Wie sieht die Verbindung (Synthese) zwischen gesellschaftlicher Integration und Individuation aus?
so erfolgt die Integration des Subjektes in gesellschaftliche Teilbereiche (wie z.B das Bildungssystem, Arbeitsmarkt…)
das Subjekt bildet sich aus sozialen Bedingungen des Herkunftsmilieus heraus (es beginnt autonomes Verhalten zu entwickeln, Auseinandersetzung mit eigener Psyche und dem Umfeld)
individuelle Copingstrategien (Copingstrategien) wie z.B Offenheit, Anpassungsfähigkeit, Empathie, Toleranz
—> diese Fähigkeiten braucht man unteranderem um sich aus sozialen Bedingungen des Herkunftsmilieus herauszubilden
soziale Unterstüzung durch wichtige Bezugspersonen (Familie, Gleichaltrige, Akteure..)
im Idealfall gibt es sich ergänzende und gegenseitig anregende Impulse
Entwicklungsphasen Heranwachsender
mittlere Kindheit (6-12 Jahre)
Adoleszenz (12-18 Jahre)
Frühes Erwachsenenalter (18-30 Jahre)
Wie könnten krisenhafte Formen im Entwicklungsprozess aussehen?
vorab: wenn es Heranwachsenden nicht gelingt, Anforderungen der Individuation und Integration aufeinander zu beziehen und miteinander zu verbinden, dann können krisenhafte Formen entstehen
…Entwicklungsaufgaben der jeweiligen Lebensspanne z.T. nicht gelöst…
Entwicklungsdruck, z.B. ausgedruckt durch:
psychische Erkrankungen (begünstigt biologisch-soziale Faktoren)
Delinquenz (Kriminalität, unsoziales/asoziales Verhalten)
Gewalt gegen sich oder andere oder Gegenstände
politische/religiöse Radikalisierung
Was bedeuten die Begriffe Vulnerabilität und Resilienz?
im psychologisch/psychotherapeutischen Kontext bedeutet die Begriffe:..
Vulnerabilität= Verletzlichkeit
Resilienz= psychischer Widertstand
—> jeder Mensch besitzt Vulnerabilität und Resilienz jedoch in unterschiedlichem Ausmaße
—> Kinder von psychisch Kranken Eltern haben häufig eine erhöhte Verletzlichkeit/ Sensibilität für negative Umwelteinflüsse
—> Stressempfinden+ protektives Niveau (persöhnliche Ressourcen um das Leben zu bewältigen)
Wie sieht der Zusammenhang zwischen elterlichen Erkrankungen und psychischen Auffälligkeiten beim Kind aus?
Ausgangslage: Psychische Erkrankung bei einem Elternteil
--> führt zu…..
Sprachlosigkeit fehlende Orientierungsmöglichkeiten
Reduzierung elterlicher Kompetenz; Eltern-Kind-Interaktionsprobleme
Zusätzliche Risikofaktoren (Arbeitslosigkeit, Verschuldung)
-->
Verunsicherung; emotional und Verhaltensprobleme beim Kind
führt letztlich zu einer erhöhten Stressbelastung
Wie kann es zu Störungsentwicklungen bei Kindern kommen?
diese Störungen kann dann beispielsweise auch eine Lehrkraft mitbekommen
Remission= das vorrübergehende Nachlassen von Krankheitssymtomen
Was versteht man unter Resilienz?
Resilienz (förderung)
Resilienz: die Kompetenzen und Fähigkeiten in Belanstungssituationen und Krisen auf persöhnliche und soziale Ressourcen zurückzugreifen —> sowie Situationen zum persöhnlichen Wachstum zu nutzen
Resilienz ist ein Entwicklungsprozess, der erlernbar ist und auf Lebenseinstellungen und Verhaltensausrichtungen basiert (zwischen “das wird schon werden” und “das schaff ich nie”)
äußere Faktoren und innere Faktoren der Resilienz führen zu besseren Strategien der Lebensbewältigung bzw. Lebensführung
Wie lauten die inneren Schutzfaktoren (der Resilienz)?
sind Verhaltenseigenschaften, wie Freundlichkeit, geringe Ängstlichkeit, Ausgeglichenheit
positive Glaubenssätze, Einstellungen, Haltungen, also: lösungsorientierte Verhaltensstrategien, positive Erfahrungen—> Selbstwirksamkeit
Was wären äußere Schutzfaktoren?
stützende Personen im näheren Umfeld (z.B. entfernte Verwandte, Lehrkräfte)
positive Vorbilder
gute Schulbildung
stabile soziale Beziehungen mit mindestens einer Bezugsperson
Was ist die Salutogenese?
