Was sind die wichtigsten molekularen Bestandteile von Zellen?
Makromoleküle
(DNA, RNA, Proteine,Polysaccharide) mit Nucleinsäuren, Aminosäuren, Monosacchariden als monomeren Bestandteilen
Wodurch erhält ein Organismus seine Identität?
charakteristische Ausstattung mit Nucleinsäuren und Proteinen
-> eine Bakterienzelle enthält ca. 3000 verschiedene Proteine und ebenso viele Nucleinsäuren
Wie schaffen und erhalten Lebewesen ihre komplexen hochgeordneten Strukturen?
mit Hilfe Freier Enthalpie, die sie ihrer Umgebung entziehen (Nährstoffe, Sonnenlicht)
Wie kann die Freie Enthalpie zur Arbeitsleistung eingesetzt werden?
Exergonische chemische oder photochemische Reaktionen sind über gemeinsame chemische Zwischenprodukte an endergonische Reaktionen gekoppelt
Können Zellen chemische, elektrochemische, mechanische und osmotische Energie höchst wirksam von einer Form in die andere überführen?
Zellen können chemische, elektrochemische, mechanische und osmotische Energie höchst wirksam von einer Form in die andere überführen
Worauf lassen sich praktisch alle Energieumwandlungen in den Zellen zurückführen?
auf den Fluss von Elektronen von einem Molekül zu einem anderen
(Oxidationvon Nährstoffen, Einfangen von Sonnenlicht bei der Photosynthese)
Wie gewinnen, speichern und transportieren Zellen Freie Enthalpie?
in chemischer Form
mit ATP als Zwischenprodukt
Kopplung exergonischer (katabolischer) und endergonischer (anabolischer) Reaktionen
Wie laufen praktisch alle chemischen Reaktionen in der Zelle ab?
enzymkatalysiert
Enzyme beschleunigen den Ablauf bestimmter chemischer Reaktionen, ohne dass sie selbst dabei verbraucht werden
Was ist die Wirkung von Enzymen (Biokatalysatoren)?
Absenkung der Aktivierungsenergie durch Bindung der an derReaktion beteiligten Moleküle im Übergangszustand
!Enzyme sind komplementär zum Übergangszustand
Was sind die Vorteile enzymkatalysierter Reaktionswege?
hohe Spezifität für die jeweilige Reaktion
Ablauf der Reaktionen unter physiologischen Bedingungen
Genaue Steuerung der Reaktionen möglich durch Regulation der Enzymmenge und Enzymaktivität
Zusammenfassung vieler tausender enzymkatalysierter Reaktionen zu Reaktionswegen, in denen das Produkt einer Reaktion zum Ausgangsstoff der nächsten wird (Metabolismus):
Katabolismus: Abbau von Nährstoffen zu einfachen Endprodukten
Anabolismus: Synthese von Makromolekülen aus kleinen Vorläufermolekülenunter Energiezufuhr
Wie ist die genetische Information gespeichert?
in der linearen Abfolge von vier Untereinheiten (Nucleotide) enthalten, die zu einem DNA-Molekül verbunden sind
Wodurch wird die Aufrechterhaltung der genetischen Stabilität gewährleistet?
durch Struktur der DNA gewährleistet
Matrize für ihre eigene Replikation
Ermöglichung von Reparaturprozessen
Wofür codiert die Reihenfolge der Nucleotide?
für die Aminosäurezusammensetzung der Proteine und bestimmt damit den gesamten Stoffwechsel einer Zelle
Wie wird eine stabile Raumstruktur von Proteinen erhalten?
Lineare Abfolge der Aminosäuren in einem Protein Voraussetzung für spezifische Raumstruktur
Stabilisierung dreidimensionaler Strukturen durch nicht-kovalente Wechselwirkungen
Zusammenlagerung einiger Makromolekülezu supramolekularen Komplexen
Was ist der Hauptbestandteil von Biomembranen?
Phospholipide
Sphingolipide (Ceramid)
Steroide (Cholesterol)
Wie ist eine Biomembran aufgebaut?
Lipiddoppellayer
Assymmetrischer Aufbau:
Außen: Glykolipide: Kommunikationseinheit der Zellen
Innen: Periphere Proteine
Vorraussetzung eines selektiven Stoffaustausch: selektive Permeabilität
Fluid-Mosaik:
lateral Diffusion
konstantes Maß an Fluidität
Fähigkeit zu Verschmelzen
Wie kann sich der Aufbau von Biomembranen in verschiedenen Zellen unterscheiden?
Proteinanteil
besonders hoch bei stark stoffwechselreichen Membranen (Mitochondrien)
Welche Funktionen können Membranproteine haben?
