Reaktionen bis das Verhalten “gelöscht” ist (Extinktion)
Haupteffekt 1: Triebstärke (blaue Linie)
Haupteffekt 2: Gewohnheitsstärke(orangeneLinie)
Interaktion: Trieb und Gewohnheit beeinflussen sich gegenseitig (gelbe Linien)
Ergebnisse
Multiplikative Verknüpfung bestätigt
Trieb als unspezifische Energiequelle (Webb)
Trieb als unspezifische Energiequelle (Kraft)
zu der sich triebspezifische Zustände (Bedürfnisse) wie Hunger und Durst vereinigen
Ratten lernen eine Reaktion nach 22h Futterdeprivation
Reaktionen, die unter Deprivation eines relevanten Triebes gelernt wurden, können auch mit einem irrelevanten Trie energetisiert werden
Vorhersage (Hypothese)
Ratten, die unter Futterdeprivation (ENtzug) ein Verhalten geelrnt haben, zeigen dieses Verhalten genauso stark bei Wasserentzug
-> d.h. sie brauchen gleich viele Reaktionen zur Löschung dieses Verhaltens
UV: Dauer der Wasserdeprivation
AV: Zahl der Reaktionen bis zur Löschung des Verhaltens
Ergebnisse:
Reaktionen nach 22h Wasserdeprivation: 7,2
Reaktionen nach 22h Futterdeprivatio: 14.2
-> nur bedingt nachgewiesen: die Reaktionen werden am schnellsten gelernt, wenn die Bedingungen in Training und Löschungsphase gleich sind
-> zeigt eher, das es spezifische Triebe gibt, die spezifisches Verhalten auslösen
bekommen kein Futter und kein Wasser
je länger Wasserdeprivation anhält: Ratten drücken Hebel öfters, obwohl sie wissen, dass er nur zu Futter und nicht zu Trinken führen
unten Links: Daten wenn Ratten durstig waren
oben Rechts: Futter
bekomme immer nur Brötchen in Cafeteria -> laufe bei Durst Gefühl trotzdem zur Cafeteria, auch wenn nichts zu essen
Kritik:
Hunger und Durts sind nicht unabhängig
-> durstige Ratten sind hungriger als wasser-gesättigte Ratten
Weiterentwicklung der Theorie durch weitere Forschungsergebnisse (Miller)
-> Problem für Hulls Theorie
Ratten werden in eine weiße Box gesetzt, die durch eine Tür von der schwarzen Box getrennt ist
Tür lässt sich über Radbewegung öffnen
Gitter wird unter Strom gesetzt
Ratten lernen öffnen der Tür + fliehen in die schwarze Box
nach einigen Durchgängen öffnen Ratten Tür vor Schock: Vermeiden statt Fliehen
Problem für Hulls Theorie:
kein Drive für Vermeidungsverhatlen; es gibt keinen Schock
eigentlich D = 0 -> kein Verhalten (Hunger, Durst, Schmerz)
Ratte verhält sich obwohl D = 0 ist -> Ratte öffnet Tür obwohl noch kein Strom an war
Laut Hull dürfte das nicht passieren (D=0)
Was motiviert dann das verhalten?
Stimuli können Triebeigenschaften durch Konditionierung erwerben -> die weiße Box erwirbt Charakteristika des Elektro-Schocks
Konzept des sekundären Triebs
-> Primärer Trieb (Hunger, Durst, etc.)
