Was sind Voraussetzungen, um von einer Eigenschaft sprechen zu können?
Eigenschaften als Sammelbegriff
Zusammenfassungen mehrerer Verhaltensweisen,
die stabil (d.h.) wiederkehrend sind
und in vielen Situtionen beobachtet werden können
Eigenschaft weist…
absolute Stabilität/Konsistenz auf = Verhalten weist über die Zeit/Situation hinweg die gleiche Ausprägung auf
Relative (differentielle) Stabilität/Konsistenz auf = Verhaltensunterschiede zwischen Personen über die Zeit/Situation hinweg gleich
Warum dient differentielle und nicht absolute Stabilität/Konsistenz als Kriterium für Eigenschaften?
differentielle Stabilität/Konsistenz ist angemessener, weil
Einfluss auf Situationen berücksichtigt wird
Einfluss von Alter/historischem Hintergrund berücksichtigt wird
Skizzieren Sie eine Studie, die testen kann, ob Geselligkeit eine Eigenschaft ist.
Definition der Eigenschaft: Was ist Geselligkeit?
Mit anderen Menschen etwas unternehmen; gerne in Gesellschaft sein
Operationalisierung: Wie lässt sich Geselligkeit beobachten?
Mehrere Menschen zusammensetzen, beobachten wie Menschen im Umgang mit diesen sind -> Menschen variieren; schwierigere Personen dazutun
Datenerfassung: Mehrere Personen werden in diesen Situationen beobachtet zu mehreren Zeitpunkten (Stabilität) und mehreren Situationen (Konsistenz)
Was sind transsituative, transmodale und transmethodale Konsistenz?
Transsituative Konsistenz = die Unterschiede zwischen Personen verändern sich über die Zeit (geringe relative Stabilität) -> zeitliche Veränderbarkeit
systematische interindividuelle Unterschiede
Persönlichkeitszustände (states)
Transmodale Konsistenz = die Unterschiede zwischen Personen bleiben über die Modalitäten gleich -> Modalitäten korrellieren hoch miteinander
Modalitäten = Verhalten, Gedanken, Gefühle
Transmethodale Konsistenz = die Unterschiede zwischen personen bleiben auf allen Methoden gleich
Methoden = Verhaltensbeobachtung, Selbst- und Fremdbericht
Wenn Sie an die Systematik von Stern denken, welchen Fokus des Beschreibens nehmen die Eigenschaftstheorien ein?
Fokus Merkmal
- 1 oder mehrere Merkmale werden an mehreren Personen verglichen
Wie unterscheiden sich Traits und States hinsichtlich Konsistenz und Stabilität?
Traits
States
Persönlichkeitseigenschaften
Persönlichkeitszustände
relative transsituative Verhaltenskonsistenz
relative transsituative Verhaltenskonsistenz (für die Dauer des Zustands
relative Stabilität
geringe relative Stabilität -> d.h. starker Situationseinfluss; zeitliche Veränderbarkeit
transmodale und transmethodale Konsistenz
Bsp.: Ängstlichkeit - Neigung zu häufigem Erlben von Angst in vielen Situationen
Bsp.: niedergeschlagene Stimmung
Wie sind Eigenschaften in Eigenschaftsmodellen organisiert?
Zusammenfassung von Verhaltensweisen (Ebene 1) zu
schmalen Eigenschaften (Gewohnheiten/Ebene 2)
breiten Eigenschaften (Primärfaktoren/Ebene 3)
Übergeordneten Eigenschaften (Sekundärfaktoren/Ebene 4)
Hierarchische Eigenschaftsmodelle
Welche Vorteile und welche Nachteile haben Persönlichkeitsbeschreibungen auf hoher Abstraktionsebene?
Vorteile:
Je höher die Ebene (je abstrakter die Beschreibung), desto sparsamer die Persönlichkeitsbeschreibung
Nachteile:
Je höher die Ebene, desto ungenauer die Vorhersage von konkretem Verhalten
Was kann man gut mit Persönlichkeitsfaktoren (Typen/Sekundärfaktoren) vorhersagen?
Vorhersagekraft für generelle Verhaltesweisen bzw. life outcomes (glückliche Ehe, Karriere)
Was besagt die Sedimentationshypothese?
Inwiefern bildet sie die Grundlage, um nach einer umfassenden Beschreibung psychologischer Unterschiedlichkeit suchen zu können?
Idee:
In Sprache schlagen sich relevante Phänomene nieder
Begriffe für alle menschlichen Unterschiede, die für Zusammenleben relevant sind
-> Wortschatz als Quelle zur umfassenden Identifikation von Persönlichkeitsmerkmalen
Bildet die Grundlage für eine umfassende Beschreibung
Aus Wörterbuch über 20.000 persönlichkeitsbeschreibende Begriffe rausgeschrieben und sortiert
Wie funktioniert der lexikalische Ansatz der Eigenschaftstheorien?
