Was ist ein Produktionssystem?
Das Produktionsmanagement umfasst die
ziel- und zweckgerichtete Strukturierung, Planung, Steuerung und das Controlling des Material- und Warenflusses sowie
des zugehörigen Informationsflusses
vom Zulieferer zum Unternehmen, innerhalb des Unternehmens und vom Unternehmen zu den Kunden
unter Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer, technischer und sozialer Gesichtspunkte.
Welche Produktionsmanagement Ebene gibt es?
strategische
operativ
taktisch
Strategisches Produktionsmanagement
Strategisch:
Durch langfristige strategische Entscheidungen wird festgelegt, welche Fähigkeiten und Potenziale im Bereich der Leistungserstellung zu schaffen und/oder zu bewahren sind.
Strategische Produktionsmanagement = typische Aufgabe der Unternehmensführung
15 Jahre
Taktisches Produktionsmanagement
Taktisch:
Umsetzung der strategischen Vorgaben
Taktische Produktionsprogrammplanung (Breite, Tiefe und mittelfristig erforderliche Kapazitäten) => Rahmen für die operative Planung
Personalkapazitätsplanung
Personellen Ressourcen zur Abdeckung des erwarteten Kapazitätsbedarfs
Bis 2 Jahre
Operatives Produktionsmanagement
Operativ:
effiziente Nutzung der vom Taktischen Produktionsmanagement entwickelten Infrastruktur
oder auch des Produktionssystems.
Kürzeste Länge
Ziele Operatives Produktionsmanagements
Typische Ziele des operativen Produktionsmanagements
- Kapazitätsrestriktionen
- Engpässe
- Auf verschiedenen Fertigungsstufen
- Materialengpässe
- Alternative Fertigungsprozesse
- Verflechtung zwischen Produkten
- Allgemein Absatzrestriktionen durch spezielle Kundenwünsche
- Wahlmöglichkeiten zwischen alternativen Preisen und „optimalen“ Bestellmengen
=> Art und Menge und Termin der in den nächsten Perioden zu produzierenden Erzeugnisse
Produktionsprogrammplanung:
Festlegung des zu produzierenden Programms an Erzeugnissen
Berücksichtigung der Kapazitätssituation
Prognose auf Grundlage von Vergangenheitswerten vs. Bedarf an Kundenaufträgen
Grobplanung (gleichmäßige Auslastung) -> Lieferterminbestimmung und Auftragsverwaltung
Typische univariable Prognosemethoden:
Typische Einflussgrößen zur Verfahrensauswahl
Nachfrageverlauf (konstant, trendförmig, saisonal)
Differenz Vorhersage zu Ist-Werten (Fehlerminimum)
Reaktion auf echte Bedarfsänderungen, aber Toleranz gegenüber Zufallsschwankungen
Anforderungen an die EDV
Handhabbarkeit und Verständlichkeit (Transparenz des Rechenformalismus) für die betriebliche Praxis.
Materialwirtschaft
- Synonym: Mengenplanung
- Ermittlung des Bedarfs an Fertig- und Zukaufteilen
- Planung, Steuerung und Überwachung des Materialflusses
- Bruttobedarfsermittlung (Sekundär-, Tertiärbedarfsermittlung)
- Bestandsrechnung
- Bestellrechnung
- Bestellüberwachung
Losgrößenbildung
Modelle zur statischen Bestellmengenrechnung:
Bei der statischen Bestellmengenrechnung wird ein relativ konstanter Jahresbedarf vorausgesetzt, d. h. ein Bedarfsverlauf mit geringen Schwankungen
Modelle zur dynamischen Bestellmengenrechnung:
Verfahren der dynamischen Bestellmengenrechnung werden eingesetzt, wenn sich der Bedarf nicht genau voraussagen lässt und starken Schwankungen unterliegt.
Das „Optimum“ wird bei diesen Verfahren durch eine schrittweise Näherung errechnet. Beispiele für dynamische Losgrößenverfahren sind: die gleitende wirtschaftliche Losgröße, das Verfahren (Silver and Meal u. v. m.)
