Knockout Techniken - allgemein
Mit Hilfe künstlicher Mutationen lässt sich die Bedeutung eines Gens für die Zellfunktion bestimmen
Durch eine homologe Rekombination kann man diese Frage auf der Ebene des Organismus stellen
Ziel ist es ein funktionierendes Gen durch ein Defektes zu ersetzten, um dann zu beobachten, welche Veränderung im Organismus auftreten.
Für solche Knockout-Experimente werden häufig Mäuse verwendet. Das Allel der Maus, das getestet wer- den soll wird in ein Plasmid eingebaut. In der Mitte des Gens wird ein genetischer Marker mittels Restrikti- onsenzyme eingebaut, der die Transkription und Translation des Gens verhindert. Das so manipulierte Gen wird in einen Stammzelle eines Mausembryos transfiziert.
Knock-out-Maus
Für solche Knockout-Experimente werden häufig Mäuse verwendet
Das Allel der Maus, das getestet werden soll wird in ein Plasmid eingebaut
In der Mitte des Gens wird ein genetischer Marker mittels Restriktionsenzyme eingebaut, der die Transkription und Translation des Gens verhindert
-> Das zu untersuchende Gen wird “ausgeknockt”
Das so manipulierte Gen wird in einen Stammzelle eines Mausembryos transfiziert
Zwischen den homologen Sequenzen des defekten Gens auf dem Plasmid und dem normalen Gen im Mausembryo kann es nun zu einer Rekombination kommen
Das normale Allel in der Stammzelle wird gegen das defekte Allel ausgetauscht
Dem normalen Allel im Plasmid fehlt nun sein Promotor, so dass es nicht mehr exprimiert werden kann
Der eingebaute genetische Marker, ein Reportergen hilft dabei die transfizierte Stammzelle zu finden. Die transfizierte Stammzelle wird in ein Mausembryo übertragen. Weitere Manipulationen stellen sicher, dass das Allel am Ende homozygot vorliegt. Die beobachtbaren Veränderungen in der Knockout-Maus im Ver- gleich zur normalen Maus geben Aufschluss über die Funktion des Gens.
Antisense RNA
Transkription findet noch statt, Translation nicht mehr!
weitere Möglichkeit Gene abzuschalten -> antisense-RNA einschleusen
-> Translation von Genen verhindern
In normalen Zellen -> seltenen Mechanismus für die Kontrolle der Genexpression durch die Erzeugung eines RNA-Moleküls (antisense-RNA), das zur mRNA komplementär ist
Die Bildung eines RNA-Doppelstrang-Hybrids hemmt die Translation der mRNA
Hybrid-RNA im Zytoplasma schnell abgebaut
Gen weiterhin transkribiert, aber nicht mehr translatiert
Antisense RNA Herstellung
Zur Herstellung einer antisense RNA sequenziert man das betreffende Gen
Die antisense RNA wird anschließend in die Zelle eingeschleust, um die Translationsaktivität zu unterdrücken
Flavr Savr Tomate
Beim Menschen -> mindestens 1600 Antisense-Gene, beispielsweise der Insulin-like growth factor 2 receptor (IGF-2)
Bei diesem Gen kann, abhängig von genetischer Prägung, ein zweiter Promotor am 3'- Ende des Gens aktiv sein, über den Antisense-RNA transkribiert wird
Diese verhindert in der Folge die Translation beider Allele dieses Gens
Eingesetzt wird Antisense-RNA zum Beispiel in der Biotechnologie, beispielsweise bei der kommerziell wenig erfolgreichen Flavr-Savr-Tomate
Hier wurde ein künstliches Gen in die Tomate eingebracht, das Antisense-RNA gegen ein am Reifungsprozess beteiligtes Gen produziert, das für das Enzym Polygalacturonase codiert
Hierdurch kann der Reifungsprozess der sogenannten Flavr- Savr-Tomate verzögert werden
Weiterhin findet das System der Antisense-RNA zunehmend Verbreitung in der Medizin und Pharmakologie (Medikament, das auf der Antisense-Technik beruht: das Virostatikum Fo- mivirsen gegen das Cytomegalievirus)
Antisense RNA vs. Knock Out
Antisense -> wirkt temporär, die Translation wird eine Zeit lang unterdrückt
KnockOut -> ist in dem Genom der Maus, alle Nachkommen werden diese genetische Information ebenfalls tragen
micro RNAs /RNA Interferenz- allgemein
-> RNA Interferenz
ähnlich zu Antisense RNA
Hier finden Micro-RNAs Verwendung.