Transporter
Signalrezeptor
Ionenkanal
müssen gezielt aufgenommen werden
besonders wichtig für Reizweiterleitung in Nervenzellen
Durchtritt von hydrophilen Substanzen durch biologische Membranen
Hydrophiler Stoff kann schlecht durch hydrophobe Membran diffundieren
Hydrathülle muss abbgebaut werden
Abstoßunf der OH-Gruppen zu hydrophober Membran
Aufbau Hydrathülle hinterher
-> hoher Energiebedarf
Carriervermittelter Transport erleichtert
Proteinkanal mit hydrophilen AS nach innen und hydrophoben AS nach außen
Kennzeichen erleichterter Diffusion
Hohe Substratspezifiät
Sättigungsfähigkeit
vgl Michaelis-Menten
Transport entlang des Konzentrationsgradienten
Transport von Glucose in Erythrozyten
Erythrozyten-Glucose-Permease:
12 Transmembranabschnitte formen hydrophilen Weg
erleichterte Diffusion!
Kt(D-Glucose): 1,5 mmol/L
Kt(L-Glucose): >3000 mmol/L
-> D-Glucose kann gut aufgenommen werden
-> L-Glucose praktisch nicht
Beispiele für aktives Transportsystem
Na/ K-ATPase
SGLT1
Aufgabe der Na/ K-ATPase
Aufrechterhaltung der intrazellulären Na+- und K+-Konzentrationen
Erzeugung des Transmembranpotentials
Funktionen der Na/ K-ATPase
Sehr hoher Energieaufwand zur Aufrechterhaltung des Gradienten (52% der Gesamtenergie des Gehirns; 17% beim ruhenden Muskel)
Aufbau eines Membranpotentials (-50 bis -70 mV); innen negativer, außen positiver Ladungsüberschuss (elektrogenes, primär aktives Transportsystem)
Kommt in der Plasmamembran und in der Kernmembran aller tierischer Zellen vor
Geschaffener Na + -Gradient wird insbesondere in den Epithelzellen von Darm und Nierentubulus zur sekundär aktiven Aufnahme von Substraten genutzt.
Inhibitoren der Na/ K-ATPase
Steroidglycoside Digitoxin und Ouabain hemmen die ATP-hydrolisierende Aktivität des Enzyms; Na+-Konzentration im Zellinnern wird erhöht
Rolle von Membranverschmelzungen
Trennung zweier Plasmamembranen bei der Zellteilung
Verschmelzung von Vesikeln
Verschmelzung von Spermium und Eizelle
Virusinfektionen
Verschmelzung von Endosom und Lysosom
Endo-/ Exozytose
Abschnürung von Vesikeln am Golgi-Apparat
Was sind Membranrezeptoren?
Proteine, die Signalsubstanzen spezifisch binden oder physikalische Reize aufnehmen und das Signal an die Zelle weitergeben
Was bewirkt die Bindung der Signalsubstanzen an den Rezeptor?
Auslösung einer koordinierten, mehr oder minder spezifischen zellulären Reaktion
Ist die Bindung zwischen Rezeptor und Ligand reversibel?
Ja, ansonsten würde es zu einer Dauererregung kommen
Wie hoch sind die Dissoziationskonstanten der Ligandenbindung an Rezeptor?
häufig unter 10^-9 mol/L
-> hohe Affinität
Was sind Typ-I-Rezeptoren?
Besitzen intrinsische Enzymaktivitäten, die durch die Bindung des Liganden angeregt werden
Welche Rezeptortyp ist der Insulinrezeptor und wie ist er aufgebaut?
Typ-I-Rezeptor
zwei identische alpha-Untereinheiten an der Außenseite der Plasmamembran mit je einer Insulinbindungsstelle
zwei identische beta-Untereinheiten, die Phospholipidschicht durchdringen und am cytoplasmatischen Ende der Peptidkette eine Tyrosinkinase-Domäne besitzen
Was für Rezeptortypen sind EGF und PDGF
Typ-I-Rezeptoren
epidermal growth factor
platetd derived growth factor
-> Wachstumsfaktoren
Welcher Rezeptortyp ist der Acetylcholinrezeptor
Typ-II-Rezeptor
Was sind Typ-II-Rezeptoren
ligandengesteuerte Ionenkanäle
Wie funktioniert der Acetylcholinrezeptor?
Bindung Acetylcholin an alpha-Untereinheit
-> Konformationsänderung des Rezeptors
-> Öffnung des Kanals für Na+ und K+ Ionen
! Startpunkt für Übertragung eines elektrischen Signals
Signal wird ber spannungsgesteuerte Ionenkanäle weitergegeben
Befinden sich Typ-II-Rezeptoren auch in Membranen von Zellorganellen?
ja
Wieso sind Typ-II-Rezeptoren an beiden Seiten der Membran?
damit die lonenkanäle auch durch intrazelluläre Liganden reguliert werden können
Wie funktionieren Typ-III-Rezeptoren?