der Begriff wurde vom Medizinsoziologen Aaron Antonvsky begründet und Salutogenese ist die Gegenposition zur Krankheitsforschung
protektive Faktoren und Gesunderhaltung stehen im Vordergrund
--> man muss aktiv etwas tun um gesund zu bleiben
der Mensch ist demnach nicht krank oder gesund, sondern bewegt sich zwischen diesen Polen
Antonovsky definiert Kohärenzgefühl über das Zusammenwirken von bestimmten Kompenenten…
„sense of coherence“ (SOC) = Koheränzgefühl, sich nicht ausgeliefert fühlen….
soc ist ein tief sitzendes Gefühl bzw. Lebensweltrorientierung und gibt Auskunft darüber, wie man mit dem Leben und Herausforderungen klarkommt
Menschen, die sich zu Objekten anderer machen (lassen), verlieren diese Kohärenz
1. Verstehbarkeit (comprehensibility) (Was ist das?)..hier bei geht es darum, dass man seine Umwelt kognitiv versteht
2. Gefühl von Bedeutsamkeit oder Sinnhaftigkeit (meaningfulness) (was macht es/tut es mir an?)…
3. Handhabbarkeit (manageability) (Ich kann es beeinflussen/keine Opferrolle)…man versteht mit einem sozialen Umfeld umzugehen
Salutogenese-Modell
Wie lauten die 7 Säulen der Resilienzförderung?
1. Optimismus: Krisen können überwunden werden
2. Akzeptanz: der Krise ins Auge blicken
3. Lösungsorientierung: aktiv nach Lösungen suchen
4. Die Opferrolle verlassen: sich nicht selber als Opfer sehen
5. Verantwortung übernehmen: Verantwortung für das eigene Tun bedeutet AUCH, sich nicht selbst als Sündenbock zu fühlen
6. Netzwerkorientierung: Pflege eines stabilen, sozialen Umfelds
7. Zukunftsplanung: Präventiv arbeiten, durch gute Vorbereitung kann man sich vor den Wechselfällen des Lebens schützen.
Was versteht man unter der Etikett(ierung)?
Etikettierung meint eine oberflächliche Kategorisierung
Herbert Mead meint zur Etikett(ierung):
Einstellungen, Haltungen, Handlungen eines Menschen (Self) nur verständlich vor dem Hintergrund sozialer Interaktionszusammenhänge (social act), in denen der Reiz (z. B. „psychische Behinderung“) immer schon auf Reaktion bezogen sind
Etikette können verinnerlicht werden
Etiketttierung meint soziale Reaktion auf Unnormales (Devianz=Abweichung der Norm)—> mittels fachsprachlicher Benennung und Diagnostik (Etikettiertung)
Was versteht man unter Stigma(ta)?
Was sind die Gefahren des Stigmatisierungsprozesses?
Stigma bedeutet übersetzt: Zeichen/ Brandmal
Ervin Goffman (1963) bezeichnet Stigma als: multiperspektivischer Terminus, der sich auf eine äußerst diskreditierende Eigenschaft einer Person bezieht
diskreditierbares Individuum:
dieses Individuum trägt ein dem Gegenüber nicht bekanntes Merkmal
die Gefahren des Stigmatisierungsprozesses:..
soziale Identität
- aktuale soziale Identität (Merkmale die Stimmen)
- virtuale soziale Identität(Merkmale die NICHT Stimmen)
—> Stigmata = Diskrepanz (Kontrast) zwischen virtualer und aktualer sozialer Identität
Wie lauten die drei Formen von Stigmatisierung?
1. psychische Deformation (sichtbar)
- „körperlichen Eintstellungen und Beeinträchtigungen”
2. charakterliche Mängel (nicht sichtbar aber "Verhalten")
- Geisterverwirrung
- Gefängnishaft
- Sucht
- Alkoholismus
- Homosexualität
- Arbeitslosigkeit
3. phylogenetisches Stigmata
- aufgrund von “Rasse”, Nation und Religion
Wie sieht die Reaktion auf Stigmatisierung aus?
Indifferenz: gleichgültig, teilnahmlos, unentschieden
Wie lauten die Komponenten des sozial-kognitiven Modells von Stigma?
Stereotype: verallgemeinernde Aussagen über eine soziale Gruppe (typische Attribute wie Faulheit, Reizbarkeit..)
Vorurteile: feindselige Haltung gegen eine Person, die zu einer Gruppe gehört, weil sie zu dieser Gruppe gehört
Diskriminierung: Benachteiligung in Zugang zu Institutionen (z.B. Ausbildungsmarkt, politische Partizipation) oder Verteilung von Gütern (Anerkennung, formale Bildung)
Was versteht man unter Intersektionilität?
Intersektionlität meint die Überschneidung mindestens zweier Ungleichheits- und damit Diskriminierungsdimensionen
bei der Intersektionalität tauchen Diskriminierungsformen wie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Antifeminismus etc. nicht isoliert voneinander auf—> so spricht man von einer (Mehrfachdiskriminierung)
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