Begriff “Triebpsychologie”
Wissenschaft von den unbewussten seelischen Vorgängen
Unbewusste Prozesse unter der Oberfläche des Bewusstseins laufen in tieferen Schichten der Psyche ab und beeinflussen maßgeblich menschliches Erleben und Verhalten
Begriff Psychodynamische Psychotherapie
Psychotherapeutische Verfahren,
Die auf den Theorien der Psychoanalyse beruhen
Die ätiologisch, d.h. an den Ursachen von Störungen orientiert sind
Machen die unbewusste Psychodynamik der Störungen zum Gegenstand der Behandlung
Sie unterscheiden sich von der wissenschaftlichen Anwendung der Psychoanalyse durch die therapeutische Zielsetzung
Abgrenzung Tiefenpsychologisch und analytisch
Setting
Zielsetzung
TP: Verminderung bzw. Beseitigung der aktuellen Störung durch Bewältigung/ Anpassung, Neu-Kompensation
AP: Umstrukturierung und Nachreifung der Persönlichkeit, womit Symptomheilung verbunden ist
Behandlungsstrategie
TP: Bearbeitung der störungsrelevanten Psychodynamik bzw. Strukturaspekte der Störung
AP: Bearbeitung der Dynamik der Persönlichkeit und der darin gebundenen Grundkonflikte und Defizite
Methodik
TP:
Begrenzung der Regression einschließlich Übertragung und Widerstand
Bearbeitung des „Gegenwarts-Unbewussten“
Psychogenetisches Selbstverständnis herstellen
AP:
Herstellung und Durcharbeitung einer Übertragungsneurose
Übertragungsanalyse
Widerstandsanalyse
Klären, Konfrontieren, Deuten
Ziel der Psychodynamischen Psychotherapie
Es sollen prozedural gespeicherte Inhalte des impliziten Beziehungswissens bewusst gemacht werden, um sie verändern zu können, und maladaptive Muster der Selbst- und Beziehungsregulation zu identifizieren, um sie nachzuentwickeln
Gliederung eines Fallberichts
Frühe Biografie
Grundkonflikt liegt in der frühen Biografie, in der Regel ein Konflikt, der sich atmosphärisch wiederholt
Neurosenstruktur
Kompensation: Wie konnte das Gleichgewicht aufrechterhalten werden
Aktueller Auslöser: Versuchungs- oder Versagungssituation
AWUK: Aktuell wirksamer unbewusster Konflikt Abwehr dessen und führt dann zur Symptomatik
Symptome
Sigmund Freud
Begründer der Psychoanalyse
Traumdeutung, verschiedene Bereiche des Bewusstseins, Ich, Es und Über-Ich, Trieblehre und Phasen psychosexueller Entwicklung
Psychoanalyse
Hypnose
Hypnose: Herstellung einer Dissoziation und Verselbstständigung einzelner körperlicher und psychischer Systeme Ziel: Trauma erinnern und erneut erleben, um sich dadurch davon zu befreien
Freud nutzte statt der Hypnose die Konzentrationstechnik, freie Assoziation, Traumdeutung
Widerstand
wehren dagegen, dass schmerzliche Sachen bewusst werden
Konflikt
zwei oder mehr gegensätzliche Bestrebungen/ Forderungen in der Psyche einer Person (z.B. zwischen Trieben, Instanzen, Wunsch und Abwehr)
Abwehr
Gesamtheit aller psychischen und physischen Lebensvorgänge, die dazu dienen, die Integrität und das Selbstwertgefühl des Individuums zu schützen (meist unbewusst)
Neurotisches Symptom
Bei zu großen Konflikten oder missglückter Abwehr tritt abgewehrtes in entstellter Form als neurotisches Symptom auf
Behandlungspraxis
Pat. sollen alles äußern, was ihnen in den Sinn kommt
Abstinenzregel: PsychoanalytikerIn hält sich mit allen Stellungnahmen gegenüber dem Pat. zurück
Setting: Pat. liegen auf einer Coach, PsychoanalytikerIn sitzt hinter dem Kopfende