Signaltransduktion auf indirektem Weg unter Zwischenschaltung von G-Proteinen (Guanosin-Nucleotid bindende Proteine)
-> Erzeugung von sog. second messengern, die ihrerseits die Aktivität weiterer Proteine modifizieren
-> Beispiel: Aktivierung des Enzyms Adenylatcyclase durch die Hormone Adrenalin und Glucagon in der Leber
Beispiel für einen second messenger
cAMP
Wie fungiert cAMP im Körper?
allosterischer Aktivator mehrerer Proteinkinasen, die in der Folge verschiedene Zellproteine phosphorylieren können
Was wird bei Typ-III-Rezeptoren meistens phosphoryliert?
Threonyl- und Serylreste interkonvertierbarer Enzyme, deren Aktivität je nach dem, ob sie phosphoryliert oder dephosphoryliert sind, ab- beziehungsweise angeschaltet wird
Beispiel olfaktorische Rezeptor
Geruchsstoff bindet an der Schleimschicht direkt an den olfaktorischen Rezeptor oder an ein Bindungsprotein, das ihn zum Rezeptor bringt
Der aktivierte OR katalysiert einen GDP-GTP-Austausch an einem G-Protein und veranlasst so dessen Spaltung in also und beta Stellung
Galpha-GTP aktiviert die Adenylat-Cyclase, die die Bildung von cAMP katalysiert und so cAMP erhöht
cAMP gesteuerte Kationenkanäle öffnen sich. Ca strömt ein und erhöht die intrazelluläre Cakonzentration
Calcium gesteuerte Chloridkanäle öffnen sich. Einstrom von Chlorid depolarisiert die Membran und löst damit ein elektrisches Signal im Gehirn aus
Ca verringert die Affinität des Kationenkanals für cAMP und damit die Empfindlichkeit des Systems für einen Geruchsstoff
G-Protein hydrolysiert GTP zu GDP und schaltet sich damit selbst ab. PDE hydrolysiert cAMP. Die Rezeptorkinase phosphoryliert OR und inaktiviert ihn damit. Der Geruchsstoff wird über den Stoffwechsel entfernt
Gemeinsame Merkmale aller Zellen
DNA mit genetischer Information
Ribosomen als Ort der Proteinsynthese
Plasmamembran zur Eingrenzung des Cytoplasmas
geringe Größe und Faltung ihrer Oberfläche
erleichtert Diffusion von Brenn-, Nähr- und Abfallstoffen zwischen der Zelle und ihrer Umgebung
Eukaryoten: Kernhülle zur Abgrenzung des genetischen Materials
Plasmamembran
widerstandsfähige, flexible Permeabilitätsschranke; trennt den Zellinhalt von der Umgebung
besteht aus Lipid- und Proteinmolekülen, die durch nicht-kovalente hydrophobe Wechselwirkungen zusammengehalten werden
enthält Transportproteine und Rezeptoren zur Weiterleitung von äußeren Signalen
Teilweise starke Oberflächenvergrößerung durch Faltung (z.B.Mucosamembran)
Cytoplasma
Cytosol (konzentrierte Lösung von Enzymen, Proteinen, RNA, Stoffwechselzwischenprodukten, Kofaktoren, anorganischen Ionen) sowie
Ribosomen
Komplexe aus verschiedenen Proteinen und RNA-Molekülen
Ort der Proteinsynthese
bei Eukaryonten darüber hinaus Mitochondrien und intrazelluläres Membransystem
Intrazelluläres Membransystem
besteht aus dem rauhen und glatten Endoplasmatischen Retikulum, dem Golgi-Apparat, Lysosomen, verschiedenen Transportvesikeln und Endosomen
Transport von Proteinen, die am rauhen endoplasmatischen Retikulum angehefteten Ribosomen synthetisiert werden
gelangen in das Innere des Membransystems, wandern durch den Golgi-Apparat und von dort entweder zu anderen Organellen oder zur Zelloberfläche, wo sie durch Exozytose ausgeschieden werden
Endozytose von extrazellulärem Material und Verdau durchAbbauenzyme
Endoplasmatisches Retikulum
verwinkeltes Geflecht membranumschlossener Hohlräume
eigenes, vom Cytoplasma abgetrenntes Kompartiment
Rauhes Endoplasmatischen Retikulum
Glattes Endoplasmatischen Retikulum
Ort der Lipidsynthese und dem Ablauf einiger Stoffwechselprozesse; inmanchen Geweben auch Speicherung und schnelle Freisetzung von Ca2+-Ionen (z.B. im Skelettmuskel)
Golgi-Apparat
