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4. SItzung - Theorien der Motivation 2

HM
by Hanna M.

Behaviorismus: Thorndike

  • The Law of Effect(1911)

  • Wenn eine Situation/Stimulus-Reaktionsverbindung zu Belohnung führt, wird diese Verbindung verstärkt

Beispiel



  • hungrige Katzen in einem Käfig können einen Mechanismus bedienen, der die Klappe zu Futter öffnet (bei wiederholten Versuch -> Ablauf immer schneller) (Thorndikes Puzzle Box)

  • am Anfang: zufälliges Verhalten

  • nach erfolgter Lösung: Verhalten wird immer schneller gezeigt


Behaviorismus Ergänzung Seminar


  • Untersuchung des Verhaltens von Mensch und Tier mit wissenschaftlichen Methoden (vor allem Experimenten)

  • Analytische Ebene fast ausschließlich das beobachtbare Verhalten

  • Versuch der objektiven Quantifizierbarkeit von Verhalten; z.B. Messung von Zeit, oder Frequenz von Verhalten

  • Ablehnung intrapsychischer Konzepte („blackbox“); Beispiel Erziehung bei Watson, Mensch vollständig formbar unabhängig von seinen „Talenten, Neigungen, Tendenzen, Fähigkeiten, Begabungen und der Rasse seiner Vorfahren“

  • Verhalten als Folge von gelernten Stimulus-Response oder Verhaltens-ResponseAssoziationen (klassisches Konditionieren und operantes / instrumentelles Konditionieren)


Methoden der Verhaltensmessung (Abhängige Variablen)

  • Verhaltensfrequenz / -intensität/ -ausdauer(z.B. wie oft wird Hebel gedrückt/wie viele Hindernisse werden überwunden/wie oft wird hin-und hergelaufen?)

  • Lerngeschwindigkeit (z.B. Wie schnell lernt die Ratte ein instrumentelles Verhalten?)

  • Löschungsresistenz (z.B. wie lange führt die Ratte ein nicht mehr instrumentelles Verhalten noch aus?


Lernprinzipien im Behaviorismus


Klassisches Konditionieren (z.B. Pawlow)


  • Unbedingter Reiz (UCS) führt zu unbedingter autonomer Reaktion(UCR)

  • Durch wiederholte Präsentation eines bedingten Reizes (CS) zusammen mit dem unbedingten Reiz (UCS), löst der bedingte Reiz die gleiche, jetzt bedingte Reaktion aus (CR)

 

Instrumentelles / Operantes Konditionieren

  • Beschreibt das Erlernen von willkürlichem Verhalten durch Verstärkung oder Bestrafung

  • Konzept des „Law ofeffect“ (Thorndike, 1898); Verhalten mit angenehmen Konsequenzen wird wiederholt, Verhalten mir unangenehmen Konsequenzen nicht


Ergänzung Seminar/ Fragen ANne Rose

Ziel von Verhalten: Triebreduktion


  • Bedürfnisbefriedigung / Equilibrium / Triebreduktion

  • Triebtheorie von Hull auch: Triebreduktionstheorie


Aber was genau ist Triebreduktion?

  • konsumatorische Aktivität oder biologische Bedürfnisbefriedigung im Organismus? (Hulls Vorhersage: es handelt sich zweiteres = biologische Befriedigung)

Experimentelle Tests (z.B. Miller 1961)

  • Einführen von Nahrung direkt in den Magen

    -> biologische Bedürfnisbefriedigung ohne konsumatorischeAktivität

  • Scheinfütterung (Nahrung wird aufgenommen, gelangt jedoch nie in den Magen, da sie zuvor über eine Sonde in der Speiseröhre wieder abgeführt wird)

-> konsumatorischeAktivität ohne biologische Bedürfnisbefriedigung


-> Lernen findet (eingeschränkt) unter beiden Bedingungen statt

daher ist Triebreduktion nicht gleich der Reduktion des


-> organismischen Bedürfniszustandes (widerspricht Hulls Vorhersage!)


Experimentelle Tests (z.B. Sheffield et al., 1951)


Ratten lernen instrumentelles Verhalten:

  • Süßstofflösung anstatt Wasser

  • d.h. dieselbe konsumatorischeAktivität und biologische Befriedigung wie bei Wasser (kein Nährwert)

  • einziger Unterschied: Sensorik (süß) -> Anreizcharakter!


