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2. Sitzung - Versuchsplanung Grundlagen

HM
by Hanna M.

Logischer Empirismus

Logischer Empirismus


  • „Objektive Beobachtungen“ werden in Protokoll-oder Basissätzen Bifestgehalten.

  • Aus der Konjunktion mehrerer Basissätze wird versucht, logisch eine Hypothese (allgemeingültige Gesetzesaussage) abzuleiten: (B1˄ B2˄B3˄ …. ˄Bn) -> H

  • Je häufiger sich die Basissätze empirisch bestätigen lassen, desto fester wird das Vertrauen in die Hypothese.


-> Je mehr weiße Schwäne beobachtet werden, umso fester wird geglaubt, dass alle Schwäne weiß sind.


  • Alle theoretischen Begriffe müssen also auf Beobachtungsbegriffe zurückführbar sein.

  • Experimente haben hier die Funktion, unter kontrollierten Bedingungen Basissätze bereitzustellen.

  • Das Vorgehen ist induktiv: Man schließt von speziellen Beobachtungen auf ein allgemeines Gesetz.


Kritik am logischen Empirismus


  1. Es gibt keine „objektive“, theoriefreie Beobachtung.

  • Beobachtungen –und erst recht Sätze über Beobachtungen und Versuchsergebnisse –sind immer Interpretationen der beobachteten Tatsachen, Interpretationen im Lichte von Theorien.


  1. Theoretische Begriffe sind mehr als nur Zusammenfassungen von Beobachtungen. Sie sollten Erklärungswert besitzen.

  2. Das Induktionsprinzip ist unhaltbar.

  • es gibt keine logisch zu rechtfertigenden gehaltserweiternden Schlüsse

  • Universelle Hypothesen (über offene Populationen) können niemals endgültig verifiziert, sondern nur falsifiziert werden

  • Mit der Anzahl bestätigender Instanzen/Basissätze wächst nicht die Wahrscheinlichkeit des Zutreffens einer Hypothese:

    -> Auch die Existenz sehr vieler weißer Schwäne schließt nicht die Möglichkeit aus, dass andersfarbige Schwäne existieren.





DeduktivistischeTheorie hypothesentestender Untersuchungen

Methodologie auf der Grundlage des Kritischen Rationalismus

  • zunächst wird gefragt, welche beobachtbaren Sachverhalte aus der vorliegenden Theorie bzw. Hypothese abgeleitet werden können

  • anhand von empirischenUntersuchungenwird dann entschieden, ob die Theorie/Hypothese sich bewährt oder nicht

  • Funktion einer hypothesenprüfenden Untersuchung: die möglichst strenge und faire Prüfung einer Hypothese

  • d.h. der ernstgemeinte Versuch, sie zu falsifizieren…

  • während man ihr gleichzeitig eine faire Chance gibt, sich zu bewähren


Deduktivistische Theorie hypothesentestender Untersuchungen (3)


Voraussetzungen

  • psychologische Hypothesen (PH) werden (i.d.R.) über statistische Hypothesen (SH) geprüft

  • SH, Untersuchung (U) und Entscheidungsstrategie (ES) sind untrennbar miteinander verknüpft: (SH, U, ES)


Regeln

  • R1: Wähle (SH, U, ES) möglichst streng und fair

  • R2: Wähle SH möglichst so, dass eine Äquivalenzbeziehung zwischen PH und SH besteht

    -> Mindestforderung Implikationsbeziehung: PH & (HH1…HHn) -> SH

    -> Valide Entscheidung über (PH & HHn) bei Entscheidung gegen SH


  • R3: Wähle U und ES so, dass die statistischen Irrtumswahrscheinlichkeitenαund βkontrollierbar und möglichst klein sind


Ziel: Strenge & Fairness maximieren

  • Strenge hängt insbesondere ab von…

  • Gute Bewährung der Hilfshypothesen

  • statistisches Fehlerniveau α


Fairness hängt ab von…

  • Gültigkeit der Implikation PH SH

  • Entspricht (bei Gültigkeit PH SH) der Teststärke 1 –β



Implikationen für Versuchsplanung:

  • Auswahl möglichst bewährter Hilfshypothesen (state-of-the-art-Methoden)

  • Stringente Herleitung der Hypothesen, sorgfältige Versuchs-& Auswertungsplanung

  • Implikationsbeziehung (TIH & HHn) SH

  • Ausschluss von Alternativerklärungen

  • statistische Fehlerniveaus (α& β) kontrollieren und möglichst gering halten




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Hanna M.

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