Andler´sche Losgröße:
Bestellnktverfahren vs. Bestellrythmusverfahren
Sicherheitsbestände
Definition:
Vorratsmenge, durch die (nach statistischen Wahrscheinlichkeiten) auftretende potenzielle Defizite (bspw. längere Widerbeschaffungszeit etc) ausgeglichen werden können
Typische Einflussfaktoren
- Prognosefehler
- Lieferbereitschaft
- Lageranzahl
Zeitwirtschaft
Synonym: Termin- und Kapazitätsplanung
Planen und Koordinieren des zeitlichen und kapazitätsmäßigen Ablaufs der Aufträge in der Fertigung
Durchlaufterminierung (zeitl. Vollzug der Fertigung planen, retrograd v. progressiv)
Kapazitätsplanung (= Kapazitätsterminierung)
Reihenfolgeplanung
Kapazitätsabstimmung
Durchlaufterminierung
Die Durchlaufzeit ist die Sollzeit für die Erfüllung von Aufgaben (Auftrags- durchlauf); sie setzt sich aus Durchführungszeiten, Zwischenzeiten und Zu- satzzeiten zusammen.
Vorwärtsterminierung
Verfügbarkeitstermin des für den Transformationsprozess benötigten Ausgangsmaterials (= Termin Betriebsauftrag n–1) ist der Startzeitpunkt der sequentiellen Einplanung (= frühest möglichen Starttermin für einen Produktionsauftrag zu einer Stücklistenposition)
Zu diesem Termin wird die Durchlaufzeit des 1-ten Arbeitsvorgangs addiert. Das ergibt den Starttermin des zweiten Arbeitsvorgangs usw.
Rückwärtsterminierung
Fertigstellungszeitpunkt (=Termin des Betriebsauftrags) ist der Ausgangspunkt der Planung.
Die Durchlaufzeiten der Arbeitsvorgänge werden davon „subtrahiert“.
Auftragsveranlassung und Auftragsüberwachung
- Kurzfristige Durchsetzung des Produktionsprogramms
- Auftragsfreigabe
- Verfügbarkeitsprüfung (freie Kapazitäten)
- Materialtransportsteuerung (Materialfluss)
BOA (belastungsorientierter Auftrag)
Ziel:
soviel Arbeit freizugeben, wie in der nächsten Periode auch abgearbeitet werden kann.
Dadurch sollen Werkstattbestände sinken und die Übersichtlichkeit gesteigert werden. Durch bessere Übersichtlichkeit und geringeren Steuerungsaufwand innerhalb der Werkstatt können die Durchlaufzeiten verringert werden.
Werkstattsteuerung mit Auftragsvorrat:
Auftragsvorrat am Arbeitsplatz (bspw. Bildschirm der Maschine)
Informationen über den Stand bei den Vorstufen
Aufträge mit Rückstand werden priorisiert behandelt (an der Maschine)
Auftragsmanagement
Die Ergebnisse einer Rückwärtsterminierung eines Auftrags weichen von denen einer Vorwärtsterminierung ab.
Erläutern Sie die Bedeutung und mögliche Hintergründe.
Abweichung von Vorwärts- und Rückwärtsterminierung
=> Vorwärtsterminierung ist „länger“=> bestätigter Termin zu kurz (zusätzlich kurze Erklärung) oder
=> Vorwärtsterminierung ist „kürzer“ => bestätigter Termin zu lang (zusätzlich kurze Erklärung)
Prüfen Sie die Belastungsorientierte Auftragsfreigabe und das Kanban-Prinzip auf ihre Eignung hin (Voraussetzungen, Eigenschaften, Folgen).
Vergleich BOA vs. Kanban: Jeweils kurze Erläuterung der Verfahren
Besonderheiten:
BOA:
Ziel: nur soviel Arbeit freizugeben, wie in der nächsten Periode auch abgearbeitet werden kann.
Besonderheit => BOA ist nicht sehr flexibel hinsichtlich Eilaufträgen
Kanban:
Es ist ein Kommunikationssystem zwischen Produktionsaufträgen und Materialnachschub. Sie wird in Produktionsmodellen verwendet, die direkt auf die Nachfrage reagieren (im Pull-System wird das Produkt erst dann produziert, wenn das Produktionswerk den verbindlichen Auftrag des Kunden erhält).
Einführung des „Hol-Prinzips“ für die jeweils nachfolgende Verbrauchsstufe
flexibler Personal- und Betriebsmitteleinsatz
Übertragung der kurzfristigen Steuerung auf die ausführenden Mitarbeiter mittels eines Kanban (= Karte).
Erläutern Sie drei mögliche Maßnahmen zur Sicherstellung der Qualität.
Qualitätszirkel
Null-Fehler-Prinzip mit Poka Yoke, Six Sigma etc.
Last changed2 years ago