endogene etwa 22 Nukletid große, nicht-codierende RNA-Moleküle
Zur RNA-Interferenz werden kurze doppelsträngige RNA-Fragmente verwendet (small interference RNA = siRNA)
RNAi-Prinzip basiert natürlicherweise auf doppelsträngiger RNA (dsRNA), die entweder
während einer viralen Infektion bei der Virusvermehrung auftritt oder
die von mikroRNA (miRNA) gebildet wird.
Diese spezielle RNA-Spezies -> erst kürzlich entdeckt -> physiologischer Bestandteil des Genoms
miRNA Prozess
RNA-Viren wie das Influenza- oder das Hepatitis-C-Virus -> doppelsträngige RNA als Replikationsform
Säugerzellen können sich sehr effektiv gegen eine Virusinfektion wehren:
durch Interferoninduzierte Hemmung der Proteinsynthese und über die RNAi
virale dsRNA im Zytoplasma von einem dsRNA-spezifischen RNAse-Komplex DICER erkannt
DICER schneidet aus der dsRNA kleine doppelsträngige RNA-Stücke heraus, am 5’-Ende eine Phosphatgruppe tragen und am 3’-Ende um zwei Basen überstehen -> siRNA
Die siRNA wird dann von einem weiteren Enzymkomplex namens RISC (RNA-induced silencing complex) gebunden
Der RISC entwindet den siRNA-Doppelstrang und sucht dann mit jeweils einem der beiden RNA-Einzelstränge nach komplementären mRNA-Sequenzen in der Zelle
Werden solche identifiziert, wird diese mRNA durch RISC abgebaut
mRNA steht nicht mehr für die Proteintranslation zur Verfügung
die Menge des von der mRNA codierten Proteins nimmt in der Zelle ab
RNA-Interferenz -> posttranskriptionelle Down-Regulation der Proteinexpression
siRNA vs. miRNA
siRNA (3)
Bei Viraler Infektion
Die RNA Vorläufer entstammen viraler RNA oder endogen aus der Zelle
Die siRNA entsteht RNA abhängig (Verteidigung gegen Viren)
miRNA (7)
Inhibition der Translation
DNA abhängig
codierende oder nicht-coviderende DNA Abschnitte werden von der RNA Polymerase II transcribiert
pri-miRNA (primary micro RNA) diese wird durch einen Enzymkomplex zur pre-miRNA verwandelt
pre-miRNA bildet eine Haarnadelstruktur und DICER spltet zu miRNA
Ziel ist die Hemmung der mRNA
RNAi Zusammenfassung
Die Replikation von RNA-Viren wird selektiv dadurch unterbunden, dass die RNAi-Maschinerie aus der viralen dsRNA-Replikationsform siRNA produziert und mit deren Hilfe die viralen RNA degradiert
Die doppelsträngigen siRNAs sind stabiler als die antisense-RNAs
Beide Techniken finden bei der Untersuchung von Zusammenhängen zwischen Ursache und Wirkung (Genotyp-Phänotyp) häufig Anwendung
Verschiedene RNAs
Codierende RNAs ca. 4 % -> prä mRNA (hnRNA) -> mRNA
Funktionelle RNAs -> kann man nochmal aufteilen, ca. 96 %
Prä rRNA -> rRNA
prä tRNA -> tRNA
sn RNA
snoRNA
miRNA
siRNA
Wo kommen die RNAs vor?