Grundidee wie bei Sedimentationshypothese
Personenfokusierter Ansatz von Allport
Unterteilung in allgemeine und individuelle Eigenschaften (nomothetisch vs idiographisch)
Unterteilung von Eigenschaften nach iherer Bedeutung zur Erklärung von Verhalten (kardinal,zentral, sekundär)
Einzigartige Kombination der Begriffe = Individuum
Was sind nach Allport…
… Allgemeine und individuelle Eigenschaften?
… kardinale, zentrale und sekundäre Eigenschaften?
(Erläutern Sie anhand von Beispielen)
Allgemeine Eigenschaften = Nützlich zur Beschreibung aller Menschen
nomothetischer Ansatz - Bsp.: Geselligkeit
Individuelle Eigenschaften = Spezifische Begriffe zur Beschreibung einzelner Personen
idiographischer Ansatt - Bsp.: Paranoia
Weitere Unterscheidung in:
kardinale Eigenschaften = prägen Verhalten und Erleben in sehr vielen Situationen
nicht jeder besitzt kardinale Eigenschaften
variiert von Person zu Person
Bsp.: Paranoia
Zentrale Eigenschaften = prägen Verhalten und Erleben in definierter Situationsmenge
jeder Mensch bestitz 5-10
besonders charakterstisch/gut zur Beschreibung einer Person geeignet
Bsp.: Ehrlichkeit, Optimismus
Sekundäre Eigenschaften: nur in wenigen Situationen relevant
Bsp.: Kleidungspräferenzen
Wozu dient die Faktorenanalyse?
statistische, computerbasierte Methode um Ordnung in Datenmatrizen zu bekommen, indem alle Ähnlichkeitsbeziehungen simultan ausgewertet werden
Was ist ein Faktor?
Nach welchem Prinzip “fasst” ein Faktor Items “zusammen”?
Warum kann man das nicht gut per Hand machen?
Ein Faktor fasst Items, die eine hohe redundanz aufweisen, zusammen
-> ähnlcihe verhaltensweisen werden zusammenfassen
Winkelgröße
es werden soviele faktoren festgelegt, wie es items gibt
Forscher:innen entscheiden auf wieviele Faktoren sie sich fokusieren wollen -> dadurch Eingrenzung
macht das was wir mit der Korrelationsmatrix per Hand gemacht -> ähnliche Items werden dafür zusammengefasst und den Forschenden vorgeschlagen
-> besser für komplexere Matrizen
ist aber auch ein interpretativer Prozess -> letzer Schritt, durch subjektiven Forschenden bestimmt
inhaltliche Interpretation der Faktoren anhand der Variblen, die er zusammenfasst
Wichtig ist: Ergebnis der Faktorenanalyse hängt davon ab, welche Variblen man überhaupt betrachtet
Welche Relevanz hat dabei die Korrelation von zwei Items?
man kann immer sparsamer werden und mehr zusammenfassen
Korrelation zeigt Ähnlichkeit (also Redundanz) an
Gewinn an Sparsamkeit durch Zusammenfassung
Wie lauten die 3 Hauptideen von Raymond Catell zu Eigenschaften?
3 Haupt-Ideen:
Umfassendes Modell des Verhaltens, Unterscheidung states und traits (Spezifikationsgleichung)
Systematisierung der Datenquellen: Q, L, T
Kombination des Lexikalischen Ansatzes und Faktorenanalyse -> 16-PF
Erläutern Sie die Spezifikationsgleichung von Catell.
Grundprinzip: Verhalten ist multideterminiert
Veranschaulicht Unterschiedlichkeit von Menschen
Was versteht man unter L-, Q- und T-Daten?
Geben Sie je ein Beispiel wie man Prosozialität messen könnte.
L-Daten = Life
Fremdeinschätzungen und Lebensprotokolle (Tagebuch, Zeugnisse, Personalakten)
Informationen über Verhalten im alltäglichen Leben
Q-Daten = questionnaire (Fragebogen)
Selbstbeschreibungen und Selbsteinschätzungen
T-Daten = Test
Physiologische Daten, Maximalleistungen in Leistungstests (Intelligenztests) und Objektive Persönlichkeitstests (OPT)
OPT = Verhalten in standardisieren Minisituationen wird erfasst-> Probanden wissen aber nicht, was erfasst wird
Bsp.: Stroop-Effekt (Gelb steht in Grün geschrieben -> menschliche Unterschiede); Voltstärke im Gehorsamsparadigma von Milgram
Was sind “ökonomische Spiele”?
Warum kann man sie auch als “objektive Persönlichkeitstests” verstehen?
Miniatursituationen, wo Personen interagieren - es geht um Geld, anonym
-> Verhaltensentscheidungen haben finanzielle Konsequenzen
Ergebnis: 40-60 Abgabe-Behalten
Diese Spielsituationen zeigen Zusammenhang zwischen Verhaltensentscheidungen mit finanziellen Konsequenzen und Persönlichkeitseigenschaften
-> ist ein OPT, weil Standardsituation, bei der Probanden nicht wissen, dass Persönlichkeitseigenschaften untersucht werden
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