Historische Entwicklung
Vorläufer
1904 Pawlow
Ca. 1920
o Little Albert – klassisches Konditionieren (Watson)
o Little Peter – Methode der Desensibilisierung (Mary Cover Jones)
1938: Enuresis (Mowrer)
Gründung
Keine einzelner Gründungsvater, -ort, -zeitpunkt
Ende 40er/Anfang 50er: systematische Desensibilisierung (Wolpe)
1952: Eysenck übt Kritik am psychoanalytischen Ansatz weil dieser nicht empirisch überprüfbar ist und somit unseriös
1958: Lazarus verwendet erstmals den Begriff „Behavior Therapy“
In den 60er Jahren große Fortschritte, Publikationen, Verbreitung des Begriffs v.a. durch Lazarus und Eysenck
60er Jahre: Operante Verfahren – Token Economy Skinner (Verstärkung)
Operante Verfahren: Reaktionskontingente Konsequenzen setzen
ab den 60er Jahren
60er Jahre: Konfrontationstherapie (USA, Davison)
60er Jahre: Aversionstherapie
1968: Gründung der heutigen „Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie“ (DGVT)
Ab 60er Jahre: Verhaltensmedizin
70er Jahre: Integration operanter Methoden in der VT
70er Jahre: Blüte der VT, vor allem kognitive VT, Beck, Ellis
Ende 70er Jahre: volle Anerkennung
Drei Ebenen Ansatz
1971: Weiterentwicklung der VT durch den Drei-Ebenen Ansatz
Desynchronie (Auseinanderklaffen der Reaktionsebenen), z.B. bei Entspannungsübungen
Drei Faktoren, die unser Erleben beeinflussen und an denen wir arbeiten können:
Kognitiv-verbal: Gedanken, Bewertungen, Sprache
Motorisch-behavioral: Bewegung, Mimik, Gestik, Körpersprache
Physiologisch, humoral: Gehirnaktivität, Herzklopfen, Schweißausbruch
Kognitive Wende
Seit 50er Jahre (70er in Deutschland): Kognitive Wende durch
o Modelllernen (Bandura)
o Selbstinstruktionsansatz (Meichenbaum)
1962: Rational-Emotive Therapie (RET; Ellis) irrationale Überzeugungen
1967: Kognitive Therapie (Beck) kognitive Triade, automatische Gedanken und Schemata
1969: Das O (Organismus) wird von Kanfer und Saslow in ihr SORKC Modell aufgenommen
80er Jahre: Integration kognitive Therapie in die VT
o Individuelle Verknüpfung verzerrten Denkens und nicht-zielführenden Verhaltens des Patienten erkennen und verändern
1995: erster gemeinsamer Kongress der behavioralen und kognitiven Therapien in Kopenhagen
SORKC-Modell
Anerkennung der VT
80er Jahre: Anerkennung als Richtlinienverfahren (von der KK anerkannt, kann über KK abgerechnet werden)
1991: Veröffentlicht Grawe das Forschungsgutachten zur Frage eines Psychotherapeutengesetzes
1994: Metaanalyse Grawes: „…mit deutlichem Abstand vor anderen Therapieformen kann dabei die VT für sich in Anspruch nehmen, ihre Wirksamkeit ausreichend unter Beweis gestellt zu haben…“
1.1.1999: das erste Psychotherapeutengesetz tritt in Kraft: Begriff wurde dadurch geschützt und nicht mehr jeder durfte therapieren
Ab 90er – heute: Entwicklung einer modernen VT
15.11.2019: Novellierung des Psychotherapeutengesetzes: Psychotherapeutenausbildungsreformgesetz
01.09.2020: Inkrafttreten der letzten Neufassung
Drei-Faktoren-Modell
—> Ursachen für psychische Störungen
—> Modell liefert keine umfassende Erklärung, sondern nur einen Ansatz für das Vorgehen
Wichtigste Merkmale der modernen VT nach Margraf
Orientiert an empirischer Psychologie
Problemorientiert
Bezogen auf prädisponierenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Problembedingungen
Zielorientiert
Handlungsorientiert
Nicht auf therapeutisches Setting begrenzt
Transparent
Hilfe zur Selbsthilfe
Bemüht um Weiterentwicklung
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