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Definitionen

JG
by Johanna G.

Cis/trans und E/Z

Ursachen

Die E/Z- bzw. cis/trans-Isomerie wird auch als geometrische Isomerie

bezeichnet. Sie kann auftreten bei eingeschränkter Rotation aufgrund von

- Doppelbindungen

- Ringsystemen (moncyclischen oder kondensierten)

- sowie bei Komplexen mit planarer quadratischer Geometrie oder

Oktaeder-Struktur.

Voraussetzung: A ≠ B und C ≠ D

Cis-trans-Isomerie bei RIngsystemen

Cis/trans-Isomerie bei Ringsystemen (Monocyclen)

Bei zwei- und mehrfach substituierten Ringsystemen kann neben cis/trans- (E/Z)-Isomerie zusätzlich Chiralität (Enantiomere) auftreten, wenn die sp3-hybridisierten Kohlenstoffatome asymmetrisch substitutiert sind.

Ringe mit ungerader Anzahl an Ringatomen

Bei zwei gleichen Substituenten ist das jeweilige trans-Isomere optisch aktiv, während das cis-Isomere eine Mesoform darstellt und dadurch insgesamt achiral ist.

Ringe mit ungerader Anzahl an Ringatomen und 2 gleichen Substituenten

Ringe mit unterschiedlicehn Substituenten

Analoge Situation bei Ringen mit gerader Anzahl an Ringatomen

und unterschiedlichen Substituenten in 1,2- (oder 1,3-) Position

Ringe mit gerader Anzahl an Ringatomen

Bei disubstituierten Cyclohexanen mit zwei verschiedenen Substituenten können je nach Substitutionsmuster folgende Isomeren auftreten:

1,1-Disubstitution: keine Chiralität aufgrund der Symmetrieebene

1,4-Disubstitution: Cis/trans-Isomerie; keine Chiralität aufgrund der Symmetrieebene

1,2-Di- bzw. 1,3-Disubstitution: Cis/trans-Isomerie und Chiralität

Man erhält vier Stereoisomere, jeweils ein cis- und ein trans-Enantiomerenpaar

Bei Cyclohexan-Derivaten mit mehr als zwei Substituenten werden die stereochemischen Verhältnisse entsprechend komplexer. Bei solchen Verbindungen ist die Betrachtung anschaulicher 3-D-Modelle (Molekülbaukasten oder Computerbilder) unerlässlich.

Pyramidaler Effekt

CAVE: Pyramidale Inversion bei N-Verbindungen mit drei verschiedenen Substituenten = Schirm-Effekt

Bei Verbindungen mit trigonal-pyramidal koordinierten Atomen spricht man von einer Inversion, wenn das Atom an der Spitze der Pyramide durch die von den drei Substituenten aufgespannte Ebene hindurchschwingt. Dadurch ändert sich die Richtung der von diesem Atom ausgehenden Bindungen. Sind die drei Substituenten unterschiedlich, werden durch die pyramidale Inversion Isomere ineinander überführt, die gelegentlich auch Invertomere genannt werden. Dabei handelt es sich um Enantiomere, wenn die Verbindung keine weitere stereogene Einheit besitzt. Die Energiebarriere für die pyramidale Inversion kann sehr unterschiedlich sein.

Am Stickstoffatom von Aminen ist sie gewöhnlich sehr niedrig. Besonders das Ammoniakmolekül ist nicht starr, da die Wasserstoffatome über einen planaren Übergangszustand auf die andere Seite der Pyramide klappen können. Die Energiebarriere für die pyramidale Inversion beim Ammoniak ist mit 24,2 kJ/mol so klein, dass sich bei Raumtemperatur von Ammoniak und davon ableitbaren Aminen NR1R2R3 (R1,R2 und R3: drei verschieden organische Reste) keine Enantiomere isolieren lassen. So finden bei Raumtemperatur im Ammoniak etwa 20 Milliarden Inversionen pro Sekunde statt.

 

Ausnahme:

Die Trögersche Base enthält zwei pyramidale Stickstoffatome, die Stereozentren bilden. In der Regel verläuft die Inversion pyramidaler Stickstoffatome mit drei verschiedenen Resten (und einem freien Elektronenpaar) sehr schnell, so dass derartige Stoffe schnell racemisieren – nicht so die Trögersche Base. In der Trögerschen Base stehen beide Stickstoffatome in einer Brückenkopfstellung, eine pyramidale Inversion ist damit unmöglich.[2] Deshalb gibt es von der Trögerschen Base zwei stabile Enantiomere, die beispielsweise chromatographisch an einer chiralen stationären Phase getrennt werden können.



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Johanna G.

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