->Sekundärer Trieb (alle Stimuli, die mit primären Trieben assoziiert werden)
Weiterentwicklung der Theorie durch weitere Forschungsergebnisse (Crespi)
hungrige Ratten durchlaufen ein einfaches Labyrinth
UVs:
Erhöhung/ Verminderung der Futterkugel-Dosis am Ende des Labyrinths (Unterschieldiche Verstärkung)
• 1 zu 4 und 1 zu 16 (ein oder 4 Futter pallets)
• 256 zu 16 und 64 zu 16
• Kontrollgruppe: 16 konstant
Ergebnis
Problem für Hull
abrupte Verhaltensveränderungen nach oben und Abfall des Verhaltens (bei Verminderung) können nicht mit Habit und Drive erklärt werden (H bleibt gleich und D bleibt gleich)
Die Erwartung der Belohnung beeinflusst das Verhalten
Ergänzung
Anfangs im Einklang mit Hulls Theorie: Größere Belohnung führt zu stärkeren Habit
Abfall der Laufgeschwindigkeit wiederspricht seiner Theorie
alle bekommen gleiche Belohnung, trotzdem sind Ratten die anfangs am meisten bekommen haben, am langsamsten
alle zeigen unterschiedlichste Verhaltensweisen
Lösung: Konzept des Incentives
Lösung: Incentives (Update der Theorie)
neue Formel: E = D x H x I
Motivation = Trieb x Habit x Anreize
I = das, was die Umwelt anbietet
dabei ist Trieb der motivationale Zustand innerhalb des Organismus und Anreiz ein situativer Reiz in der Umwelt
nah an modernen Theorien: Motivation als Interaktion von Umwelt-Reizen und motiviertem Subjekt
-> moderne Theorien: können alles manipulieren und messen und Verhalten vorhersagen
-> Reine Triebreduktion nicht ausreichend, um Verhalten zu erklären
-> Auch wichtig: Situativer Anreiz der Umwelt (= antizipatorische Zielreaktion)
Seminar: Bewertung der Triebtheorie (kritische Würdigung)
hoch mechanistsiches Menschenbild (Hull war studierter Maschinenbauer)
stark behavioristisch geprägt (alles beobachtbare ist messbar)
Vorläufer moderner Theorien
sehr starke Vorhersagen, die rigoros getestet wurden (klarer Kontrast zu Freud)
aber: Rattenpsychologie! (Problem der Erweiterung auf den Menschen -> fast alle Vorhersagen werden an Labor Tieren geprüft)
Ergänzung Seminar
Sehr eindeutig formuliert & formalisiert = falsifizierbar
Kann nicht gut erklären, wie & warum es zu explorativem Verhalten & Neugier kommt
Kann nicht gut erklären, wie & warum es zu lustvollem Verhalten bei gleichzeitiger Befriedigung des Organismus kommt
Kann nicht gut erklären wieso Anreize, die keinen „primären“ Trieb befriedigen, solch eine starke Wirkung haben
Beispiel: Geld
Hull hat post-hoc postuliert, dass solche „sekundären“ Triebe durch Konditionierungsprozesse entstehen
Kurt Lewin (1890-1945) Feldtheorie / Grundlegende Annahmen
Grundlegende Annahme
Auch: topologische Psychologie, oder Vektorpsychologie
Verhalten ist eine Funktion von Person und Umwelt, die gemeinsam einen life space bilden, der das Verhalten bestimmt
Verhalten = Funktion (Person, Umwelt) -> B = f(P, E)
es ist zu Unterscheiden zwioschen der psychologischen und der physikalsichen Realität
Mensch befindet sich innerhalb eines Kräftefeldes, in dem situative Kräfte auf ihn einwirken
Diese Kräfte entstammen der inneren Situation (Person) und der äußeren Situation (Umgebung, Umwelt)
Das Feld beschreibt alle verhaltenswirksamen Kräfte der Person und der Umwelt in einer gegebenen Situation und setzt sie miteinander in Beziehung
Schneesturm Beispiel
Mensch in Kanada überrascht von Schneesturm -> sucht nach Schutz -> sieht Licht in der Ferne und läuft direkt darauf zu -> Feuer -> überlebt
Feld am nächsten Tag sofort überquert (zugefrorener See) -> Feld hätte Umgange werden sollen/müssen, weil See gefährlich (Personen sind sich nicht bewusste in dem Moment, das die Gefahr ausgesetzt sind)
Motivation nicht im Organismus direkt verordnet, sondern im Life Space
Lassen sich Vorhersagen daraus ableiten
Vier Arten von Verhalten nach Lewin
Fluchtverhalten (A,-A) -> man lernt jemanden kennen der eine Beziehung mölchte (ich will eigentlich auch eine Beziehung) -> aber will keine Bezeihung mit Person f+hren
Oder: Will keine Beziehung führen
Instrumentell: hat Geld und will Pizza -> kauft Pizza
Vermeidung: hat neuen Freund und will Ex nicht begegnen
Konsum: hat A und will A (Hat Wasser und will trinken)
vier mögliche Konstellationen
Person zu Konsum bewegen (Bsp.: Einkaufszentrum -> Türe weglassen -> Eingangs- und Bewegungsbereich gleich -> bin bereits im gleichen Feld des Konsums)
4 Arten des Verhalten je nach Richtung (hin.. zu oder weg von) & Regionen (1 oder 2): Konsumverhalten etc.
Wie entsteht Valenz nach Lewin? (Kontrast zu Behaviorismus?)