besteht aus gehäuft angeordneten Membranvesikeln
asymmetrische Struktur und Funktion, wobei die cis-Seite dem rauhen endoplasmatischen Retikulum zugewandt ist, während die trans-Seite zur Plasmamembran weist
Modifikation von Proteinen (Anheftung von Sulfat-, Kohlenhydrat-oder Lipidgruppen) und Verpackung in Transportvesikel oder insekretorische Vesikel
Erkennungsmerkmale für intrazelluläre Lokalisation oder Freisetzungdurch Exozytose
Mitochondrien
Mitochondrien entstehen durch Zweiteilung bereits vorhandener Mitochondrien besitzen zwei Membranen
Außenmembran umgibt das Mitochondrium vollständig
Innenmembran besitzt Einstülpungen, die die Oberfläche beträchtlich vergrößern
Innenraum enthält zahlreiche Enzyme und chemische Zwischenprodukte, die am Energiestoffwechsel beteiligt sind (Ort der ATP-Synthese)
DNA, RNA und Ribosomen, wobei die Mitochondrien-DNA aber nur für einen Teil der mitochondrialen Proteine codiert
Lysosomen
kugelförmige, von einschichtiger Membran umschlossene Organellen
enthalten Abbauenzyme für Proteine, Polysaccharide, Nucleinsäuren und Lipide (pH-Wert < 5)
"Recyclingzentrale" für komplexe Moleküle (durch Endozytose aufgenommene Moleküle und Bruchstücke fremder Zellen, verbrauchte Organellen aus dem Cytoplasma selbst):
Verschmelzung der Lysosomenmembran mit Endosomen, Phagosomen oder defekten Organellen
Abbau zu einfachen Bestandteilen (Aminosäuren, Monosacchariden, Fettsäuren usw.)
Abgabe der Einzelbausteine in das Cytosol
Kompartimentierung der Abbauenzyme besonders wichtig, da sonst zelleigene Bestandteile angegriffen werden würden!
Aufbau eines Mitochondriums
Einschleusung von Proteinen in Mitochondrien
Funktion von Lysosomen
Eingliederung von Hydrolasen in Lysosomen
Peroxisomen
kleine, membranumhüllte Vesikel
Oxidationsreaktionen zum Abbau von Aminosäuren und Fetten
Grund für Kompartimentierung: Schutz der Zelle vor "Freien Radikalen" und Wasserstoffperoxid (H 2 O2 );
Abbau von H2O2 durch Katalase
Cytoskelett
zellinneres Geflecht aus Actinfilamenten, Mikrotubuli und Intermediärfilamenten
Zusammenlagerung monomerer Proteinmoleküle zu langen, helixförmigen Polymeren, die der Zelle ihre Form verleihen und den Transport der Organellen an den Filamenten entlang ermöglichen
Transport wird angetrieben durch ATP-abhängige Proteine wie Dynein, Kinesin, Myosin, die an einer Seite an das Actinfilament und an der anderen Seite an das zu transportierende Organell binden
Ausbildung von Aktinfilamenten
Kinesin- und Dynein-vermittelter Transport von Organellen entlang der Mikrotubuli
Zellkern in Eukaryonten
umgeben von Kernhülle (Doppelmembran), die mit endoplasmatischem Retikulum in Verbindung steht
enthält Kernporen, die mit Kernporenkomplexen assoziiert sind (Transportkomplexe für Makromoleküle)
genetisches Material ist in Chromosomen organisiert; dies sind hochgeordnete Komplexe aus DNA und Histonproteinen
Verdopplung der Chromosomen vor der Zellteilung und Trennung in der Mitose
Nucleolus enthält Gene, die die ribosomale RNA codieren; diesewerden ständig transkribiert
Struktur des Zellkerns
Räumliche Trennung der Transkription und Translation
Hauptaufgabe des Gastrointestinaltrakts
Überführung der Nahrung in resorbierbare Bestandteile (Verdauung) und deren Aufnahme in den Körperkreislauf (Resorption)
Einleitung Verdauung
mechanische Vorgänge, durch Zerkleinerung, Transport und Durchmischung
in engem Zusammenhang damit erfolgt die Sekretion von Verdauungssäften durch Einwirkung der Enzyme, die in den Verdauungssäften enthalten bzw. auf der inneren Darmwand lokalisiert sind, hydrolytische Spaltung der Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette
An Verdauung beteiligte Organe
