Was versteht man unter Sterilisation?
• Verfahren, durch die Materialien oder Gegenstände vollständig von lebenden Mikroorganismen und deren Dauerformen (beispielsweise Sporen) befreit werden. Den damit erreichten Zustand der Materialien und Gegenstände bezeichnet man als „steril“.
• Anwendung: z. B. Kulturgefäße, Kulturmedien, Lösungen, Laborutensilien, medizinische Artikel, Pharmazeutika, Lebensmittel, Geräte, Verpackungen
• Materialien, die nicht steril sind, werden als kontaminiert bezeichnet.
Was versteht man unter Desinfektion?
• Desinfektion hat eine deutliche Reduktion der Zahl lebender (vor allem pathogener) Mikroorganismen und deren Dauerformen zum Ziel
Wie wird im Labor desinfiziert?
Und wie im Größeren Maßstab?
• Labormaßstab:
• 70 oder 80%iges Ethanol (Warum kein reines Ethanol?)
• 60-70%iges Isopropanol oder 50-60%iges n-Propanol (in genannter Reihenfolge aufsteigende Wirksamkeit)
• Polyalkohole (Zubereitungen, medizinischer Bereich)
• vor allem für Oberflächen ➢ denaturiert Proteine, zerstört Membranen
• Größerer Maßstab oder technisch:
• Ozon (z.B. Trinkwasser)
• Chlor (z.B. Trinkwasser, Schwimmbäder)
• Wasserstoffperoxid, Jod ➢ wirken als starke Oxidationsmittel
• Metallverbindungen (Silbernitrat, Kupfersulfat)
Generell existieren zwei Möglichkeiten der Sterilisation, wie heißen die?
Keimabtötung
Keimabtrennung
Welche Methoden gibt es bei der Keimabtötung?
Chemisch
Physikalisch durch elektromagnetische Strahlung
Physikalisch durch hohe Temperaturen
Welche chemischen Verfahren der Keimabtötung gibt es?
Welche pysikalischen Verfahren der Keimabtötung durch elekromagnetische Strahlung gibt es?
Welche pysikalischen Verfahren der Keimabtötung durch hohe Temperaturen gibt es?
Wie funktioniert das Ausglühen/Arbeiten am Bunsenbrenner?
• In einem Umfeld von ca. 20 cm herrschen sterile Bedingungen.
• Voraussetzung: richtige Einstellung des Brenners.
• Luft- und Gaszufuhr so einstellen (i.d.R. beide vollständig öffnen) dass eine nicht-leuchtende, prasselnde Flamme entsteht.
• Innenkegel: relativ kalt (ca. 300°C) stark reduzierend, blass hellblau.
• Außenkegel: ca. 1.500°C, stark oxidierend.
• Ausglühen von Impfösen und -nadeln im Außenkegel (Metall muss gelb-orange glühen)
Wie funktioniert Abflammen?
• Für feuerfeste Werkzeuge, die nicht ausgeglüht werden dürfen, z.B. Pinzetten, Drigalskispatel
• Werkzeug einige Minuten in Ethanol tauchen, dann Ethanol abflammen
• Werkzeug im sterilen Bereich (z.B. an der Flamme) abkühlen lassen (Sterilisation erfolgt hauptsächlich durch Ethanol → kombinierte chemisch-thermische Sterilisation)
Auf welchem Hintergrund funktioniert die Dampfsterilisation mit feuchter Hitze im Autoklaven?
• Kochen ist nicht ausreichend, um Mikroorganismen sicher abzutöten
• Je höher die Temperatur, desto effektiver werden Zellen abgetötet
• Zellen sind empfindlicher gegen hohe Temperaturen, je feuchter die Umgebung ist (Quellung – Sporen!)
• Beides wird beim Autoklavieren kombiniert:
• Luft wird durch Wasserdampf ersetzt
• Überdruck ermöglicht Temperaturen >100°C
Wie funktioniert ein Autoklav?
Wasser siedet unter Druck bei Temperaturen oberhalb von 100°C („Schnellkochtopf“).
