Nenne das Prinzip der Erythrozyten auf dem Urinteststreifen
Prinzip: Auf dem Teststreifen befinden sich Peroxid und ein reduziertes Chromogen. Im Beisein von Hämoglobin ( oder Myoglobin) wird das Chromogen durch Peroxidase oxidiert und es kommt zu einer Färbereaktion (Grünfärbung)
Nenne das Prinzip der Leukozyten auf dem Urinteststreifen
Prinzip: Der Teststreifen beinhaltet einen Indoxylester und ein Diazoniumsalz. Wird der Indoxylester im Beisein von Leukozyten durch deren granulozytäre Esterase gespalten, entsteht Indoxyl. Dies reagiert wiederum mit dem Diazoniumsalz, wodurch eine violette Farbe entsteht.
Nenne das Prinzip der Ketone auf dem Urinteststreifen
Prinzip: Acetessigsäure und Aceton reagieren in alkalischem Medium mit Natriumnitroprussid und Glycin zu einer Komplexverbindung mit violetter Farbe
Nenne das Prinzip des Nitrits auf dem Urinteststreifen
Prinzip: Das nachzuweisende Nitrit reagiert mit Amiden zu einer Diazoniumverbindung, Bildung eines roten Azo- Farbstoffes
Nenne das Prinzip der Proteine auf dem Urinteststreifen
Prinzip: Die Nachweisreaktion beruht auf dem sogenannten Eiweißfehler von pH- Indikatoren. Das Protein- Testfeld enthält ein Puffergemisch und einen Indikator, dessen Farbe in Gegenwart von Protein von Gelb nach Grün umschlägt, obwohl der pH auf einem Wert konstant gehalten wird.
Nenne das Prinzip des pH - Wertes auf dem Urinteststreifen
Prinzip: Verschiedene Indikatoren innerhalb des Testfeldes (z.B. Methylrot und Bromthymolblau) führen dazu, dass sich die Farbe des Teststreifenens pH- abhängig von orange über gelb und grün nach blau verändert
Nenne das Prinzip der Glucose auf dem Urinteststreifen
Prinzip: Der Teststreifen enthält als Indikator die Vorstufe eines Farbstoffes, die leicht oxidierbar ist und durch Oxidation zum Farbstoff wird. Der Test enthält außerdem zwei Enzyme: Die Glucoseoxidase reagiert mit Glucose, wobei als Nebenprodukt Wasserstoffperoxid entsteht. Das zweite Enzym, die Peroxidase, reagiert nun mit dem Wasserstoffperoxid und der Vorstufe des Farbstoffes. Dadurch ergibt sich je nach Glucosekonzentration eine grün bis grün- blaue Farbe.
Nenne das Prinzip des Bilirubins auf dem Urinteststreifen
Prinzip: Auf dem Teststreifen befindet sich ein Diazoniumsalz. Damit koppelt Bilirubin, so dass ein Azo- Farbstoff (rot- violett) entsteht.
Nenne das Prinzip des Urobilinogens auf dem Urinteststreifen
Prinzip: Auf dem Teststreifen befindet sich ein Diazoniumsalz. Dieses reagiert mit Urobilinogen unter Bildung eines Azo- Farbstoffes (rosa- rot).
Nenne das Prinzip des Spezifischen Gewichts auf dem Urinteststreifen
Prinzip: Der Teststreifen enthält Bromthymolblau, das sich in Abhängigkeit von der Ionenkonzentration von blau über blaugrün bis gelb färbt.
Was ist der Refernzbereich für Erythrozyten im Urinteststreifen?
0-5 Erythrozyten/ mikroliter
Was ist der Referenzbereich für Leukozyten im Urinteststreifen?
0-10 Leukozyten/ mikroliter
Was ist der Referenzbereich für Ketone im Urinteststreifen?
<5mg/dl
Was ist der Referenzbereich für Nitrit im Urinteststreifen?
Negativ/ Nitrit- frei
Was ist der Referenzbereich für Proteine im Urinteststreifen?
< 10mg/ dl
Welcher pH- Wert ist für einen Urin physiologisch?
4,8- 7,4
Was ist der Referenzbereich für Glucose im Urinteststreifen?
