Buffl

5. Sitzung - Leistungsmotivation und Attribution

HM
by Hanna M.

Hauptanwendung: Leistung / Theorien der leistungsmotivation

  • Murray postulierte einen „need for achievement“ (1938; gemessen über TAT)

  • Erfolg und Versagen lassen sich experimentell sehr leicht manipulieren

  • Leistung hat eine zentrale Rolle in der westlichen Werte-Hierarchie

Leistungsmotiv

  • vor allem gemessen durch TAT

  • eine stabile Disposition, nach Erfolg zu streben


    Konzept der Leistungsmotivation (Seminar)

  • Mensch bestrebt, Fähigkeiten zu erlernen; evolutionärer Selektionsvorteil

  • Kontrolle der Umwelt, was Überleben sicher

  • Leistungsmotiv als Selbstoptimierungsmechanismus (Reproduktionschancen -> finden von Partnern, Fortpflanzung usw.) -> evolutionär sinnvoll Leistungsmotivation zu haben


Determinanten in Atkinsons Theorie der Leistungsmotivation

  • SEU = subjective expected utility

    -> instrumentelles Verhalten, dass den höchsten Nutzen bringt


T = M x P x I



Incentive / Wert / Anreiz


Währung in der gezahlt wird:

  • Anreiz = „pride in accomplishment“ = Stolz

  • Anreiz und Wahrscheinlichkeit stehe im umgekehrten Verhältnis zueinander: je geringer die Erfolgs-Wahrscheinlichkeit, desto höher der Anreiz

I = 1-P -> weil schwere aufgaben zu mehr stolt führen als leichte!


Hoffnung auf Erfolg: T = M x P x I

Angst vor Misserfolg: T = M x P x (-I)



Vorhersagen der Theorie für menschliche Verhalten

  • Menschen mit einer hohen Hoffnung auf Erfolg suchen sich Aufgaben aus, bei denen die Lösungswahrscheinlichkeit im mittleren Bereich liegt

  • Menschen mit hoher Furcht vor Misserfolg suchen sich eher extrem schwere und sehr leichte Aufgabenstellungen aus



Beziehung der Determinanten



Resultierende Leistungsmotivation



Schrittweise Herleitung




Problem

  • fast alle Menschen suchen Leistungssituation auf

  • Lösung: additive Konstante über extrinsische Motivation, kulturelle Normen etc.

    => überdeterminiertes Verhalten


Messung


Hoffnung auf Erfolg (M-S)

  • => gemessen bspw. über TAT


Furcht vor Misserfolg (M-AF)

  • => gemessen bspw. über TAQ („Test-Anxiety Questionnaire“; Mandler & Sarason, 1952)

  • z-Standardisierung und Differenzbildung


Leistungsmotivation nach Atkinson (1957) Seminar



Motiv

  • stabile Disposition nach Erfolg zu streben / Misserfolg zu vermeiden; gemessen z. B. durch thematischen Auffassungstest (TAT, Murray, 1935)

Erwartung (probability)

  • gelernte Erwartung, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Ereignis eintritt; experimentell manipuliert z. B. über Aufgabenschwierigkeit

Wert(incentive)

  • Affekt (z. B. Stolz); I = 1 –P -> denn Wertigkeit des Erfolges größer bei unwahrscheinlicherem Eintritt des Erfolges; für Misserfolg gilt umgekehrt: I = P


Ergänzung:

  • Motiv = einzige variable auf Personenseite (was wir an Individuum messen müssen)

  • P & I -> messen der Situation

  • Erwartung: operationalisiert über Aufgabenschwierigkeit

  • Wert = Affekt, mit dem reagiert wird (auf Erfolg/ Misserfolg)

  • Wertigkeit eines Erfolgs/Misserfolgs können wir berechnen aus der Erwartung (WSK das Erfolg eintritt) -> Erfolg wahrscheinlich und wird nicht erreicht -> negativen Emotionen besonders groß (z.B. Scham)



Ergänzung:


  • Ts = Tendenz den Erfolg aufzusuchen (success)