mRNA -> Zellkern, Zytoplasma – Prozess: Transkription, Processing, Translation
hnRNA -> high nuclear RNA
t/rRNA -> Zytoplasma – Prozess: Zytoplasma, Translation
snRNA /snoRNA -> Zellkern – Prozess: sn -> Splicing, sno -> chemische Modifikation von RNAs
mi/siRNA -> Zytoplasma – Prozess: Regulationsfunktion, Expressionskontrolle
gRNA (crRNA, tracrRNA) -> Crispr-Cas-Systeme
RNA Welt
ursprünglichere Nukleinsäure, Kompartimentierung -> DNA „nur noch“ Informationsspeicher, RNA aber auch Informationsweitergabe und haben eigene Aufgaben wie Proteine schneiden
Ein paar RNAs -> ein paar Prokaryoten spleißen nicht, haben keine Exone/Introne, die Gene sind durchgängig, polycistonische RNA
o Prä mRNA -> eukaryotisch
Verschiedene Abwehrmechanismen
Antisense RNA -> Strategie bei Säugern
siRNA -> Strategie bei Säugern gegen Viren
dsRNA -> Säuger erhöhen Interferonproduktion -> Folge: inhibiert virale Proteine und schickt Zelle in die Apoptose
Pflanzen/Nematoden/Insekten: RNAse DICER -> schneidet die dsRNA auf -> siRNA (etwa 22bp)-> bindet als ssRNA an RISC-Komplex und degradiert die komplementäre mRNA, gibt es auch bei höheren Eukaryoten
CRISPR CAS -> Strategie Prokaryoten gegen Bakteriophagen/Viren
Abwehr auf Protein- und Nukleinsäureebene, Prokaryoten -> DICER/RISC Komplex, Crispr Cas
Gentherapie & Genome Editiing - 3 Arten der Genschere in Anwendung und Aufbau
Genschere hat zwei funktionelle Domänen
-> DNA-Bindedomäne -> Zielsequenz suchen
-> Endonuklease-Domäne -> Zielsequenz schneiden
Korrektur eines Gendefekts bei Erbkrankheiten
Ausschalten unerwünschter Genfunktionen -> Carcinome, Infektionskrankheiten
Gegenwärtig finden drei Arten von Genscheren Anwendung in klinischen Studien:
Zinkfinger-Nukleasen (ZFN)
Transkriptionsaktivator-artige Effektornukleasen (TALEN) und
das CRISPR/Cas9-System
Genscheren
Vier Genscheren können beim Genome Editing verwendet werden
Sie werden entsprechend ihres Erkennungsbereichs für eine gewünschte Stelle der Ziel-DNA eingeteilt in:
Zinkfinger-Nukleasen
Erkennungsdomäne mit Zinkfinger-Protein künstlich gebaut
Nicht sehr zielgenau
Herstellung dauert lange und ist sehr aufwändig
Kleinste aller bisher bekannten Genscheren
z. B. HIV
TALEN (transcription activator-like effector nucleases = Transkription-Aktivatorartige Effektor-Nukleasen)
Erkennungsdomäne basiert auf Proteinen, die bei Xanthomonas-Bakterien vorkommen und die für diese Genschere umgebaut wird
Länge der Zielsequenz beliebig wählbar
Zielgenauer als CRISPR-Cas-Systeme, weil Protein die Zielsequenz genauer findet als Leit-RNA; je länger die Zielsequenz, desto zielgenauer
z. B. HPV, HIV
Meganukleasen
Erkennungsdomäne basiert auf natürlich vorkommenden und dann veränderten Enzymen
Sind zielgenauer als Zinkfinger-Nukleasen, weil sie längere Sequenzen erkennen
Herstellung ist dermaßen aufwändig, dass sie kaum in Forschung und Anwendung genutzt werden.
