Licht und Sehen
• Menschen nehmen elektromagnetische Wellen zwischen 400 und 700 Nanometern Wellenlänge als Farben wahr
• Sie können Objekte sehen, wenn die Objekte Lichtwellen in diesem Spektrum reflektieren
• Die wahrgenommene Farbe ergibt sich aus der Zusammensetzung der reflektierten Lichtwellen
• Lichtbrechung an Objektkanten gibt uns Informationen über die Objektbeschaffenheit
• Viele Lebewesen haben hochentwickelte optische Systeme (evolutionärer Vorteil?)
• Die menschliche (visuelle) Wahrnehmung ist begrenzt (selektiv)
Auge
https://www.youtube.com/watch?v=byj0NAD25EA
Aufbau
Linse
Reflektiertes Licht wird in Linse gebündelt
Akkommodation
Der Ziliarkörper verändert die Krümmung der Linse, um das fixierte Objekt scharf abzubilden
Iris
Die Iris reguliert die einfallende Lichtmenge (vgl. Blende bei Kamera)
Sehachse
Das fixierte Objekt liegt auf der Sehachse und wird in der Fovea abgebildet
Fovea
Die Fovea ist der Bereich des schärfsten Sehens auf der Retina
—> spiegelt Gesehenes
Retina
Auf der Retina werden die Lichtsignale durch chemische Reaktionen in neuronale Informationen umgewandelt
Glaskörper
Der Glaskörper ist eine gallertartige Masse, die das Augeninnere ausfüllt
Sehnerv
Der Sehnerv leitet die neuronalen Informationen von der Retina ans Gehirn
Papille (blinder Fleck)
An der Stelle, an der der Sehnerv das Auge verlässt, sind keine Rezeptorzellen und deshalb auch keine Wahrnehmung möglich
BlinderFleck&Akkomodation
Blinder Fleck
• Sie können den blinden Fleck wahrnehmen, wenn sie das rechte Auge schließen und das Kreuz in der Abbildung genau im Blick Ihres linken Auges halten.
• Schauen Sie direkt darauf und bewegen sie das Blatt langsam vor und zurück.
• In einem Abstand von 15-30 cm verschwindet der Kreis.
• Dies ist der Punkt, an dem das Bild des Kreises auf dem blinden Fleck fällt.
Akkomodation
• Halten Sie einen Stift nach oben am ausgestreckten Armen und schauen Sie ein mindestens 6 m entferntes Objekt an.
• Bewegen Sie dann, während sie das entfernte Objekt weiterhin fixieren, die Spitze des Stifters auf sich zu, ohne diese direkt anzuschauen. Behalten Sie das entfernte Objekt im Fokus. Der Bleistifte wird unscharf erscheinen.
• Bewegen Sie den Bleistift dann noch näher heran, während sie nach wie vor das entfernte Objekt fixieren. Sie sehen die Spitze nun unscharf und doppelt.
• Wenn der Stift etwa 30 cm entfernt ist, fixieren Sie die Spitze. Jetzt sehen Sie die Spitze scharf, doch der weit entfernte Gegenstand, den sie zuvor scharf gesehen haben, ist jetzt unscharf.
• Bringen Sie den Stift jetzt noch dichter heran, bis sie die Spitze, trotz aller Bemühungen, überhaupt nicht mehr scharf sehen können.
• Achten Sie auf die Anspannung in Ihren Augen wenn sie sich vergeblich bemühen, die Spitze zu fokussieren.
Netzhaut-Wahrnehmungsverarbeitung
Lichtreize kommen an, Rezeptoren nehmen auf—> Aktionspotenziale in Stäbchen und Zapfen durch Licht (Erregung)
Zeitliche, Räumliché Summation je nach Verschaltung, Lichtstärke
Netzhaut-Fakten
Stäbchen- und Zapfenverteilung auf der Netzhaut
Durch Stäbchen- und Zapfen sehen können
• In der Fovea gibt es nur Zapfen (Anzahl 150.000 Rezeptoren pro mm2)
• In der Peripherie befinden sich sowohl Stäbchen als auch Zapfen
• Es gibt viel mehr Stäbchen (120.000.000) als Zapfen (6.000.000)
Adaptation
Sehbahn
… von der Netzhaut zum Gehirn !!!
(nicht so relevant/genau)
Ca. je 1 Mio Axone der Ganglienzellen bilden den Sehnerv
Chiasma opticum
…Sehnervenkreuzung
• Kreuzung der Sehnerven:
nasenseitig gelegene Fasern kreuzen die Seite,
nasenseitig
gelegene Fasern
kreuzen
die Seite,
schläfenseitige laufen ungekreuzt weiter
schläfenseitige
laufen
ungekreuzt
weiter
• Im li. visuellen Kortex entsteht Repräsentation des re. Gesichtsfelds,
• Im
li. visuellen Kortex
entsteht
Repräsentation des re. Gesichtsfelds
,
im re. vis. Kortex die des linken Gesichtsfelds
im
re. vis. Kortex
die des
linken Gesichtsfelds
Tractus opticus
Leitet Signale vom Chiasma Opticum über Mittelhirn zum Thalamus
Leitet Signale vom Chiasma Opticum
über Mittelhirn zum Thalamus
Prätektale Region
• Steuert Augenreflexe
• Einige Fasern enden in diesem Bereich des Mittelhirns
Colliculi superiores
Corpus geniculatum laterale des Thalamus
• Teil des Mittelhirns
• Kontrolliert sprunghafte Augenbewegungen (Sakkaden)
u. Reflexe im Zusammenhang akkustischen Reizen
(CGL, Seitlicher Kniehöcker)
• Abbildung analog zur Retina (Retinotopie)
• Analyse von Bewegung und Objektqualitäten
• Starke Vernetzung mit u.a. mit der Formatio Reticularis und dem visuellen Kortex
Visueller Kortex
• Im primären visuellen Kortex Erstanalyse auf Farbe, Orientierung, Bewegung und Räumlichkeit
• Danach Weiterverarbeitung im übrigen Kortex
Visuelle Agnosien
= Ausfälle des sekundären visuellen Kortex
siehe Oliver Sacks
Prosopagnosie
(=Gesichtsblindheit)
Form einer Objektagnosie
Benenne
…Leistung eines Neglect-Patienten im Neglect-Test
Der visuelle Neglect
Beschreibe anhand: Konvergenz&Divergenz
Konvergenz&Divergenz als fundamentales Prinzip visueller Verarbeitung
Konvergenz:
• Ein Neuron wird von mehreren Neuronen erregt
• Die Erregung vereinigt sich
Divergenz:
• Die Verteilung einer Erregung auf mehrere Neuronen
• Die Erregung teilt sich auf
Beispiel Konvergenz
laterale Hemmung
—> Grund für Kantendetektion
wichtig!