Je höher die Temperatur ist, desto kürzer kann die Sterilisationszeit gewählt werden.
Standard: 1 bar Überdruck, 121°C, 20 min → gilt für das Autoklaviergut im Inneren!
Je nach Gefäß und Volumen kann die Autoklavierzeit aber deutlich länger sein:
Wichtig: Autoklavieren erfordert, dass die Luft im Autoklaven und im Autoklaviergut durch Wasserdampf vollständig verdrängt wird. Daher: strömender Wasserdampf notwendig, Autoklaviergut nicht luftdicht verschließen
Welcher Gesetzmäßigkeit folgt die Keimreduktion während der Sterilisation?
Was ist die Dezimalreduktionszeit?
Was besagt das 6D-Konzept?
Warum ist eine Keimabtötung allein für medizinische Zwecke oft nicht ausreichend?
Keimabtötung allein ist für medizinische Zwecke oft nicht ausreichend, denn Reste der abgetöten Zellen bleiben erhalten
Vor allem Lipopolysaccharid-Lipoprotein-Komplexe (LPS) der äußeren Zellmembran Gram-negativer Bakterien oder Teichonsäuren aus der Zellwand Gram-positiver Bakterien sind hitzestabil und wirken als starke Endotoxine
Endotoxine aktivieren das Immunsystem und können pyrogen – also fiebererzeugend – sein und auch Durchfall, Kopfschmerzen und allergische Reaktionen hervorrufen.
Krankheitssymptome können also auch durch sterile Substanzen ausgelöst werden (z.B. Infusionen) die nicht zusätzlich von Pyrogenen befreit wurden.
Ein Beispiel für die Keimabtrennung ist die Sterilfiltration wie funktioniert sie grob?
• Trennung von Mikroorganismen und Medium
• für Flüssigkeiten und Gase
• verringert je nach Filterbeschaffenheit auch den Anteil molekularer Kontaminanten (Pyrogene/Endotoxine, DNA usw.)
Welche zwei Grundprinzipien gibt es bei der Sterilfiltration?
Wie funktioniert die Crossflow-Filtration?
Wie funktioniert die Dead-End-Filtration?
Wie funktioniert ein Tiefenfilter?
Wie funktioniert ein Oberflächenfilter?
Was sind generelle Bestandteile von Nährmedien?
Was für Makro- und Mikroelemente können sie enthalten?
• Wasser
• Kohlenstoffquelle
• Stickstoff-, Schwefel- und Phosphatquelle
• Mineralstoffe und Spurenelemente
• Artspezifische Wachstumsfaktoren (Vitamine, Aminosäuren, Purine/Pyrimidine)
• Energiequelle (Elektronendonor /-akzeptor, Licht)
• Puffer (pH-Stabilisierung)
Makroelemente: C O H N S P K Mg Ca Fe
Mikroelemente: Zn Mn B Co Cu Ni Mo Se W Cl
Wie kann man Nährmedien einteilen?
Wie unterscheiden sich komplexe von definierten Nährmedien?
Wie unterscheiden sich universal, selektiv und differential?
Welche Vorteile hat Agar bei Nährmedien?
Wie ist Agar-Agar chemisch aufgebaut?
Welche Kulturgefäße gibt es?
Was für Kultivierungsbedingungen gibt es?
Was für Sauerstoffgradienten gibt es?
Was genau ist Atmung und was ist Gärung?
Von welchen Faktoren wird die Hitzeresistenz von Mikroorganismen und ihrer Endosporen beeinflusst?
- der Arteigenschaft
- vom Medium, vor allem vom pH-Wert und dem Substanzgehalt („kolloidale Schutzwirkung“)
bei niedrigem pH-Wert → geringere Resistenz
substanzreiche Medien → Bakterien und Sporen überleben besser als in Leitungswasser oder destilliertem Wasser
- bei Sporen:
dem Reifegrad und dem damit verbundenen Dehydratisierungsgrad
dem Gehalt an Ca-Dipicolinat niedrig → geringere Resistenz hoch → größere Resistenz
Last changed2 years ago