  • Tf = Tendenz Misserfolg aus dem Weg zu gehen (Failure)

  • M = Motiv = Personenvariable (was wir in der Person messen müssen) ; Mf= Angst vom Misserfolg

  • Pf/s = WSK, das eine Aufgabe z.B. gelöst wird

  • P & I  ergeben zusammengerechnet immer 1 (komplementär)

  • WSK Aufgabe zu lösen liegt bei 0.2 -> WSK Aufgabe nicht zu lösen beträgt dann 0.8 (kann einen Wert aus anderem berechnen)

  • I & P addieren sich immer zu 1

  • kenne einer der 4 Variablen (Ps,Is, Pf, If) -> kann alle anderen 3 aus der anderen ableiten)




  • Teiltendenz Erfolg aufzusuchen und Teiltendenz Misserfolg zu vermeiden

  • brauchen am Ede nur noch beiden Motive auf Personenseite (roter Kasten) -> für restliche Formel brauche ich nur noch Lösungs-WSK) 



  • Blau: Motiv Erfolg – Motiv Misserfolg (Erfolgsmotivierte Person)

  • graue Person: Erfolgsmotivierte Person, allerdings weniger starkr ausgeprägt (kommen auf 0.5)

  • geld: Vermeiden von Leistungssituation

  • Orange: Wert von -1 -> minimale Tendenz Aufgabe aufzusuchen; Maximale Tendenz Aufgabe zu vermeiden

  • Misserfolgsmotivierte Personen: unterer Teil des Graphen (U Förmiger Zusammenhang -> Misserfolge vermeiden)


Atkinson & Litwin (1960) Aufgabenwahl

  • VPN sollten Ringe über Ziel werfe, variiert wird die Entfernung zum Ziel

  • MforS: bevorzugten mittlere Entfernung

  • MaF: bevorzugen weiteste Entfernung



Kritische Würdigung


Stärke

  • Wechsel zu menschlicher Motivation, weg von der Rattenforschung

  • basiert auf Murray‘sTAT und der Idee des „Bedürfnisses“

  • mathematisch ausformuliert mit klaren Vorhersagen

  • Erwartung x Wert-Theorien extrem intuitiv und heute noch weit verbreitet

  • Einbezug „kognitiver“ und anderer intrapsychischer Konstrukte: Motiv, Affekt, Erwartung, subjektiver Wert, etc.

  • Plausible Annahme, dass Verhalten eine Funktion von Person und Umwelt ist (Vgl. Lewin)


Probleme

  • Hypothesen nur teilweise bestätigt (vor allem für erfolgsmotivierte, nicht wirklich für misserfolgsmotivierte Menschen

  • Alternativerklärung der Informativität mittelschwerer Aufgaben

  • Untersuchungen basieren auf sehr kleinen Stichproben

  • Menschen hoch in M-AF vermeiden Leistungsaufgaben nicht völlig (Menschen hoch im M-AF können leistungsbezogene SItuationen nicht vollkommen vermeiden

  • hohe Konfundierung mit Informationsgehalt der Aufgage(=> Attribution auf eigene Fähigkeiten vs. Attribution auf Aufgaben-Schwierigkeit; s. Trope & Brickman, 1975; Trope, 1975)



 


Aktuellere Anwendung: Leistungsziele

  • s. Einleitung: Ziele statt Motive

  • am Beispiel von akademischem Erfolg (d.h., Studium)

  • Pekrunet al. (2009, S. 115):„achievement goals are defined as competence-relevant aims that individuals strive for in achievement settings”




Seminar: Aktuellere Anwendung: leistungsziele- und Emotionen



  • Leistungsziele

  • welche Rolle spielen spezifische Emotionen? (die über Stolz & Schma hinausgehen)

 Emotionen als Mediator (Pekrun et al., 2009)




  • Vorteil Studie: Alltag der Studierende, gibt konkretes Ziel: Klausur bestehen


Ergebnisse



  • Korrelation zwischen Zielen

  • oberen Werte: Korrelation von Approach Goals mit Stolz und Hoffnung


Author

Hanna M.

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