Mundhöhle, Pharynx, Ösophagus, Magen, Dünndarm, Kolon und Rektum sowie die beiden Drüsen Leber und Pankreas
Welchen Regulationsmechanismen unterliegt die Verdauung
Die bei der Verdauung notwendigen physikalischen, chemischen und enzymatischen Prozessen unterliegen nervalen und humoralen Regulationsmechanismen
Mund
Mechanische Zerkleinerung
Vermischung mit Speichel (ca. 1,5 l/Tag)
Nahrung wird schluckfähig (Bolus)
Erste Verdauungsprozesse
Bestandteile des Speichels
Ptyalin (a-Amylase)
Mucin (Glycoproteinhaltiger Schleim; erhöht Gleitfähigkeit des Bissens)
Blutgruppensubstanzen
Rhodanidionen (geringe antibakterielle Wirkung)
pH-Wert bei Ruhesekretion 5,5 – 6,0; nach Stimulation 7,6 – 7,8
Magen
Durchmischung der Bissen mit Magensaft
Homogenisierung à Chymus
Nach unterschiedlicher Verweildauer (besonders lange bei sehr fetter Nahrung)
Abgabe des Chymus an Dünndarm in kleinen Portionen Steuerung der Motilität und Entleerung des Magens durch Nervensystem und gastrointestinale Hormone
Entleerung des Magens auf reflektorischem Wege
Rückkopplung durch gastrointestinale Hormone (Sekretin, GIP, Cholecystokinin), die in der Dünndarmschleimhaut gebildet werden (starke Füllung, hohe Fettkonzentration und saure Reaktion im Duodenum hemmen den Entleerungsreflex)
Ausbreitung der peristaltischen Wellen durch spontane Depolarisationen in der glatten Wandmuskulatur (Entstehung von Ca2+ -getragenen Aktionspotentialen)
Zusammensetzung des Magensaftes
Verdauungsenzyme
Kationen (Na+, K+, Mg2+)
Anionen (HPO4 2- , SO4 2- )
Schleim
Salzsäure
Intrinsic-Faktor (Glycoprotein; notwendig für intestinale Resorption von Vitamin B12)
Aufbau der Magenschleimhaut
Nebenzellen: liefern Mucin (Schleim); Schleim überzieht die Magenwände und trägt zum Schutz gegen Selbstverdauung bei
Belegzellen: Produktion der Salzsäure; aktiver Transport von H+ und Cl- -Ionen durch die Membran
Hauptzellen: bilden die proteolytischen Enzyme des Magensaftes
Aufgaben der Salzsäure im Magensaft
Überführung von Pepsinogen in aktives Pepsin
Einstellung eines optimalen pH-Wertes für die Pepsinwirkung
Denaturierung von Eiweißkörpern (hierdurch u.a. auch Abtötung von Bakterien)
Pepsinbildung:
Bildung von Pepsinogen (Gemisch aus mindestens 7 inaktiven Vorstufen von Pepsin) in den Hauptzellen; wird in intrazellulären Bläschen gespeichert
Nach Freisetzung Aktivierung zu Pepsin (Abspaltung von Inhibitoren); Reaktion wird durch Salzsäure des Magensaftes eingeleitet und geht autokatalytisch weiter
Abschnitte des Dünndarms
Duodenum (Zwölffingerdarm), Länge 30 cm; Jejunum (Leerdarm), Länge 1,2 m, Ileum (Krummdarm), Länge 1,8 m
Speisebrei gelangt zunächst in Zwölffingerdarm; hier auch Einmündung des Ausführungsgangs der Bauchspeicheldrüse und der Gallengänge in gemeinsames Endstück
Resorption aller wichtigen Nahrungsbestandteile; der Speisebrei befindet sich ca. 6 – 10 h im Dünndarm
Regulation der Darm-, Gallen- und Pankreas-Sekretion erfolgt humoral durch Sekretin und Cholecystokinin
Schleimhautaufbau im Dünndarm
starke Oberflächenvergrößerung (Kerckring-Falten, Zotten, Mikrovilli)
Epithel besteht vorwiegend aus sog. Saumzellen (Enterozyten); vereinzelt sind schleimproduzierende Becherzellen eingestreut
dicht unter Epithel liegt engmaschiges Kapillarnetz, das der Versorgung der Zotten und vor allem der Aufnahme der resorbierten Stoffe dient
Dickdarm
Bildung von Fäzes (Kot) durch Eindickung des Darminhaltes Schleimhaut zottenlos
Überwiegend schleimproduzierende Becherzellen
Teil der Oberflächenzellen ist mit Bürstensaum versehen; dient der Resorption
Täglich etwa 500 ml Chymus; Wasser und Elektrolyte werden entzogen
Nichtresorbierte Nahrungsbestandteile werden teilweise durch Dickdarmflora abgebaut