Individualpsychologie - Alfred Adler
Definition
Einheit und Ganzheit der Person und Einmaligkeit eines jeden Menschen, Mensch mit Fähigkeit zu Wachstum und Entfaltung gerade unter widrigen Umständen —> Vorläufer der humanistischen Psychotherapie
Fokus
Fokus der Behandlung auf Ziel und Funktion von Symptomen: Wozu habe ich Angst
—> häufig unbewusst
Ziel
diese unbewussten Aspekte bewusst machen
Annahmen
Lebensstil bzw. Verhalten basiert auf unbewusstem Lebensplan, der in Auseinandersetzung mit realer, objektiver und subjektiver Umwelt entsteht und dazu dient, die Anforderungen der Umwelt zu bewältigen und Mangelzustände zu beheben
Ziel des gelungenen menschlichen Lebens: Gemeinschaftsgefühl
Neurosen/ psychische Störungen dienen zur Sicherung der Überlegenheitstendenz, die Angst vor dem Scheitern bleibt erhalten, führt tiefer in die Krise und lässt Gemeinschaftsgefühl verkümmern —> Neurose als Ausnutzung von Symptomen, da dieses Leiden dem Risiko, wertlos zu erscheinen, vorgezogen wird
Fehlentwicklungen durch Erziehungsstil
Ermutigung und Stärkung als Therapieprinzip
Erforschung des Lebensplans und der funktionalen Zweckhaftigkeit der Symptome
Vermeidungsfrage
Analytische Psychologie - C.G. Jung
Konzept der Psyche baut auf komplementären/polaren Begriffsbaren auf: Bewusstsein-Unbewusstes, Introversion-Extraversion, Denken-Fühlen, Empfinden-Intuieren, Animus-Anima
Unterscheidung von Ektopsyche und Endopsyche
Ektopsyche: Verbindungssystem zwischen Inhalten des Bewusstseins und Umwelteindrücken, dazu gehören Empfindungen, Denken, Fühlen und Intuieren; Funktionen regeln/unterstützen bewusste Orientierung zur Umwelt
Endopsyche: Beziehungssystem zwischen Bewusstseinsinhalten und Prozessen, die vermutlich im Unbewussten ablaufen, dazu gehören Gedächtnis, subjektive Komponenten der bewussten Funktionen, Emotionen und Affekte sowie Einbrüche (wenn das Unbewusste ins Bewusstsein einbricht)
Komplementäre Funktion
Denken erfordert weniger fühlen und umgekehrt; intuieren nimmt weniger wahr, was konkret da ist und umgekehrt
Typenlehre
Durch die Bevorzugung von spezifischen Funktionsmustern lässt sich eine Typologie entwickeln
Dritte Dimension (neben Denken-Fühlen, Empfinden-Intuieren): Extraversion – Introversion
Acht psychische Typen mit Kugelmodell der Psyche:
—> Kugel mit drei Raumachsen und etwa halb in Wasser eingetaucht
—> Raumachse/ Funktion, die am meisten herausragt: Hauptfunktion, entgegengesetzte Funktion: minderwertige Funktion
—> Kugel kann sich im Laufe des Lebens drehen und theoretisch im Laufe des Lebens auch ganz aus dem Wasser gehoben werden
Archetypen
grundsätzliche Strukturierungsprinzipien, nach denen sich Bewusstes zu Bildern ordnet
Individuation
innerer Prozess der Menschwerdung mit zwei Lebensphasen
Initiation in die äußere Wirklichkeit mit Naturzweck (Nachkommenschaft, ca. bis 40. LJ)
Initiation in die innere Wirklichkeit mit Kulturzweck (innere Werteorientierung, ca. ab 40. LJ)
Über Begegnung mit dem Schatten, Archetypen, die bestimmte Probleme bewusst machen, dann bewältigt und integriert werden sollen
Traum- und Symbolarbeit
Deutung auf der Objektstufe (bei jüngeren Menschen oder Subjektstufe (älteren Menschen)
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