-> Stärkeres Verhalten bei Süßstofflösung (im Vergleich zu Wasser)

-> weder konsumatorischeAktivität noch organismische Bedürfnisbefriedigung notwendig für Lernen (widerspricht    Hulls Vorhersage!)


Experimentelle Tests:


  • Auch Triebsteigerung kann verstärkend wirken!

  • Männliche Ratten lernen Verhalten, welches ihnen Kopulation mit Weibchen ermöglicht, wird aber vor Samenerguss unterbrochen

X-Achse: Anzahl der Tage, an denen Verhalten gelernt wird

Y-Achse:Laufgeschwindigkeit(AV)


Experimentaldesign:

  • Ratten in Kontrollgruppe laufen durch Labyrinth und dürfen sich an dessen Ende mit Weibchen paaren (es kommt zu Samenerguss = Triebreduktion)

  • Ratten in Experimentalgruppe laufen ebenfalls durch LabyrinthzuWeibchen,Kopulationwirdjedoch vor Samenerguss unterbrochen (Triebreduktion findet nicht statt!)

  • Laufgeschwindigkeit der Experimentalgruppe ist gesteigert im Vergleich mit Kontrollgruppe = Triebsteigerung wirkt verstärkend!


Problem für Hull:

  • Verhalten entsteht laut Hull durch die positive Verstärkung bei Triebreduktion

-> Verhalten mit angenehmen Konsequenzen wird wiederholt

  • Die Unterbrechung des Paarungsaktes stellt keine angenehme Konsequenz dar, weswegen das Verhalten hierdurch nicht positiv verstärkt werden und sich die Laufgeschwindigkeit somit nicht erhöhen sollte




Experimentelle Tests:


Hirnreizungsforschung:


  • elektrische Stimulation des „Lustzentrums“ bei Ratten führt zu starker Aktivität; bis 7000 Hebelbewegungen pro Stunde, bis zur völligen Erschöpfung


Problem für Triebtheorie:

  • Bei Implantaten am „Hungerzentrum“ wird Aktivität eingestellt, sobaldBedürfnis befriedigt ist

  • Bei Implantaten am „Lustzentrum“ wird Aktivität nicht eingestellt, sobald Bedürfnisbefriedigt ist, sondern wird bis zur völligen Erschöpfung weiter ausgeführt


-> Erschöpfung ist Abweichung vom Equilibrium

-> Hebeldrücken nicht mit dem Ziel der Triebreduktion, sondern

um lustbetonte Zustände hervorzurufen



Kurt Lewin (1890-1945) Feldtheorie / Grundlegende Annahmen

Grundlegende Annahme

  • Auch: topologische Psychologie, oder Vektorpsychologie

  • Verhalten ist eine Funktion von Person und Umwelt, die gemeinsam einen life space bilden, der das Verhalten bestimmt

  • Verhalten = Funktion (Person, Umwelt) -> B = f(P, E)

  • es ist zu Unterscheiden zwioschen der psychologischen und der physikalsichen Realität

  • Mensch befindet sich innerhalb eines Kräftefeldes, in dem situative Kräfte auf ihn einwirken

  • Diese Kräfte entstammen der inneren Situation (Person) und der äußeren Situation (Umgebung, Umwelt)

  • Das Feld beschreibt alle verhaltenswirksamen Kräfte der Person und der Umwelt in einer gegebenen Situation und setzt sie miteinander in Beziehung


Schneesturm Beispiel

 

  • Mensch in Kanada überrascht von Schneesturm -> sucht nach Schutz -> sieht Licht in der Ferne und läuft direkt darauf zu -> Feuer -> überlebt

  • Feld am nächsten Tag sofort überquert (zugefrorener See) -> Feld hätte Umgange werden sollen/müssen, weil See gefährlich (Personen sind sich nicht bewusste in dem Moment, das die Gefahr ausgesetzt sind)



  • Motivation nicht im Organismus direkt verordnet, sondern im Life Space

  • Lassen sich Vorhersagen daraus ableiten


Vier Arten von Verhalten nach Lewin



Fluchtverhalten (A,-A) -> man lernt jemanden kennen der eine Beziehung mölchte (ich will eigentlich auch eine Beziehung) -> aber will keine Bezeihung mit Person f+hren

 

Oder: Will keine Beziehung führen

 

Instrumentell: hat Geld und will Pizza -> kauft Pizza

 

Vermeidung: hat neuen Freund und will Ex nicht begegnen

Konsum: hat A und will A (Hat Wasser und will trinken)

  • vier mögliche Konstellationen

  • Person zu Konsum bewegen (Bsp.: Einkaufszentrum -> Türe weglassen -> Eingangs- und Bewegungsbereich gleich -> bin bereits im gleichen Feld des Konsums)

  • 4 Arten des Verhalten je nach Richtung (hin.. zu oder weg von) & Regionen (1 oder 2): Konsumverhalten etc.