Morgenurin: <20mg/dl
Tagesurin: <30mg/dl
Was ist der Refernzberich für Bilirubin im Urinteststreifen?
Negativ (nur sehr geringe Mengen konjugiertes/ direktes Bilirubin im Urin=> unter der Nachweisgrenze des Urinstreifentests)
Was ist der Refernzbereich für Urobilinogen im Urinteststreifen?
<1mg/dl
Was ist der physiologische Wert des spezifischen Gewichts im Urinteststreifen?
1,010- 1,040 g/ml
Wann ist der Nachweis von Erythrozyten im Urin positiv?
Erkrankungen des Urogenitaltraktes
HWI
Hämolytische Erkrankungen
Muskelvereltzung oder große körperliche Belastung
Wann sind Leukozyten im Urin erhöht?
Entzüdungen im Bereich der Nieren un der ableitenden Harnwege oft durch Bakterien
Glomerulopathien
Intoxikationen
Wann ist der Nachweis von Ketonen im Urin positiv?
Hungerzuständen
Schlechte Stoffwechsellage beim Diabetiker
Schwangerschaftserbrechen
Wann ist der Nachweis von Nitrit positiv im Urin?
Hinweis auf einen bakteriellen HWI mit Nitritbildenden Bakterien
Wann ist der Nachweis von Proteinen im Urin positiv?
Bei fortgeschrittenen glomerulären oder tubuläre Erkrankungen (Harnsteine, Tumore)
Wann ist der Urin alkalisch bzw. sauer?
Alkalose: Hinweis auf Infektionen mit Harnstoff spaltenden Erregern oder auf eine lange Latenz zwischen Uringewinnung und Untersuchung, Fieber, Vegetarier
Azidose: Hungerzustände, Diuretika, Erbrechen, übermäßiger Fleischkonsum
Wann ist die Glucose im Urin erhöht?
Erhöhung der Konzentration (Glucusourie)
Normoglykämische Glucosurie: bei herabgesetzter Nierenschwelle (bspw. In der Schwangerschaft)
Hyperglykämische Glucosurie: Nierenschwelle wird durch Serumglucosekonzentration überschritten (bspw. Bei manifestem Diabetes mellitus >180mg/dl)
Wann ist Bilirubin im Urin erhöht?
Erhöht bei Erkrankungen der Leber und Gallenwege (Ikterus, Alkoholsucht, Fettleber, Virushepatitis)
Wann ist Urobilinogen im Urin erhöht?
Erhöht bei erhöhtem Hb- Abbau (z.B. hämolytischen Anämie) und akuter und chronischer Lebererkrankung (Virushepatitis, Leberzirrhose)
Wann ist das spezifische Gewicht erhöht bzw. Erniedrigt?
Hypersthenurie (>1,030g/ml) bei: Exsikkose, Morbus Addison (NNR- Insuffizienz), chronische Herzinsuffizienz, Leberinsuffizienz (z.B. bei Leberzirrhose)
Hyposthenurie (<1,010g/ml) bei: Diabetes insipidus, Nierenerkrankungen mit tubuläre Schädigungsmuster (Stauungsniere), Elektrolytentgleisung (schwere Hyperkalzämien oder Hypokaliämien)
Isosthenurie (konstante Werte von 1,010g/ml unabhängig vom Hydratationszustand): Hinweis auf eine verringerte Konzentrationsleistung der Niere bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz
Welche Fehlerquellen gibt es bei der Bestimmung von Erythrozyten im Urinteststreifen?
falsch positiv: myoglobin löst ebenfalls Reaktion aus -> fälschliche Interpretation als Hämaturie möglich, Menstruation
falsch negativ: durch Kontamination mit Reinigungsmittel (z.B. Hypochlorit) und Konservierungsmitteln (z.B. Formalin)
Welche Fehlerquellen gibt es bei der Bestimmung der Leukozyten im Urinteststreifen?
falsch positiv: Kontamination Vaginalsekret, abgelaufener Teststreifen, Antibiotika
falsch negativ: Probe bei Testdurchführung nicht gut gemischt oder zu niedrig temperiert, Proteinurie von >500mg/dl; Glucosurie von 1000mg/dl
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