Dickdarmmotilität unterliegt nervaler Kontrolle: Parasympathicus fördert, Sympathicus hemmt
Pankreas
Exkretorisches Organ mit inselartig eingestreuten innersekretorischen Zellverbänden (Langerhanssche Inseln)
Langerhanssche Inseln produzieren Insulin und Glucagon
Exokrine Abschnitte sind für Sekretion von Verdauungsenzymen verantwortlich (Sezernierung als inaktive Vorstufen; Aktivierung erfolgt erst durch Schleimhautkontakt
Leber- und Gallenwege
Für Verdauung ist Gallenproduktion der Leber von Bedeutung (600 – 800 ml)
Wesentliche Bestandteile:
Gallensäuren
Gallenfarbstoffe (Abbauprodukte von Hämoglobin und anderen Hämproteinen)
Cholesterol
Phospholipide (vorwiegend Lecithin)
Zahlreiche Enzyme (u.a. alkalische Phosphatase)
Die außerhalb der Verdauungsphase gebildete Lebergalle fließt in Gallenblase; Eindickung des Sekrets; Grund: Resorption von Elektrolyten und Wasser
Enzymatische Hydrolyse der Nährstoffpolymere
Alle Digestionsprozesse beginnen im Lumen des Duodenums, setzen sich aber bis ins Jejunum fort.
Im oberen Dünndarm unterscheidet man eine luminale und eine membrangebundene Phase.
luminale Prozesse der Digestion beginnen mit der Einstellung des pHWertes im Chymus (pH 6,0 – 7,0: Optimum der meisten pankreatischen Enzyme; Einstellung durch Pankreassekret, aber auch HCO3 - -Sekretion durch das Duodenalepithel)
Luminale Phase
Zerlegung hochmolekularer Speicherkohlenhydrate und Proteine in kürzerkettige Oligomere
Spaltung der Triglyceride (teilweise direkt am Darmepithel)
Membrangebundene Phase
weitere Aufspaltung der Oligomere
wird durch Enzyme katalysiert, die in der Epithelzelle synthetisiert und mit der Bürstensaummembran der Zelle verankert werden
katalytisches Zentrum ist zum Darmlumen hin orientiert
Digestion und Resorption von Kohlenhydraten
Kohlenhydratpolymere durch Speichelamylase bereits teilweise hydrolysiert
quantitativ bedeutendste Aufspaltung findet aber erst im Duodenum und Jejunum statt; Endprodukte kleinere Oligomere
Verdauungsfähigkeit hängt von Natur der glykosidischen Bindungen ab:
gespalten werden Polysaccharide mit α-1,4- und α -1,6- glykosidischen Bindungen (Stärke, Glycogen)
nicht gespalten werden Oligo- und Polysaccharide vom Typ der Cellulose, der Hemicellulosen und der Pektin
α-Amylase des Pankreas spaltet nur α-1,4-glykosidische Bindungen (abhängig auch von Vorbehandlung; bei hitzebehandelten und löslichen Stärken erfolgt die Hydrolyse dagegen schnell)
Endoenzym: α-Amylase greift an vielen Stellen im Inneren der Stärkemoleküle gleichzeitig an aus Amylopektin und Glykogen werden Maltose und Maltotriose sowie α-Grenzdextrine (durchschnittlich etwa 6 Glucoseeinheiten) freigesetzt
Enzyme der membrangebundenen Oligosaccharidspaltung sind hochgradig glykosyliert und bilden die Hauptkomponente der Glykocalix.
zeigen eine schnelle Anpassung ihrer Aktivität an diätetische Maßnahmen
An den durch den SGLT1-Transporter vermittelten elektrogenen Na+-abhängigen Influx von Glucose und Galactose werden osmotisch gekoppelt große Mengen an Wasser resorbiert (pro Tag ca. 5 Liter).
Fructose wird über GLUT5-Transporter aufgenommen (erleichterte Diffusion)
Ein kleinerer Teil der Glucose wird in den Epithelzellen metabolisch verwertet; insgesamt gelangen die Monosaccharide überwiegend intakt in die Blutbahn.
Efflux über die basolaterale Membran erfolgt entlang des Konzentrationsgradienten durch den GLUT-Transporter, der keine Monosaccharidspezifität zeigt
In Phasen zwischen der Nahrungsaufnahme kann über das GLUT-2-Protein auch Glucose entlang des nun umgekehrten Konzentrationsgradienten (niedriger zellulärer Glucosespiegel) aus dem Blut in die Zelle aufgenommen werden, um dort als energielieferndes Substrat zu dienen.