verantwortlich für laterale Hemmung: Horizontalzellen
Beschreibe
laterale Hemmung mithilfe Horizontalzellen
Laterale Hemmung als Prinzip der …
… Kontrastverstärkung
• Detektion von Kanten eine der wichtigsten Funktionen des visuellen Systems:
Kontraste zwischen Bereichen, die sich in ihrer Helligkeit unterscheiden
• Laterale Hemmung:
benachbarte visuelle Zellen hemmen sich gegenseitig, um die Gesamtempfindlichkeit zu erhöhen
• In Feldern mit gleicher Helligkeit werden alle Zellen gleichmäßig von den Nachbarzellen gehemmt
• Mach’sche-Bänder:
An den Übergängen zwischen helleren (oder dunkleren) Bereichen ist die Hemmung durch Nachbarzellen
schwächer (bzw. stärker)
—> Dadurch erscheinen dunklere Felder am Rand dunkler, hellere Felder am Rand heller
(—> Gehirn sehr stark darauf angelegt, Unterschiede deutlich zu machen)
Erkläre
!wichtig
Berechnungsbeispiel laterale Hemmung:
Spezialisierte Verarbeitungspfade
Zwei Hauptpfade:
• Via Temporallappen (was?):
Objekterkennung und bewusste Repräsentation der Welt (ventrale Bahn)
• Via Parietallappen (wo?):
Lokalisation von Reizen (relativ zum Körper) für die schnelle Übersetzung in Bewegungen (dorsale Bahn)
Farbsehen (Theorien)
Dreifarben- und Gegenfarbentheorie
Dreifarben-vs.Gegenfarbentheorie
… beide Theorien ergänzen sich
Dreifarbentheorie: Thomas Young (1773-1829), Herrmann von Helmholtz (1821-1894)
Gegenfarbentheorie: Ewald Hering (1866-1948)
Farbsehen
Gegenfarbkanäle: Nachbilder
Bitte fixieren Sie zunächst ca. 30 Sekunden das linke Fixier-kreuz. Fixieren Sie direkt im Anschluss daran das rechte Fixierkreuz. Was sehen Sie?
Komplementärfarben sichtbar
Erklärung!!!
Ishihara-Test —> Test für Rot-Grün-Blindheit
Falls Sie auf diesem Bild keine 74 sehen können, könnte es sein, dass sie an einer Rot-Grün-Farbsehschwäche leiden.
Größenwahrnehmung
Tiefenwahrnehmung
—> Binokulare Hinweisreize
—> Monokulare Hinweisreize
Binokulare Hinweisreize
Tiefenwahrnehmung realisieren können
Monokulare Hinweisreize
Bewegungssehen
(Kommt nicht dran)
Objekterkennung
Wiederholungsfragen Sehen und Wahrnehmungsverarbeitung
1. Welche zwei Aussagen über das Auge treffen zu?
− Die Sehachse endet an der Papille.
− Der Sehnerv nimmt die Informationen der Retina auf.
− Der blinde Fleck ist der Bereich auf der Retina, an der wir nur schwarz-weiß und nicht Farben sehen können.
− Zapfen ermöglichen Farbsehen.
− Es gibt viel mehr Zapfen als Stäbchen auf der Retina.
3. Erläutern Sie, was man unter Akkomodation und Adaptation versteht.
4. Beschreiben Sie den Weg einer visuellen Information vom Auge bis zur den Verarbeitungszentren in der Großhirnrinde.
5. Welche zwei Hauptpfade der visuellen Wahrnehmung gibt es? Welche Funktionen sind mit diesen Pfaden verbunden?
6. Erläutern Sie die Voraussetzungen und den Prozess des Farbensehens beim Menschen.
7. Welche Arten von Hinweisreizen für die Tiefenwahrnehmung gibt es? Nennen Sie für jede Art zwei Beispiele.
Am Ende dieses Themenblocks können Sie:
▪ den Aufbau und die Funktion des Auges wiedergeben,
▪ wichtige Phänomene des Sehens wie Akkommodation, Adaptation,
Farbsehen und Nachtsehen erklären,
▪ die Verarbeitung visueller Informationen im Verlauf der Sehbahn beschreiben,
▪ die wichtige Prinzipien der Verarbeitung im Gehirn wie Konvergenz, Divergenz und laterale Hemmung erklären,
▪ Fähigkeiten wie Farbsehen, Tiefenwahrnehmung und Bewegungssehen nachvollziehen,
▪ wichtige Grundprinzipien der Objekterkennung benennen.
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