CRISPR-Cas
z. B. bei HIV, Sichelzell- und Thalassämie
Beispiel Sichelzellanämie
Gesund: zwei alpha, zwei beta Ketten
Glutamin wird durch Valin ersetzt
HbAs: eine ungesunde beta Ketta, heterozygot bei Sauerstoffmangel kann es zu Bildung von Sicherzellkrise kommen
homozygote Erkrankte mit zwei defekten beta Ketten
Sichelzell: strukturelle Veränderung
Thalassämie: quantitative Veränderung
Hämoglobinopathie
3 Strategien der Gentherapie
Gen-Addition: LV -> Überexpression ß-Globin ->
Entnahme von weißen Blutkörperchen
CD34+ Zellen werden selektiert und aufgereinigt (-> Stammzellen der Erythorzyten)
Nach Qualitätskontrolle wird Blut zurück gegeben
Genom-Editierung -> Korrektur -> der Mutation
Genom-Editierung -> Knockout -> Einführen der kompensierenden Mutation z. B. BCL11A inaktivieren -> aktiviert gamma Globin
Gentherapie
-> kann vererbt werden, wenn Stamm- oder Keimzellen verändert werden
konventionell
-> kontinuierliche Medikamenten Gabe
oft: symptomatisch, chronische Anwendung
Gen-Addition
Vektor wird in den Zellkern eingebracht -> richtiges Protein wird exprimiert
episomal:
Chromosom wird nicht verändert, Im Zellkern aber nicht im Genom, Vektor mit Gen wird eingeschleust und richtiges Protein wird hergestellt
z. B. in vivo Injektion —> AAV Vektor -> Gen Addition mittels Transduktion der Zielzellen
kurativ, einmalige Anwendung
Genom-Editierung
Gen wird verändert -> richtiges Protein wird exprimiert
chromosomal integrierend:
Genom wird verändert. Bei Vermehrung des Genoms werden alle nachfolgenden Zellen verändert
z. B. ex vivo -> Transplantation -> integrierend -> Blut-Stammzellen, Immunzellen mit lentiviralem Vektor
Stammzellen werden entnommen, verändert und dann zurück transplantiert
Gentherapie vs. Genom Editierung
Klassische Gentherapie
zufällig
Gentransfer mit hoher Effektivität
Nebenwirkungsarm
Nur für bestimmte Krankheiten geeignet
Zielgerichtete Genom-Editierung
zielgerichtet
Ausschalten unerwünschter Genfunktionen
Chancen/Risiken Gentherapie & Genom-Editierung
Chancen
Krankheiten heilen mit Eingriff ins Erbgut
einmalige Therapie
Risiken
Langzeitfolgen noch unbekannt
hohe Kostem & hoher Aufwand
Crispr Cas - allgemein
CRISPR = clustered regularly interspaced short palindromic repeats
natürlicherweise ein Teil des Erbguts von Mikroorganismen
eine „Bau-Anleitung“ für kurze RNA- Einzelstrang-Moleküle („Leit-Molekül“, „CRISPR RNA“, „crRNA“), die wiederum eine Genschere an eine bestimmte Stelle des Erbguts dirigieren —> crRNA
CRISPR -> RNA-Einzelstrang Moleküle -> dirigieren Genschere an bestimmte Stelle im Erbgut
Ein Teil dieser Sequenz kann künstlich „buchstabiert“ werden – analog zu jenem Abschnitt der DNA, an dem die Genschere ansetzen soll
Erste CRISPR-Sequenz 1987 in Bakterium Escherichia coli (E. coli) entdeckt
Das CRISPR-Cas9-System ist von Streptoccocus pyogenes.
Cas-Proteine (CRISPR-associated proteins)
Cas-Gene codieren für Proteine, die mit einer Helikase- und mit Nukleaseaktivität ausgestattet sind, die einige Bakterien nutzen, um eindringende Bakteriophagen zu zerstören
Cas -> Endonuklease
Cas9 von Streptococcus pyogenes wird mit Hilfe von zwei Molekülen zur Zielsequenz der DNA geleitet und schneidet dort den Doppelstrang der DNA durch
Cas9 besteht aus mehreren Domänen:
Die HNH-Domäne ist in der Lage das doppelsträngige RNA:DNA-Hybrid zwischen crRNA und Target-DNA-Strang zu zerschneiden
Die RuvC-Domäne greift den zweiten, nicht gepaarten Strang der Target DNA an
Cas9 Protein-> Doppelstrangbruch in der Ziel-DNA
Die PAM-Erkennungsstelle stellt sicher, dass nur Fremd-DNA geschnitten wird
System Crispr vs. Zinkfinger/TALEN
Zentraler Aspekt des CRISPR-Cas Genome Editing ist die Paarung zwischen der cRNA und der Ziel-DNA
Andere Systeme, wie bei Zinkfingernukleasen und TALENs, beruhen auf Protein-DNA Wechselwirkungen
CRISPR-Cas9-System
Methode des Immunsystems von Bakterien -> eindringende Viren erkennen und abwehren
grundlegendes Prinzip: Genschere und Reparatur des Schnitts
Ein Enzym, das natürlich vorkommt und verändert wurde oder das gänzlich künstlich hergestellt wurde, steuert eine vorgegebene Stelle im Erbgut an und zerschneidet dort den DNA-Strang (Sequenz-spezifische Restriktionsnuklease)
Eine Domäne dieses Proteins enthält die vorgegebene Erkennungssequenz, welche die DNA bindet
Ein anderer Bereich dieses Proteins schneidet das DNA-Molekül an jener Stelle mit dem „Suchwort“
Bei CRISPR-Cas-Systemen führt ein Leit-RNA-Molekül guide RNA (= gRNA) das Enzym zu der zu schneidenden Stelle
Die natürlichen Reparaturmechanismen der Zelle reparieren den Strangbruch automatisch.