Va(G) = f(t, G)
Valenz eines Ziels = Funktion (Tension im „lifespace“, Eigenschaften des Feldes G)
Als Funktion der Spannung innerhalb Person (z.B. hungirg vs. Satt) und den Eigenschaften eines Ziels (z.B. Knäckebrot vs. Sandwich)
aber: Valenz ≠ Kraft
Force = f (Va(G)) / e) = (t, G) / e
wobei e = Entfernung zum Ziel
in allgemeiner Sprache: Der Spatz in der Hand…
Distanz = psychologische Bewertung , physikalsiche Bewertung, Wahrscheinlichkeit
-> WSK, Raum & Zeit
Beispiele für empirische Überprüfung
Annäherungs-und Vermeidungskonflikte (z.B., Arkoff, 1957)
Beispiel: Prüfungsangst und Hoffnung auf bestehen der Klausur
Equilibrium kann in einem „frozenstate“ bestehen
Gedächtnis-Effekte (z.B., Zeigarnik, 1927)
Beispiel: Unerledigte Aufgaben / Unerreichte Ziele haben einen Gedächtnisvorteil gegenüber erledigten Aufgaben
-> Ziel erreicht stärkere Valenz
-> macht es gut im Gedächtnis abrufbar
-> bin Nahe am Ziel und habe es noch nicht erledigt
-> bleibt gut im Gedächtnis (Gedächtnisvorteil)
Seminar Ergänzung
Stärke der Valenz abhängig von Stärke der Spannung
Objekte in der Umwelt erhalten positiven oder negativen Anreizcharakter aufgrund der internen Handlungsziele einer Person
Dynamik:
Kräfte von positive oder negativen Bereichen wirken auf Person, steuern so den Weg durch die Umwelt der Handlungsmöglichkeiten
Person nimmt Handlungspfad mit geringster psychologischer Distanz
Kraft = Valenz * Wahrscheinlichkeit des Eintreffens / psychologische Nähe zum Ziel; manchmal sogar auch räumlich -> Beispiel: räumliche Bewegung zum Ziel (Restaurant, Partner, etc.)
Wirken gleichstarke Kräfte sich entgegen -> Handlungskonflikt
Entstehung von Motivation und Handlung nach der Feldtheorie:
In der Person entsteht Spannung (Handlungsziel)-> Spannung motiviert das Verhalten und resultiert aus dem Bedürfniszustand einer Person
Spannung besetzt ein Objekt oder Ereignis in der Umwelt und gibt diesem Valenz (Spannung erzeugt Valenz)
Valenz übt anziehende oder abstoßende Wirkung auf die Person aus und gibt ihrem Handeln Antrieb und Richtung
Mittel-Zweck-Struktur der Umwelt bestimmt Handlungspfade -> Die Kräfte bewegen die Person durch den life space
Ist das Objekt oder Ereignis in der Umwelt erfolgreich aufgesucht, bzw. vermieden worden, entspannt sich das Handlungsziel in der Person (Zielerreichung führt zu Spannungsabbau, Abbau von Valenz und damit Abbau der Kräfte)
Allgemein:
Das Kräftefeld strebt nach einem Equilibrium
Psychologische Umwelt wichtiger als physikalische Umwelt
Kontrast zu Behaviorismus
der innere Zustand des Menschen spielt eine entschiedende Rolle für sein Verhalten
im Behaviorismus wird davon ausgegangen, dass Verhalten nur als Reaktion auf Reize dient
Unterscheide zu Triebtheoretischen Ansätzen des Behaviorismus:
Beachtung der gesamten Situation
Reiz-Reaktions-Assoziationen unzureichend
-> jedem Verhalten liegen Kräfte zugrunde, die über Triebenergie hinausgehen (z.B. Ziele in Umwelt/Person)
Zusammenfassung Feldtheorie & kritische Würdigung
Kritische Würdigung
Sehr generelle Theorie und Grundannahmen schwer zu testen
Empirische Belege im Einzelnen immer alternativ zu erklären
Größter Beitrag:„Menschliche“ Psychologie, aber immer noch mechanistisches Weltbild (s. „Funktionen“ in der Theorie)
-> Komplexe Situationen
-> Hohe Anwendbarkeit (Feld-Theorie und Management)
Hoher heuristischer Wert für die gesamte Psychologie
Was ist mechanistsich an der Feldtheorie?
das Verhalten und Valenz (die Verhalten motiviert) als Funktion betrachtet werden, die berechnet werden können
die motivationale kraft lässt sich berechnen aus der Valenz als Funktion von Spannung und Eigenschaften des Zieles im Verhältnis zur Entfernung zu dem Ziel
Beitrag der Feldtheorie zur modernen Theorie
das Konzept der Valenz als zentrales Element menschlicher Motivation
die hohe Anwendbarkeit und die menschliche Psychologie
die hohe Bedeutung der psychologischen Umwelt: eine Situation wird nicht in bezug auf die physikalsiche Beschaffenheit, sondern auf das subjektive psychische Erleben aufgefasst
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