Die Darmepithelzellen besitzen auch die Fähigkeit zur Bildung geringer Mengen an Glykogen. Monosaccharidtransporter in der Epithelzelle unterliegen einer diätetischen Adaptation und Regulation durch eine Reihe von gastrointestinalen Hormonen.
Verdau durch Amylase
α-Amylase spaltet nur α-1,4 glykosidische Bindung
Katalytische Aktivität der α-Amylase â, je näher an Verzweigungsstelle mit α-1,6-glykosidischen Bindung
Fettverdau
Im wässrigen Chymus liegen die Nahrungslipide meist noch in unterschiedlich großen Tröpfchen vor, häufig von einer Phospholipidschicht umgeben.
Hauptanteile der Lipide sind Triglyceride; darüber hinaus Phospholipide, Sterole, Sphingo- und Glykolipide sowie andere Oberflächenlipide, freie Fettsäuren, fettlösliche Vitamine
Lipase (etwa 3 % des Proteinanteils des Pankreassekretes) zeigt gegenüber Triglyceriden mit kurz- oder mittelkettigen Fettsäuren eine deutlich höhere Aktivität als gegenüber solchen mit langkettigen Fettsäureresten
benötigt zur Aktivierung einen Protein-Cofaktor mit 96 Aminosäuren, die Colipase
Für die Katalyse durch die Lipase müssen die Triglyceride als Öl-Wasser-Emulsion vorliegen.
Lipase wird durch hohe Konzentrationen an Gallensäuren verdrängt; erst Colipase ermöglicht Verdau Lipase, Colipase und Gallensäurenmizellen zeigen meist eine stöchiometrische Bindung von 1: 1: 1, erst dieser Komplex wird an der Öl-Wassergrenzfläche verankert
katalytisch aktive Lipase hat hohe Spezifität für Esterbindungen in 1- und 3-Position der Triglyceride à Bildung von 1,2-Diacylglyceriden und 2-(sn2)-Monoacylglyceriden
Spaltprodukte, freie Fettsäuren und sn2-Monoglyceride werden resorbiert; kinetischer Vorteil für Fettsäuren in sn-2 Position
Beim Gesunden werden Nahrungslipide zu 90-95 % im Dünndarm gespalten und resorbiert.
etwa 5- 10 % gelangen - offenbar weil für Lipasen nicht zugänglich - in den Dickdarm, wo ihre weitere Degradierung erfolgen kann
Auf das Volumen von circa 2 Liter Darminhalt bezogen, ergibt sich eine Kapazität von etwa 140 g Fett, das pro Minute hydrolysierbar ist (Überschuss vom 500- bis 1000-fachen der notwendigen Hydrolysekapazität).
gemischte Mizellen als Transportvehikel für Spaltprodukte zur Membran der Epithelzellen durch wässriges Medium
Dissoziation der Mizellen bei Kontakt mit der Membran der Epithelzelle; Resorption der Monoacylglyceride, Fettsäuren und anderen Komponenten
Gallensäuren verbleiben extrazellulär und werden erst im Ileum rückresorbiert.
Entsprechend der Lipaseaktivität werden die Triglyceridkomponenten zu etwa 70 % in Form der 2-Monoacylglyceride aufgenommen
für Lipide Diffusionsstrecke aus dem Darmlumen zur Zellmembran sehr viel größere Barriere als Membrandurchtritt selbst; dieser erfolgt nach experimentellen Befunden für die meisten Lipidkomponenten passiv
auch Hinweise auf Carrierproteine in der Membran für freie Fettsäuren entscheidender Schritt Austritt fettlöslicher Komponenten an der Membraninnenseite in das Cytosol; hier erfolgt die Bindung einzelner Lipidkomponenten an Bindeproteine (Fettsäuren, Vitamine etc.)
zelluläre Transportproteine dienen u. a. als Vehikel zur Anlieferung der Fettsäuren an die Enzyme, die deren Aktivierung und Reveresterung zu Triglyceriden ermöglichen
Bedeutung der Colipase bei der Lipidverdauung
Resorptionsprozess und Transfer der diätetisch besonders interessanten Triglyceride mit kurz- oder mittelkettigen Fettsäuren (MCT)
Aufnahme ins Epithel erfordert nicht die Anwesenheit des Pankreas- und Gallensekrets; höhere Resorptionsgeschwindigkeit als Triglyceride mit langkettigen Fettsäuren
MCT werden durch die verschiedenen Lipasen gespalten, wobei die freigesetzten mittelkettigen Fettsäuren sehr schnell resorbiert werden
intraepitheliale Lipase vermag auch einen Teil der intakt aufgenommenen MCT zu hydrolysieren
Wie werden hydrophobe Fremdstoffe aus Epithel herausgeschleust?