Wie funktioniert das CRISPR-Cas-System?
Prokaryot -> Virusattacke -> CRISPR-Cas Verteidigungsmechnismus wird in Gang gesetzt
virale DNA-Sequenz wird als “neuer” Spacer in eine DNA Region des Bakteriums eingefügt
Spacer = repetitive, palindromische Sequenzen, so wechseln repetitive Sequenzen mit „Spacern“ ab, die nichts anderes sind als virale DNA aus vorherigen Attacken
Phase 1 -> Akquisition
Bakterienzelle führt neuen Spacer ein
Phase 2 -> Bearbeitung
nach Transkription der CRISPR-DNA -> pre-crRNA -> crRNA -> Teil der crRNA komplementär zur Ziel-DNA -> crRNA und tracrRNA paaren sich -> Hybrid entsteht-> crRNA:tracrRNA-Duplex-Einheit -> kann gleichzeitig an das Cas9-Protein und an die Ziel-DNA (-> Virus) binden
Phase 3 -> Interferenz
Cas-Protein schneidet die virale DNA auf beiden Strängen
Welche Anwendungsbereiche gibt es für CRISPR-Cas9?
z.B. die Grüne Gentechnik:
Veränderung des Erbguts von Pflanzen, damit sie z.B. widerstandsfähiger gegen Parasiten oder Dürre werden oder mehr Ertrag liefern, z.B. indem Resistenzgene von anderen Sorten derselben Pflanzenart oder von anderen Pflanzenarten hinzugefügt werden.
z.B. Medizin: bei Erbkrankheiten (z.B. Sichelzellanämie), Infektionskrankheiten (z.B. HIV) oder Tumorerkrankungen.
Gentherapeutische Fachbegriffe:
+ Gen-Addition: Es wird ein Gen hinzugefügt.
+ Gen-Editierung: Ein defektes Gen wird korrigiert.
+ in vivo: im Lebenden.
+ ex vivo: Biologisches Material wird außerhalb einer Zelle kultiviert.
+ episomal: Das genetische Material liegt innerhalb des Zellkerns ist aber nicht in die DNA integriert.
+ integrierend: Das genetische Material wird in die chromosomale DNA integriert.
+ on-target: Das genetische Material wird in die Ziel-DNA eingefügt.
+ off-target: Das genetische Material wird in die falsche chromosomale Gensequenz eingefügt.
Reparatur CRISPR-Cas
Zwei Arten für die Reparatur und Neuanpassung des Genoms:
Bei Doppelstrangbruch nach DNA Verdopplung kann der eine DNA bei einem anderen DNA Doppelstrang “abschreiben” und den Bruch fehlerfrei reparieren
Homologe Rekombination -> nicht häufig
In die Zelle wird ein DNA-Fragment (Donor DNA) eingeschleust, das eine Gensequenz enthält, welches wiederum neu in das Erbgut eingebaut werden soll
Zudem enthält das DNA-Fragment an beiden Enden eine „flankierende“ Gen-Sequenz, die mit der Sequenz an den Enden des gebrochenen Strangs übereinstimmt
Dadurch wird das DNA-Fragment gezielt mit eingebaut
Die Zelle kittet einen Strangbruch in der DNA automatisch mit dem Fragment, das vorliegt
Ist ein präziseres Reparaturverfahren, aber sehr selten. Um es zu erzwingen, wird versucht, andere Reparaturmechanismen zu unterdrücken, etwa das nicht-homologe Verbinden
Nicht-homologes Verbinden -> häufig
Keine DNA-Fragmente als Vorlage in Zelle eingeschleust
Beide Strang-Bruchstellen werden wieder zusammengefügt, wobei gelegentlich kleine Abschnitte (einige wenige Buchstaben, „Nukleotide“) deletiert oder insertiert, so dass ein Gen ausgeschaltet werden kann („knock out“)
Ansatz Gentherapie
Die Gentherapie ist ein molekularer Ansatz, bei dem genetisches Material in die Zellen eines Patienten übertragen wird, um eine Krankheit zu behandeln.
