Neurone – Bausteine des Denkens
Ob sensorische Prozesse in der Haut, motorische Reflexe im Rückenmark oder das Begrübeln großer ethischer Fragen – als elementare Einheiten des Nervensystems sind Neurone an sämtlichen Prozessen des Lebens beteiligt.
https://www.dasgehirn.info/grundlagen/kommunikation-der-zellen/video-neurone-bausteine-des-denkens
Aufbau einer Nervenzelle (Neuron)
Wirkungsweise einer Nervenzelle (Neuron)
Wenn ankommende Signale stark genug APO am Axonhügel
Neuronennetze: Verschaltungen von Neuronen-> Wirkungsweise enorm
Neuronen-Beispiele
Neuronen können sehr unterschiedlich strukturiert sein
Benenne
Ischiasnerv
Rückenmarkszelle
Kleinhirnzelle
Riechnervzelle
Kortexzelle (Neokortex)
Gliazellen
• Zweiter Zelltyp (Neuronentyp) im Nervensystem neben den Neuronen
• Neuronen und Gliazellen mit gleich viel Masse im Gehirn (gleich viel vertreten)
Gliazellen-Funktionen
• Stützelemente (für Neuronen) im Nervensystem (Gewebefestigkeit, Schutz vor mechanischen Defekten) (z.B. bei Schlag auf den Kopf)
• Abtransport von Abbaustoffen
• Bildung des Myelin
• Aufbau der Blut-Hirn-Schranke
(=Gehrin zu empfindsam für bestimmte Stoffe aus Blutkreislauf —> Schranke; wenn bei Embryo noch nicht entwickelt, Mutter Drogen/… —> Schäden ODER: gibt es als Gendeffekt)
Gliazellen-Arten
Beide bilden eine Myelinscheide um das Axon—> wird myelinisiert—> Signalübertragung um 100 fache verstärkt
Oligodendrozyten:
zentrales Nervensystem (Gehirn und Rückenmark);
Gliazelle myelinisieren (ummantelt) mehrere ( bis zu 50, weil Arme) benachbarte Axone + Stützfunktion
Schwann-Zellen:
peripheres Nervensystem; (Nerven, die Kopf, Muskel, Auge, mit Gehirn verbinden…) (ausschließlich) (=alles außer ZNS)
eine Gliazelle myelinisiert jeweils nur ein Axon; Einbettung unmyelinisierter Axone
Saltatorische Erregungsweiterleitung
Oligodendrozyten
Schwann-Zellen
Informationstransport innerhalb Nervenzelle
Weiterleitung von Informationen in der Nervenzelle erfolgt durch Änderung der elektrischen Ladung
Elektrische Spannung:
wird durch chemische Prozesse (Austausch von Ionen, vorrangig Natrium und Kalium) erzeugt
Ruhepotenzial —> Erregung des Neurons
Erkläre
Das Neuron in Ruhe:
Ruhepotenzial (-70 mV) = negatives Zellinneres & positives Zelläußeres: IZF negativ gegenüber EZF
Zellmembran (semipermeabel) für einige Ionen durchlässig, für andere nicht
Das Neuron wird erregt:
Depolarisierung: ausgelöst durch elektrischen Impuls von benachbartem erregten Neuron
(—> Zellinneres wird weniger negativ)
Aktionspotential: Entsteht bei einer hohen Depolarisierung am Axonhügel und führt zu einer plötzlichen hohen Durchlässigkeit der Zellmembran
(—> spannungsabhängige Natrium-Kanäle öffnen sich)
„Alles-oder-nichts-Prinzip“: Ankommendes Signal muss Erregungsschwelle überschreiten, um Aktionspotenzial auszulösen
Ruhepotenzial
• Positiv geladenes Zellumfeld & negativ geladenes Zellinneres (IZF negativ zu EZF)
• Zellmembran nur selektiv durchlässig (semipermeabel)
• beträgt ca -70mV
Ionentransport
• Schneller Austausch elektrisch geladener Teile durch Kanäle in der Zellwand mit der Natrium-Kalium-Pumpe
Elektrische Ladung
• Weiterleitung von Informationen in der Nervenzelle erfolgt durch Änderung der elektrischen Ladung
Aktionspotenzial
• Durch Öffnung der Ionenkanäle erfolgt eine lawinenartige Veränderung der Polarität in der Zelle am Axon entlang
(kurzfristig IZF positiv gegenüber EZF)
Refraktärzeit
• Zeit, die notwendig ist, um das Ruhe- potenzial wiederherzustellen.
• Zelle in dieser Phase nicht aktivierbar
Ranvier-Schnürringe
• Einschnürungen der Myelinschicht im Abstand von 1mm beschleunigen die Impulsleitung und frischen sie auf
Informationsübertragung zwischen Zellen an der synaptischen Endigung
Glutamat
=Neurotransmitter
Am weitesten verbreiteter erregender Neurotransmitter
(50% der Gehirnneuronen setzen Glutamat frei)
GABA (ɣ-Aminobuttersäure) &Glycin
• Wichtigster hemmender Neurotransmitter im Gehirn
(33-50% der hemmenden Neuronen im Gehirn)
Glycin wirkt in Rückenmark und Hirnstamm
• Barbiturate (Schlaf- und Narkosemittel), Benzodiazepine (z. B. Valium zur Beruhigung, Angstreduktion, Schlaferleichterung) binden an GABA-Rezeptoren
Acetylcholin
(ACh)
• Haupttransmitter des vegetativen Nervensystem: kann hemmend oder erregend sein
• Botenstoff mit dem die Motoneurone im Rückenmark ihre Signale an Muskeln übertragen
Katecholamine
Adrenalin
Noradrenalin
Dopamin
• Adrenalin: Botenstoff des sympathischen Nervensystems
• Noradrenalin: Gehirn (Aktivierung)
• Dopamin: weit verzweigte Neuronen in vielen Gehirnteilen, Lernprozesse, Belohnung, Suchtentwicklung, Willkürmotorik
Serotonin
• Wird im Hirnstamm produziert (Raphe-Kerne)
• Regulation von Rhythmen (Schlaf-Wach, Hunger, Durst), emotionale Befindlichkeit, Schmerzwahrnehmung
• Serotonin(mangel) wird mit Depression und Essstörungen in Verbindung gebracht
https://www.youtube.com/watch?v=InNhDfDfl5c
Erregungsschwelle
Zeitliche Summation
Räumliche Summation
Hemmung
—> kommt immer drauf an, ob mehr erregende/hemmende Neurotransmitter ausgeschüttet werden
Neuronale Plastizität & neuronales Lernen
▪ https://www.youtube.com/watch?v=XSK6Ql_1SIA
▪ Weitere Informationen zur Arbeitsgruppe von Prof. Bonhoeffer finden Sie unter https://bonhoefferlab.de
1. Was bedeutet zeitliche und räumliche Summation?
2. Wie äußert sich neuronales Lernen?
3. Benennen Sie die Katecholamine und ihre Aufgaben/Funktionen.
4. Erläutern Sie die Informationsübertragung zwischen Zellen an der synaptischen Endigung.
5. Was ist das Alles-oder-Nichts-Prinzip?
6. Erläutern Sie Aufbau und Wirkungsweise einer Nervenzelle.
Am Ende dieses Themenblocks können Sie:
▪ den Aufbau einer Nervenzelle beschreiben,
▪ die Erregungsleitung in einer Nervenzelle und zwischen Nervenzellen darstellen, ▪ die Wirkung wichtiger Neurotransmitter benennen,
▪ die neuronalen Prinzipien des Lernens erklären.
Grundlagen des Informationstransports in einer Nervenzelle
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