Ausschleusung durch MDR (multi drug resistance)-Proteins, eines ATP-abhängigen Transporters
Was passiert mit FS nach Aufnahme ins Endothel?
Proteinverdau
Nahrungsproteine erreichen das Duodenum teilweise bereits in hydrolysierter Form.
Grad der Hydrolyse abhängig von Zusammensetzung der aufgenommenen Nahrung und Verweilzeit im Magen
Besonders in der Initialphase nach Nahrungsaufnahme ist der Mageninhalt wenig sauer und zeigt gleichzeitig die höchste fraktionelle Entleerungsrate:
Proteine können in erheblichem Umfang ohne Denaturierung durch Säureeinfluss oder Spaltung durch Pepsin in den Dünndarm gelangen
erklärt auch die Fähigkeit von Proteinen als Allergene zu wirken
Nahrungsproteine und die in erheblichen Mengen mit den Sekreten in den Magendarmtrakt gelangenden Proteine werden im Dünndarm zu 85-95 % hydrolysiert und resorbiert.
In den Dickdarm übertretende Aminosäuren und Peptide werden von den Mikroorganismen genutzt.
Hydrolyse der aus dem Magen in das Duodenum übergetretenen Proteine oder Hydrolyseprodukte erfolgt zunächst ebenfalls luminal durch Trypsin, Chymotrypsin, Elastase sowie Carboxypeptidasen
Endprodukte der luminalen Phase der Digestion der Proteine sind entsprechend der Spaltungsspezifitäten der Proteasen Polypeptide und Oligopeptide.
Exopeptidasen im Pankreassekret und am Bürstensaum der Enterozyten spalten dann Aminosäuren am C- oder N-terminalen Ende ab.
Die membrangebundene Phase der Digestion erfordert eine große Zahl von Membranenzymen (mehr als 20 verschiedene Peptidhydrolasen).
Die Expression der Bürstensaummembranenzyme unterliegt einer diätetischen Regulation, und sie dienen als Marker für die Differenzierung der Epithelzellen
Vier Klassen der Verdauungsproteasen
Endopeptidasen greifen komplexe Oligopeptide im Inneren der Struktur an; liefern kleinere Oligopeptide
Eine große Zahl von Aminopeptidasen hydrolysiert die Peptidbindungen von Oligopeptiden vom aminoterminalen Ende her.
Membranständige Carboxypeptidasen entfernen Aminosäurereste spezifisch vom carboxyterminalen Ende.
Dipeptidasen verwenden als Substrate Di- und Tripeptide, um daraus Aminosäuren freizusetzen.
Welche Bindung spalten Proteasen?
Proteasen gehören zu den C-N-Hydrolasen, da die von ihnen katalysierte Reaktion die Spaltung der Peptidbindung ist; systematische Bezeichnung Peptidasen
Resorption der Aminosäuren
Resorption von Aminosäuren erfolgt über eine Vielzahl von Transportsystemen:
B, B0,+, b0,+: bipolare a-Aminosäuren, von denen zwei (B0,+, b0,+) auch zur Aufnahme von Cystin befähigt sind.
XAG: Aufnahme von Glutamat und Aspartat
Prolin und zum Teil auch Glycin werden über einen Iminosäuretransporter aufgenommen.
b0,+: Na+-unabhängiges Carriersystem; alle anderen Transporter nutzen den zelleinwärts gerichteten Na+-Gradienten für die Aufnahme der Aminosäuren (sekundär-aktiv)
rBAT-Protein (renal basic amino acid transporter) funktionelle Untereinheit eines Aminosäuretransporters für neutrale und basische Aminosäuren
vermittelt Aminosäureinflux in die Zelle im Austausch gegen zelluläre Aminosäuren
Protein für die Mehrzahl der Cystinurie-Fälle verantwortlich (verminderte oder ausbleibende Resorption von basischen Aminosäuren und Cystin sowohl im Dünndarm als auch im Nierentubulus)
In reifen Enterocyten vorkommendes PepTl-Protein vermittelt die Aufnahme aller möglichen Di- und Tripeptide aus dem Abbau der größeren Oligopeptide.
Kurzkettige Peptide werden in den Enterozyten sehr schnell durch die cytosolischen Peptidhydrolasen gespalten.
Freigesetzte Aminosäuren verlassen die Zelle über eine ganze Reihe von spezifischen Transportern in der baso-lateralen Membran.
vermitteln den Aminosäure-Efflux meist entlang eines Konzentrationsgradienten (erleichterte Diffusion)
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