Die einfachste Gentherapiestrategie besteht darin, ein defektes Gen bei einer monogenetischen Krankheit durch eine intakte Version dieses Gens zu ersetzen
Darüber hinaus kann die Gentherapie zur Behandlung von Krebs, Herz-Kreislauf- und Infektionskrankheiten sowie vielen anderen Störungen eingesetzt werden
Die Wahl eines geeigneten Vektors für den Gentransfer ist von großer Bedeutung
Weit verbreitet sind
retrovirale Vektoren
adenovirale Vektoren und
Vektoren auf der Basis von Adenoassoziierten Viren (AAVs)
-> unterscheiden sich in ihren Eigenschaften (z.B. Wirkungsdauer, Gewebeverteilung und Effizienz) und in ihren Nebenwirkungen (Insertionsmutagenese, Immunogenität, etc.)
Während die in der Gentherapie eingesetzten viralen Vektoren in der Regel replikationsdefizient sind, d.h. sie können die Zellen des Patienten nur einmal transduzieren, sich aber nicht verbreiten, vermehren sich onkolytische Viren spezifisch in Krebszellen und können den Tumor zerstören.
zugelassene Gentherapien derzeit sehr begrenzt -> ernsthafte Probleme mit der Wirksamkeit und Sicherheit gibt
Synopsis RNAs
Kleine RNAs scheinen eine Antwort von Eukaryonten und Prokaryonten auf eine Virusabwehr zu sein:
Die Antwort höherer Eukaryonten auf Viren:
Die dsRNA steigert die Interferonproduktion. Das Interferon inhibiert die Expression viraler Proteine und schickt die Zelle in die Apoptose
Die Antwort von Pflanzen, Nematoden und Insekten auf Viren:
RNAse DICER schneidet die ds RNA die siRNA (~22bp), bindet als ss siRNA an RISC, der ss siRNA-RISC-Komplexbindet an kom-
plementäre RNA und degradiert diese.
Die Antwort von Prokaryonten auf Bakteriophagen: Das CRISPR-Cas-System
Die Anwesenheit von doppelsträngiger RNA -> RNAi
Wenn die RNA Interferenz einmal begonnen hat, ist sie nachhaltig wirksam und kann sogar in den Tochterzellen weiterwirken
Zusätzlich kann durch Übertragung von RNA-Fragmenten die RNA-Interferenzaktivität von Zelle zu Zelle weitergegeben werden. Das ermöglicht einer Pflanze, deren Zellen mit dünnen Kanälen verbunden sind, gegen ein RNA Virus resistent zu werden, obwohl nur wenige Zellen infiziert waren.
SYNOPSIS: Wie funktioniert das Genome-Editing von CRISPR?
Erkennungsdomäne basiert auf CRISPR-Sequenz, die so umgebaut wird, dass sie ein „Leit-Molekül“ erstellt
dieses separate RNA-Molekül (gRNA) leitet das Cas9-Protein an die gewünschte Stelle der Ziel-DNA, wo das Protein dann schneidet
Die gRNA ersetzt die crRNA:tracrRNA
Damit kann jede beliebige Sequenz bearbeitet werden. Mit CRISPR/Cas modifizierte Zellen gelten nicht automatisch als gentechnisch veränderte Organismen (GVO).
Crispr vs. Geneditierung Stammzellen
klassisches besprochenes Schema
DNA wird in Oozyte gegeben
Manche Mäuse sind chimäre
Rückkreuzung zur homozyten Mäusen
18 Monate
CRISPR Cas Methode
5-6 Monate
weniger Mäuse benötigt
Abwägung: Veränderung von Mäusen im Vergleich zu Pflanzen und Saatgut und Menschen
Last changed2 years ago