Wie entsteht Valenz nach Lewin? (Kontrast zu Behaviorismus?)


Va(G) = f(t, G)

  • Valenz eines Ziels = Funktion (Tension im „lifespace“, Eigenschaften des Feldes G)

  • Als Funktion der Spannung innerhalb Person (z.B. hungirg vs. Satt) und den Eigenschaften eines Ziels (z.B. Knäckebrot vs. Sandwich)


aber: Valenz ≠ Kraft


Force = f (Va(G)) / e) = (t, G) / e

  • wobei e = Entfernung zum Ziel

  • in allgemeiner Sprache: Der Spatz in der Hand…


Distanz = psychologische Bewertung , physikalsiche Bewertung, Wahrscheinlichkeit

-> WSK, Raum & Zeit


Beispiele für empirische Überprüfung


Annäherungs-und Vermeidungskonflikte (z.B., Arkoff, 1957)


  • Beispiel: Prüfungsangst und Hoffnung auf bestehen der Klausur

  • Equilibrium kann in einem „frozenstate“ bestehen


Gedächtnis-Effekte (z.B., Zeigarnik, 1927)

  • Beispiel: Unerledigte Aufgaben / Unerreichte Ziele haben einen Gedächtnisvorteil gegenüber erledigten Aufgaben

    -> Ziel erreicht stärkere Valenz

    -> macht es gut im Gedächtnis abrufbar

    -> bin Nahe am Ziel und habe es noch nicht erledigt

    -> bleibt gut im Gedächtnis (Gedächtnisvorteil)


Seminar Ergänzung


  • Stärke der Valenz abhängig von Stärke der Spannung

  • Objekte in der Umwelt erhalten positiven oder negativen Anreizcharakter aufgrund der internen Handlungsziele einer Person



Dynamik:

  • Kräfte von positive oder negativen Bereichen wirken auf Person, steuern so den Weg durch die Umwelt der Handlungsmöglichkeiten

  • Person nimmt Handlungspfad mit geringster psychologischer Distanz

  • Kraft = Valenz * Wahrscheinlichkeit des Eintreffens / psychologische Nähe zum Ziel; manchmal sogar auch räumlich -> Beispiel: räumliche Bewegung zum Ziel (Restaurant, Partner, etc.)

  • Wirken gleichstarke Kräfte sich entgegen -> Handlungskonflikt


Entstehung von Motivation und Handlung nach der Feldtheorie:

  • In der Person entsteht Spannung (Handlungsziel)-> Spannung motiviert das Verhalten und resultiert aus dem Bedürfniszustand einer Person

  • Spannung besetzt ein Objekt oder Ereignis in der Umwelt und gibt diesem Valenz (Spannung erzeugt Valenz)

  • Valenz übt anziehende oder abstoßende Wirkung auf die Person aus und gibt ihrem Handeln Antrieb und Richtung

  • Mittel-Zweck-Struktur der Umwelt bestimmt Handlungspfade -> Die Kräfte bewegen die Person durch den life space

    • Kräfte von positive oder negativen Bereichen wirken auf Person, steuern so den Weg durch die Umwelt der Handlungsmöglichkeiten

    • Person nimmt Handlungspfad mit geringster psychologischer Distanz

  • Ist das Objekt oder Ereignis in der Umwelt erfolgreich aufgesucht, bzw. vermieden worden, entspannt sich das Handlungsziel in der Person (Zielerreichung führt zu Spannungsabbau, Abbau von Valenz und damit Abbau der Kräfte)


  • Allgemein:

  • Das Kräftefeld strebt nach einem Equilibrium

  • Psychologische Umwelt wichtiger als physikalische Umwelt





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Hanna M.

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